Vielleicht ist ja auch die Wolle süchtig nach mir?

Bestimmt geht es mir nicht alleine so: Wenn ungute Nachrichten auf einen hereinprasseln und man angespannt ist, schlecht schläft und so etwas, dann geht die eigene Krativität verloren. Jetzt entspannt sich so einiges (bis auf die unguten Nachrichten) und siehe da, ich suchte gleich meine Wollkiste heim. Vor Jahren haben mich zwei Hütehunde und eine kleine Schafherde erzogen zur Besonnenheit. Die Liebe zu der Wolle der Schafe ist geblieben.

Die Vorlage für das dopplt gestrickte Stirnband aus Jacobsschaf-Wolle war ein kleiner Kürbis aus dem Garten
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Zum Rausgehen genötigt

Meine Tochter ist zu Besuch. Sie ist gekommeen, um uns zu helfen. Herr E. wurde am Freitag operiert. Meine Tochter hat ihn in die Klinik gefahren, hat vorher geholfen, nochmals einzukaufen. So kommen wir dann ein Weilchen hin, denn Herr E. wird eine Weile ausfallen als Helfer. Und, die Tochter hat mich gestern zum Rausgehen genötigt. Ich hockte nämlich wie die Glucke auf dem Mist neben dem Telefon, aus Angst etwas zu verpassen.

die andere Seite des Hofes
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Das Katzenhaus

Der Oktober war warm. Und wenn nachts die Kälte fehlt, dann bleiben die Bäume und Büsche noch lange grün. Jetzt sind die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger. Die Photosynthese wird heruntergefahren und die Blätter verfärben sich. Leider setzt nun auch der Blätterfall ein. Es wird schon lichter. Mein Gastkater pennte auf dem Balkon immer in seinem Korb, aber da ist es nicht mehr gemütlich. Deshalb beschlossen wir, dem Kater ein Katzenhaus zu bauen.

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Einen Korb flechten – ein Wunsch wird wahr.

Gestern konnte ich mir einen großen Wunsch erfüllen. Ich habe einen Volkshochschulkurs besucht und habe gelernt, wie man einen Korb flechten kann. Fünfeinhalb Stunden hatten wir Zeit und die haben wir auch gebaucht. Einfach war es für mich nicht, weil meine Rheumahände sich machmal „sperrten“. Zu Hause würde ich solche Tätigkeiten auf mehrere Tage verteilen, aber der Korb musste fertig werden bis zum Rand. Der ist wieder besonders und ich wollte alles wissen.

einen Korb flechten

Die Kursleiterin im Kreativzentrum Leipzig-Grünau war großartig. Sie konnte alles gut erklären und hatte für alle Fragen ein offenes Ohr.
Ach nein, perfekt ist er nicht mein Korb, aber er wird immer einen Ehrenplatz behalten, so wie meine allererste versponnene Wolle auch.

Eine Kursteilnehmerin meinte, dass sie jetzt weiß, warum solche Körbe vom Korbmacher teuer sind.
Wusstet ihr, dass das eine Handarbeit ist, die keine Maschine übernehmen kann? Auch die Billigdinger sind Handarbeit. Und da kann man nun erahnen, wo sie herkommen und wie sie produziert wurden.

einen Korb flechten und eine Aufbewahrung haben

Es ist gut, wenn man etwas hat, womit man sich beschäftigen kann und wo sich mit dem enstandenen Ergebnis eine tiefe Zufriedenheit einstellt. So bin ich zum Beispiel gut und sicher über die Pandemie gekommen, bevor es zum Wohnzimmerkoller kommt. Diese Beschäftigungen werden mir noch so manches Glück bringen. Jetzt erstmal ist eben noch eine alte Handarbeit dazugekommen, einen Korb flechten.

Früher gab es mal Handarbeit in der Schule, und Werken und Schulgartenarbeit. Das brachte Abwechselung in den Schulalltag und bildete vielleicht eine Grundlage für ein späteres Hobby. Auf alle Fälle waren die Hände beschäftigt und das machte den Kopf frei. Das fand ich immer nicht schlecht.
Es wird nicht mein letzter Korb gewesen sein. Im nächsten Sommer, im Garten, werde ich wieder einen Korb flechten. Aufbewahrungen brauche ich immer und so komme ich mir im Garten nicht so nutzlos vor.(Ich habe immer noch damit zu kämpfen.)

