Abendlicht als Sonntagsgruß

Wenn die Sonne hinter dem Auwald versinkt, gibt es immer ein ganz besonderes Abendlicht. Und dann schleiche ich mit der Kamera durch den Garten. Ich nehme euch einfach mal mit, schicke damit einen kleinen Sonntagsgruß.

Es ist so schön, wenn alles wächst. Aus einem Samenkörnchen entwickelt sich ein helles Etwas, welches die Erde aufbricht. Kaum ist es am Licht, wird Lichtenergie absorbiert und in chemische Energie umgewandelt. Jetzt kann man der neuen Pflanze förmlich beim Wachsen zusehen.
Ach ja, meine Bio-Abi-Arbeit habe ich anno dunnemals über die Photosynthese geschrieben. Manchmal möchte ich die Uhr zurück drehen.

Ich habe gestern mein Hochbeet bepflanzt mit den Pflanzen, die ich zu Hause aus Samen gezogen hatte. Ich hoffe sehr, ich eine gute Ernte haben werde, denn was ich ernte, muss ich nicht kaufen. Blumenkohl, Kohlrabi, Zwiebeln, Rettiche, Salat und viele Kräuter u.a. wird es hoffentlich geben. Und dann feiere ich im Herbst ein Erntedankfest.
Aufregend ist es im Gemüse- und Hochbeet noch nicht, aber bestimmt schleiche ich dann auch dort herum, wenn die letzten Sonennstrahlen hinter dem Auwald verschwinden und sich das besondere Abendlicht entwickelt.

die Wasserlilie fängt an zu blühen

Unsere Gartenmaus habe ich bei meiner Herumkraucherei gesehen. (Sie mich bestimmt auch!) Wenn ich mir das recht bedenke, hat sie ein schönes Wohnzimmer. Trinken und Baden am Gartenteich ist kein Problem, denn es gibt extra dafür einen Flachbereich. Der wird auch gut genutzt von Vögeln und allerlei Getier.
Futter klaut unsere Maus übrigens bei den Vögeln.

Ich überlege gerade, ob ich die Froschperspektive für mich in Mausperspektive umnenne.

Übungen in Affinity Photo und ein Luftsprung. (fast)

Ich wollte es wissen.
Als ich Bildbearbeitung noch unterrichtet habe, musste ich jeden Pips im Programm kennen, auch das, was ich selber weder brauchte, noch mochte. Garantiert nämlich fragte jemand: „Was ist denn das hier?“ oder „Ich habe jetzt was gemacht und wie bekomme ich es wieder weg?“ Lange habe ich gesessen und hab mich in das Programm der Leute eingearbeitet, die mal gut waren, aber immer gieriger wurden im Laufe der Zeit. Einarbeiten und Übungen für die Schüler ausdenken schluckte verdammt viel Zeit.

Mein Sohn hatte mir schon lange Affinity Photo von Serif empf0hlen, aber zuerst wollte ich nicht so Recht ran. Ich habe mich früher immer sehr aufgeregt, wenn jemand sagte: „Es wird nichts geändert. Das haben wir schon immer so gemacht!“ Ein Kreativitätskiller ist so ein Satz und ich hatte ihn nun auch am Wickel.

Ich war dann der Firma mit den A im Namen richtig dankbar, dass sie ihr Programm nur noch im Abo abgab. Nee! Das wollte ich nicht und stieg um. Endlich und zum Glück, denn ich entdecke immer mehr Funktionen, die das Programm besser beherrscht als mein vorheriges Programm. Da ist alles durchdacht und die Funktionalität ist hervorrragend. Bei nur mal einigen kurzen Übungen blieb es nicht. Der Nachmittag ging drauf, aber ich bin froh, konnte vieles probieren und machte, weil es so gut klappte fast einen Luftsprung. Ich kann es noch und nun sogar besser. Da läuft es sich doch gleich wieder aufrechter.

Eine meiner Übungen im neuen Programm: Der Zaun muss weg.

Ich war wiedermal auf dem Dorf. Dorfgeschichten erzähle ich ein andermal. Heute zeige ich nur mal ein Foto, wwelches ich ganz bewusst so fotografiert hatte. Es sollte meine Übungsdatei werden.

