Auf den Hund gekommen

Das ist der Hund Max. Er wohnt zwei Häuser weiter und gerade abends musste sein Frauchen mit ihm allein durch die Gegend ziehen. Nun ergab es sich, dass die Eberts abwechselns mitgehen.

der Hund Max
Foto: M.N.

Ende des Monats hat Max‘ Frauchen eine Zahn-OP. An diesem Tag kümmern wir uns um den Hund, damit sein Frauchen in Ruhe gesund werden kann.

Max ist ein Wildfang, hat aber auch ein sonniges, freundliches Gemüt.
Wenn er über die Wiese jagt, fliegen seine Ohren. Ich hab lange nicht so viel gelacht, wie auf der Hunderunde mit Max. Es tut mir also gut und sein Frauchen muss nicht alleine herumlaufen. (Frauen haben eh immer was zu schwatzen.)

Als wir am Sonnabend im Schönaer Park unterwegs waren, trauten wir unseren Augen nicht. Im Wäldchen, zwischen Büschen und Bäumen hatten junge Burschen ein Lagefeuer gemacht. Eh, wir haben hier fast die höchste Waldbrandstufe und Regen ist wieder nicht in Sicht! Mit den Burschen wollten wir uns nicht anlegen, aber wir sind zur FFW gleich neben dem Park gegangen. Die waren gerade nicht in Bereitschaft, aber drei junge Männer in Berufskleidung machten sich sofort auf den Weg zum Feuer im Wald. Ehrlich, mir war etwas mulmig zu Mute.

Als sie wieder kamen, erzählten sie uns, dass das Feuer gelöscht ist. Wir haben unsere Daten da gelassen, falls noch jemand Fragen hat. Die Polizei war auch verständigt, kam aber nicht. Sonnabends war wieder viel los in der Stadt.
Ich bin sehr froh, dass wir uns gekümmert haben, denn es hat schon einmal gebrannt in den Schönauer Lachen. Jeder Baum, der verloren geht, schadet dem Stadtklima, welches eh nicht gut ist.

Und der Hund Max? Der hat während der Wartezeiten alle vortrefflich unterhalten. Heute Abend bin ich wieder dran mit Hunderunde. Mit meinem Rolli ist das überhaupt kein Problem. Ich freue mich schon darauf.

Die Spinnradgeschichten sind erzählt

Fertig! Meine Verantaltung, „Spinnradgeschichten“, im Literatur Treff Grünau im PEP ist Geschichte. Herr E. und ein netter Nachbar hatten meinen „Krempel“ in den Kulturraum im PEP Grünau (Einkaufszentrum) transportiert. Dafür bin ich sehr dankbar und auch dafür, dass das PEP den Raum zur Verfügung stellte und auch noch für Kaffee, Tee und Kekse sorgte.

Spinnradgeschichten im PEP Grünau

Ich bin glücklich, denn es ist gut gelaufen. Es waren viele Menschen da und ich habe gute und wertvolle Begegnungen gehabt. Die Kiste mit allem, was ich brauchte, war schon lange gepackt und das gestrige Durchspielen der Veranstaltung war richtig. Die Zeit der Vorbereitung hat sich gelohnt.

Liedtext "Das alte Spinnrad"

Christa Dankert, die immer zum Literatur Treff kommt, brachte mir einen Liedtext mit vom „Alten Spinnrad“. Ich musste lachen, denn mit genau diesem Lied wollte ich die Veranstaltung ausklingen lassen. Die Technik dazu hatten wir mit.
Ich bat Christa Dankert, mir ihren Zettel zu überlassen.
Angefangen habe ich mit Wagners „Chor der Spinnerinnen“ aus der Oper Der fleigende Holländer. Ich fand es sowohl erstaunlich, als auch schön, wie Wagner den Rhytmus des Spinnrades für ein großes Orchester darstellen konnte. Und so sangen die Spinnerinnen, dass ihre Männer auf dem Meer waren und wenn das Spinnrad Wind machen könnte, kämen sie schneller nach Hause.

