Mal wieder gezeichnet und aus der Not eine Tugend gemacht.

Zeichnen, schreiben, Ideen haben. Es geht mir gut.

Also ehrlich, gezeichnet hatte ich schon lange nicht mehr. Die Beweglichkeit im Handgelenk musste ich erst wieder üben. Ich werde dran bleiben. Das muss ich auch, wenn ich meine Hände beweglich halten will. Manchmal tut es verdammt weh, aber ich freue mich sehr, wenn ich dann etwas fertig habe und illustrieren kann. Es wird auch Zeit, dass ich wieder in die Gänge komme, denn mein Buch ist noch lange nicht fertig.

gezeichnet: So wird mein neuer Gehstock aussehen

Eigentlich sind es ja zwei Bücher: ein Filzbuch mit Anleitungen und ein Buch über meine Erlebnisse mit den Schafen.

Ich möchte gerne anderen davon erzählen, wie mir zwei total verlotterte und verdreckte Hütehunde und eine Herde Schafe das Leben gerettet haben und mir wieder eine Aufgabe und damit einen Sinn gegeben haben.
Von den Schafen bin ich zur Wolle gekommen und die beschäftigt mich auch jetzt noch gut.

So etwas braucht man einfach, wenn es geht schon dann, wenn es einem gut geht. In einer Krise erst danach zu suchen, ist manchmal zu spät. Ich hatte Glück. Der Zufall meinte es gut mit mir.

Mit den Schafen hatte ich zwei wunderbare Sommer. Davon möchte ich, wie gesagt, erzählen. Aber wie? Schreibe ich in der dritten Person, dann beschreibe ich eben halt nur, so als würde ich am Feldrand stehen und zuschauen. Nein, ich werde in der Ich-Form schreiben. Und damit es nicht langweilig wird, muss ich mir eben besondere Mühe geben.

Nun aber nochmal zu dem , was ich da gezeichnet habe.

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Sonntags. Von guten und schlechten Nachrichten und dem Mittendrin.

Man kann sich verstecken, die Ohren zuhalten, die Augen zu machen – man ist trotzdem immer mittendrin.

Oh ja, Nachrichten gibt es jetzt immer reichlich, aber alles höre ich mir nicht mehr an. Nein. Manchmal ist es nötig, sich wohl zu informieren, auszuwählen, sich seine Meinung zu bilden und dann eben seinen Weg zu wählen. Tut man es nicht, dann saust man wie ein Tischtennisball hin und her, bis man irgendwann kraftlos zu Boden fällt.
Ich denke, ich habe da eine gute Methode gefunden. Mit Ignorieren, Schönreden oder die Realität nicht zu sehen, hat das gar nichts zu tun. Manchmal allerdings habe ich schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich öffentlich sage: Ich komme zurecht.

Wetterberichte sind auch Nachrichten
Wetterberichte sind auch Nachrichten, oder?

Schön ist es nicht, das Zurückgezogen-Sein in diesen Tagen. Raus zieht es mich aber bei dem Wetter auch nicht. Das ist so ein Mischmasch, nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich kann nicht sehr weit laufen, bei Glätte und Matsch schon gar nicht. Also bleibe ich drinnen. Schön ist es, wie gesagt, nicht.

Gemütlich mache ich es mir immer, zumindest versuche ich das. Licht und Wärme tun da gut. Das Schnurren meiner Katze auch. Und dann suche ich auch mal bewusst nach guten Nachrichten. Zweie habe ich schon mal parat.

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Unter Schafen – wenn auch nur für einen kurzen Moment.

… oder Untertitel: Warum trübe Gedanken in meinem Kopf keinen Platz haben

Unter Schafen bin ich jeden Morgen, wenn ich die Augen aufmache.
Die Freunde aus Mügeln haben mir einen Schaf-Kalender geschickt. Sie haben die Fotos selbst gemacht und auch den Kalender gestaltet.
Ich habe den Kalender so gehängt, dass ich die Schafe sehe, wenn ich erwache. Dann mache ich die Augen noch mal zu und höre sie den Schnee wegscharren, das Gras abratschen und die Lämmer nach ihren Müttern rufen. Schön ist das.

unter Schafen - die Gotland-Pelzschafe
Fotos im Kalender Gunter Steinbach

Die Nähe zu Schafen hat mir immer gut getan, auch damals als sich mein Leben gerade umkrempelte. Unter Schafen zu sein, hat mich damals wieder in die Spur gebracht.
Ich liebe diese ruhigen, lieben Tiere sehr. Warum soll ich diese Erfahrung jetzt, in dieser besonderen Situation, nicht auch nutzen können?