Bestimmt ist das jedem schon mal passiert, dass man glaubte, ein gutes Foto gemacht zu haben. Und dann stand da plötzlich ein Mülleimer rum oder irgendein Mast mitten im Bild. Ärgerlich, besonders, wenn man das Foto nicht einfach nochmal machen kann.

Übungen. der Zaun ist weg!

Mein Drahtzaun ist nun also raus aus dem Bild. Bei meinen Übungen habe ich verschiedene Werkzeuge ausprobiert und jetzt werde ich zwar keinen Drahtzaun wieder wegwuseln (der war diesmal mit Absicht rauf), aber das was doch mal stört schon. Perfekt ist da gar nichts. Es ist eine Übungsdatei, aber alles wird gut.
Das Programm gebe ich jedenfalls nicht wieder her. Es ist genau mein Ding.

Morgen bewege ich mich in den Garten. Da hat mein Rechner mal Ruhe vor mir. Ich wünsche uns allen, dass es ein schönes und friedliches Wochenende wird.

Heute nur auf ein Schwätzchen.

Bei uns ist gerade viel los, ein bisschen zu viel fast. Herr E. hat seinen runden Geburtstag gefeiert mit fast all seinen Kindern, Enkeln und mit Freunden. Am Sonntag war ich echt geschafft. Internet blieb aus, Bloggen fiel aus und so bleibt mir jetzt nur mal Zeit für ein kleines, belangloses Schwätzchen.

Egal, wie anstrengend es ist, wenn ich meine Freiräume habe, dann ist alles gut. Das musste ich mir manchmal ein bisschen erkämpfen. Zu meiner Freundin zwei Häuser weiter bin ich am Wochenende mal geflohen und das Schwätzchen mit ihr hat mir wieder Ruhe gegeben.

Um meine Vögel habe ich mich aber immer gekümmert, einmal mit der Hilfe eines Enkels von Herrn E. Die Vögel hatten ihre Jungen mitgebracht zur Futterstelle. Zuerst holten die Eltern das Futter und füttern die Kleinen auf dem Kirschbaum, aber nach einer Weile mussten sie ihr Futter selber holen. Vater und Mutter bleiben taub für alles Gejammer und Gezeter. Das klappte aber dann doch ganz gut. Die Vogeleltern haben es im Gespür, wenn es Zeit ist zum Flüggewerden.

ein Elefant für den Enkel, im Schwätzchen erfahren
gezeichnet mit dem „Griffel“auf dem iPad für den Enkel

Gezeichnet habe ich auch, mit dem Griffel auf dem iPad. In einem Schwätzchen mit seiner Mutti habe ich erfahren, dass mein Enkel Elefanten liebt. Im Zoo von Los Angeles waren die Eltern mit ihm, aber die Elefanten waren weit weg und man sah nur Elefantenpopos. Also habe ich für den Enkel gezeichnet.
Mich erden solche Tätigkeiten immer. Es entspannt, macht mir viel Freude und gibt wieder Kraft.
Erinnerungen wurden wach an das Elefantenlied, welches ich mit den Hortkindern gesungen hatte. Die fassten sich dazu mit einer Hand an die Nase und steckten den anderen Arm durch die „Schlinge“, die der Arm bildete. Und Zack! hatten sie alle einen Rüssel und waren kleine Elefanten.

meine Zeichnung von der verrückten Ziege.
mein gezeichnetes Selbstportrait als Ziege

Morgen bin ich auch schon wieder unterwegs, zuerst muss ich zu Fielmann, meine Augen mal wieder überprüfen lassen und gegebenenfalls eine neue Brille ordern. Eine Farbige muss es werden, eine die zu mir verrückten Ziege passt.
Mein Sohn hatte mir bekennenden Schaf-und Ziegenfan mal einen Spruch geschickt:
„Sei immer du selbst. Es sei denn, du willst eine Ziege sein. Wenn du aber eine Ziege bist, dann sei immer du selbst.“
Keine Ahnung, wo er den Spruch her hatte, aber ich finde, für mich passt er haargenau.

