Vogelhochzeit draußen und ich drinnen rennend von Fenster zu Fenster.

Die Kamera war immer da, wo ich gerade nicht war.

Kalt ist es draußen, aber das hält nichts mehr auf. Abends muss ich meine Balkonpflanzen noch einpacken, draußen ist aber tagsüber die Vogelhochzeit schon in vollem Gange.

Vogelhochzeit bei Familie Rabe

Schreiben wollte ich eigentlich. Da sah ich von meinem Schreibtisch aus etwas, was mich sehr erfreute.
Mir gegenüber, auf der anderen Seite der Straße waren Rabens dabei, ihr Nest zu bauen. Ob sie schon im vergangenem Jahr dort waren, weiß ich nicht. Sie schleppten Baumaterial hoch, gingen oft kopfüber an ihrem Bau. Und in den Pausen saßen sie auf dem Rand und hielten eben Vogelhochzeit.

Das Nest und die Vögel sind weit weg. Eine arge Herausforderung ist das für meine Kamera. Auch sind die Vögel ständig in Aktion und allerlei Zweige und Ästlein sind auch im Wege. Bei so viel Geflatter und meinen technischen Gegebenheiten kann man keine Wunder erwarten. Ich habe trotzdem fotografiert und viel Spaß gehabt. Meine Geschichten kann ich trotzdem erzählen.

Einer der Rabenvögel bleibt immer in der Nähe des Nestes. Nicht, dass ein Konkurrent abwartet und sich in das fertige Eigenheim fläzt.

Vogelhochzeit ist auch bei Elsters

Auf der anderen Seite meiner Wohnung stolzierten Elsters wie auf dem Catwalk. Offensichtlich liefen auch hier die Vorbereitungen für die Vogelhochzeit. Frau Elster zickt aber noch. Oder gehört das dazu? Ihr Gatte wird noch ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten müssen.
Sicher bin ich mir noch nicht, wo ihr Nest ist. Ich vermute in der großen Tanne.

Ringeltaube auf Futtersuche

Huch, eine alte Bekannte! Sie habe ich in meinem alten Innenhof, einige Ecken weiter, immer gesehen. Tauben sammelten all die Körnchen auf, die die anderen Vögel aus dem Futterhaus scharrten.
Manchmal, im heißen Sommer, habe ich ihnen Wasser und Körnchen auf das Fensterbrett gestellt, aber sie sind nicht gekommen. Hier wohnen sie also!

Probesitzen im alten Nest der Türkentaube

Herr und Frau Taube inspizieren „meinen“ Kirschbaum. In der Astgabel sind noch die Reste des alten Nestes der Türkentaube. Die habe ich in diesem Jahr noch nicht gesehen, aber Frau Ringeltaube hatte schon vor Tagen mal Probesitzen in dem kleinen Nest gemacht. Da werden die beiden Täubchen wohl anbauen müssen.

Vogelhochzeit bei Taubens

Ooooooh! Jetzt kam ich gar nicht mehr weg vom Fenster. Ich sauste zwar immer mal auf die andere Seite der Wohnung, um zu schauen, was bei Rabens los ist, aber die Tauben waren zu schön anzusehen. Sie zupften und putzten sich gegenseitig. Naja, und mit einem bisschen Mühe passten beide auf das Nest. Naja, fast. Mal sehen, ob ich da oben im Kirschbaum kleine Tauben habe.

Kirschbaumwurzeln
Die Wurzeln des alten Kirschbaumes.

Ich finde es schön, hier zu wohnen in Leipzig-Grünau. So nah an manchem war ich lange nicht. Noch sind die Bäume und Büsche kahl. Das hat den Vorteil, dass ich vieles gerade gut beobachten kann, eben auch eine Vogelhochzeit. Bald ist alles wieder so schön Grün, anders als in den Häuserschluchten der Großstadt. Ich freue mich schon auf Sonne und Wärme und gemütliche Stunden auf meinem Balkon.
Hach, es war ein ordentliches Hin- und Her-Gerenne für mich, aber vor allem war es ein Tag, der mir viel Freude gemacht hat. Mal sehen, was es noch zu entdecken gibt in der nächsten Zeit. Morgen will ich nochmal raus, bevor der angekündigte Regen und der Sturm beginnen.

Frauentag. Warum ich an dem Tag nie Blumen wollte.

Wir sollten einander immer gut zuhören.

Frauentag. Mein Chef lud da immer zu einer Zusammenkunft ein. Es gab ein Blümchen und Kaffee, Lobeshymnen auf die Frauen und gut war es wieder. Ich nahm an diesem Tag jede Arbeit an oder ließ mir Ausreden einfallen, um da nicht hin zu müssen. Ich möchte das nicht, Lob und Anerkennung für meine Arbeit schon, aber unabhängig von einem Tag.

Meine Eltern lebten mit anderen Einstellungen der Geschlechter zu einander. Mein Vater wäre sehr stolz gewesen, wenn ich Außenminister des Staates geworden wäre. (das stand nicht an) Aber nach der Arbeit, zu Hause, hätte ich meinem Ehemann die Latschen bringen sollen. Mein Vater machte auch richtig Theater, als meine Mutter anfing zu arbeiten nachdem ich im Kindergarten und in der Schule war. Bestimmen konnte er gar nichts, denn dass Mann und Frau gleichberechtigt waren, stand schon lange in der Verfassung der DDR. Zum Frauentag brachte er immer Blumen angeschleppt. Ich habe das immer ein bisschen unehrlich empfunden.

