Die immer das Fenster voll pütschern

Ein Theater vor meinem Fenster! Da musste ich doch mal schauen, was da los ist und wer die sind, die mein Fenster immer arg voll pütschern.
Als ich mit der Kamera kam, war es schon zu spät. Fette Tropfen, zierten die Scheibe. Fenster öffnen ging natürlich nicht. Ich zeige euch die „Rasselbande“ trotzdem.

nach einem Trunk und einem Bade ruft er seine Frau

Herr Amsel war der Erste. Gut, er kennt meine Vogeltränke schon und kann auch ganz besonders gut mein Fenster voll pütschern. Da kennt er nichts!
Es war wochenlang furztrocken bei uns. Ich weiß, dass die Vögel Durst haben und auch baden müssen. Da putze ich auch gerne ständig ihre „Badewanne“ und fülle Wasser nach.

Herr Amsel setzte sich dann auf den Wannenrand und trällerte ganz laut.

sie ist sehr scheu, aber der Durst trieb sie her

Es dauerte nicht lange, da kam sie. Frau Amsel war zum ersten Mal da und war sehr scheu. Die Amseln waren in den vergangenen zwei Jahren noch nie auf meinem Fensterbrett. Jetzt, wo der Wassermangel sie treibt, wagen sie es. Sie sind willkommen. Und vielleicht nehmen sie meinen für sie bestimmten Nistkasten auf dem Balkon an. Leicht haben sie es nämlich nicht, ihre Jungen aufzuziehen. Bei uns in der Nähe wohnen auch Bussard, Rabe und Elster.
Auch Frau Amsel konnte ausgiebig baden und natürlich was? Pütschern.

beobachten durch die nasse Scheibe, aber ich zeige es trotzdem mal

Ich habe jetzt noch zwei Wasserstellen aufgestellt. Großen Durst haben alle Vögel da draußen und wenn sie mal die Scheibe voll pütschern, ist dass nicht schlimm. Ich habe Lappen und Glasreiniger im Hause.
Frau Elster war dann auch noch da. Ich hatte mich schon gewundert, wer da so poltert im Bade. Wenn der Bussard nun auch noch kommen sollte, dann reichen meine Näpfchen allerdings nicht mehr aus.
Meisi war jedenfalls entsetzt, dass ihm das Bad nicht mehr alleine gehört. Ich aber freue mich natürlich, dass so viel los ist vor meinem Fenster.

Es blüht hier für mich.

Manchmal ist es gut, wenn ein bestimmtes Datum auf den Frühling fällt.

Meine Freundin mag schöne Blumensträuße. Sie kauft sich selber welche und sie verschenkt auch gerne Blumen. Ich habe das bestimmt von meinem Vater geerbt, denn ich mag das Sterben in der Vase nicht. Und dehalb erzähle ich immer allen, dass sie mir bitte keinen Blumenstrauß schenken sollen.
Es blüht nun aber doch für mich.

Meine Lieblings-Agrargenossenschaft bestellt in jedem Jahr Blühwiesen vor den Toren der Stadt Leipzig und als Rand auf ihren Feldern. Und jedes Jahr im Frühling bekomme ich meinen speziellen Blumenstrauß. Es blüht nicht nur für mich, sondern auch für die Bienchen und andere Insekten.
Danke, Herr E. für das besondere Geschenk.

es blüht für mich und die Bienchen
Es blüht für mich auf 10 cm2

Meine Freundin fährt bestimmt mal wieder mit mir zur Blühwiese. Mit Fridolin war ich allerdings auch schon dort. Es ist ja unmittelbar vor meiner Haustür.
Man kann dort in aller Ruhe schöne Fotos und jede Menge Entdeckungen machen von allem, was da kreucht und fleucht. Darauf freue ich mich schon. Und bei der Gelegenheit kann ich gleich mal wieder den gläsernen Kuhstall besuchen und den Hofladen.

Es ist verdammt kalt draußen. Ich habe eine große Sehnsucht nach dem Draußen, aber wenn man die meiste Zeit sitzt ist das nicht gerade angenehm. Also mache ich es mir heute zu Hause so richtig gemütlich.