Mit meiner Freundin fahre ich nach dem Brillending noch auf’s Dorf zu einem Schwätzchen. Oh, wird meine Freundin wieder entsetzt sein ob meiner bunten Kleidung. In meinem Alter! Ich werde ihr dann mein Selbstportrait als Ziege zeigen.
Es ist eben genau so wie es ist.

Wenn der Waldmeister meisterlich verarbeitet wird.

Der Waldmeister hatte sich bei uns im Garten alleine angesiedelt. Ich nehme an, dass die Vögel den Samen aus dem nahen Auenwald mitgebracht haben.
Er wächst in einer Ecke des Gartens, wo anderes wahrscheinlih nicht sein mag, weil es karge Erde und nicht viel Sonne gibt. Der Waldmeister machte sich ordentlich breit.

Waldmeister im Garten nahe des Auenwaldes

Ich habe schon Pflanzen verschenkt, an die Freundin in der Elsteraue zum Beispiel. Auch dort wächst er gut im Garten. Und damit sie nicht gleich alles wieder abpflücken muss, habe ich ihr von meinem Waldmeister, vor der Blüte, etwas getrocknet. Für Tee kann er verwendet werden, oder in einem Säckchen im Wäscheschrank hängen. Motten stinkt der nämlich.

ich verschenke Waldmeister

Waldmeister werde ich auch jetzt wieder verschenken, eine Pflanze und getrocknete Blätter.
Für mich habe ich auch Blätter getrocknet. Ich will probieren, diesmal Waldmeistergelee aus getrockneten Blättern zu machen. Zeit nehmen kann ich mir dann, muss nicht unter Druck arbeiten, weil die Blüte naht.
Jetzt aber habe ich erstmal frischen Waldmeister verarbeitet.

Waldmeister entfaltet den angenehmen, typischen Geruch erst, wenn die Blätter einige Stunden angetrocknet wurden. Riecht man die gerade gepflückte Pflanze an, ist das Dufterlebnis enttäuschend.
Als die Blätter zu duften begannen, habe ich die abgezupft und zusammen mit einigen Scheiben einer Biozitrone (mit Schale) in einen Krug mit Wasser eingelegt. Das durfte über Nacht im Kühlschrank ziehen. Der Geschmack und der Duft gingen in das Wasser über.

Am andern Tag habe ich das Wasser durch ein Sieb gefiltert, Gelierzucker dazugegeben und Gelee gekocht. Wenn man an Waldmeister denkt, dann stellt man sich auch die Farbe Grün vor. Also habe ich der Waldmeister-Illusion mit wenig Lebensmittelfarbe nachgeholfen.
Bei meinem Versuch mit den getrockneten Blättern werde ich statt Wasser Apfelsaft verwenden.

meine Zeichnung von einem meiner Lieblingskräuter

Ein Rest des Gelees passte nicht mehr ins Glas. Wir haben ihn probiert und für gut befunden. Wie das duftete! Das Waldmeister-Gelee hat den ersten Test bestanden. In der dunklen Jahreszeit können wir und ein bisschen Frühling an den Frühstückstisch holen.

Das Stück Holz im Teich

Es ist wieder viel zu trocken hier. Während anderswo Starkregen Sorgen bereitet, passiert hier gar nichts. Die Regenwolken teilen sich und Leipzig geht leer aus oder sie lösen sich schon vorher auf, schaffen es nicht bis hier her. Gut, dass es im Garten wenigstens den Teich gibt. Es gibt Tage, da stehen die Vögel an, um zu baden und zu trinken.

Er heißt Peter und gehört fast zum Inventar im Garten. Dafür, dass er seine „Badewanne“ nutzen kann, bedankt er sich mit wahren Gesangsarien. Nun gut, vielleicht verkündet er auch nur lauthals, dass das hier alles Seins ist.

aus dem Teich gerettet

Sie war wohl etwas unvorsichtig, in den Teich gefallen und kam nicht wieder heraus. Sie hatte Glück, den Herr E. eilte mit der Teichzange zu Hilfe. Algen hatten ihre Flügel verklebt und die wurden ganz vorsichtig entfernt. Dann konnte sie wieder starten ins Leben.

im Teich

Goldi und die anderen Fische warteten schon auf ihr Futter und ich wartete auf den angekündigten Regen. Tja, Goldi bekam sein Futter und damit ich nicht leer ausgehe, tröpfelten dreieinhalb Regentropfen in den Teich. Das war’s dann aber auch.

wenige Regentropfen fielen in den Teich

Während ich dem Getröppele zusah und mich ärgerte, dass es viel zuwenig war, was da von oben kam, bemerkte ich so etwas wie ein kleines Stücke Holz am Teichrand. War das eine Wurzel? Und wie kam sie in den Teich?
Da bewegte sich die Wurzel und tauchte auf.