Artikel 20 der Verfassung der DDR

2   Mann und Frau sind gleichberechtigt und haben gleiche Rechtsstellung in allen Bereichen des gesellschaftlichen, staatlichen und persönlichen Lebens. Die Förderung der Frau, besonders in der beruflichen Qualifizierung, ist eine gesellschaftliche und staatliche Aufgabe.

Streitereien gab es bei uns um dieses Thema ständig. Ich sollte „ordentlich“ erzogen werden und wollte nie, nie so leben wie meine Eltern. Ich musste es auch nicht. „Kind, was soll bloß aus dir werden?“, fragte meine Mutter öfter seufzend, wenn ich mich weigerte bei ihr einen Backkurs zu belegen.

Man könnte jetzt sagen, dass der Eintrag in der Verfassung ja nur eine Notiz auf einem Stücke Papier sei und Papier ist bekanntlich geduldig. Ja, aber hätte es da nicht gestanden, wäre alles beim Alten geblieben und meine Entwicklung wäre wahrscheinlich ganz anders verlaufen.

Um Bildungschancen machte ich mir nie Gedanken. Ich hatte sie einfach. Es war nicht vom Geldbeutel meiner Eltern abhängig. Also hatte ich Arbeiterkind meinen 10.-Klasse-Abschluss, Abitur und konnte eine Universität besuchen. Die Berufswahl ist mir nicht ganz so leicht gefallen, den auch als Frau hätte ich Steiger im Tagebau, Kranfahrer, Lehrer oder Blumenbinder werden können. (Das waren bei mir immer nur berufliche Begriffe. Weiblich oder männlich spielte da keine Rolle.)
Ich wurde letztendlich Lehrer, bekam nach dem Studium meine erste Anstellung. Die beste Anerkennung als Frau war für mich, dass ich arbeiten konnte. Da brauchte es eigentlich keinen Frauentag.

Die Anhäufung von persönlichem Reichtum war für mich irrelevant.
Der Reichtum, der mir wichtig war, war gesellschaftlich. Dass ich einen sichere Arbeitsplatz hatte, war mir wichtig und ebenso, dass ich meine Miete bezahlen konnte und den Strom. Meine Kinder sollten eine gute Bildung erhalten, mit anderen ins Ferienlager fahren und ich wollte im Alter keine Existenzängste haben. Kinder und Beruf wollte ich auch alleine stemmen können, wollte nie abhängig sein von einem Mann oder ihn gleich gar danach auswählen, dass er ein guter „Versorger“ ist.

Mit der Heiraterei habe ich immer gehadert. Wie gesagt, ein Versorgungsinstitut brauchte ich nicht. Heiraten musste man aber dennoch. Wohnungen gab es nur für Eheleute, den zinslosen Ehekredit und anderes auch.
Ich habe sehr gelitten, dass ich meinen Namen abgeben musste. Ich wollte das nicht, es war ein Stück von mir.
Wenn die alten Männer in der Staatsführung weg wären, würden wir das ändern, dachte ich damals. Es ist nicht gelungen, aber das ist eine andere Geschichte. Vielleicht erzähle ich sie irgendwann mal.

Die DDR war Scheidungsweltmeister. Wenn es eben nicht klappte, dann klappte es eben nicht. Die meisten Scheidungen wurden von Frauen eingereicht. Mich betraf das auch. Ich wusste aber auch, dass ich mit Kindern und Berufstätigkeit klar kam. Meine damalige Schwiegermutter führte mal ein „ernsthaftes Gespräch“ mit mir. Es geht ja gar nicht, dass eine Frau beruflich auf der gleichen Stufe steht wie ihr Mann. Wie muss der sich denn da fühlen. Himmel, noch eins aber auch!
Ich habe immer an Liebe geglaubt, glaube daran noch. Manches ist aber auch vergänglich. Ja.

Emanzipation als Begriff stand bei mir nicht zur Debatte. Ich fühlte mich emanzipiert. Frauenrechte durchsetzen verstand ich immer so, dass es nur gemeinsam geht, mit den Männern und nicht gegen sie. Und damit das auch klappt, würde ich die Frauenrechte immer wieder in die wichtigen Papiere und Gesetze schreiben.

Und dann kam die Wende. Kein Chef lud mehr ein zum Frauentag. Auf die Ideen wären die neuen Chefs nicht gekommen.
Zeiten der Arbeitslosigkeit begannen und die Frage auf den Ämtern: „Sie sind doch aber verheiratet, oder?“ Bei der Bewerbung in einem großen Möbelhaus wurde ich im Bewerbungsgespräch gefragt: „Sie haben doch drei Kinder. Wollen Sie sich nicht erstmal um die kümmern.“ Ich lebte jetzt in einer anderen Zeit, in einer anderen Gesellschaft. Das wurde mir schmerzlich bewusst. Die mir wichtigen Werte wurden nicht diskutiert und fanden keinen Eingang in den Einigungsvertrag. Schade.