Das Januar-Bild im Kalender zeigt Gotland Pelzschafe. Sie kenne ich noch, denn ich durfte sie mal besuchen und dem Flaschenlamm Kuno sein Fläschchen geben. Als die Freundin mir Wolle schenkte von den Gotlandschafen, habe ich mich riesig gefreut. Sowohl ein Pullover ist daraus geworden , als auch Schals, mein geliebtes Schultertuch, Armstulpen und Socken. Socken aus Gotlandwolle stricke ich auch jetzt gerade wieder, diesmal für mich.

unter Schafen
frohe Momente

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Wenn der Alptraum ganz real ist, dann hilft nur noch ein kühler Kopf.

Einen Alptraum zu haben ist sicher auch normal.
Ich träume ja immer mal. Das meiste weiß ich nicht, manchmal laufe ich nächtelang mit den beiden Hütehunden um die Wette und ab und zu ist auch mal Grusliges dabei.

Am Sonntag scheckte ich jedenfalls aus dem Schlaf hoch. Mein Herz klopfte und ich war nass geschwitzt. Himmel noch eins, was hatte ich da wieder geträumt?
Mir war so, als ob ich ein Poltern gehört hatte, danach lautes Pochen oder Klopfen und dann rief jemand um Hilfe. Ich spitzte die Ohren, aber es war still.

Alptraum - meine Zeichnung
Ich habe meine Zeichnung vom Alptraum wieder gefunden.

Gerade wollte ich mich wieder hinlegen, da war das Klopfen wieder da und das leise Rufen: „Hilfe, Hilfe, Hilfe.“
Es kam aus der Nachbarwohnung. Im Nebenhaus wohnt eine ältere Dame mit mir Wand an Wand. Was sollte ich jetzt machen? Ich kannte die Frau nicht, konnte nicht zu ihr gelangen. Also die 112 anrufen!

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Verlorenes Wissen. Spannend, interessant und durchaus nützlich.

Wie war das früher? Das hat mich schon als Kind interessiert. Ich war Stammkunde in unserer Bibliothek. Der Bibliothekar kannte mich und legte mir vor jedem Besuch Bücher bereit. So war ich auf Mammutjagd mit Ao, dem Mammutjäger, und später mit Fridtjof Nansen auf dem Weg zum Nordpol. Diese Neugier ist immer geblieben.

Verlorenes Wissen? Immer mehr davon wird einerseits entdeckt und andererseits,ist vieles im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen.
Im Osten Englands hat man jetzt eine einzigartige Siedlung aus der Bronzezeit ausgegraben. Für Archäologen war das ein Fest, denn Feuer und dann Wasser und Schlamm konservierten große Teile der Siedlung, die von einem zum anderen Moment verlassen wurde, zum Beispiel Kleidung, Schmuck, und sogar noch Kochgeschirr mit Resten von Mahlzeiten darin.

Ich habe heute einen Bericht gesehen. Mich interessierte besonders die gefundene Kleidung. Viele Geräte, die man zu ihrer Herstellung gebraucht hatte, waren erhalten geblieben. Ich will das nicht alles beschreiben. Man findet zum „Pompeji“ der Bronzezeit viel im Netz. Es passt nur gerade so gut zu meinem letzten Beitrag, weil Pflanzenfasern hat man auch verarbeitet und feine Stoffe hergestellt. Meist denkt man bei damaliger Kleidung nur an Grobes, grau oder braun, schmutzig. Dem war aber gar nicht so.

Mich interessiert sehr, wie die Menschen zu „Vorzeiten“lebten, wie sie werkelten und zurechtkamen, was sie wussten und wie sie heilten. Ich möchte nicht, dass es verlorenes Wissen bleibt.
(Und vielleicht zeichne ich auch mal wieder.)

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Von Pflanzenfasern, Schussligkeiten, Lernen und Wissen.

Ohhhhch, ich kann so ein Schussel sein!

„Das ist schwer“, sagt der Herr E. als er das Paket von Karin rein trug. Ich wusste, dass Karin mir Hanffasern schicken wollte für mein Projekt „Pflanzenfasern“. Die können nicht doch unmöglich so schwer sein. Für die Fasern war ein Plätzchen auf dem Balkon vorgesehen und dann hatte ich es erstmal vergessen.

