Eine lila Pflanze und Gefühle, die über den Tag tragen.

Es gibt so vieles, über was man sich freuen kann. Tut man es aber, wird einem manchmal unterstellt, nicht ehrlich oder oberflächlich zu sein.

Am Ende des Sommers 2020 bekam ich von meiner Freundin aus der Elsteraue Zweige von ihrer lila Pflanze, die auf der Toreinfahrt stand, geschenkt. Wenn die Pflanze in der Sonne steht, werden ihre Blätter lila. Mir gefiel das so sehr.

Die Zweige in der Vase wurzeln zu lassen, funktionierte nicht. Also habe ich sie einfach in frische Blumenerde gesteckt und ihr alles Gute gewünscht.
Und was soll ich sagen? Sie bildete neue Triebe und zeigte mir auch schon mal vereinzelt Blüten.

lila Pflanze
Sie heißt jetzt wie die Freundin aus der Elsteraue.

Ich weiß nicht, was das für eine Pflanze ist, kenne ihren Namen nicht. Weil aber bei mir alles und jeder Namen hat, bekam sie den der Freundin aus der Elsteraue.
Nicht mehr lange und ich kann sie in einen größeren Topf umpflanzen und dann bekommt sie ein feines, sonniges Plätzchen auf dem Balkon.

Ich freue mich sehr, dass sich die lila Pflanze bei mir wohl fühlt. Alle Arbeit mit den Zweiglein hat sich gelohnt.
Eigentlich bin ich ständig am Probieren, Versuchen, Erkunden … Und wenn ich etwas geschafft habe, freue ich mich sehr. Dann macht sich so etwas wie Zufriedenheit in mir breit und mir geht es gut, egal, was noch so um mich herum passiert.

lila Pflanze
besser geht es nicht, aber mir reicht diese Aufnahme von meiner lila Pflanze auch schon

In letzter Zeit lese ich zu viel „Geningel“. Über vieles wird geschimpft und genörgelt. Einer fängt an, andere stimmen ein. Man ist dann wahrscheinlich der Merker, der besonders Aufmerksame und Kluge. Ich weiß nicht, was sonst der Ausschlag für solche „Wellen“ ist.

Nun könnte mir das auch egal sein. Ja. Aber denen, die immer etwas finden, was wichtiger als Genörgel ist, denen wird Gleichgültigkeit, Oberflächlichkeit, Unehrlichkeit, ewiges Schönwetterdenken und was weiß ich noch vorgeworfen.

Wenn ich könnte, würde ich weggehen aus der Stadt. Dann hätte ich Tiere, Schafe vornehmlich. Ich wollte noch nach Irland fahren und das Schafe scheren lernen.
Das geht nun nicht mehr. Etwas, was mich erdet, was mich immer wieder aus dem Katastrophenmodus holt, habe ich aber. (Und Krisen gab es schon einige in meinem Leben, aber eben nicht nur.) Das haben mir zwei Hütehunde und eine Herde Schafe vermittelt. Sie haben mich quasi „erzogen“. Es geht mir gut. Ich habe meine Wolle, mein Spinnrad, bald auch wieder Veranstaltungen.
Und, ich kann mich über eine kleine lila Pflanze freuen wie Bolle. Das sind dann genau die Gefühle, die mich über den Tag tragen.

Frau Momo hat mir heute einen Link zu einem kleinen Video geschickt. Ich freue mich ja immer, wenn ich Hinweise zu Beiträgen über Schafe und so bekomme, aber dieses Video hat mich sehr berührt. Warum? Weil ich mich ein bisschen wiedergefunden habe.

Versuche mit Hanffasern. Sonntags im Versuchslabor.

Nein, nein, hier hat keiner etwas geraucht! Das Stroh hatte ich schon ein Weilchen auf meinem Balkon liegen. Heute dachte ich mir, dass es ein guter Tag für Experimente sei.

Versuche mit Hanffasern. „Hat die sonntags nichts anderes zu tun?“, fragt sich vielleicht manch einer. Nein, hat sie nicht.
Oder anders gesagt, wenn es mich packt, dann muss ich das jetzt tun, gleich, sofort.