Was habe ich denn meinen Kindern mitgegeben, allen, nicht nur den Mädels?
Macht euch nie abhängig im Zusammenleben der Geschlechter. Seht zu, dass ihr selber euer Auskommen und Einkommen habt. Kämpft um eure Rechte, nutzt alle Möglichkeiten, euch weiter zu bilden und weiter zu entwickeln. Lebt rücksichtsvoll, aber voller Ideen, auch wenn die mal so richtig derquer scheinen.

ein Blümchen zum Frauentag

Ich schicke euch jetzt doch mal einen kleine Blumengruß zum Frauentag. Die Auswahl des Blümchens war rein zufällig. Um Frauenrechte zu kämpfen, finde ich wichtig, auch wenn es noch ein weiter Weg ist und ich manchmal das Gefühl habe, viele Schritte rückwärts gelandet zu sein.

Eine Sommermütze zur Beruhigung und keinen Schnaps.

Also manchmal bräuchte ich schon einen Schnaps. Dabei trinke ich gar keinen Alkohol.

Es gibt gerade einiges, was mich auf die Palme bringt, aber ich versuche es mal mit Beschäftigung zu verhindern, natürlich ohne Schnaps. Ich trinke keinen Alkohol. Also habe ich zur Beruhigung und weil ich sie gebrauchen kann, eine Sommermütze gehäkelt.

Was regt mich denn auf?

  • Durcheinander der Hygienemaßnahmen
    Wie in der Kleinstaaterei, in Europe und in dem Land sowieso.
    Herr E. und ich haben allerdings unser eigenes Hygienekonzept, was uns auch bis jetzt ganz gut geschützt hat. Schön ist das alles nicht, aber es hilft ja nix. Essen gehen oder ins Kino will ich eh nicht, auf andere Großveranstaltungen auch nicht. Also sitze ich es aus bis zur Impfung.
  • Impfplan
    Ich warte geduldig, weiß dass andere es nötiger haben. Trotzdem möchte ich gerne wissen, wie es funktionieren soll. Werde ich angeschrieben? Wird mir sonst irgendwie mitgeteilt, dass ich an der Reihe bin? Kann ich den Impfstoff wählen? Ich habe noch mehr Fragen.
  • Der Andy Scheuer soll es jetzt richten?
    Testen, Testen, Testen. Um das zu schaffen, wird dem Spahn jetzt der Andy Scheuer zur Seite gestellt. Wie bitte! Da waren doch mal Rücktrittsforderungen, unglaublich sinnlos verballertes Geld, Beraterhonorare ohne Ende, nicht wirklich erreichte Ziele!
  • Heutige Demo in Leipzig gegen die Corona-Maßnahmen
    Ich bin begeistert. Beim letzten Mal sollten sie aufs Messegelände und haben sich in die Innenstadt geklagt. Danach donnerten die Infektionszahlen hoch. Jetzt wollen sie aufs Messegelände. Warum? Weil sie vor dem Impfzentrum …

Nee, Schluss jetzt! Ich erzähle mal lieber noch von Erfreulichem.

Eine gehäkelte Sommermütze

das Muster meiner Sommermütze
Ich brauchte eine Sommermütze und habe nun eine.

Ich brauchte eine Sommermütze und habe nun eine. Gehäkelt habe ich. Bisher habe ich mich immer um das Häkeln darum herum gedrückt. Das ist nicht so meins, habe ich immer gedacht. Nun habe ich es getan und ich bin einerseits zufrieden und andererseits erstaunt, dass ich es kann.
Ich hatte eine tolle Anleitung gefunden, wirklich gut erklärt.

gehäkelte Sommermütze, auf Anhieb geklappt und ohne einen Schnapps zur Beruhigung
Dass ich nochmal häkeln würde!

Die Mütze soll verhindern, dass mir meine Haare draußen ständig um den Kopf fliegen. Ich werde rammeldösig, wenn mir Haare vor den Augen hängen.
Was hab ich da schon alles gemacht, wenn mich der Rappel packte! Die Mütze wird wilde Aktionen verhindern.

Emil brachte mich auf die Idee, ein Haarnetzt zu häkeln. Stimmt, das kann ich machen, wenn ich schon mal an der Nadel hänge. Danke für den Tipp, Emil.
In den „Modischen Maschen“, passend zu der Jacke, ist auch eine Anleitung. Zur gehäkelten Sommermütze wird sich also noch ein Haarnetz gesellen. Mal sehen, wie ich damit zurecht komme. Ich hatte mal Perlen in Wolle mit eingesponnen. Die will ich jetzt nutzen.
Die Beschäftigung für die nächste Zeit ist also gesichert.

Gut für’s Gemüt. Ein bisschen Frühling war schon.

„Tätig zu sein ist des Menschen erste Bestimmung, und alle Zwischenzeiten, in denen er auszuruhen genötigt ist, sollte er anwenden, eine deutliche Erkenntnis der äußerlichen Dinge zu erlangen, die ihm in der Folge abermals seine Tätigkeit erleichtert“
Johann Wolfgng Goethe aus Meisters Wanderjahre

Ich getrau es fast nicht zu sagen: Mir geht es gut und nichts liegt mir zu schwer auf dem Gemüt.
Besonders gut getan haben mir die Aussicht auf den Frühling und, dass ich meinen Bewegungsrhythmus gefunden habe. Einen Tag wird gelaufen, einen Tag wird Rad gefahren, zu Hause auf dem Hometrainer. Weit laufen kann ich nicht, aber wenn ich die Öffentlichen wieder benutzen kann, dann werde ich ein Stücke weiter unterwegs sein können. Im Moment findet das Lauftraining halt im unmittelbaren Wohnumfeld statt. Ich betrachte das einfach als Vorbereitung auf die Zukunft. Der Gedanke tut mir richtig gut.

der Fisch in leipzig-Grünau

Es ist schon erstaunlich, dass es immer etwas zu entdecken gibt, auch auf meinen kurzen Wegen. Von anderen Menschen halte ich mich weiterhin fern, aber sie sind da. Ich sehe sie, wir winken uns zu und man grüßt sich wieder mehr, auch, wenn man sich eigentlich nicht persönlich kennt.

der nahende Frühling ist gut für das Gemüt
da sprießt doch schon etwas!