Herbstfarben als Inspiration für ein Wollprojekt

So langsam wird es licht da draußen. Die Blätter fallen und geben die Häuser auf der anderen Straßenseite frei. Vielleicht haben mich die Blätter der Bäume vor und hinter dem Haus inspieriert zu einem ganz speziellen Garn. Mein Spinnrad ist jedenfalls wieder in Aktion. Und was sich da tut, das erzähle ich ein andermal, aber jetzt jedenfalls hat die Spinnwolle ein Extrakörbchen.

angesponnen

Kürbisbrot zum Kürbisfest.

Bisher ist die Woche gut verlaufen. Natürlich nicht, was die Nachrichten angeht. Langsam weiß ich aber, wie ich damit umgehen muss, zum einen um es zu ertragen und zum anderen wie ich selber handeln muss. Am Montag habe ich Kürbisbrot gebacken. Es passte nicht nur zum Herbst, sondern auch zum Kürbisfest.

Kürbisbrot

Für das Kürbisbrot braucht man nicht viel, nur Hokkaidokürbis, etwas Salz und Zucker, Muskat, Curcuma, Mehl und ein bisschen Wasser. Und eine Packung Trockenhefe habe ich natürlich verwendet. Aus der Hälfte der Menge an Kürbis wird Pürre gekocht, die andere gerieben. Mehl, Gewürze und etwas Wasser werden mit der Kürbismasse verknetet. Zweimal muss der Teig 1 Sunde gehen, zugedeckt an einem warmen Ort. Das erste Mal war in der Schüssel, nachdem alles vermengt und verkneten war und das zweite Mal auf dem Backblech, nach nochmaligem Kneten.
Das ist schon alles. Ich war gespannt, wie ein Flitzebogen, wie das Brot werden wird.

Wer Kerne mag, der darf gerne welche einkneten. Ich habe die Kürbiskerne eingearbeitet, die der Kürbis mitbrachte. Vom Fruchtfleich habe ich sie entfernt, gesäubert, im Dörrautomat angetrocknet, von der Schale befreit und nochmal getrocknet. Das war einen gute Idee.
Mein ehemaliger Gartennachbar hätte gerantiert gemault, dass sich das doch nicht rechnet. Ach was! Ich muss immer mal Pausen machen und das ist immer eine gute Gelegenheit, die Kerne aus der Schale zu lösen. In den Kernen sind wertvolle Inhaltsstoffe. Und ich bin zufrieden, dass ich nichts weggeworfen habe.

Gestern war bei uns Feiertag. Ich bin nicht religiös, aber Luther war auch in Leipzig aktiv und sein Geburtsort Eisleben ist nicht weit weg. Weil mich Geschichte immer schon sehr interessiert hat, weiß ich einigs über Luther, seine Schriften, sein Leben und seinen Einfluss auf unsere Sprache. Vor allem habe ich große Hochachtung.

Mit Helloween habe ich es wiederum nicht so, aber es stört mich auch nicht, wenn andere Menschen feiern und fröhlich sind. Vielleicht brauchen sie das gerade in Krisenzeiten besonders. Ich kann noch berichten, dass unser Kürbisbrot richtig gut geworden ist. Es duftete und von der Farbe war ich nach dem Anschneiden ganz begeistert. Geschmeckt hat es natürlich auch. Ich hatte keinen Küchenfaden, sonst hätte ich den Teig einschnüren können (zweimal über Kreuz). Wenn der Teig aufgeht ergibt sich die typische Kürbisform und die bleibt dann auch so nach dem Backen.

Ich wünsche allen einen schönen Abend in der Mitte der Woche und hocke mich wieder an mein Spinnrad. Was da wird, erzähle ich das nächste Mal.

Sonntagabend

Mein Sohn hat mir aus Schweden ein Gotlandschaf mitgebracht. Naja, kein richtiges, eines aus Glas. Ich liebe diese Schafe und besonders ihre Wolle. Und ich liebe Licht. Und heute, am Sonntagabend, darf es leuchten.

Mein Gotlandschaf sorgt zu

Es ist schön, wenn Menschen zusammensitzen, die sich mögen, sich etwas zu sagen oder etwas zu geben haben. Zu geben war an diesem Sonntagabend, dass mein Sohn dem Vater einige Tipps vermitteln konnte beim Gitarrespielen.

Ich habe mich extra ins Nachbarzimmer verzogen, damit die beiden in aller Ruhe üben konnten. Auch sollten sie sich nicht beobachtet fühlen. Von Nebenan habe ich zugehört und hatte viel Freude daran, wie gut sich beide verstanden und wie geduldig sie waren.