Eine neue Technologie um in der Erde zu buddeln.

„Wer Geduld sagt, sagt Mut, Ausdauer, Kraft.“
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Das Wetter zog einen förmlich raus! Zwei Tage war ich mit dem Rolli unterwegs; vorgestern und gestern setzte ich mich auf den Fridolin, um in den Garten zu kommen. Ich habe es immer geliebt, in der Erde zu buddeln, mag den Geruch von frischer Gartenerde. Nur geht das jetzt alles nicht mehr so wie früher. Eine neue Technologie musste her und gleichwohl ein neuer Umgang mit Gartenerde und Hacke.

Wenn es blüht in der Marmelade

Frühling, Garten und eine neue Technologie des Buddelns in der Erde
Die Christrose blüht noch in der zukünftigen Marmelade

Die Kamera hatte ich mit, aber am ersten Tag gelang mir die Motivsuche gar nicht. Herr E. meinte am zweiten Tag: „Kuck mal, es blüht in meiner zuküftigen Marmelade!“ Ich wusste gar nicht mehr, dass zwischen den Jahannisbeer-Sträuchern eine Christrose wuchs. Bald tragen die Sträucher wieder ihre leckeren Beeren.
Es findet sich also immer etwas, was ich gleichmal fotografieren konnte.

Personengebundene Technologien finden

Altes und Neues im Frühling
Neues Schilf treibt schon im Alten, Vergangenen

Am ersten Tag war ich ganz schön ninglich. Ich kann mich nicht einfach hinsetzen und einerseits anderen beim Arbeiten zusehen oder andererseits Anweisungen geben, was da und dort mal aus der Erde herausgezogen werden muss. Und dann kam mir eine Idee. Meine Technologie, im Sitzen die Erde von allem zu befreien, was ich nicht drin haben möchte, müsste eigentlich gehen.

Herr E. hob mit der Grabegabel die Erde aus und legte sie in Eimer. Ich nahm mir nach und nach die Eimer vor, zog Pflanzen, die ich nicht wollte heraus, ließ Würmer und Engerlinge wieder in die nunmehr lockere Erde gleiten. Herr E. gab die Erde anschließend zurück auf das Beet und ich kann nun bald pflanzen und säen. Dazu fällt mir auch noch eine geeignete Technologie ein. Bestimmt!

Manch Altes hat durchaus seinen Reiz

neue Technologie der Gartenarbeit und manches bleibt wie es ist
Manches bleibt wie es ist.

Ich freue mich sehr, meine Technologie gefunden zu haben und bei der Gartenarbeit helfen zu können. Gut finde ich zum Beispiel, dass man zusammenarbeiten muss, anstatt alleine vor sich hin zu wuseln. Man muss sich indess aufeinander verlassen. Immerhin fühlte ich mich gestern nicht unnütz, als wenn ich nur herumsitze. Und die zerschundenen Hände bekomme ich wieder hin.

Wie gebohnert sieht es nicht aus in unserem Garten. Die Plätze, die ich Igel, Kleingetier und Insekten zum Überwintern geschaffen hatte, bleiben erstmal unberührt. Auch wird nicht alles aus dem Vorjahr von den Stauden abgeschnitten. Manch „Altes“ hat auch jetzt noch seinen Reiz.
Hach, der Satz gefällt mir jetzt besonders.

Ansitzen und warten

Mein Freund, der Schmetterling
Manchmal ist es gut, lange auf den einen Moment warten zu können.

Manchmal hat es auch Vorteile, nicht immer im Dauerlauf durch’s Leben zu hasten. Ich hab mich riesig gefreut, dass mein Lieblingsschmetterling wieder da war. Das heißt, eigentlich waren es zwei, die in der Sonne um einander herum tänzelten.