Lange dauert es nicht mehr, da habe ich es wieder schön Grün draußen ums Haus. Jetzt gibt der Winter zwar nochmal ein kleines Gastspiel, aber lange dauert es nicht mehr.
Vorsichtshalber habe ich wieder meine Muscheln auf dem Balkon für die Insekten gefüllt. Herr E. hat vorhin Sonnenblumenkerne unter den Kirschbaum gestreut. Zwei Elstern stolzierten über die Wiese, eine Ringeltaube, ein Rabe und meine Nebelkrähe. Herr Amsel hat ein ordentlich großes Zweiglein vor dem Fenster nach oben transportiert und Elsters bauen auch schon am Nest.

Frühblüher - schön fürs Gemüt
Gänseblümchen gibt es schon reichlich und ich freue mich über jedes einzelne.

Meine Kinder rufen ganz oft an, mein Jan jeden Tag auf dem Weg zur SBahn. Es ist schön zu wissen, dass da jemand ist, der an einen Denkt und der immer helfen würde, wenn es nötig ist. Das nimmt schon mal viel Belastendes vom Gemüt.
Manchmal rücken sie mir auch den Kopf wieder gerade, wenn ich mal wieder etwas zu verbissen sehe. Schön, wenn man über alles reden kann, auch über Politik und Wissenschaft, über Literatur und Kunst.

Trotzdem fehlen mir meine Kinder sehr. Meine hochbetagte Wandnachbarin im Nebenhaus wird jede Nacht von ihrer Tochter ins Bett gebracht. Ich höre das immer. Die beiden Nachbarn über mir bekommen Besuch von ihren Söhnen. Bei mir ist das eben ein bisschen anders. Meine Kinder sind weit weg und trotzdem nah.

Schneeglöckchen fürs Gemüt
direkt am Haus ist es fein geschützt

Die gestrickten Wollsocken aus selbstgesponnener Wolle der Leineschafe sind unterwegs über den großen Teich. Mal sehen, wann sie ankommen, ob die passen und ob sie überhaupt gefallen. Bei meiner Tochter in LA sinken die Infektionszahlen, ein Ergebnis der Impfaktionen. Das freut mich sehr, weil damit die Hoffnung wächst, dass wir uns mal wieder sehen.

Eine Sommermütze habe ich mir gestrickt, damit mir die Haare nicht so um den Kopf flattern und ich keinen Sonnenstich bekomme. Die ist gut geworden. Wenn ich nur wüsste, wie ich meine Haare hochstecken oder zusammen wursteln könnte. Dann wäre die Welt so richtig in Ordnung. Meine Haare sind aber so glatt, dass alles wieder auseinander rutscht. Klemmen und Zwicken müsste ich so fest einstecken, dass ich Kopfschmerzen bekomme oder die Haare abplatzen. Bisher ist mir noch nichts Gutes eingefallen.

Winterlinge
In meinen Gärten wollten sie einfach nicht wachsen.

Heute regnet es. Ich habe keine Lust zum Rausgehen. Also wird heute noch mal geradelt. Und danach werde ich mich wohl wieder meiner Wolle widmen und meinem Buch. Alles gut für das Gemüt.
Also los geht’s: Auf die Radeln hüpft!

Märchenhaftes. Ein lieber Brief aus der Stadtbezirksbibliothek Grünau-Mitte.

Warum hast du so einen großen Fuß? Warum hast du so eine Lippe? Warum hast du so einen großen Daumen?

Schon im vergangenem November war eine Veranstaltung in meiner Stadtbezirksbibliothek in Grünau-Mitte geplant. Die musste Corona bedingt ausfallen. Ach ja, traurig war ich schon, denn ich liebe es, mich auf solche Veranstaltungen vorzubereiten.
Einerseits soll es um Märchen gehen und andererseits um die Lese-Schätze in der Bibliothek, um das Abenteuer Lesen und natürlich auch um das Spinnrad.

ein Brief aus der Stadtbezirksbibliothek Grünau-Mitte

Gestern nun kam ein Brief aus der Stadtbezirksbibliothek Grünau-Mitte. Der erste Gedanke war: „Oh je, hast du was vergessen?“
Der Brief war von der Bibliothekarin und war so nett und lieb geschrieben, dass er mich sehr berührt hat. Beim Aufräumen hatte man Märchenkarten gefunden. Und als dann auch noch die drei Spinnerinnen auftauchten, mussten die Mitarbeiter an mich denken. Und so bekam ich ihn, den lieben Brief mit den Märchenkarten. Danke, ihr lieben und aktiven Bibliothekarinnen.

Kinder- und hausmärchen der Brüder Grimm
mein liebstes Märchenbuch als Kind: die „Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, illustriert von Werner Klemke aus dem Kinderbuchverlag Berlin

Die Illustrationen stammen von Werner Klemke. Ich hab sowohl das Buch als auch die Zeichnungen als Kind sehr geliebt. Das Buch ist wieder verlegt worden, aber auch gebraucht taucht es ab und an auf. Die Illustrationen von Klemke sind auf den Karten aus der Stadtbezirksbibliothek Grünau-Mitte und in meinem Märchenbuch sind sie auch.