Pflanzenfasern - Hanf
Fasern für mein Pflanzenfasern-Projekt

Zwei Wege habe ich mir überlegt, um aus diesem Pflanzenberg Fasern zu gewinnen, die man weiter verarbeiten könnte. Ach, nein, ich will keinen Textilbetrieb gründen. Dafür fehlt mir das Kapital. Ich will es einfach wissen, wie unsere Vorfahren ihre Textilien hergestellt haben. Es nötigt mir Ehrfurcht und Respekt ab.

Flachsbreche zur Gewinnung von Pflanzenfasern
Weil mein Foto aus dem Volkskundemuseum unscharf war, habe ich die Flachsbreche gezeichnet.

Ich werde mir auch keine Geräte anschaffen. Die waren ja auch am Anfang nicht da. Also werde ich probieren und mir etwa einfallen lassen. Ich möchte nur eine handvoll Fasern haben, die ich spinnen kann. Und wer weiß, vielleicht geht es dann besser als gedacht.Vielleicht schaffe ich es aber auch nicht.

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Mustersocken stricken wird Chefsache und ich habe ein neues Buch.

Es treibt mich so vieles um und nicht immer gibt es gute Nachrichten. Deshalb habe ich das Foto von einem Glückskäfer, den ich einst mit der Nadel gefilzt hatte, zum Beitragsbild gewählt.

Mustersocken stricken wird Chefsache bei mir. Ich habe sowohl genug Wolle als auch genug Zeit. Ich möchte so viel wie möglich Wollsocken stricken und verschenken. Es wird immer besser und auch werde ich immer schneller.
Wenn die Nadeln klappern beruhigt mich das sehr und das Konzentrieren auf die Muster lenkt mich von unguten Gedanken ab.
Aber auch so ist noch viel los in meinem Spinnstübchen.

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Was tun bei Sehnsucht nach Wärme in kalten Zeiten?

Beim Schreiben heute fiel mir das gleichnamige Lied wieder ein, ein Lied von Veronika Fischer (kann man im Netz finden). Und das half mir bei der heutigen Überschrift.

Sehnsucht nach Wärme. Oh ja, die habe ich.
Im Park nebenan steht meine Lieblingsbank. Es soll wohl heute etwas schneien und vielleicht sieht es dann auch mal wieder so aus wie auf dem Foto von einst. Ich war gerne an der Bank, Sommers wie Winters. Und im Winter war es am Schönsten, nach Hause zu gehen und einen warmen Tee trinken zu können.
Kalte Zeiten, ach ja, die haben nicht immer etwas mit dem Winter zu tun. Meine Sehnsucht nach Wärme ist groß.

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Gutes aus Wolle und anderes – Beschäftigung zu Hause.

Gut, dass Frau Momo mich erinnert hat an einen Sendebeitrag im NDR: Vom Schaf zum Pulli. Dieser Beitrag hat mir wieder einmal bestätigt, dass es richtig ist, was ich tue.

Wolle habe ich noch, also kann ich auch noch werkeln.
Ach, nö, Langeweile kenne ich nicht. Auch fällt mir die Decke noch nicht auf den Kopf. Mir fehlen meine Veranstaltungen und meine Kontakte, aber was nicht ist, ist eben nicht. Es kommen auch wieder andere Zeiten. Die oben genannte Sendung im NDR bestätigte mir mal wieder, dass es richtig ist, was ich mache, weil ich Wolle für den genialsten Rohstoff halte.

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Es hat geschneit in der Nacht – den Schnee der Kinderzeit.

Ich hatte ein bisschen auf Schnee gehofft. Als ich den Rollladen hochzog war tatsächlich alles weiß. Es schneite noch immer. Ich kroch erst einmal wieder in mein Bett und sah lange einfach den weißen Flocken zu, wie sie vor dem Fenster tanzten.

Ich denke gerne an meine unbeschwerte Kindheit zurück und an die Freude, die ich empfand, wenn der erste Schnee fiel. Oft setzte ich mich auf meinen Schlitten und fühlte mich frei. Still und friedlich war es dann oft. Nur der Schnee rieselte auf die trockenen Blätter auf den Büschen.
Und nun gab es also mal wieder Schnee in der Großstadt. Erinnerungen an die Kindheit oder an die Zeit mit den eigenen Kindern hatten heute wahrscheinlich auch noch andere.

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