Es war nicht ganz einfach, ein Foto zu machen. Sie setzten sich auf das Gras, auf Laub, auf Steingartenpflanzen und fielen so kaum auf. Im entscheidenden Moment klappten sie die Flügel zusammen und ich hatte einen „Strich“ auf dem Foto. Meine Kamera hat zwar eine ganz gute Zoom-Funktion, aber sie hat halt Grenzen. Und so saß ich halt geduldig und wartete. Einer tat mir den Gefallen und ließ sich auf der Kardendistel aus dem vergangenem Jahr nieder. Ich hatte so darauf gehofft.
Der Auslöser klackte, genauso wie ich es mir gewünscht hatte. Alles war gut an diesem Tag.

Ein Nistkasten für die Amsel.

Gewünscht hatte ich mir den Nistkasten und nun habe ich einen. Beim BUND hatten wir einen Halbkasten für die Amseln bestellt. Der ist heute gekommen und auch schon draußen. 

Die Amseln haben es hier etwas schwer, denn es gibt jede Menge Nesträuber: Elstern, Bussard, Rabenvögel. Naja und Katzen gibt es auch noch. In meiner alten Wohnung hab ich den Bussard beobachtet, wie er sich jeden Abend eine kleine Amsel holte. Ich hab versucht, ihn mit lauten Geräuschen zu vertreiben, aber der hat sich nicht stören lassen.

Ob sie den Nistkasten annehmen wird?
für sie haben wir den Nistkasten bestellt

In ihrer Not suchte die Amsel schließlich die Nähe der Menschen. Eine Frau hatte eine Konifere im Erdgeschoss auf der Balkonbrüstung stehen. Dort bauten die Amseln ein Nest, um vielleicht mal in Ruhe ihre Jungen großzuziehen. Ich fand das niedlich, wie Frau Amsel unter der Konifere im Nest saß. Die Frau aber meinte: „Nee, das geht nicht. Der Dreck! Die Amseln müssen hier wieder weg.“
Ich wäre so froh gewesen, wenn sie zu mir gekommen wären.

Ich weiß nicht, ob wir den richtigen Platz gefunden haben für den Nistkasten. Es wird wahrscheinlich sowieso seine Zeit dauern, bis sie es entdecken und wahrscheinlich noch länger, bis sie es annehmen. 

Das sind die kleinen Dinge, um die ich mich kümmern kann und will. Das schaffe ich kräftemäßig und auch finanziell. Die erste Biene hat mich schon besucht auf meinem Balkon. Ach für sie werde ich bald etwas tun, damit sie wieder Nektar sammeln kann. Mein Insektenhotel ist leer. Die Brut vom vergangenem Jahr hat sich schon „raus gefressen“. Nur ein Loch ist noch zu.

Gestern war ich mit meinem Fridolin unterwegs, nach langer Zeit mal wieder. Die Kamera hatte ich bewußt nicht mitgenommen, denn ich wollte den Frühling sehen und riechen. Manche Büsche zum Beispiel bekommen schon Blätter. Ich bin an einer Wiese neben einem Kindergarten vorbei gekommen, die war voller Krokusse und Winterlinge. Wie schön das aussah! Im Garten des Kindergartens spielten die Kinder. Ich wünsche mir, dass alle Kinder so leben können.

Es könnte so schön sein.

Es ist zwar alles noch etwas „karg“ in der Natur, aber sonnig bei strahlend blauen Himmel. Wenn es morgen auch noch so ist, werden wir wieder draußen sein. Wir wollen mal in den Gartenund sehen, ob sich der Frühling schon zeigt. Wir sind ja immer spät dran.
Es könnte so schön sein, wenn mich nicht trübe Gedanken quälen würden. Herr E. ist da härter im Nehmen als ich. Er sieht in aller Ruhe Nachrichten. Nichts regt ihn auf. „Es wird schon nicht so schlimm werden.“, meint er. Ich bin da nicht so sicher.

Fridolin hat sein neues Nummernschild und seine Plakette bekommen. Ich kann also wieder losdüsen. Er ist gut über den Winter gekommen. Mein Fridolin hatte ja auch nichts auszustehen, hat seinen warmen, verschlossenen Raum.
Die Kamera hängt für morgen schon an der Tür. Nun brauche ich nur noch ein Daumendrücken, dass es wieder schön wird.