Der Brief muss lange unterwegs gewesen sein, denn in der Zwischenzeit haben wir uns bereits zu einer Märchenstunde im November diesen Jahres verabredet. Ob es stattfinden kann wissen wir nicht, aber wir hoffen es.
Vielleicht fällt uns auch noch etwas ein, was wir aus der Ferne für die Kinder im Stadtbezirk tun können. Ideen können nicht verrückt genug sein.

geplante Märchenstunde in der Stadtbezirksbibliothek Leipzig-Grünau
zusammen lesen und miteinander reden – das wäre schön

Meine Kinder haben diese Märchen genauso geliebt wie ich anno dunnemals. Bücher spielten bei uns immer eine große Rolle. Ich möchte die Liebe zu Büchern und dem Lesen gerne weitergeben. Die Märchen können da sehr helfen.

Bis November ist noch ein bisschen Zeit. Vielleicht ist es dann wieder möglich, so vor dem nächsten Winter mit Kindern die Kissen kräftig auszuschütteln. Das würde mich sehr freuen. Und schneien könnte es dann auch wieder ein bisschen.
Morgen aber beantworte ich erstmal den lieben Brief aus der Stadtbezirksbibliothek Grünau-Mitte.

in Wyhra in der Märchenscheune

Steve Jobs: Hab den Mut, deinem Herzen und deiner Intuition zu folgen.

Steve Jobshabe ich schon immer sehr verehrt, nicht nur, weil ich mit den Macs schon immer und gerne arbeite.

Über Steve Jobs hatte ich schon mal geschrieben, im alten Blog. Aber der hatte sich ja irgendwann aufgelöst. Meine Grafik und Bilder fand ich aber wieder.

Ein Unruhegeist war das, der Steve Jobs! Die ersten Rechner waren ein wirkliches Garagenprojekt. In seinem Land ging das und geht es noch. Es gibt unkompliziertere Lösungen als hier.
Meine Tochter zum Beispiel hat an der Uni Nachhilfeunterricht gegeben in Statistik. Ihr Bundesstaat konnte ihr kein Endgeld zahlen, aber eine Steuergutschrift hat sie erhalten, einlösbar irgendwann, wann sie will oder wenn sie es eben braucht..

Der Mac, steve Jobs und viele Schriften
Inzwischen habe ich nur noch ein kleines „Kistchen“, aber die Schriften liebe ich immer noch..

Ach, das waren noch Zeiten!
Seit der Wende habe ich mit Macs gearbeitet. Nein, ich will jetzt nicht hören, dass es auch mit anderen geht. Es kommt eben darauf an, was man machen will.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, was das für ein Fortschritt war, dass Grafik und ich meine Grafik aus Vektoren am Monitor darstellbar war. Man sah also, was man da trieb und das nicht erst nach dem Drucken, wenn der Drucker denn wollte.

Irgendwann bekam ich einen Computer-Kurs auf’s Auge gedrückt. Grafik- und Layoutprogramme war ich gewöhnt und sollte plötzlich beim Zeilenumbruch eine ellenlange Kommandozeile eingeben. Ich glaube, ich habe dann nur noch meine Zeit abgesessen, denn ich kannte das schon anders.

Die Jobs-Biografie habe ich mit Interesse gelesen, die auch seine Rede vor Studenten in Stanford beinhaltete. Mal abgesehen von seinen kreativen Leistungen hat mir der Mensch Steve Jobs auch so jede Menge zu sagen gehabt.

Eure Zeit ist beschränkt, also verschwendet sie nicht damit, dass ihr das Leben von jemand anderem lebt. Seid nicht in Dogmen gefangen – was bedeutet, den Gedanken anderer Leute zu folgen. Lasst nicht den Lärm fremder Meinungen eure eigenen inneren Stimmen ertränken. Und am allerwichtigsten: Habt den Mut, eurem Herzen und eurer Intuition zu folgen. Irgendwie wissen sie, was ihr wirklich werden wollt. Alles andere ist nebensächlich.

Steve Jobs in seiner Rede vor Studenten an der Stanford Universität

Ich weiß nicht, warum man sich immer wieder abbringen lässt von seinem Weg. Doch, etwas drängt sich mir auf, nämlich, dass man sich immer und immer wieder ökonomisch erpressbar macht. Ich weiß schon, warum ich für und bestimmte Kreise gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen eingestellt sind.

Gerade wenn man jung ist, denkt man, dass es unbegrenzt Zeit gibt, seinen Traum zu leben. Nee, das ist nicht so. Wenn man älter ist, mit allen Einschränkungen, die man dann hat, ist es unsagbar schwerer und manchmal auch unmöglich. Ich würde gerne irgendwo aufs Land ziehen, meine Kartoffeln und Erbsen selber anbauen und nebenher, so „tätig sein“, wie ich es will und wie es mich glücklich macht. Das habe ich verpasst. Aber, da ist noch was.
„Bleibt hungrig! Bleibt tollkühn!“. Ja, unbedingt. Und so sitze ich wieder öfter am Rechner. Steve Jobs hat schon Recht (und das hat mit dem Alter nix zu tun):

Ich bin überzeugt, das Einzige, was mich weitermachen ließ, war, dass ich liebte, was ich tat. Man muss herausfinden, was man liebt. Und das ist genauso wahr für die Arbeit wie für die Geliebten.