Herr E. muss nochmal an der Schulter operiert werden, weil so, wie es jetzt ist, nichts zusammen wächst. Zuerst kommt meine Nordsee-Tochter , um uns zu helfen und dann mein Sohn. Er wird auf alle Fälle seine Gitarre wieder mitbringen. Das haben beide schon ausgemacht.

Und ich freue mich, denn so stelle ich mir Familienleben vor, auch wenn wir eigentlich weit auseinander wohnen. In der nächsten Zeit werden Vater und Sohn die uns zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel nutzen. Wozu haben wir sie denn.

Ich habe es an diesem Sonntagabend richtig gut. Mein Sohn kocht und dann werden wir den Tag in aller Ruhe ausklingen lassen. Solche Momente sorgen dafür, dass das eigene Fell wieder etwas dicker wird.
Ich wünsche mir so sehr, dass es überall ruhig und friedlich zugeht.

Orange. Die Zeit meiner Lieblingsfarbe.

So langsam fängt das Laub der Bäume und Büsche meine Lieblingsfarbe an zu nehmen. Orange. Es macht mir gerade große Freude, zum Fenster hinaus zu schauen in den Innenhof. Herr E. meint, dass ich doch aus diesem Grund den Herbst lieben müsste. Der Herbst ist aber die Jahreszeit, in der mein Rheuma besonders tobt. Und deshalb habe ich ein gespaltenes Verhältnis zum Herbst.

trübe, aber orange
Trübe ist es, aber an den Bäumen auch ein bisschen orange

Die Freundin aus der Eösteraue hat mir Kürbisse mitgegeben. Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn nun kann ich wieder Kürbissüppchen kochen und auch endlich das Kürbisbrot backen. Mein Sohn besucht mich am Wochenende. Vielleicht gibt es da schon mein Herbstessen. Suppe und Brot sind auch wieder orange. Vielleicht schmeckt mir es deshalb so gut?

orange Ernte
orange Kürbisernte

Eine Zeit lang sah es in meinem Zimmer aus wie bei einer Kräuterhexe. Kräuter hingen zum Trocknen und überall gab es Tinkturen und Ölauszüge. Spitzwegerich lasse ich gerade mit Zucker auflösen. Das wird mein Hustensaft. Aus Schafgarbe habe ich Magentropfen hergestellt und aus Ringelblumen Heilsalbe und Tropfen gegen Menstruationsbeschwerden. Ein Auszug aus Brennnesselwurzel hilft, wenn die Nieren oder die Blase mal zwicken.

meine _Kraeuter
Ich musste sehen, dass ich noch an meine Bücher herankam.

Bei meiner Kräuterverarbeitung tanze ich nicht um Mitternacht und bei Vollmond um die Kastanie. Ich habe viel gelesen über die Heilkraft der Kräuter, u.a. bei der Uni Halle. Alles, was hilft oder unterstützt ist gut. Den Arzt ersetzt es nicht. Darauf, dass Apotheken ein bisschen weniger verdienen, kann ich keine Rücksicht nehmen.

Brennnesselwurzel Tinktur
Tinktur aus Brennnesselwurzel

Tropfen und Salbe habe ich mitgenommen in die Elsteraue. Die Freundin hat oft mit Mücken zu kämpfen und deren Attacken. Ihr wird die Spitzwegerichsalbe helfen. Ringelblumensalbe schicke ich ihr noch. Und die sieht sogar ein bisschen orange aus, so als hätte sie Sonne gespeichert.
Jede Rezeptur ist anders, aber ein Hexenwerk ist das alles nicht. Die Natur gibt uns viele Schätze mit. Wir haben das bloß manchmal vergessen.

Spitzwegerichsalbe
Spitzwegerichsalbe

So, ich bewege mich jetzt wieder zu meinen Wollprojekten. Es ist nicht mehr lange hin bis Weihnachten und alles muss fertig werden, damit ich anfangen kann mit dem Weben. Mein Wunschbuch dazu habe ich zwar immer noch nicht, aber ich werde mich schon durch wuseln. Ich freue mich sehr über die neuen Projekte.
Für heute erstmal Tschüss und einen guten Abend.

Wiedermal: Besuch in der Elsteraue.

Ich musste mal raus aus der Stadt. Einfach mal weg! Eine Freundin hat mich abgeholt und wir sind zu der Freundin gefahren, die in der Elsteraue wohnt.

Elsteraue

Es war schön. Die Freundin hatte Kuchen gebacken und wir haben in ihren Hof gesessen und es uns gut gehen lassen. Von der Terrasse ihres Hauses aus kann man über die ganze Elsteraue schauen. Ehrlich, ich könnte da nicht wohnen, weil ich ständig schauen müsste, was sich da unten tut.

