Blaue Wolle und warum die Nerven manchmal blank liegen.

Manchmal könnte man glauben, die halbe Welt hat sich gegen einen verschworen. Für meine Tochter brauche ich blaue Wolle. Zack! Da wedelt es meinen Hanf-Antriebsfaden vom Spinnrad. Gut, da erledige ich eben erstmal Rechnerarbeiten. Zack! Da ist der Monitor grün und redet nicht mehr mit mir.
Ein bisschen wehleidig bin ich heute eh, weil alle Knochen und Sehnen weh tun.
Wie komme ich denn nun wieder heraus aus der Nummer?

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Fahrrad in meinem Zimmer, aber kein Pferd auf dem Flur.

Bei irgendeinem Discounter gibt es Samstagskracher, bei mir einen Freitagslacher. Manchmal sticht mich offensichtlich der Hafer und ich sollte das viel öfter zulassen.

Bei uns wird das Treppenhaus gemalert. Und auch der Rollstuhl-Raum mit ebenerdigem Ausgang nach draußen, den ich mir mit meinem Nachbarn teile.
Wir mussten allen „Krempel“, auch das Fahrrad, aus dem Raum wegräumen und das ist gar nicht so einfach, denn der winzige Keller kommt schnell an seine Grenzen.

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Ich bin kein Schlafschaf, aber ich habe wohl eines.

Ein kleiner Beitrag über die Beschäftigung und das enger Zusammenrücken in unschönen Zeiten.

Als Schlafschaf wurde ich mal bezeichnet. Das war eine junge Frau, die aus ihrer Telegram-Gruppe nicht mehr heraus kommt. Was soll es?
Ich behalte aber lieber schöne Begebenheiten in Erinnerung. Und so eine Begebenheit gab es heute, eine die Hoffnung macht, dass das enger Zusammenrücken, das Zusammenhalten in schwierigen Zeiten, doch möglich sein kann. Davon und von meinem Schlafschaf will ich heute erzählen.

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Nadelfilzen mit kleinen Kindern und jemand sagen, dass man ihn mag.

Man sollte Menschen, die man mag, viel öfter seine Zuneigung sagen oder zeigen. Zu Zeiten von Kontaktbeschränkungen, durch Corona beispielsweise, muss man sich etwas Besonderes einfallen lassen. Gut ist, wenn man Kinder dafür begeistern kann, denn über einen Gruß von den Enkeln freuen sich Oma und Opa bestimmt. Jeder andere aber sicher auch.

Für das Nadelfilzen konnte ich auch kleinere Kinder begeistern. Kleine Projekte sollte man wählen, damit die Kinder auch gleich etwas zum Mitnehmen haben. Und man sollte aufpassen, dass die Kleinen aufhören zu nadeln, wenn sie erstmal schauen müssen, was der Nachbar so macht. Die Filznadel pikst, wenn man nicht aufpasst. Ich zeige heute eine recht einfache Sache, die man an jedem Küchentisch erledigen kann. Wollen wir? Na dann los.

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Ohne Wollsocken gehen meine Füße kalt. Spinnen und Stricken.

Ruhig ist es draußen. Nur leise tröpfelt etwas Regen auf die letzten trockenen Blätter der Bäume. Ich überlege, was ich mal Gutes tun kann und wie ich selbst bei bester Laune bleibe. Der November wird anders, meine gewohnten und auch schon geplanten Veranstaltungen wird es nicht geben. Zerbrechen werde ich deshalb nicht, weil ich die Hoffnung habe, dass das nicht der letzte Stand bleibt.

Schon die Überschrift stammt aus einem Gedicht von Petra Ulbrich. Mir gefällt das Gedicht so gut, dass es die Banderole meiner gestrickten Wollsocken zieren wird. Ich muss eh aufschreiben, wie die Wolle gepflegt werden muss, damit man lange Freude an dem Geschenk haben wird. Ja, ich werde sie verschenken.
Danke, Petra, dass ich dein Gedicht nutzen darf.

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Beschäftigung zu Hause. Warum nicht mal ein Schaf filzen?