ebenda

Mittwochs, Momente von unterwegs und aus dem Wollkorb geschwatzt.

viele kleine Momente machen den Tag besonders

Mittwochs-Momente.
Bei dem schönen Wetter hatte es mich erstmal nach Draußen gezogen. Und während Herr E. die Einkäufe erledigte, hockte ich mich am Einkaufszentrum auf eine Bank. Es war ganz schönes Begängnis an meiner Bank vorbei.
Ein Stücke hin saß ein Mann mit einer Bierflasche in der Hand auf einer Bank. Immer, wenn junge Frauen vorbeikamen, wetterte der ihnen hinterher. „Schlampe.“ „Vo**e.“

Ich bin aber auch doof! Das nächste Mal hocke ich mich ein Stücke weiter weg, an die Beete mit den Stauden, die bestimmt bald aus dem Winterschlaf erwachen. Ich habe doch meinen Sitz mit, vergesse das aber immer noch.
Nicht, dass der Mann mir etwas getan hat, aber ich will in Ruhe die Sonne genießen und mich freuen, dass ich wieder gelaufen bin. Ich habe heute schon Hummeln fliegen sehen. Ich muss unbedingt die Kamera mitnehmen.

Wieder zu Hause hatte ich noch keine Lust, mich in der Wohnung zu verkriechen. Also habe ich es mir mit meinem Wollzeug auf dem Balkon gemütlich gemacht. Ehe ich mit dem Stricken anfing, habe ich aber erstmal meine Muscheln mit Zuckerwasser gefüllt. Das sind die Momente auf die ich mich freue, wenn die Insekten mich wieder besuchen.

kleine Momente und kleine Mühe: die Strickprobe
Die Anleitungen aus der Strickzeitung „Modische Maschen“ vom Verlag für die Frau liebe ich sehr.

Das ist das Ziel für die nächste Zeit. 😀 Ich zeige es mal.
Zu DDR-Zeiten gab es die Strickzeitschrift „Modische Maschen“ vom Verlag für die Frau. Und die war gut, die Beschreibungen, die Schnittmuster und die Anleitungen. Meine Freundin hatte noch viele und ich habe mir eine Jacke herausgesucht, die ich stricken will.
Hier zeige ich eine Kopie. In der Zwischenzeit habe ich mir die Zeitschrift über ZVAB gekauft.

Maschenproben -  Momente mit Wirkung
Maschenprobe. Früher war ich da immer zu faul und das rächte sich.

Ich hatte zuerst eine Maschenprobe gemacht, die dann gewaschen und gespannt, getrocknet und ausgezählt. Früher war ich da immer zu faul und das hat sich gerächt, manchmal bitter.
Das Muster der Rückseite sieht auch ganz gut aus. Es wäre also durchaus etwas für Schals und so. Ich werde mir das Muster merken.

Schnittmuster
Das habe ich nachgebastelt, mit meinen Maßen.

Herr E. hat es auch nicht leicht. Er musste mich vermessen, damit ich mir das Schnittmuster nachbauen kann. Es macht sich gut, wenn man das Gestrick auflegen und so kontrollieren kann. Packpapier hatte ich mir aus einer Warenlieferung aufgehoben.

Momente der vorsorglichen Kontrolle mit Schneiderpuppe
Nur erstmal 20 cm vom Rückenteil. da habe ich wohl noch einiges zu tun.

Zur Kontrolle habe ich aber auch noch meine Schneiderpuppe. Und, haha, ich habe schon 20 cm gestrickt. Auf meiner Bank auf Balkonien, in der Sonne und der Wärme, war das sehr angenehm. Und wenn ich dann sehe, dass es passend ist, dann sorgen diese Momente für viel Freude.

Schafwolle und auch andere Naturfasern vertrage ich gut. Deshalb bietet es sich an, mir so eine Jacke zu machen. Eigentlich wollte ich noch färben, habe aber dann die Wolle der Leineschafe so gelassen, wie sie vom Schaf kam, schön weiß und ein bisschen glänzend.

Tja, was gab es noch für Mittwochs-Momente? Mein neues Buch ist angekommen, aber davon erzähle ich andermal. Ach, es war ein guter Tag heute.

Warum mir das Schreiben heute so richtig schwer fällt.

Zu Täve Schur wollte ich schreiben und zum Buch „Spur der Steine“. Eigentlich. So richtig klappt das aber noch nicht.

Täve Schur ist 90 Jahre alt geworden.

Meine Silke vom Literatur Treff Grünau hatte auf eine Fernsehdokumentation hingewiesen. „Darüber schreibe ich!“, meinte ich sofort und auch, dass mir das einen Blogbeitrag wert ist. Und dann zeigte es sich, dass mir das Schreiben schwer fiel, schwerer als gedacht.

Ich hatte mir schon mir alte Dokumente zusammen gesucht, machte schon mal den Rechner an und schaute den Beitrag. Täve finde ich immer noch bewundernswert, seine sportlichen Leistungen, seine Menschlichkeit, die Ehrlichkeit, seine Aktivitäten jetzt im Alter.

Schreiben über damals fällt mir schwer
Diese Unbeschwertheit möchte ich wieder haben. Dann wäre auch das Schreiben nicht so schwer.