Stroh

So sieht es aus, das Hanfstroh. Karin hatte es mir geschickt.
Und daraus will ich jetzt Hanffasern gewinnen, schauen, wie die beschaffen sind und ob ich sie verarbeiten kann. Ich habe keinerlei Hilfsmittel. Wenn man liest, wie aus Lein, Brennnessel oder Hanf Fasern gewonnen werden, dann merkt man, dass es eine verdammt mühselige Sache ist.

Nach der Röste (Rotte, von verrotten) wird das Stroh wieder getrocknet. Im Garten war ich schon lange nicht mehr. Ich hätte sonst das Stroh auf dem Rasen ausgelegt und Regen, Sonne, Schnee über es ergehen lassen. Wenigstens habe ich das Hanfstroh auf dem Balkon in der Kälte und bei Feuchtighkeit liegen lassen.

Hanfstroh brechen

Das Stroh habe ich gebrochen und den Holzkern in kleine Stücke zerkleinert. Ich habe Stängel um Stängel „angeknackst“. Eine Breche besitze ich nicht. Für meinen kleinen Versuch ging es auch ohne. Und hier sieht man schon, wie sich das auffasert nach dem Brechen und wie sich holzige Stückchen lösen.

Beim anschließenden Schwingen trennt man normalerweise die Holzstückchen von den Fasern und beim Hecheln parallelisiert man sie und reinigt sie weiter. Ich habe halt mit den Händen gewuselt, gezupft, gezogen, sortiert.

Hanffasern gewinnen


Oh ja, anstatt es reiner und sauberer wird, krümelt es ohne Unterlass. Es ist kein Dreck, es sind Holzstücke und kleinste Faserreste.
Um Hanffasern zu gewinnen, habe ich mir zuerst die Handkarden zu Hilfe genommen. Naja, was für Wolle gut ist, muss für Pflanzenfasern nicht ausreichen.

Versuch: Hanffasern auf dem Wollkamm

Der zweite Versuch mit dem Wollkamm, die Fasern weiter verfeinern zu können, brachte es auch nicht. Das nächste Mal werde ich das Stroh mit einem Messerrücken bearbeiten, um so vielleicht die begehrten Hanffasern besser gewinnen zu können.

Hanffasern

Das sollte erstmal reichen. Man sieht hier einerseits feine Fasern und andererseits auch noch welche, denen noch Holziges anhaftet. Zufrieden bin ich noch nicht, aber ich weiß nun, wie man zum Beispiel an die Fasern herankommt und wie sie aussehen können.

Hanffasern verspinnen und zwirnen

Ich wäre nicht ich, wenn ich nun nicht auch noch versucht hätte, meine Hanffasern zu verspinnen. Ich habe vorher das Spinngut nass gemacht. Es verspinnt sich einfach besser. Einen festen Drall muss der Faden haben.

Ein feines Fädchen ist es wahrlich nicht geworden. Ich habe zwar die feinen Hanffasern gesehen, aber in der Gesamtheit hätte ich mein Ausgangsmaterial wesentlich intensiver bearbeiten müssen.

So, ich habe es probiert, gemerkt, dass die Fasern sehr stabil oder besser reißfest sind. Mit den festen Hanffasern habe ich mir den Finger zerschnitten. Stauden anbinden kann ich immerhin schon mal mit meinem Garn, ohne irgendwelche Plastik-Gartendrähte.

Bestimmt gibt es einen zweiten Versuch. Mir ist währenddessen noch eine Idee zur Verarbeitung gekommen.
Wenn es mal „ganz dicke“ kommt, dann konnte man mich auf dem Leipziger Markt finden. Schnürsenkel kann ich schon mal herstellen. Und die reißen ganz bestimmt nicht. 😀

Einen schönen Sonntagabend wünsche ich euch allen.

Vor der Haustür. Beobachtungen von Winter und Sonne.

Freunden habe ich es zu verdanken, dass ich mich heute aufgerafft habe zu fotografischen Beobachtungen vor der Haustür. Es hat mir gefallen.

Fotos machen und üben kann man auch vor der Haustür, schrieb mir meine Blogfreundin Silberdistel. Und Elvira schrieb mir noch, dass ich jede Möglichkeit nutzen sollte zum fotografieren, und wenn es aus dem Rollstuhl heraus ist.
Wie Recht ihr habt. Ich danke euch sehr für eure Kommentare.

vor der Haustür
keine Ahnung, was hier wuchs – es ist auch vertrocknet noch interessant

Heute war das Wetter putzig. Es war einerseits immer noch kalt, aber andererseits schien schon wärmend die Sonne. Und da, wo sie hinkam, brachte sie den Schnee zum Schmelzen. Vom Dach polterte indessen immer mal eine kleine Lawine.