Mit allen Mitteln versuche ich mich abzulenken. Fernsehen schaue ich kaum noch und bei fb habe ich alle Nachrichtenkanäle ausgeschaltet.

Mein zweiter Schal ist inzwischen schon 75 cm lang. Er wird richtig schön und ich freue mich. Es war ja das erste, etwas kompliziertere Muster. Wenn er fertig ist, werde ich erstmal Wolle in Erdfarben spinnen. Dann stricke ich nochmal, diesmal für den Schwiegersohn. Er hat sich die Farben gewünscht.
Und dann fange ich mit dem Weben an. Um allerdings richtig dickes Garn für einen Teppich spinnen zu können, werde ich wohl nochmal investieren müssen.

Den Rechner mache ich jetzt aus und räume meinen Schreibtisch. Lasst es euch gut gehen, wo immer ihr seid.

Sonntags …

Ach, nein, zum Draußensein lud das Wetter nun nicht gerade ein. Und da sonntags sowieso alles etwas ruhiger abläuft, wollte ich die Ruhe auch genießen.

Draußen regnete es mehr oder minder stark. Vor allem aber war es grau in grau. Heute weiß ich nicht mal, ob das Elsterpärchen da war. Ich hatte keine Lust, raus zu schauen.

sonntags kann gepuzzelt werden
sonntags ist auch Zeit zum Puzzeln

In den letzten Jahren musste ich zwar lernen, alles nicht mehr im Dauerlauf erledigen zu wollen, langweilig wird es mir sonntags allerdings nie. Die jüngste Tochter hatte Herrn E. einen Gutschein für Gartenpflanzen geschenkt. Den Code mussten wir erst erpuzzeln. Er stand auf der Rückseite und war nur lesbar bei vollständigem Bild.
Also haben wir gepuzzelt.

Beschäftigung für sonntags
Aus Töchterchens Watt-Krabbe wurde ein Puzzle

Das Töchterchen hatte im Watt eine Krabbe fotografiert. Aus ihrem Bild hat sie ein Puzzle fertigen lassen. Eine gute Idee, finde ich. Und Herr E. musste sich seinen Gutscheincode erst erarbeiten. 😀
Nun haben wir die Pflanzen bestellt. Geliefert wird eh erst zur Pflanzzeit, aber die kommt bestimmt. Mit Fridolin ist es kein Problem mehr in den Garten zu kommen und ich habe in diesem Jahr einiges dort vor.

Ich habe mir Wald-Wiesen-Garten-Tee aufgebrüht von all den selbstgesammelten und getrockneten Pflanzen. Bei dem Schmuddelwetter und bei mir Frostbeule ist das genau das Richtige. Auch in diesem Jahr werde ich mir wieder einen Wintertee zusammensammeln. Gleich im Frühling geht es los mit den ersten Kräutlein. Die Mischung ist gut gelungen.
Das, was übrig bleibt nach dem Abguss, kommt auf den Kompost. Ich gebe es der Natur zurück.

Lieblingsfrüchte
meine Lieblingsfrüchte

Von meinen allerliebsten Lieblingsfrüchten habe ich allerdings auch noch genascht. Sie schmecken ganz süß und nach Sommer. Ich glaube, ich konnte Herrn E. überzeugen, dass wir einen Apfelbaum in den Garten pflanzen.

Nun war es doch noch ein richtig schöner Tag geworden, ein ruhiger aber mit vielen Freuden. Ich wünsche mir das für alle so.

Was ist aus meinen gesammelten Hagebutten geworden?

Wenn alle Früchte ausbleiben, willkommen ihr Hagebutten.
(Sprichwort aus Irland)

Im Herbst hatte ich Hagebutten gesammelt, für den Winter. Weil ich nicht gut zu Fuß bin, hatte mir Herr E. geholfen. Damals habe ich gedacht, dass sie mich an den Sommer und die warmen Tage im Herbst erinnern werden, wenn es draußen ungemütlicher geworden ist. Was ist aus dem Vorhaben geworden?