Erinnerungen wurden wach. Wenn die Friedensfahrt-Fanfare erklang hockten wir am Radio und drehten lauter. Sehr oft kam der Trupp durch meinen Heimatort. Ich glaube, die meisten standen an der Straße und warteten. Und wenn dann die ersten Begleitfahrzeuge zu sehen waren, ging ein Rufen los: „Täve!Täve!“.

Ich war ein kleines Mädchen und mir ging das auf der Straße immer viel zu schnell. Wer wer war, sah ich immer nicht, zwischen den drängelnden Erwachsenen gleich gar nicht. Beeindruckt hat es mich immer sehr, am Straßenrand und auch zu Hause am Radio.
Wir Kinder spielten Friedensfahrt. Jeder wollte wie Täve sein. Jaja, auch ich als Mädchen. 😀

Den Zusammenhalt fand ich gut, in der Mannschaft, zwischen den Sportlern, aber auch zwischen denen am Straßenrand. Wenn es sehr heiß war, rollte die Feuerwehr die Schläuche aus und sprühte sachte Wasser auf die Straße, damit es eine kleine Erfrischung geben konnte für die Fahrer. Trinkwasser wurde gereicht und für die am Straßenrand hatte der Fleischer den Grill angeworfen. Beim Schreiben jetzt geht mir die Frage durch den Kopf, wann ich in den letzten Jahren solche Gefühle hatte.

Glückwunsch, Täve, zum Geburtstag und dass du dir treu geblieben bist.

Unbeschwertheit
Mein Vater machte diese Fotos. Oh ja, ich hatte eine schöne Kindheit und war ein fröhliches Kind.

Schreiben über die Spur der Steine?

Vor einigen Tagen schrieb Wilhelm über ein Buch, welches er gerade gelesen hatte, Spur der Steine von Erik Neutsch. Den Film mochte ich nicht, aber über das Buch haben wir damals diskutiert, nächtelang. Um Veränderungen ging es uns.
Vielleicht war das Buch deshalb den Parteioberen so ein Dorn im Auge? Weil es Diskussionen auslöste?

Nein, wir wollten nicht die DDR abschaffen. Wir wollten, dass einiges anders wird, besser, mit Freiheiten. Anderes sollte schon bleiben, wie die Bildungschancen oder die Frauenförderung.
Frisch von der Uni, an der ersten Arbeitsstelle, stand das Thema wieder, mit lautem Nachdenken und öffentlich Fragen stellen. Und plötzlich waren wir Trotzkisten und Sektierer.
Ich war also mittendrin im Schlamassel.

Es ist mir nicht gelungen, die DDR besser zu machen. Was danach kam betrachte ich als persönliche Niederlage. Vielleicht hätte ich weit weggehen sollen. (so wie meine älteste Tochter es getan hat)
Wie einige meiner Freunde das Mäntelchen plötzlich in den Wind hängen und alles vergessen könnten, was an Idealen mal da war, das konnte ich nie.

Darüber schreiben ist aber auch verdammt schwer, weil man sich angreifbar macht, einem dann auch ganz fix DDR-Nostalgie, Systemtreue und ähnliches nachgesagt wird. Komisch.
Aufarbeiten muss ich es aber dringend und vielleicht fällt mir dann einiges leichter, das Schreiben darüber zum Beispiel. Ich möchte immer noch, dass die Welt ein bisschen besser wird, nur eben jetzt unter ganz anderen Bedingungen und mit etwas anderen Inhalten.

das Schreiben über damals
Das „Herausgeputze“ war gar nichts für mich. Meist endete das mit Ärger. Man sieht es mir an, gell?

Im Schönauer Park. Die Gudrun musste an die frische Luft.

Gelaufen. Ich habe es geschafft.

Im Schönauer Park war ich schon lange nicht mehr. ‚Heute muss ich mal raus‘, hatte ich mir vorgenommen. Und diesmal habe ich auch keinen Rückzieher gemacht.

in den Schönauer Park
Früher bin ich die Schleichwege gegangen.

Ich mag die Bäume auch, wenn sie keine Blätter haben, mag sowohl ihre Formen als auch die unterschiedliche Ausprägung und Stärke der Äste. Manche wirken fast filigran.
Einige Bäume haben die anhaltende Trockenheit in den letzten Jahren nicht überstanden. Die, die noch da waren habe ich freudig begrüßt wie alte Bekannte.

im Schönauer Park
ein bisschen Schnee gibt es noch

Da, wo die Sonne nicht hinkam, waren einige Schneereste verblieben. Ich schätze, heute sind auch die weggetaut. Ich war nicht die einzige, die es in die Sonne zog. Die Parkbänke auf der Sonnenseite waren gut besetzt.

Findling im Schönauer Park
Findling im Schönauer Park

Findlinge gibt es hier überall im Schönauer Park und drum herum. Aber an Eiszeiten wollte und will ich nicht denken. Es war zu schön in der wärmenden Sonne.
Auf einem der Bäume bewegte sich ein Buntspecht und suchte alle Asthöhlen ab. Bestimmt sucht er einen Unterschlupf für den Nestbau. Ehe ich die Kamera in den Händen hatte, war er auf und davon.

Futterplatz im Schönauer Park
Jaja, wir sind hier viele.