Na, da schau her! Ein neuer Teichbewohner. Wie schön ist das denn? Ob er weiß, wo unser Laubfrosch abgeblieben ist? Ich habe ihn lange nicht gesehen.

„Ach was, Holzstückchen! Ich bin’s doch und ich wohne hier.“
Naja, ich hatte es ja nun verstanden. Gefreut habe ich mich sehr über den kleinen nassen Gesellen. Ich hoffe, er bleibt da.

„Gibt es für mich auch was?“
Klar, kleine Kirschen hängen schon m Baum, grün noch, aber immerhin. Bis sie reif sind begnügt sich die Haus-und-Garten-Krähe mit dem, was andere aus dem Futterhäuschen scharren. Vünf Grünfinken haben wir bei den Futtergästen, ein Finkenpärchen und drei Kleine. Ob sie auch im Teich baden wie der fresche Peter?

„Wenn du wüsstest, was hier manchmal los ist.“ Goldi muss es ja wissen. Er ist ja im Gegensatz zu mir immer auf seinem Posten. Ich weiß, dass auch andere Tiere hierher kommen, um zu trinken. Zuerst wollte ich den Teich ja nicht, aber jetzt bin ich froh, dann es ihn gibt. Unseren Gartenbewohnern scheint er auch sehr zu gefallen.

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Nachtrag:

Manchmal hatte ich das Gefühl, dass meine Welt kleiner geworden ist durch das Rheuma. Das stimmt aber nicht. Es ist nur so, dass ich auf viel mehr Kleinigkeiten achte um mich herum und genau die sind es, die mir so viel Freude bringen.

Unterwegs am Kulkwitzer See

Der Kulkwitzer See liegt am westlichen Stadtrand von Leipzig. In unmittelbarer Nähe zum See habe ich lange gewohnt, mal auf der einen Seite, mal auf der anderen. Weit habe ich es ja nun auch nicht gerade und so machten wir uns auf zum Kulkwitzer See. Ich fuhr mit meinem „Fridolin“, Herr E. mit dem Fahrrad. Er darf wieder, die Schulter ist verheilt.

der Kulkwitzer See, Westufer

In der Nähe der Windräder habe ich mal in einem Dörfchen gewohnt. Vom Küchenfenster aus sah ich die Windräder von der anderen Seite aus. Ich wohnte zwar gerne dort, aber mit meinen Einschränkungen bin ich in der Stadt besser aufgehoben. Das ist nun mal so.

Mit meinen Kindern und dann auch von Berufs wegen mit den Hortkindern war ich oft am Kulkwitzer See, am Kulki, wie er hier liebevoll genannt wird. Im Sommer waren wir hier baden und ansonsten konnten die Kinder nach Herzenslust rennen, mal richtig laut sein, hopsen und auf den Spielplätzen klettern.

Vor 1960 war hier Braunkohlebergbau. 1930 begann man mit der Flutung des Sees. Der alte Schäfer erzählte mir, dass er noch von der Markranstädter Seite mit den Schafen nach Grünau gelaufen ist. Damals gab es das große, mein Wohngebiet noch nicht.

10 Minuten bin ich von meinem damaligen Wohnhaus zum See gelaufen, manchmal noch am späten Abend. Ich glaube, das würde ich mir jetzt alleine nicht mehr trauen.
Auf den Wiesen auf der Markranstädter Seite des Sees war ich vor Jahren mit den Schafen. Jetzt ist da viel zugebaut. Seegrundstücke verkaufen sich nun mal gut und ich fürchte um die Ufer, die an verschiedenen Stellen noch recht urwüchsig sind.