Es ist erstaunlich, was für Talente in so vielen von uns schlummern. Die Stadt Leipzig hatte ein Buch herausgegeben „Leipzig NaTours“ mit einem Märchen von Hans Christian Andersen, einer Führung durch Parks und Naturschutzgebiete der Stadt, Rätseln u.a. Christa Dankert hatte die Zeichnungen dazu gemacht. Ein solches Buch schenkte sie mir und ich habe mich sehr gefreut.

ein besonderes Geschenk

Von unserer Silke Heinig bekam ich auch ein Buch geschenkt, dass ich meine gute Laune nicht verliere. Ich habe es versprochen, egal, was passiert. Spinnradgeschichten und anderes werde ich immer erzählen, denn ich möchte etwas tun für Grünau und für die Menschen hier. Es gibt so viele kreative Menschen unter uns, die ganz viel tun für ihren Stadtbezirk, der oft so abwertend behandelt wird. Zu Unrecht. Darüber schreibt die Zeitung mit „B“ natürlich nicht. Also tun wir es.

Unsere Autorin Christine Kaiser veröffentlicht

Und noch ein drittes Buch bekam ich geschenkt von unserer Autorin Christine Kaiser. Ich werde es gerne lesen und die Glücksmomente aufnehmen.

Ich finde es sehr schön, in einer solchen Gemeinschaft zu sein. Es ist nicht nur Unterhaltung. Es ist auch eine gegenseitige Anregung, die eigene Kreativität auszuleben, den Mut dazu zu haben. Ich habe heute viel Zuspruch erhalten, auch dazu, meine Spinnradgeschichten aufzuschreiben.

Jetzt bin ich wieder zu Hause, bin müde, aber glücklich. In 14 Tagen wird jemand anders vorne stehen und den Literatur Treff gestalten. Ich freue mich auf die Freunde und noch viele interassante Begegnungen und Veranstaltungen.

Am Dienstag geht das Spinnrad auf Reisen.

Es sind gerade bewegte Tage bei mir. Gestern hatte ich etwas zu feiern, heute Nacht kommen meine Ostsee-Tochter und ihr Mann zu Besuch und am Dienstag wird das Spinnrad eingepackt.

Wolle verarbeiten am Spinnrad

Am Dienstag habe ich eine Veranstaltung im PEP in Grünau. Mit dem Spinnrad und dem Wollkorb mal wieder unterwegs zu sein, freut mich unglaublich. Ein guter Freund aus dem Haus und Herr E. karren das Spinnrad mit dem Auto hin und ich mache mich mit dem Rolli auf den Weg. Sehr weit ist es nicht und auch recht unbeschwerlich ohne Gepäck.

Bis dahin habe noch einiges vorzubereiten, denn ich möchte, dass es niemand bereut, gekommen zu sein. Ich habe mir einiges ausgedacht und so langsam füllt sich die Kiste, die mit muss.
„Es wird spannend, interessant und unterhaltsam.“, so wurde es durch die Freunde vom Literatut Treff angekündigt. Das ist für mich nun eine große Verpflichtung, tut mir aber auch richtig gut.

Ich bin also mal weg und melde mich wieder, wenn ich mit meinem Spinnrad wieder zu Hause bin. Habt alle ein schönes Wochenende und kommt vorbei, wenn ihr wollt und könnt.

Plakat: Verandtaltungs-Ankündigung

Anzeige durch den Literatur Treff

Liebe Freunde des Literatur Treff Grünau, 

Am kommenden Die., 08. April 2025, um 14 Uhr erwartet Euch Gastgeberin Gudrun Ebert zu
„Spinnrad-Geschichten“.

Sie führt ihr vielseitiges Hobby vor und plaudert dabei aus dem Nahkästchen. 
Wir kennen Gudrun Ebert aus Grünau von Anfang an. Sie war bereits einige Male zu Gast
und gestaltete u. a. eine unvergessene Weihnachts-Spinnradstunde in der geschmückten Rotunde des ALLEE Centers.

Lasst Euch also überraschen. Es wird spannend, interessant und unterhaltsam.
Ich freu mich auf Euch. 

Silke Heinig
__________________________
  für Literatur Treff Grünau
     2025  –  10 Jahre
                    seit 2015
  www.literatur-treff-gruenau.de
     mail leipzig04205@gmx.de

Der Literatur Treff Grünau feiert sein 10jähriges Jubiläum

Am Dienstag haben sich die Freunde des Literaturtreffs Grünau getroffen, um zu feiern und sich zu freuen über 1o Jahre Schaffen. Die Veranstaltung war großartig, voller Erinnerungen. Ein ganz großes Dankeschön geht an die Organisatoren, die seit 10 Jahren alles ehrenamtlich stemmen.