Hagebutten
mein Körbchen mit Hagebutten

Die Früchte der Wildrose, die so viel Vitamin C, Polyphenole, Carotinoide und Gerbstoffe enthalten wollte ich für mich nutzen. Mus und Marmelade zu kocken habe ich nicht geschafft. Das nehme ich mir für dieses Jahr vor. Hagebuttenmus schmeckt mir. Ich habe es mir damals immer mal gekauft, als ich im Reformhaus gearbeitet habe.

Hegebutten - Zeichnung mit dem Grafiktablett
Ich muss noch viel üben mit meinen Werkzeugen am Grafiktablett, aber es ist meine Zeichnung und darauf bin ich stolz.

Einige Blütenblätter der Hagebutten sind in meinem Wald-und-Wiesen-Wintertee gelandet. Interesse aber hatte ich vor allem an den Früchten. Ich habe meine Hagebutten halbiert und getrocknet, in Gläser verpackt. So warteten sie auf ihren Einsatz.
Die Kerne, Nüsse, wollte ich mit nutzen. Ich weiß, dass sie besondere Speicher sind, auch für Mineralstoffe.

getrocknete Hagebutten
getroknete Hagebutten

Das Teekochen zelebriere ich regelrecht.

  • Am Abend zuvor überbrühe ich die getrockneten Hagebutten, decke sie ab und lasse es stehen über Nacht.
  • Dann gieße ich alles in ein Leinensäckchen, in dem die feinen Härchen drin bleiben, und gieße mit so viel Wasser auf, damit es für meine Kanne reicht.
  • Ich erhitze alles noch mal, drücke dann das Beutelchen aus und fülle den Sud in meine Kanne. Wie das duftet!

Der Tee sieht nicht so rot aus, wie der den man kauft und wie man das auch erwartet. Da hat man offensichtlich gut mit Lebensmittelfarbe nachgeholfen. Ich finde, mein Hagebuttentee hat eine feine Färbung und einen noch besseren Duft. Er erinnert mich wirklich an den Sommer. Hagebutten werde ich auch in diesem Jahr wieder sammeln und wer den Tee mal kosten will, muss mich eben besuchen kommen. Ein bisschen Zeit sollte man aber mitbringen.

Er duftet nach Sonne und Sommer.

Können Hunde lachen? Eine Liebeserklärung an zwei Hütehunde.

Können Hunde lachen?

Im Laufe der Jahrtausende hat sich der beste Freund des Menschen zu einem Experten der menschlichen Kommunikation entwickelt. Ein Kommunikationsmittel unter vielen ist das Lachen. Dass die Wissenschaft nun die Frage „Können Hunde lachen?“ mit einem „Ja“ beantwortet, überrascht viele Hundehalter nicht. Auch wenn Hund und Mensch zwei Spezies sind, gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten, die sich aufgrund ihrer besonderen Bindung zueinander entwickelt haben. Wir Menschen brauchen nicht extra eine Komödie anzuschauen, um aus ganzem Herzen zu lachen. Ein Hund schafft das ohne sich dabei groß anzustrengen. Was liegt also näher, mal öfters gemeinsam mit der eigenen Fellnase zu lachen?
Aus einem Zeitungsbericht.“

Das veröffentlichte die Bloggerin Anna auf fb.
Meine Beiträge über die Schafe und Hütehunde sind leider mit meinem alten Blog im Nirvana verschwunden. Damals habe ich von der Zeit geschrieben, die ich bei den Tieren verbrachte.