Das war unser Lieblingsspielplatz. Ich habe noch Bilder von meinen Kindern, wo sie wie die Orgelpfeifen zum Beispiel in dem Fisch saßen oder ganz stolz oben auf der Krake. Manchmal wünsche ich mir diese Zeit zurück.

Die Wiesen am Kulkwitzer See sind herrlich. So kenne ich noch die Wiesen aus meiner Kindheit. Ganz vorsichtig hatten wir zuerst einen kleinen Gang in die Wiese getreten und dann durften wir eine Decke hinlegen und da spielen, solange bis die Mahd anstand. Hach, wie habe ich die Wiesen geliebt! Der Geruch sowohl nach Gras und Erde, als auch nach Blumen war herrlich. Das Gesummsel der Insekten habe ich nicht wieder vergessen und manchmal gab es auch Grashüpfer zu sehen.

Auch ja, Gerüche.
Am Kulkwitzer See gab es früher noch einen Kuhstall. Irgendwer hatte mal gesagt, dass Landluft gesund sei. Als wir mal an dem Kuhstall vorbeikamen, meinte mein Sohn: „Hier bleiben wir! Hier riecht es gesund.“
Tja, ich bin hingegen immer noch da. Den Kuhstall gibt es zwar nicht mehr, aber dort hinter der Wiese, beginnt mein Wohngebiet.

Ums Mutter sein.

– ganz persönliche Gedanken in einem Nachtrag-

Muttertag spielte zu DDR-Zeiten bei mir keine Rolle. Erst als ich Hernn E. kennenlernte bekam ich das mit. Seine Eltern wohnten in Stuttgart und viel konnte er nicht tun für sie. Und so schickte er seiner Mutter zum Muttertag immer Blumen über Fleurop.

Den Internationalen Frauentag, ja, den zelebrierte man, halbherzig wie ich immer fand. Es wurde ein Blümchen verschenkt, Hände geschüttelt, zum Kaffee geladen. Versteht mich Recht, ich finde Frauenrechte wichtig und das auch überll auf der Welt, aber ich fand das damals immer sehr aufgesetzt. Der Chef der Forschungsgruppe zu Frauenrechten an meiner Hochschule gab zu Hause und auch so gerne den Pascha. Das war ein Grund, warum ich mich mit dieser Gruppe nicht anfreunden konnte.

Es war nicht alles in Ordnung, aber Frauenrechte waren damals und hier gesetzlich verankert. Um Schwangerschaftsurlaub, Mutterschutz, medizinische Betreuung, Urlaub und Ferienbetreuung der Kinder, die Kinderbetreuung überhaupt, musste ich mich nicht sorgen. Existenzängste kannte ich nicht, nicht die Angst um den Arbeitsplatz oder dass ich meine Miete oder meine Stromrechnung nicht mehr bezahlen könnte.

Viele Frauen waren berufstätig und ja, auch Mutter. Sie wollten das auch und sie waren aufgeschlossen und selbstbewusst. Ich weiß nicht, ob der Muttertag eine Rolle spielte.
Heute entscheiden sich immer mehr Frauen, die im Beruf eine Berufung gefunden haben, gegen eigene Kinder. Die Unsicherheit ist groß, die Belastungen auch, die Unterstützungen mangelhaft.
Ehrlich, wenn Mann und Frau für gleiche Arbeit unterschiedlich bezahlt werden, wer bleibt dann wohl zu Hause zur Pflege und Betreunug der Kinder?

Meine drei Kinder wollte ich haben. Und als sie da waren, wollte ich ihnen eine gute Mutter sein. War das Knie aufgeschlagen, gab es Trost und Pflaster, genauso später beim ersten Liebeskummer oder wenn es Zoff in der Schule gab. Am Küchertisch wurde immer viel gebastelt und gemalt. Blumen bekam ich auch oft: Gänseblümchen, Löwenzahn, Hirtentäschel. Ich habe die Sträuße immer in die Vase gestellt.
Wir haben uns viel geschenkt, nein, nichts was viel kostete. Wertvoll war es aber immer. So haben wir das beibehalten.

Am Sonntag war nun Muttertag. Alle drei Kinder haben angerufen, mein Sohn aus dem Ausland, wo er gerade ist. „Ich hoffe, du weißt, dass wir nicht nur anrufen, weil gerade Muttertag ist?“, fragte er. Na klar, weiß ich das. Wir haben immer einen engen Kontakt.