Im Hof hat die Freundin ein großes Vogelhaus stehen. Die Spatzenschar fand das gar nicht prickelnd, dass wir schwatzenderweise auch im Hof herum saßen. Sie flogen das Vogelhaus öfter an, kehrten aber dann immer wieder um. Als wir wegfuhren, schauten wir noch mal zurück und mussten lachen. Die Spatzen überfielen den Hof mit dem leckeren Futter förmlich. Wahrscheinlich waren sie froh, dass die schnatternden Weiber endlich das Feld, den Hof, räumten.

Elsteraue

Die Elster-Freundin hat mir Kürbisse mitgegeben. Ihre Pflanzen waren den Hang hinunter gewachsen auf die Elsteraue. Zur Erntezeit ist meine Freundin auf der Aue herumgeschlichen und hat ihre Kübisse gesucht. Jetzt ist gemäht, aber im hohem Gras war das bestimmt nicht so einfach, alle zu finden und wahrscheinlich hat sich das halbe Dorf gewundert, was sie im ZickZack auf der Wiese herum schleicht.
Ab Februar werde ich ihr wieder Tomatenpflänzchen ziehen. Bei ihr im Hof tragen immer noch welche und im nächsten Jahr dürfen die Neuen das auch wieder fein reichlich tun.

Es war gut, dass ich unterwegs war. Die Sonne schien und es war noch ordentlich warm. Das alleine war schon gut, aber noch besser war es, dass ich mal alles vergessen konnte, was mich in Nachrichtensendungen so quält. (Mit Ignorieren hat das nichts zu tun.) Jetzt fühle ich mich wieder stärker und heute habe ich auch die Gewissheit, dass ich nicht alleine bin mit meinen Gedanken, Wünschen, Zielen und Vorhaben.

Kein gewöhnlicher Tag oder was wäre wenn?

Es hatte einer sein können, ein gewöhnlicher Tag. Er ist es aber nicht, ganau wie die Tage davor. Ich kann meine Ruhe nicht mehr finden.
Die Abende sind wieder länger und ich habe meine Wollkiste aufgemacht. Solche Arbeiten zu Hause haben mir immer geholfen, mich zu beruhigen und klarer zu denken. Nein, diesmal klappte das nur bedingt.

die Spule ist voll
Wolle vom Gotland-Pelzschaf – die Spule ist voll

Ich kann mich noch erinnern, wie es war als junge Mutter, als mein erstes Kindchen zum ersten Mal krank wurde. Es hatte Fieber, glühte förmlich. Voller Panik packte ich es in den Kinderwagen und rannte im Dauerlauf durch den Leipziger Osten in die Kinderklinik der Uni. Ich glaube, ich kam in einem erbarmungswürdigen Zustand da an. Meinem Kindchen wurde sofort geholfen und mir damit natürlich auch.

Wie wäre es aber gewesen, wenn man mir gesagt hätte, dass man meinem Kind nicht helfen kann, weil es keine Medikamente gibt?

Wollarbeiten. Es ist kein gewöhnlicher Tag mehr
Die weiße Wolle hab ich geschenkt bekommen, gesponnen und verzwirne die beiden jetzt.

Wenn eines meiner Kinder mal keinen Appetit hatte, begann ich mir Sorgen zu machen. Was aber, wenn sie vor Hunger geweint und geschrien hätten, weil ich ihnen nichts hätte geben können? Was wäre, wenn ich nicht mal Wasser gehabt hätte für den größten Durst und um sie zu säubern?

Weiches selbstgesponnenes Garn. Ich werde mit Weben anfangen.

Vor einigen Tagen gab es in Afghanistan wieder ein schweres Erdbeben. Mehr als 90 Prozent der Todesopfer waren Frauen und Kinder, wie das UN-Kinderhilfswerk UNICEF mitteilte. Nach UN-Angaben waren insgesamt mehr als 12.000 Menschen von den Beben betroffen. Nehmen wir das bei aller Kriegsberichterstattung überhaupt noch zur Kenntnis? Und hätten wir nicht dort genug zu tun, um auch den Menschen zu helfen? Ein Stücke weiter wird eine ganze Region zusammengebombt.

Versteht mich bitte richtig: Jeder hat das Recht, sich zu verteidigen, aber keiner hat das Recht, unschuldige Menschen zu töten. Und es soll mir bloß keiner kommen mit den Sprüchen, dass man die Zivilbevölkerung verschonen will. Für dieses Ansinnen ist es in jedem Krieg zu spät.