Manche von uns haben sich lange nicht gesehen. Da war die Zeit von Chorona und auch eigene Krankheiten, die ausgebremst haben. Und so kam es, dass sich die Freunde nun auch gleich mal in den Armen lagen. Eine so herzliche Begegnung habe ich lange nicht erlebt und es tat so gut. Es ist schön, wenn man Freunde hat, wirkliche Freunde.
(Fotos von unserem Treffen gibt es natürlich auch.)

10 Jahre Literatur Treff Grünau

Einige von uns haben eine Grünauer Geschichte vorgelesen, so wie alles hier anfing und warum wir gerne hier wohnen. Mein Erlebnis war mir damals schon ein bisschen peinlich. Jetzt konnten wir darüber lachen.

In diesem Jahr wollen wir wieder eine Broschüre mit unseren Geschichten aus Grünau gestalten und drucken lassen. Ich bin schon fleißig am „Hirnen“.
Grünau hat es verdient, dass man es nicht nur als „die Platte“ abtut, so wie eine Zeitung nicht müde wird, es zu tun.
Es liegt an uns, wie wir unser Leben hier gestalten. Und ich glaube, da geht noch einiges.

Der Dienstag im Literatur Treff Grünau hat mir richtig Auftrieb gegeben. Dank meiner barrierefreien Wohnung und meines Rollis konnte ich mich alleine auf den Weg machen. Das ist Teilhabe. Ich werde mich einbringen, wann immer es geht. Es ist schön, dass ich die Gelegenheit dazu habe und Freunde, die mich nicht vergessen.

Nachtrag:

Es könnte alles so schön sein, wenn nicht wiedermal die Gegebenheiten in der Welt rein dröhnen würden. Ich bin wütend, wie einige die bestehende Weltordnung durcheinander bringen wollen. Sich mit Respekt zu begegnen ist doch das Mindeste, was man erwarten kann, gemeinsam für Lösungen zu suchen für die Probleme auf diesem Planeten ein Weiteres. Wenn aber Großmannssucht und Gier die Triebfedern sind, wird alles immer schlimmer.

Erfreuliches

Erfreuliches genieße ich in den Tagen jetzt besonders. Die meisten Nachrichten sind das gerade nicht. Aus den Latschen gehauen hat mich weder Merz mit seinen Aussagen und auch nicht, was unsere amerikanischen „Freunde“ uns zu sagen hatten. Manchmal ist es gut, wenn man öfter mal außerhalb der sozialen Medien liest, auch wenn die Puplikation meist etwas umfassender ist und das Lesen anstrengt. In die Zukunft schauen kann ich natürlich nicht, Angst vor irgendetwas, was kommen könnte, habe ich auch nicht. Dass man wiewohl ganz persönlich, im Kleinen etwas tun kann, ist bekannt und das tue ich auch, egal was passieren wird.

Die EU-Länder scheinen sich gerade zu berappeln und zu schauen, was sie zusammen (!) tun können. Eine Modetatorin monierte heute, dass es verschiedene Auffassungen gibt in den EU-Ländern. Na und? Deshalb trifft man sich ja, um miteinander zu reden und gemeimnsame Lösungen zu finden. Anders geht es nicht (und es wäre schon lange Zeit dazu gewesen). Miteinander reden, das halte ich für wichtig, den meist gibt es mehr Gemeinsames als das, was trennt.

Erfreuliches: Seit langen kann ich wieder eien Veranstaltung machen über die alten Handarbeitstechniken und die Vorzüge von Wolle.

Bis mich das Rheuma ganz entschärfte war ich öfter zu Gast im Literatur Treff Grünau, auch anderswo und auch mit Wollkorb und Spinnrad. Im Februar noch feiert der Treff sein 10jähriges Bestehen. Wir Autoren lesen alle eine eigene und sehr persönliche Geschichte vor. Seit langem wird das meine erste Veranstaltung sein im Treff. Es ist etwas ganz Erfreuliches und ich freue mich wie Bolle, dabei zu sein. Alles mache ich, um gesund und munter zu sein.

Anfang April werde ich mit dem Spinnrad und dem Wollkorb eine Veranstaltung für den Literaturtreff machen. Ich werde abgeholt, so dass ich auch all meinen Krempel (im wahrsten Sinne des Wortes) mitnehmen kann.

Unter Menschen zu sein, hat mir die ganze Zeit gefehlt. Und auch, dass ich das alte Handwerk zeigen und über die Vorzüge von Wolle reden kann. Kleidung aus Wolle ist lange haltbar und auch noch biologisch abbaubar. Anders als Mikroplastik verschmutzt sie nicht die Meere, die obersten Gletscher der Alpen oder unsere Gehirne.