Ich schnappte mir meine Kamera und setzte mich auf den Balkon. Die Sonne im Gesicht zu spüren war herrlich, aber lange hielt es mich nicht auf meiner Bank. Ich wollte Fotos machen, probieren und spielen zum Beispiel mit Hervorhebungen im Vordergrund und Verwischen und Verblassen im Hintergrund, wollte mit Linien spielen, die das Bild durchziehen.

Fettfutter für die Vögel vor der Haustür
für meine gefiederten Freunde vor der Haustür

Das Fettfutter für meine gefiederten Freunde vor der Haustür habe ich selber gemacht. Die Muffin-Förmchen aus Papier haben sich bewährt. Einen Vogel konnte ich heute nicht erwischen. Die hatten anderes zu tun an diesem sonnigen Tag. Herr Taube stegt seiner Gattin schon ordentlich nach. Irgendwie liegt wohl doch schon ein bisschen Frühling in der Luft.

Beeren vor der Haustür
mal sehen, wann es Neue gibt; die Alten sehen auch noch schön aus.

Ich glaube, das ist eine Berberitze, die vor der Haustüre, vor meinem Balkon wächst. Ich bekomme das schon noch raus. Und wenn es so ist, dann will ich einige Beeren nutzen. An sich ist der Strauch giftig. Die kleinen, roten Früchte aber sind essbar. Eine Soße oder ein Müsli damit kann ich mir gut vorstellen.
Heute ging es mir aber nur um meine Fotospielereien mit der Kamera. Ich werde noch viel üben müssen.

sie glänzt auch noch nach Kälte und Schnee

Es ist schon erstaunlich, was ich mit der Kamera machen kann. Schwierig war es schon ein bisschen, weil ich fast nichts sah im grellen Sonnenlicht. Bloß gut, dass ich gestern gelesen habe und so ungefähr wusste, was ich wollte und was ich machen musste. Ich habe nichts verändert am Bild.

das Katzennetz muss nicht stören
Pennys Katzenschutznetz (damit sie mit dem Frühlingskater nicht stiften geht)

Hier sieht man mal Pennys Katzennetz. Auf den andren Fotos war es auch da, aber ich kann es ausblenden.
Das Netz ist schon gut, weil es meine Katze drinnen lässt und den Kater, der im Frühling durchs Viertel zieht und fleißig seine Wege markiert, draußen. Da setzte sich doch meine Katzen-Omi an die Wohnungstür und wollte unbedingt raus. Na so was!

meine Steine
meine Steine wollte ich eigentlich anmalen

Nun sieht man meine Steine wieder. Sie waren eingeschneit, unter dem Schnee verschwunden. Die Sonne heute hatte schon ganz ordentlich Kraft. Bald können hier wieder Insekten landen und sich sonnen. Ich freue mich drauf.

So, ich mache mich jetzt wieder davon. Ein Neues Projekt wartet nämlich schon auf mich. Es ist schon schlimm mit mir. Wenn ich durchhänge und nicht in die Puschen komme, dann benehme ich mich wie ein unerzogener Hund in der Wohnung. Hausschuhe habe ich aber noch nicht zerbissen. Jetzt aber ist alles erstmal wieder gut. Und vom ewigen Geningel halte ich mich fern.

Für heute sage ich Tschüss, bis dann mal wieder.

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Endlich die Lumix erkunden und lesen und probieren.

Die Lumix FZ300 habe ich schon lange, aber richtig beschäftigt habe ich mich noch nicht damit. Ich hatte mich verkrochen.

Da hatte ich nun so viel vor: Fotos machen, meine Geschichten erzählen, …
Ich hatte mir einen neue Kamera, wieder eine Lumix, zugelegt und wollte unterwegs sein. Nein, es ist keine teure oder ganz auserlesene Technik. Das brauche ich auch nicht, denn aus mir wird eh kein Profifotograf. Das ist nicht mein Ziel.