Erfahrungen mit Hunden hatte ich nicht, aber wir kamen gut zurecht bei unserer Arbeit. Wir verstanden uns, hatten uns schnell aneinander gewöhnt. Den Moritz holte ich immer, wenn die Schafe mal wieder ausgerissen waren oder aus einer eingezäunten Schonung heraus geholt werden mussten. Autofahren schien Moritz zu gefallen. Er reagierte auf meine Rufe und brachte die Schafe immer wohlbehalten zurück. Nach solchen Aktionen habe ich meine Hunde gedrückt, denn ohne sie wäre ich aufgeschmissen gewesen. Leckerlies wollten die gar nicht, aber über jedes Streicheln waren sie dankbar. Und dann lachten sie.

lachende Hunde undneine lachende Gudrun
drei Lachende

Es war eine schöne Zeit, mit den Tieren unterwegs. Ich glaube, sie hat uns allen gut getan. Wenn wir fertig waren mit den Schafen, habe ich mich immer noch um die Hunde gekümmert. Mir reichte es nicht, sie nur mit Futter und Wasser zu versorgen und ihr Fell zu kämmen. (Sie sammelten ganz schön viel Zeuchs auf im Laufe eines Hütetages.)
Oft haben wir noch gespielt oder sind auf der Wiese um die Wette gerannt. Manchmal haben sie mich gewinnen lassen, haben wahrscheinlich gedacht, ich merke das nicht. Das Lachen war immer dabei, auch bei den Hunden. Ich glaube, man sieht es, oder?

mein lachender Hund Moritz

Der Hütehund Moritz hieß bei mir nur der lachende Hund. Er freute sich, wenn ich morgens kam, wenn ich mit im redete, ihm frisches Wasser und Futter gab.
Asta war da etwas verhaltener, immer hochkonzentriert, denn wenn der alte Schäfer, der vorher da war, mal wieder zu tief in die Flasche geschaut hatte, übernahm sie die Verantwortung für die Herde. Das Chef-Sein konnte sie nie wieder so richtig ablegen und deshalb hatte ich sie oft an der Leine.

An diese Zeit denke ich gerne zurück und ich bin dankbar für alle Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Die Hunde hätten alles für mich getan, wirklich alles. So eine bedingungslose Liebe hatte ich noch nie erlebt.

Lachen

In dieser Zeit habe ich mich verändert. Die Frisur saß nie, die Hände waren ständig dreckig, Make Up und Schmuck waren überflüssig. An den Füßen hatte ich derbe Botten, sonst wäre ich kaum über den Sturzacker gekommen.
Aber glücklich war ich, draußen in der Natur, bei den Schafen und bei meinen lachenden Hunden.
Oh ja, Hunde können lachen.

Ein bisschen Winterluft schnuppern.

Nur durch den Winter wird der Lenz errungen. – Gottfried Keller –
( Mein Zusatz: Ich müsste ihn also lieben)

Das Töchterchen hatte mich ins Auto gepackt. Wir sind mal in den Garten gefahren, wollten Winterluft schnuppern und mal schauen, ob es das eine oder andere Fotomotiv gibt.

sie trotzt der Winterluft
zwei Rosen

Barbarazweige konnte ich mir in diesem Jahr nicht holen, aber die Forsythia im Garten hatte einige Blüten angesetzt. Ich habe mir eingeredet, dass sie das für mich gemacht hat. (Beitragsbild)
Im Garten sah ich zwei Rosen nebeneinander. Die eine hatte sich der Vergänglichkeit hingegeben; die andere trotzte der Kälte.

Vergänglichkeit an der Winterluft
Vergänglichkeit an der Winterluft

Zu Hause habe ich sie im Trockenstrauß, aber was im Garten in der kalten Winterluft mit den Lampions passiert, fasziniert mich immer wieder.

fette Henne, getrocknet in der Winterluft
die fette Henne darf bleiben bis zum Frühling

Die fette Henne hätte sich auch gut gemacht im Trockenstrauß oder im Wintergesteck. Das habe ich verpasst. Nun darf sie im Garten bleiben.

Flechten und Moos
Flechten und Moos

Diese Flechten und das Moos bedeckten die Äste und Zweige eines Eibisch. Wenn er Blätter hat und blüht, bemerkt man das gar nicht.

der Gartenteich ist in kalter winterluft zugefroren
Gartenteich mit Eisfreihalter

Der Gartenteich ist in der kalten Winterluft gefroren. Der Eisfreihalter sorgt dafür, dass das Wasser für die Fische mit Frischluft versorgt wird. Er funktioniert prima, wenn man nur nicht auf die Idee kommt, mal drunter schauen zu müssen. Dann nämlich ist die freie Fläche ruckzuck zugefroren.