Die Einladung hat mich nicht nur erfreut, sie hat mir auch ganz viel Antrieb gegeben. Meine Krankheit wird nie wieder weg gehen, aber ich muss mich ihr nicht ergeben. Ich werde ihr immer mal den Mittelfinger zeigen und ansonsten sehen, was ich tun kann: für mich und andere.

im Faserfieber: Wollfasern zeichnen
Aufbau einer Schafwoll-Faser (Zeichnung) – Das werde ich mitnehmen und die Vorzüge von Wolle daran erklären.

nebulös

Das Wörterbuch von Oxfort Languages wird nebulös in Bezug auf Vorstellungen und Ideen als verschwommen, unklar definiert. Ja. Genauso sind meine Vorstellungen und Ideen die Zukunft betreffend.

nebulös und eigentlich mag ich Nebel sehr

Vor einigen Wochen hatte ich ein Gespräch mit meiner Tochter am anderen Ende der Welt. Was wird mit mir, wenn ich mal alleine bin und noch einpaar Jährchen älter?
„Mach dir keine Sorgen“, sagte sie. „Da kommst du eben zu mir. Ich muss Hilfe, Pflege, Beschäftigung für fremde Menschen beantragen, da werde ich das wohl hier für meine eigene Mutter auch machen können.“

Ja, stimmt schon. Ich war schon mal soweit, Pläne in die Richtung zu machen, denn eigentlich gefällt mir das Bundesland sehr, wo sie wohnt. Auch ist das Klima recht gut gegen mein Rheuma. (Nur funzelt einen die Sonne manchmal so an, dass es schon weh tut. siehe Foto 🙂 )

Sicht auf Los angeles vom Griffitobservatorium aus
auf der Terrasse des Griffith Observatoriums in Los Angeles

Eigentlich – das ist eine Einschränkung. Als meine Familie wegen der Feuer in L.A. Evakuierungs-Rucksäcke gepackt hatte, dachte ich mir, dass sie genug mit sich und meinem Enkel zu tun haben. Das Feuer war verdammt nahe gekommen. Sollen sie da noch jemand, der nicht davonlaufen kann, mitschleppen?

Vergänglichkeit

Gestern kam ich nicht ganz umhin, in den Nachrichten einiges zu sehen vom Auftreten des neuen amerikanischen Präsidenten und seiner Vasallen. Eine seiner ersten Amtshandlungen war, an der mexikanischen Grenze den Notstand auszurufen. Truppen will er schicken, um … Ach genug; er kann das eben.

Nein, ich zeige nicht mit Fingern auf andere in einem anderen Land. Bei uns ist doch auch bei Weitem nicht alles rosé. Aber Trumps Vorhaben, seine Drohungen, sein Weltmachtstreben werden die Welt verändern, auch unsere. Wie ich darin dann noch zurechtkomme oder ob ich überhaupt zurecht kommen will, weiß ich (noch) nicht. Es ist nebulös halt eben.

Und jetzt brauche ich dringend einen Plan.

Freude über eine besondere Einladung

Es klingelte Sturm bei mir, so wie sonst nur Amazon klingelt. Ich wollte schon losschimpfen, aber Amazon war diesmal unschuldig. Es war eine Freundin aus dem Literatur Treff Grünau, die mir ein kleines Weihnachtsgeschenk und eine besondere Einladung brachte.

Zehn Jahre besteht der Literatur Treff Grünau nun schon, organisiert und betrieben von Ehrenamtlichen, die weit über 100 Lesungen gemeinsam organisiert haben, Selbstgelesenes und Selbstgeschriebenes für interessierte Grünauer. Folgt man dem Link, findet man auch eine Geschichte von mir, denn die erste Zeit war ich beim Treff dabei. Als das Rheuma so richtig zuschlug, habe ich mich von Vielem zurückgezogen, auch vom Literatur Treff. Es war nicht gut.

Eine besondere Einladung

Es hat mich sehr berührt, dass die Freunde des Literatur Treffs mich nicht vergessen haben. Im Februar feiert der Treff sein zehnjähriges Bestehen. Zehn Jahre! Silke Heinig und ihr Team haben Durchhaltungsvermögen gezeigt. Einige unserer Grünauer Geschichten sollen noch einmal verlesen werden. Ich habe die Einladung gerne angenommen, und auch ich werde lesen. Ich freue mich auf die Veranstaltung, denn das was wir aufgeschrieben hatten, war unsere eigene Geschichte.