Diese Tätigkeit sprach bisher immer für einen ganz gewöhnlichen Tag.
Diese Tätigkeit sprach bisher immer für einen ganz gewöhnlichen Tag.

Meine Gefühle im Moment kann ich kaum beschreiben. Ich bin traurig, weine. Und manchmal verliere ich den Glauben an das Gute.
Und dann wieder rede ich mit meinen Nachbarn, mache das Körbchen vom Gastkater winterfest, erzähle Geschichten und höre zu, verschenke Kräuter, … Die kleine Welt, um mich herum, möchte ich bewahren.

Aber ganz ehrlich: Ein ganz gewöhnlicher Tag wird es einfach nicht.

Nachtrag:

Ich habe drei Kommentare von einem Menschen gerade gelöscht. Wir sind viele Menschen auf der Erde und so gibt s auch viele Meinungen. Manche kann ich mir nicht annehmen. Dann ist es eben so. Man kann sich trotzdem respektieren, denn es gibt ja noch viele andere Dinge, die man durchaus gemeinsam hat.
Beschimpfen und beleidigen lasse ich mich aber nicht. Und schon gar nicht, wenn ich gegen Gewalt, Waffen und Kriege bin, sondern für Frieden, Abrüstung und Diplomatie.

Wärme schaffen und Reformationsbrötchen backen

Wenn meine Freundin kommt und meint sie muss mir was Gutes tun und mich zum Essen einladen, dann lehne ich das meist ab. Ich bin nicht die, die auf gepflegte Gastronomie großen Wert legt und sich dort besonders wohl fühlt. Das war schon immer so. Zu Hause freue ich mich über meine Linsensuppe, die Gemüsetöpfe aller Art und auch mal über Quarkkeulchen. Joghurt mache ich selber und auch das Brot. Gestern war es uns nun danach, Reformationsbrötchen zu backen. Wir hatten viel Spaß dabei und das Gebackene schmeckte dann zum Kaffee besonders gut.

wir backen Reformationsbrötchen

Immer um diese Zeit gibt es hier in der Gegend dieses besonderes Gebäck, die Reformationsbrötchen. Beim Bäcker war mir aber der Appetit vergangen als ich den Preis dafür sah. Alle Zutaten hatte ich zu Hause, also beschloss ich, ab jetzt selber Hand anzulegen.

Ehe jetzt wieder irgendein Zeigefinger hochgeht: Ich weiß, dass die Reformationsbrötchen der Lutherrose nachempfunden sind, dem Siegel Luthers. Sie hat fünf Blütenblätter. Wir haben nur vier gemacht. Auch die beim Bäcker waren so, wahrscheinlich, weil es so einfacher ist mit der Herstellung.

das nächste Mal bekommt mein Reformationsbrötchen vielleicht auch seine fünf Blütenblätter
das nächste Mal bekommt mein Reformationsbrötchen vielleicht auch seine fünf Blütenblätter

Die Reformationsbrötchen bestehen aus leichten und fettarmen Teig, Stollenteig nicht unähnlich. Es ist also kein Hexenwerk, die Brötchen herzustellen. Kaufen werde ich nie wieder welche und zu dem momentanen Preisen gleich gar nicht. Irgendwie muss ich schon wichten, sonst komme ich nicht mehr zurecht.
Warm war es geworden durch unsere Backerei, Spaß hatten wir auch und schließlich etwas Gutes zum Kaffee. Mehr brauchte es nicht.

Mir geht es gut. Da gibt es nichts zu meckern. Ich denke auch, dass ich mein „Krisenmenagement“ annehmbar bewältige. Mir geht es nur nicht gut, wenn ich daran denke, dass es viele Menschen gibt, die ohne Strom, Wasser und Nahrung, notwendige Medikamente und ohne ein Zuhause leben müssen. Ich hoffe sehr, dass alle Entscheidungsträger einen klaren Kopf behalten und sich dafür einsetzen, dass Leben erhalten wird und nicht vernichtet. Ich glaube fest daran, dass es dann friedlicher werden kann.

Das sind die letzten Dahlien aus dem Garten. Wenn die Knollen der Pflanzen ausgebuddelt und eingelagert sind, dann ist bei uns die Gartensaison vorbei. Noch ein bisschen Winterfestmachung ist nötig und dann halt nur noch das Vögelfüttern. Herr E. wird wohl nun immer alleine in den Garten fahren für den Rest des Jahres.

die letzten Dahlien - jetzt ist wirklich Herbst