Gefreut habe ich mich trotzdem sehr, denn ich bin ja nun mal ihre Mutter und das war und bin ich gern. Auf das Mutter sein war ich allerdings nie reduziert. Ich war voll berufstätig und habe mich auch für Frauenrechte eingesetzt. Gegen den Muttertag wettern, gehörte nicht dazu.

Am Abend bekam ich dann noch ein Bild. Meine älteste Tochter und der Enkel haben gemalt und geklebt. Es kommt immer später, denn wenn bei uns der Tag anfängt, ist am anderen Ende der Welt noch gestern. (Aussage der Tochter.)
Ich zeige das Bild jetzt mal und lasse das einfach so stehen.

Der Gurkengarten

Bewahre die Liebe in deinem Herzen. Ohne sie ist das Leben wie ein Garten ohne Sonne, aus dem die Blumen verschwunden sind.
Oscar Wilde, (irischer Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker)

Dann werde ich euch mal mitnehmen in den Garten, den Fensterbrett-Garten und den anderen, den großen, und natürlich in meinen „Gurkengarten“.

Im Garten blüht es. Wo man auch hinsieht, es ist eine Augenweide. Ja, klar im Frühling macht es eine Menge arbeit, aber es ist auch sehr schön zusehen, dass etwas wird. Viele Vögel besuchen uns jetzt wieder. Klar, Herr E. sorgt dafür, dass das Futterhaus immer fein gefüllt ist. Am meisten habe ich mich gefreut, dass ein Grünfinken-Paar da war und gleich drei kleine Finkenkinder mitbrachte.

die Anzucht des Gurkengartens
Keimlinge auf der Fensterbank- mein Gurkengarten

Die Überschrift bezieht sich aber auf das, was sich auf dem Fensterbrett getan hat. Gurken habe ich gesät. Ich glaubte nicht daran, dass alle Samenkörnchen aufgehen, aber ich hatte mich geirrt. Und nun habe ich auf dem Fensterbrett einen Gurkengarten.

der Gurkengarten auf dem Fensterbrett
es wächst und wächst

Alle Pflänzchen entwickeln sich prächtig. Ich kann nichts wegwerfen kann, was ich da gezüchtet habe und verschenke Pflanzen. Aber bevor es so weit ist, hätschele ich erstmal meinen Gurkengarten.

Die Samen kamen in Gudruns eigens gemischte Anzuchterde. Dann vereinzele ich die kleinen Pflanzen in kleinen Töpfchen. Beim Umpflanzen achte ich darauf, dass sie tief in der neuen Erde versenkt werden. Genau wie Tomaten bilden sich um das eingepflanzte Stämmcher herum zahlreiche Wurzeln. Das sorgt dann für kräftige Pflanzen.

der Gurkengarten draußen auf dem Balkon
ein Teil vom Gurkengarten, draußen auf dem Balkon

Wenn die Pflänzchen kräftig genug sind und es draußen warm genug ist, dann topfe ich noch mal um und bringe die Pflänzchen nach Draußen. Den ganzen Tag volle Sonnenbestrahlung vertragebn sie nicht. Auf dem Balkon gibt es zwar viel besseres Licht als auf dem Fensterbrett, Sonne aber nur zeitweise, auf Zuteilung quasi. Nun dauert es nicht mehr lange und der Gurkengarten kann in den richtigen Garten ummziehen. Mal sehen, ob ich eine reiche Ernte haben werde.

Gurken sind nicht das einzige, was ich gerade begärtnere. Kleine Tomatenpflänzchen entwickeln sich gerade und die Hokkaidos spitzen aus der Erde.

Herr E. streicht gerade auf dem Balkon den Fußboden. Wenn er fertig und alles getrocknet ist, fange ich an, Sommerblumen vorzuziehen.
Das Wühlen in der Erde nimmt kein Ende und das ist gut so

Mein Osterkaktus blüht. Er ist immer so ein Bummelant. Es ist schade, dass ich kein Bild habe von damals, als ich ihn geschenkt bekam. Das war ein Stengelchen mit einer Blüte dran in einem Töpfchen für Minikakteen. Jetzt lasse ich ihn erstmal in Ruhe blühen und dann versenke ich meine Hände wieder in Blumenerde. Mein Kaktus hat Neue verdient.