Ab Januar werde ich wieder regelmäßig zu den Treffen gehen.
Es ist gut bei Freunden zu sein, sie zu unterstützen. Und Grünau tut es auch gut. Ich lebe gerne hier.

Spazierfahrt durch die Kälte

Das Wetter ist alles andere als schön. Es ist windig, kalt, regnerisch, trübe. Ich musste trotz Kälte mal raus. Von drinnen sehe ich durch das Fenster den Zwergahorn. Jetzt allerdings musste ich mal schauen, wie Kirschbaum und Ahorn von draußen aussehen.

Herr E. und ich haben uns warm eingemummelt und eine kleine Runde gedreht. Ich trödele ja immer etwas, weil ich Foto machen will. Herr E. war immer voraus. Ich glaube, es hat ihm auch nicht sehr gefallen bei dem Wetter und in der Kälte. Ich kann das lange ignorieren, weil das Schauen und Suchen mich ablenkt.

in der Kälte

Suchen. Was habe ich eigentlich gesucht? Die schönen Seiten des Herbstes, oder was davon übrig geblieben ist? Viel war es nicht mehr, was ich fand. Die letzten Farben aber haben mich dennoch fasziniert. Manche Büsche hatten noch wenige letzte Blätter, aber gleichzeitig sah man die Ansätze für den nächsten Frühling.

Es war fast niemend unterwegs. Die Spielplätze waren leer und verlassen. Selbst die Vögel ließen sich nicht blicken.
Wir machten uns dann auch wieder auf den Weg nach Hause. Im Rolli spürte ich die nasse Kälte nun auch. Nach Hause – wenn nur jeder eines hätte.

Herr E. geht fast immer zu der Tür rein, neben der die roten Zwergahornbäume stehen. Ich muss mit dem Rolli über die Rampe und bin sehr froh, dass es sie gibt. So komme ich mit dem Rolli ohne Hindernisse in das Haus und in die Wohnung.

Wenn ich Bilder aus den vielen Kriegsgebieten sehe, Häuser, von denen nur noch schwarz verkohlte Wandteile übrig sind, dann blutet mir das Herz. So viel Zerstörung, so viel Sterben und Elend! So viel Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Ich wünsche mir wieder mehr Besonnenheit und einfach nur Frieden und das Bemühen darum. Anders gibt es keine Garantie, dass mein Haus nicht auch irgendwann so aussieht.

Ich bin jetzt wieder drinnen. Es ist warm und duftet nach Apfeltee. Es scheint wenig, ist aber so viel.

Kraft sammeln in der Herbstsonne

Heute Morgen sah es noch nicht so aus, dass die Herbstsonne uns verwöhnen sollte. Nebel wabberte durch meinen Innenhof und auch den Gastkater zog es nicht nach Draußen.

Über das Foto musste ich lachen. Untenrum angezogen wie in Alaska, ganz oben wie in Kalifornien. Die Sonne blendete und mit so etwas hatte ich ja Erfahrung: also Deckel drauf.

Uns geht es noch nicht wirklich gut, aber es wird besser. Das C-Dingens haben wir besiegt und jetzt kann auch noch das ausheilen, was vorher uns schon am Wickel hatte. Wir husten immer noch um die Wette.

Die Herbstsonne ließ sich heute Morgen nicht blicken. Seit langen bemühe ich mich, Nebelbilder zu machen. Nein, ich bin lieber zu Hause geblieben, will erstmal richtig gesund werden.
Im Rollstuhl ist es verdammt kalt.

Herbstastern in der Herbstsonne

Mal sehen, ob ich die Pflanzen über den Winter bekomme. Eigentlich wollte ich mich nicht wieder um so etwas kümmern. Ich habe arg ausgelichtet unter meinen Pflanzen. Und nun wohnt doch wieder so ein Schützling bei mir.

Im September war Rheumatologen-Kongress in Düsseldorf. Da wurde auch über meine Erkrankung gesprochen. Das Fazit:

  • Die Erkrankung wird immer noch viel zu spät diagnostiziert
  • Sie kann bisher nur unzureichend behandelt werden ( Nur ca. 1/3 der Erkrankten erreichen das Ziel der minimalen Krankheitsaktivität)
  • Betroffene sterben im Vergkeich zur Allgemeinbevölkerung eher.