Dann donnerte meine Erkrankung voll rein, und blöde Gedanken. Meine Welt war kleiner geworden. Unterwegs war ich nicht mehr so viel. Was brauche ich da eine Kamera?

mit der Lumix durchs Gestrüpp
weit weg, versteckt im Gestrüpp

Jan schenkte mir schon vor einiger Zeit ein Buch. Eine Fotografin stellt darin genau diese Kamera, meine Lumix, vor und zeigt, was man alles damit machen kann. Herr E. druckte mir die Bedienungsanleitung aus und sorgte für eine ordentliche Bindung.
Und ich? Ich hing weiter durch.

weit weg und das Beste versucht mit der Lumix
ganz oben und reichlich versteckt gibt es feine Zapfen

Heute hat es mir gereicht.
Ich werde ganz bestimmt nicht dauernd unterwegs sein können, aber einiges geht doch. Zum Beispiel muss ich das suchen, finden, lernen darzustellen, mit den Mitteln, die ich eben habe.
Heute war es mal nur, Dinge, weit weg zu fotografieren und vor allem das Gestrüpp vor dem Objekt auszublenden. Nichts weltbewegendes, aber probierenswert.

weit weg, aber trotzdem mit der Lumix eingefangen
an ihm werde ich noch zu üben haben und freue mich drauf

Oh nein, die ganz große Kunst zeige ich nicht. Aber dennoch freue ich mich wie Bolle, denn ich fange wieder an, meine Umwelt bewusster wahrzunehmen. Es ist ein Anfang! Meine nächste Aufgabe wartet aber schon. Und das ist genau das, was ich brauche.

Irgendwie passte der Tag heute. Zu mir kam der Schornsteinfeger, wie immer einmal im Jahr. Wenn das nicht Glück bedeutet! Die Sonne schien endlich wieder und ich habe nun auch die versprochene Sage für Karin aufgeschrieben. Auch damit hatte ich mich schwer, habe mir es plötzlich nicht mehr zugetraut.

So, Leute, ich mache jetzt mal wieder vieles, was ich schon immer machen wollte, weil es das ist, was mich zufrieden macht. Bloß nicht ausbremsen lassen, von nichts und niemand. Auch die Lumix wird mir dabei helfen.

Schnee in Leipzig. Ich wäre so gern rausgegangen.

Fast hatte ich schon die Schuhe an. Ich wollte raus, besann mich aber dann anders.

So viel Schnee in Leipzig gab es lange nicht mehr. Regen gab es immer weniger und Schnee war auch Mangelware. Als die Wetterfrösche ihn gestern ankündigten, konnte ich das gar nicht so Recht glauben. Wenn man nichts zu reden hat, redet man halt über das Wetter.

Schnee in Leipzig

Wind gab es. Seit gestern Abend pfiff er ums Haus. Das klingt wirklich, als ob jemand pfeift. So habe ich das noch nie gehört. Manchmal ist es mehrstimmig und ein bisschen gruslig.
Den Schnee hatte noch niemand weggekehrt als ich das Foto machte. Ihn hat es einfach weggeweht.

Schnee in Leipzig

Alles war eingeschneit am Morgen. Der Mann mit der blauen Jacke aus dem Haus um die Ecke, kam aus dem Haus gestapft. Jeden Tag geht er zum Futterhaus und versorgt die Vögel. Nach ihm kann man die Uhr stellen. Bei mir weht es zu sehr. Die kleinen Gäste lassen sich nicht blicken.

Ich wäre so gerne etwas näher herangegangen an die Objekte. Schnee in Leipzig ist zu schön, zumindest an einem Sonntag.

der alte Apfelbaum


Der alte Apfelbaum ist wiewohl auch eingeschneit.
Ich wollte unbedingt näher heran an einen Apfel mit Mütze. Fast hatte ich die Winterstiefel an.
Währenddessen kam der Winterdienst. Weil der Weg auf der Rampe zu schmal ist für den Schneepflug, schabten sie den Schnee mit dem Schneeschieber vom Weg. Es knirschte und knarzte. Es war Eis unter dem Schnee.

Schnee in Leipzig


Am Nistkasten vor meinem Fenster zum Beispiel sieht man gut, dass es eine ordentliche Ladung Schnee in Leipzig gegeben hat. Ob es noch mehr wird? Andererseits ist nicht jeder erfreut über so viel kaltes Weiß.
Hoffentlich bekommt später im Nistkasten kein kleiner Bewohner nasse Füße, wenn es taut. Die Vögel waren nämlich schon mächtig am Singen vor Tagen. Und auch die Taube inspizierte schon mal ihr Nest im Kirschbaum.