Das leere Blatt Papier

Leerräume sind ja wichtig, sind Gestaltungselement, wie in der Typographie zum Beispiel. Bedenklich wird es, wenn es nur ein leeres Blatt Papier bleibt. Das könnte aber auch für Gedankenleere stehen oder die Unlust, einfach mit einem Projekt anzufangen.

Mir ging das jetzt so. Ich war ein ganzes Weilchen unlustig. Damit, wie sich die Welt verändert und mein Land und auch die Menschen darin, komme ich nicht klar. Wenn wieder mal etwas gerade den Bach hinunter geht, etwas an Werten und auch einst Geschaffenem, empfinde ich das fast als Ohrfeige. Ich weiß nicht, was ich tun kann und mir fehlen meine Eltern und Großeltern, die mit solchen Situationen öfter umgehen und zurecht kommen mussten.

unbenutzte Rohwolle ist auch wie ein leeres Blatt
Tja, ich müsste mal wieder!

Heute regnet es endlich mal wieder. Gut so, denn es war ja schon wieder reichlich trocken draußen. Die Kastanien im Innenhof, die roten und die weißen, fangen an zu blühen und die Vögel füttern die ersten Nachkommen schon am Futterplatz. Es ist eben schon Mai.

Stare habe ich auf der Fensterbank, eine Drossel und auch die Elster kommt zu mir hoch. Letztere habe ich immer nur auf der Wiese gesehen.
Ich hatte noch Futter-Knödel vom Winter, die keiner der Vögel so recht wollte.
Seit ich sie zerkrümele und anbiete, herrscht großer Andrang und die Dinger gehen ab wie warme Semmeln. Ja gut, aber hat das leere Blatt Papier mit dem allen zu tun?

Das leere Blatt Papier gibt es nun  auch nicht mehr. DAs Prpjekt kann beginnen.

Irgendwie schon. Jaja, ich habe mich vom Geschehen da draußen ablenken lassen, war manchmal sogar dankbar dafür. Ablenkung macht aber gar nichts, weil es mir hilft, die Gedanken zu sammeln und zu wichten. Und siehe da, das leere Blatt ist nicht mehr leer. Das, was wie eine lieblos dahergekritzelte Skizze aussieht, ist für mich der Anfang eines neuen Projektes. Ich kann es lesen und weiß, was ich zu tun habe.
Na dann mal los.

Ein kleiner Sonntagsgruß

Viel draußen war ich, weil das schöne und warme Wetter ausgenutzt werden musste. Tja und so kam ich nicht zu Blogrunden und auch nicht zum Bloggen.
Nun ist auch noch der Sonntag fast wieder vorbei und mir bleibt nur ganz schnell noch ein Sonntagsgruß.

ein Sonntagsgruß von der Rampe

Meine Rampe hatte ich ja schon im letzten Beitrag vorgestellt. Hier saßen wir nun in der Sonne uns schwatzten.
Wir, das sind zwei Frauen im Rolli und Hausleute, die stehen blieben und sich zu uns gesellten.

Ich würde mich freuen, wenn jemand einfach seinen Klappstuhl mitbringt und sich dazu gesellt. Es war nämlich schön da draußen. Und lustig auch.
Es dauerte auch nicht lange und auch die Vögel kamen zurück und fütterten in aller Ruhe die Kleinen. Sie merkten, dass wir ihnen nichts Böses tun.

Gestern war auch der Bundspecht am Futterhaus. Ich hatte keine Kamera mit. Und heute? Die Kamera hatte ich mit, aber es ließ sich kein Specht blicken. Gestern war es ein Weibchen, welches am Futterhaus war. Weibchen haben nicht den roten Fleeck am Kopf. Naja, der Sommer kommt ja erst und mit ihm vielleicht öfter der Buntspecht.

Heute gibt es also nur einen kleinen Sonntagsgruß, d.h. eigentlich bleibt mir nur, euch einen schönen Sonntagabend zu wünschen.