Solche Futterplätze gibt es einige im Park. Und trotz der Spaziergänger auf dem Weg nebenan waren sie auch alle gut besucht. Sowohl Nestbau, als auch die Hochzeitsvorbereitungen machen eben hungrig. Nun weiß ich also, wo meine Meisen alle zu finden sind. Ich kann das gut verstehen, im Park ist es eben viel schöner als bei Gudrun auf der Fensterbank.

schön warm auf dem Stein in der Sonne

Die Vögel sind recht zutraulich im Schönauer Park. Sie sind Menschen gewöhnt. Ich habe mich einfach vor den Vogel hingesetzt und fotografiert. Das ist mal der Vorteil, dass ich ja quasi meinen Sitz mithabe. Nachdem ich ein Weilchen ganz ruhig saß, beachtete mich überhaupt keiner mehr.

Auf einer Parkbank ein Stücke hinne saßen zwei Frauen. „Das wird doch nicht meine Silke sein?“, fragte ich den Herrn E., aber der wusste es nicht.
Plötzlich winkte die Frau mit beiden Armen. Es war meine Silke Heinig, die den Literatur Treff Grünau leitet.

Nestbau
Gugg nich so! Is meins.

Es war so schön, die beiden Freunde aus dem Literatur Treff zu sehen. Händeschütteln und Umarmen zum Beispiel ging nicht, aber ein kleines Schwätzchen konnten wir wiewohl machen und lachen auch. Die beiden Frauen saßen auf der Bank und ich ein Stücke weg auf meinem Sitz auf der Wiese. Unser Lachen hat uns so gut getan.
Wir sollten uns öfter absprechen und sehen, ohne dass Hygieneregeln verletzt werden.

ins Quartier hinein
Wohnungsbesichtigung

Das Laufen fiel mir schwer, außer ich war abgelenkt. Dann tat es nur halb so weh. Und doch war es gut, draußen zu sein an der frischen Luft. Morgen mache ich mich wieder auf den Weg. Ich will die sonnigen Tage nutzen.

Ich wünsche euch allen eine schöne Woche und dass ihr die Wärme der Sonne und den nahenden Frühling spüren könnt.

Frühjahrsputz, viel Sonne, eisernes Training mit Tränen.

Während auf der einen Seite des Hauses noch etwas Schnee lag, war es auf dem Balkon warm ud sonnig.

Es wurde Zeit für einen Frühjahrsputz, in der Wohnung und vor allem auf Balkonien. Die Pflanzen vom vergangenem Jahr durften in die Sonne, nachdem ich das Alte vom vergangenem Jahr abgeschnitten hatte. Die fette Henne und eine Aster treiben schon wieder. Mal sehen, ob ich noch mehr über den Winter gebracht habe.

Das Abgeschnittene steht noch immer in einem Beutel auf dem Balkon, denn die Müllabfuhr hat es noch nicht zu uns geschafft. Die Container sind übervoll. Einiges liegt schon daneben.Frühjahrsputz hin und her, ich wollte den Müllberg nicht noch größer werden lassen.

Wege

Gestern sah es bei uns noch so aus. Ich hatte keine Lust, da draußen herum zu dackeln. Der Winterdienst musste sich alleine erledigen.
Auf dem Balkon war es schön warm. Also habe ich mich nach der Putzerei auf meine Bank gehockt und habe erstmal Sonne getankt. Das war sehr angenehm.

Frühjahrsputz auch in den Nestern

Die Türkentaube hatte ihr altes Nest schon mal inspiziert. Frühjahrsputz muss bestimmt auch sie machen.
Dass Frühling wird, merkt man. Die Vögel singen um die Wette. Frau Amsel hat gleich zwei Verehrer. Herr Taube steigt Frau Taube hinterher. Sie hat allerdings noch keine Lust auf Nestbau. Im Innenhof könnte man meinen, es ist bald Ostern, denn die Kaninchen flitzen um die Wette. Frau Elster zickt allerdings auch noch heftig.

Leckerchen nach dem Schnee

Der Schnee zieht sich immer weiter zurück und gibt so manches Leckerchen frei.
Penny hat die Mäuse erschnüffelt, kriecht in jede Ecke und kommt mit Spinnweben am Bart zurück. Fein, bekommt die Katze eben auch gleich noch einen Frühjahrsputz.

ein Hauch von Frühling

Das sieht doch schon ganz gut aus, oder?
Ich fand es plötzlich sehr traurig, dass ich nicht einmal ein Stücke weg komme. Noch immer meide ich die Öffentlichen. Ich muss ja nicht unbedingt fahren. Jetzt, wo die Wege wieder frei werden, muss ich erstmal laufen, laufen, laufen. Mindestens bis zur Haltestelle der Bimmel und wieder zurück, in meinen Park oder ein Stücke Weg durch Grünau.

Training gibt es für mich auch auf dem Hometrainer. Wenn es weh tut, soll man aufhören, sagte mir letztens jemand. Oh, da dürfte ich nie anfangen, denn es tut immer weh. Und manchmal gibt es dann auch Tränen, weil es weh tut und vor Wut. Trotzdem: Ich will in Bewegung bleiben.

nach dem Frühjahrsputz ein Kuchen

Nach dem Frühjahrsputz hatte ich mir ein Stück Kuchen verdient. Gerade noch gut gegangen war es mit dem Backen. Ich hätte die Oberhitze dimmen müssen. Lecker aber ist er, der Apfelkuchen nach einem alten Rezept aus einem Buch, welches ich noch aus DDR-Zeiten habe.

Morgen muss ich noch Herrn E. die Haare schneiden und dann mache ich mich auf den Weg zum Park. Mal sehen, ob ich die Kamera mitnehme