Ich beschloss drinnen zu bleiben. Traurig war ich schon, aber ich bin wirklich alles andere als gut zu Fuß. Es ist schon besser, wenn ich keine weitere Arztpraxis aufsuchen muss, nur weil ich leichtsinnig war. Wolfgang meinte, dass ich mich warm einpacken soll. Er schiebt den Rollstuhl. Ich wollte das nicht.

Mir fiel ein, wie sich die Hütehündin Asta bei solchem Wetter immer an meine Beine gelehnt hat um mich zu wärmen. Wo hatte diese Hündin bl0ß ihre Wärme her, zumal sie ja genauso lange wie ich im Schnee stehen musste? Hach, damals konnte ich noch gut über den gefrorenen Sturzacker laufen.

Schnee in Leipzig, Grünau im Winter

Penny hat sich übrigens geweigert, wenigstens auf den verschneiten Balkon zu gehen. Sie hat gerade mal die Nase aus der Türe gesteckt und ist dann ganz fix wieder im warmen Zimmer verschwunden. Im Innenhof spielt ein Junge mit seinem Hund im Schnee. Meine Katze beeindruckt das heute wenig.

Ich koche mir jetzt Tee und kuschele mich mit Strickzeug in meinen Sessel.
Draußen wird es schon wieder dunkel. Mal sehen, was die nächsten Tage bringen werden.
Habt alle einen schönen Sonntagabend, mit oder ohne Schnee.

Von Dekormasken und einer rührigen Unternehmerin.

Es geht mir wieder gut. Die Lebensgeister sind zurück und damit der Wunsch zu wuseln und tätig zu sein. Na dann!

Dieser Tage hatte ich beim mdr einen Bericht über eine Dresdener Designerin gesehen. Dorothea Michalk stellt normalerweise maßgeschneiderte Hochzeitskleider und ähnliches her. Nun näht sie in der Krise mit ihren Maßschneiderinnen Dekormasken. Es ist schon notwendig, medizinische Masken zu tragen, sieht aber nicht besonders schön aus. Das geht auch anders, meint die Designerin.

Und ich habe mir eine Dekormaske gekauft, in Rot, denn mein Wintermantel ist rot und diese Farbe in verschiedenen Nuancen dominiert in meinem Kleiderschrank.

Dekormasken über die medizinischen Masken

Meiner „Trulla“ passt das natürlich nicht so richtig. Außerdem musste ich beide Masken mit zwei Pins am Kopf festmachen in Ermangelung von Ohren. Aber zeigen will ich es trotzdem. Und stöbern im Shop der Desingerin kann man ja auch mal, nicht nur bei den Dekormasken.

Mich beeindrucken Menschen sehr, die nicht jede Situation als gegeben hinnehmen oder sich so beeindrucken lassen, dass nichts mehr geht. Schwer haben es bestimmt jetzt alle. Vielleicht sollten wir öfter und vor Krisen mal ernsthaft nachdenken „was wäre wenn?“

Man darf auch mal jammern und Dampf ablassen. Es gibt aber auch Menschen, die die Zeit nutzen und mal was ganz Neues oder anderes machen. Ich werde mich mal auf die Suche nach ihnen machen und vielleicht auch Anregendes mitnehmen.

Mir geht es nach dem Schrecken mit den „blitzenden Augen“ seelisch und moralisch wieder ganz gut und schon habe ich wieder viel zu wenig Zeit für dies und das und jenes. So ist das immer. Eine ganze Menge habe ich aber gestern erledigt:
ein Braumeisterbrot gebacken mit Köstritzer Schwarzbier statt Wasser
(das ist sehr lecker und ich brauchte nur noch ein bisschen Butter drauf)
ein Paar Socken gestrickt (war nur einfarbig ohne Schnörkel, aber aus selbstgesponnener Schurwolle)
ein neues Strick-Muster ausprobiert (Und nun könnte ich meine neue Jacke anfangen zu stricken, habe aber Angst, dass ich es versemmele.)
Pilze getrocknet (für zukünftige Suppen und Soßen)
– naja, und den ganzen anderen notwendigen Kram.