Das Vogelbad in der kalten Winterluft
Die Herbstblätter sind fein konserviert.

Die Herbstblätter vom Kirschbaum sind im Vogelbad eingefroren. So sind sie gut konserviert. Interesant fand ich das.

Fotomotive haben wir noch einige gefunden. Vor allem tat uns die kalte Winterluft mal gut. Ich hatte mich nur etwas übernommen, als ich mich vom Eingang in die Gartenanlage bis zum Garten mit dem Rollator gequält habe. Ich warte gerade auf meinen Rollstuhl. Ihn kann ich zusammenklappen und im Auto mitnehmen, aber er wird gerade mit E-Motor und Joystick ausgestattet. Das ist dann wieder ein Stück Freiheit mehr.

Die Herbstchrysantheme hält sich tapfer, ich versuche es.

Ungemütlich ist es draußen geworden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es gar nicht richtig hell wird. Meine Herbstchrysantheme auf dem Balkon allerdings hält sich tapfer. Ich konnte sie einfach noch nichtabschneiden. Winterfest gemacht habe ich sie schon, aber sie blüht und blüht. Als ob sie sich bedankt, dass ich sie in ihrer damals kleinen Pflanzschale nicht weggeworfen habe. Im Pflanzkasten fühlt sie sich offensichtlich wohl.

Herbstchrysantheme
Alles ist schon verpackt und sie blüht und blüht.

Bald muss ich allerdings die Zweige abschneiden. Ich werde sie als Winterschutz auf meiner Pflantkiste liegen lassen, so wie ich es im Garten auch mache. Ob sich Indekten angesiedelt haben, weiß ich nicht. Im Frühling dann werde ich ihnen Zeit lassen auszuziehen, indem ich die Zweige noch ein Weilchen in der Balkonecke liegen lasse.

Herbstchrysantheme
Ich kann sie einfach noch nicht abschneiden, obwohl sie ihre Winterruhe braucht.

Im Garten und auf dem Balkon ist Ruhe eingekehrt. So oft bin ich da nicht mehr draußen, nur ab und zu, um nach der Herbstchrysantheme zu schauen. Herr E. ist da eiserner und konsequenter. Er setzt sich immer mal raus, so wie wir es bei Rauchpausen vor vielen Jahren immer getan haben. Nur haben wir damals unsere Lungen mit allerlei Dreck, Teer und stinkiger Luft vollgeballert.

Wir haben für uns beschlossen, dass wir weitestgehend auf Kontakte verzichten. Dass bei allen nun mal irgendwelche Vernunft einzieht, ist nicht anzunehmen.
Heute habe ich mal wieder mit einer Frau aus unserer Weiberrunde (Behinderte aus der Nachbarschaft) telefonieren können. Es war schön, zu hören, dass alle gesund sind. Dafür hat sich unsere Kontaktbeschränkung schon gelohnt. Für sie alle filze ich gerade ein kleines Geschenk, damit wir uns nicht vergessen oder vergessen fühlen.

Langeweile kommt bei den E.s nicht auf. Ich habe mein Spinnrad, meine Wolle, das Stricken, Knüpfen, Filzen und natürlich mein Grafiktablett. Herr E. hat sich ein Kyboard zugelegt. Zeit zu haben, etwas zu tun, was man schon immer wollte, ist schon ein Segen. Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, wo ich um Viere aufgestanden und in den Landkreis zum Unterricht gefahren bin. Da war an Hobby nicht zu denken.

Mein Strickzeug musste ich erstmal weg legen, weil mein Rheuma gerade an den Händen zerrt. Eine gelbe Socke mit Muster ist fertig, die zweite muss warten. Den Zeichengriffel aber kann ich halten, und die Filznadel auch. Heute Abend werde ich die erste eingefilzte Seife gestalten. Ich freue mich sehr drauf und genau das gibt mir die Gewissheit, auch mal ungute Zeiten zu überstehen.