Wenn man mit Wolle arbeitet, dann bietet es sich an, immer mal die Tiere zu zeigen, die uns den wertvollen Rohstoff geben. Wir werden ein Schaf filzen.

Kindern gefällt es sehr, wenn sie aus kuschliger Schafwolle ein Schaf filzen können. Je älter die „Filzwilligen“ sind, um so detailreicher kann man arbeiten. Der Anspruch an das Filzwerk steigt im Laufe des Arbeitens mit dem Rohstoff Schurwolle.
Auch wenn das Wetter draußen nicht besonders toll ist, Langeweile kommt beim Nadelfilzen nicht auf.

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Der Knüpfteppich ist fertig. Und was kommt nun?

Herr E. hat mir gestern die letzten Dahlien aus dem Garten mitgebracht. Ich wollte nicht mit, weil ich die Öffentlichen gerade etwas meide. Laufen kann ich nicht bis dahin. Also habe ich meinen Knüpfteppich zu Hause fertig gemacht.

Mein Knüpfteppich ist fertig. Ich nehme das dankbar an, mich mal wieder so richtig freuen zu können. Noch immer habe ich an zu kauen an den eigenen veränderten Bedingungen, an fehlenden Besuchen meiner Kinder, an Kontaktbeschränkungen. Es hat sich halt vieles verändert. Ob es wieder so sein wird, wie es war, weiß ich nicht. Ich versuche mich einzurichten und habe gestern eine schöne Erfahrung gemacht.

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Jetzt bleiben wir mal schön auf dem Knüpfteppich.

„Jetzt bleib aber mal auf dem Teppich!“, mahnte meine Mutter immer, wenn mein Übermut mal wieder überschäumte. Das möchte ich jetzt auch so manchem sagen, der meint, die Wahrheit und Richtigkeit gepachtet zu haben. Ich finde das ganz schön überheblich. Aber was soll’s, mir geht es doch heute (fast) nur um meinen Knüpfteppich.

Fast fertig habe ich ihn meinen Knüpfteppich aus selbstgesponnener Schafwolle. Ich kann sagen, dass ich stolz darauf bin, so etwas geschaffen zu haben.
Ach, was bin ich froh, so viele Dinge zu haben, die mich wirklich interessieren und mit denen ich mich beschäftigen kann. Das hält mich fern von so mancher unliebsamen Diskussion. Und das ist gut so. Aber nun erstmal zu meinem Teppich …

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Farbe im Herbst und die Geschichte meiner Ziegenuhr.

Nein, besonders mag ich den Herbst nicht, diesen leisen Abschied in die Ruhe. Und je schneller es abends dunkel wird, um so mehr suche ich die Farbe. Farben sind das Lächeln der Natur, sagte William Holman Hunt. Stimmt, es ist noch einmal ein ganz besonderer Gruß.

Das einzige, was mich am Herbst immer tröstet, ist Farbe. Der Spatzenbaum vor dem Wohnzimmerfenster färbt sich langsam rot. Die Photosynthese wird herunter gefahren und damit die Erzeugung des Chlorophylls, des grünen Blattfarbstoffes. Ach ja, darüber habe ich mal meine Biologie-Abi-Arbeit geschrieben. Es ist so lange her.

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Aus der Teppichwerkstatt: Fädchen um Fädchen, mit Ruhe und Bedacht.

Es wird Zeit, dass ich mich mal wieder melde. So einiges war los hier, war zu klären und zu organisieren. Langeweile kommt nicht auf.

Besonders aktiv war ich in der letzten Zeit in meiner Teppichwerkstatt. Einiges war aber auch noch in der Wohnung zu werkeln und noch immer ist nicht alles fertig. Zum Beipiel ist noch immer nicht der Fernseher angeschlossen. Ich muss aber auch sagen: Ich brauche ihn nicht.
Fliegenfenster haben wir gebaut für alle Räume und vielleicht lassen mich die kleinen Blutsauger von Mücken nun in Ruhe. Nur Penny nervt: Türe auf, raus, Türe zu, Türe wieder auf, rein, Türe wieder zu …. usw.

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