Ach, nein, das wollte ich gerade nicht lesen. Es gibt doch noch jede Menge andere unangenehme Dinge, mit denen man fertig werden muss. Aber anstatt wir uns gegenseitig beistehen, hacken wir manchmal nur auf uns herum. Es geht scheinbar nicht, dass man die eigene Schublade mal verlässt. Mir zum Beispiel ist es völlig Wurst, ob jemand Helloween feiert. Ich mach es nicht und damit ist es gut.
In der nächsten Woche wird es wieder aufregend, denn die Frage, wo ich leben möchte am Ende meiner Zeit ist noch nicht endgültig entschieden. Vielleicht nimmt mir der alte, orange Mann die Entscheidung aber auch ab.

Herr E. hat mir aus der Eifel einen Stein mitgebracht. Wenn ich mir den so betrachte, wie er in der Herbstsonne liegt, dann versuche ich mir vorzustellen, welche Kräfte und welche Hitze ihn geformt haben. Spannend finde ich das, und beeindruckend. Wenn ich wieder gesund bin, suche ich ihm einen schönen Platz.

Nehmt es mir nicht übel, wenn ich noch nicht zu ausgedehnten Blogrunden aufbrechen kann. Wenn mir das Tablett auf die Brust sinkt und die Brille von der Nase, dann lasse ich das zu.
In meinem Kühlschrank liegt ein neues Biologika. Es ist zwar haltbar bis Dezember 2025, aber ich hoffe, dass es nicht mehr so lange dauert, bis ich es spritzen kann. In meinem Hirn geistern wieder allerlei Ideen. Die möchte ich zu gern umsetzen.

Kalt

Kalt ist es geworden. Die Heizung habe ich noch nicht an. Ich weiß nicht, was alles noch kommt und habe mich statt dessen um warme Socken, Pullover, eine Schaffell-Weste u.ä. gekümmert. Der Übergang von arger Hitze zu ordentlicher Kälte war schon heftig.

Einen kleinen Ausflug in den Schönauer Park habe ich dennoch unternommen. Ja, es ist schon recht kalt, wenn man im Rolli sitzt, aber es ist ja noch ganz am Anfang der kalten Jahreszeit. Jetzt muss ich es noch nutzen, draußen sein zu können.

Den Bäumen im Park sieht man es an, dass sie arge Probleme mit den warmen Sommern haben. Hitze, hohe Ozon-Werte, Trockenheit haben sie geschwächt und angreifbar für allerlei Schädlinge gemacht. Es waren hier auch seltene Bäume zu sehen, die von ganz weit her geholt worden waren bei der Anlage des Parkes. Jetzt sind viele der alten Bäume gefällt. Andere versucht man mit Baumschnitt zu retten. Ich bezweifele, dass das gelingt. Einige wenige kleine Bäume hat man gepflanzt. Zu wenige, wie mir scheint.

Wenn es draußen kalt wird, fallen die Kastanien und der Baum verfärbt sich herbstlich.
Innenhof

Trübe ist es heute den ganzen Tag gewesen und ab und an regnet es. Dennoch ist mein Lieblingsbaum, eine Kastanie, schon wunderbar herbstlich eingefärbt. Beinahe hätte ich es vergessen, mir Kastanien zu holen. Einige bilden eine Herbstdeko und drei davon stecke ich mir immer in die Tasche. Sie regen mich an, die Finger zu bewegen. Meine Hände müssen beweglich bleiben, denn ich habe noch einiges vor.
Im Frühling bringe ich die Kastanien zum Baum zurück.


Kalt ist es auch im gesellschaftlichen Miteinander geworden. Wenn mir jemand sagt: „Im Zweifelsfall entscheide ich mich für meine Generation. Da sind mir die Alten egal.“, dann habe ich immer Probleme, das erstmal zu verdauen. Ich habe nie so gedacht und bin froh, dass ich mal nie so ähnlich denken werde.

Ich verziehe mich jetzt gleich noch ein bisschen in mein Spinnstübchen. Mein Zimmer habe ich umgeräumt, so dass ich jetzt eines habe. Ja, nicht mehr mit dem Ziel, anderen altes Handwerk zu zeigen, sondern eben nur für mich. Mein Wollprojekt geht gut vorwärts und Weihnachten in Familie kann auch irgendwann kommen. Ich freue mich darauf, denn ich bin jetzt schon ganz gut vorbereitet.
Ach, und jetzt ist mir gar nicht mehr so kalt.