Langweilig wird mir bestimmt nicht. Noch immer beschäftigt mich die Frage, wie ich leben möchte und was ich da selbst noch dazu beitragen und erreichen kann.

Lasst euch nicht einschneien oder fortwehen. Die Wetterfrösche deuten ja Überraschendes an.

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Eiskalt erwischt, aber eine Lawine ist vom Herzen gerutscht.

Mein Päuschen ist vorbei.

Es war ein bisschen still. Mal wieder! Es hatte mich eiskalt erwischt.
Zuerst blitzte es in meinem Auge und dann starrte ich auf einen dunklen Fleck. Ich wusste schon, dass es mit meinem Rheuma zu tun haben kann, aber mich packte die kalte Angst. Ich will nicht erblinden. Nicht auch das noch.
Heute beim Augenarzt kam dann die Entwarnung. Es ist zwar unangenehm, aber ich kann auch weiterhin sehen. Uff, meine Erleichterung hat bestimmt halb Leipzig gehört und in der Zwischenzeit bin ich auch die erweiterten Pupillen wieder los.

Eine Entscheidung hat mir mir die Attacke abgenommen. Ich werde bald wieder beginnen, Biologikals zu spritzen. Heile werde ich nicht, aber die elenden Entzündungen müssen herunter gedimmt werden. Ich habe keine Wahl mehr.

eiskalt
eiskalt: zu früheren Zeiten und nicht in der Stadt fotografiert

Ich weiß nicht, ob es in meiner Großstadt noch mal so richtig winterlich wird, ob es uns hier nochmal richtig eiskalt erwischt. Wir hängen immer an der Grenze zwischen warm und kalt der gegenwärtigen Wetterlage. „Moschig“ ist es.
Das Foto habe ich in früheren Zeiten aufgenommen. Ich wollte das Adjektiv „kalt“ darstellen. Auch das Beitragsbild ist schon älter. Nebel zog damals auf und die verwischte die Bäume am Rande des Feldes vor meinem damaligen Haus.

eiskalt
Wintersonne, eiskalt. Jan, weißt du noch?

Meine Tochter schrieb mir heute, dass es im Norden richtig viel Schnee geben soll am Wochenende. Ich wünsche mir Schneebilder von ihr. Fotografieren und filmen kann sie richtig gut. Kein Wunder, denn sie beschäftigt sich ja beruflich damit. Naja, meinte die Tochter, sie will sich aber nicht den Mors abfrieren.
Sie ist nun auch sprachlich im Norden angekommen.

So, jetzt putze ich mal die Linse an der Kamera. Wenn es morgen nicht gerade Mistgabeln regnet, dann werde ich rausgehen. Morgen will ich wieder laufen. Weit werde ich nicht kommen, aber ich nehme dennoch die Kamera mit. Mal sehen, ob ich etwas entdecken kann, draußen.
Ich muss dringend den Kopf auslüften und danach wieder zur Tagesordnung übergehen.

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Seine Worte überlegt man sich manchmal nicht gut. Korrektur ist angesagt.

Oder: Wenn das Meer zu mir kommt.

Worte. Hehe, damit kann man auch mal ganz ordentlich daneben hauen.
Am Wochenende schwatze ich immer etwas länger mit dem jüngsten Kind, mit meinem Nordsee-Kind. Auf diese Gespräche freue ich mich jetzt, zu Pandemie-Zeiten ganz besonders.
Sie erzählte, dass an der Küste Schnee gefallen sei und zwar ganz ordentlich. Schnee schieben hatte sie schon hinter sich, Fotos waren schon gemacht und gleich wollte sie auch noch mal in das Wäldchen in der Nähe des Steinzeitparkes fahren zum Fotografieren.
Ich wettere über unser Schietwetter, welches doch wohl eher küstentypisch sei.

Vielleicht ist das ja die Vorbereitung darauf, dass ich hier bald Nordseeküste habe, plapperte ich am Telefon. Nach einer Weile sagte meine Tochter: „Mmmm, dann sind wir aber weg.“ Ups. Jetzt fehlten mir die Worte.

Mist! Nee, das war gar nicht gut. Und das habe ich ihr dann auch gesagt.
Herr E. war da gelassener. Sie können ja alle herkommen, meinte er.

fertig! - ohne weitere Worte
Socken aus der Wolle der Gotland-Pelzschafe für mich.

Was gab es noch?
Meine Socken aus aus der Wolle der Gotland-Pelzschafe sind fertig. Ich werde sie hoffentlich auch anziehen. Was neue Gestricke anbelangt, bin ich so was von geizig. Meine derzeitigen Socken kann ich nicht noch einmal stopfen. Also müssen die Neuen her.
So! Und weitere Worte spare ich mir heute.

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Die Ruhe ist dann vorbei, wenn die Katze einem ins Ohr brummt.

Ich mag es sehr, wenn meine Katze früh zu mir gekrochen kommt, sich neben meinen Kopf legt und mir ins Ohr schnurrt. Manchmal aber kommt es anders.

Auch heute Morgen kam meine Katze zu mir gekrochen. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein besonderer Ausdruck von Liebe ist oder eher eine Mahnung, dass der Katzenbauch mal wieder gefüllt werden müsste. Egal, mir gefällt das Schnurren der Katze.

Als ich heute die Augen öffnete, schneite es noch. Ich wollte doch Schneebilder machen, aber egal, kuscheln wir eben noch ein bisschen. Mein Dahindämmern wurde aber abrupt beendet, weil Penny plötzlich kerzengerade neben mir saß und mir ins Ohr brummte. Hehe, was war denn los? Das machte sie eigentlich nur bei einem lauten Knall draußen.

Meine Katze sprang vom Bett, lief in langen Sätzen zur Balkontür und brummte immer noch.
Und da sah ich es! Quietschvergnügt inspizierte ein Mäuschen meinen Balkon. Ach, da findet man bestimmt etwas, was das Mäuseherz erfreut zwischen den in Stroh eingepackten Planzen.
Penny war entsetzt. Und ich fragte mich, woher sie weiß, dass da draußen ihr Braten spazieren ging.

Und die Maus?

So sah das meine Katze hinter der Balkontür

Fotografieren konnte ich es nicht, aber zeichnen. Jaja, so sah das aus. Ich schwöre.

Kein Wunder, dass die Penny Wut hatte. Mit den Mäusen da draußen hat sie ja immer so ihren Fitz.Das kann ja heiter werden, wenn es wieder wärmer ist. Ich glaube, dann müssen die Mäuse gut auf ihren Poppes aufpassen. Penny wird sich garantiert auf die Lauer legen.

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Mal wieder gezeichnet und aus der Not eine Tugend gemacht.

Zeichnen, schreiben, Ideen haben. Es geht mir gut.

Also ehrlich, gezeichnet hatte ich schon lange nicht mehr. Die Beweglichkeit im Handgelenk musste ich erst wieder üben. Ich werde dran bleiben. Das muss ich auch, wenn ich meine Hände beweglich halten will. Manchmal tut es verdammt weh, aber ich freue mich sehr, wenn ich dann etwas fertig habe und illustrieren kann. Es wird auch Zeit, dass ich wieder in die Gänge komme, denn mein Buch ist noch lange nicht fertig.

gezeichnet: So wird mein neuer Gehstock aussehen

Eigentlich sind es ja zwei Bücher: ein Filzbuch mit Anleitungen und ein Buch über meine Erlebnisse mit den Schafen.

Ich möchte gerne anderen davon erzählen, wie mir zwei total verlotterte und verdreckte Hütehunde und eine Herde Schafe das Leben gerettet haben und mir wieder eine Aufgabe und damit einen Sinn gegeben haben.
Von den Schafen bin ich zur Wolle gekommen und die beschäftigt mich auch jetzt noch gut.

So etwas braucht man einfach, wenn es geht schon dann, wenn es einem gut geht. In einer Krise erst danach zu suchen, ist manchmal zu spät. Ich hatte Glück. Der Zufall meinte es gut mit mir.

Mit den Schafen hatte ich zwei wunderbare Sommer. Davon möchte ich, wie gesagt, erzählen. Aber wie? Schreibe ich in der dritten Person, dann beschreibe ich eben halt nur, so als würde ich am Feldrand stehen und zuschauen. Nein, ich werde in der Ich-Form schreiben. Und damit es nicht langweilig wird, muss ich mir eben besondere Mühe geben.

Nun aber nochmal zu dem , was ich da gezeichnet habe.

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