Endlich Regen

Was mir immer sehr gefallen hat an diesem Land ist die Vegetation. Ich fürchte nur, es wird nicht so bleiben. Seit Wochen hatte es hier nicht geregnet, aber heiß und windig war es. Die Bäume und Büsche in meiner Umgebung sahen grau aus und hatten eingerollte Blätter. Und immer öfter höre ich, dass man hier im Osten nicht mehr von Trockenheit spricht, sondern von anhaltender Dürre. Heute gab es nun mal ein bisschen Regen. Viel zu wenig war es.

Dass es unserer Erde schlecht geht, zeigt sich nicht nur bei uns. Wenn ich Bilder sehe von verhungertem und verdurstetem Vieh, von hungernden Menschen und unterernährten Kindern, dann kommen mir die Tränen. Zuerst kommen Tränen und dann die Wut. Ich habe das Gefühl, dass alle Bestrebungen, etwas ändern zu wollen, gerade in sich zusammenfallen.
Das bisschen Regen jetzt wird kaum helfen. In der nächsten Woche wird es wieder verdammt heiß, um die 37 Grad.

Manchmal denke ich, der Erde würde es viel besser gehen ohne uns und unser Abgang geht mal schnell. Die Sauriere hatten dann eine viel längere Zeit auf Erden.
Aber etwas Schönes gab es heute dennoch.

Meisenkind in der Mauser

Meine Meisenkinder entwickeln sich prächtig. Sie sind in der Mauser und fressen uns die Haare vom Kopf. Ich weiß, dass sie sich jetzt Kraft anfuttern und mich dann irgendwann verlassen. Ach, es wäre besser, sie blieben. Ich bekomme sie schon alle satt.

Am Balkon habe ich ein Drahtgestell, für die Meisenknödel. Hier muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Mal sehen, ob ich noch einen Schneebesen oder Ähnliches finde. Das Vogelbad war heute übrigens uninteressant. Die Familien Spatz und Meise tobten in der Pfütze vor dem Haus.

Er traute sich nicht, auf dem Knödel zu landen, flatterte vor ihm herum und fraß sich trotzdem noch satt. Er wird wohl noch mal schauen müssen, wie Meisi das macht.

Morgen allerdings brauche ich mal keinen Regen. Herr E. möchte mit Tochter und Sohn eine Kanu-Tour machen. Die Tochter ist schon angereist, der Sohn kommt heute abend und ich bin nun mal raus aus dem Netz.

Unser „Rat Terrier“. Der Hunde-Opi ist ein Sonnenanbeter.

Bevor ich von der Lektion in Lebensfreude erzähle, die ich auf dem Plaza von Los Angeles erhalten habe, möchte ich ein besonderes Familienmitglied vorstellen. Der kleine Rat Terrier hat viele Namen, weil jeder ihm einen Kosenamen verbraten hat. Eigentlich heißt er Peru, aber so nennt ihn fast niemand.

Die Rat Terrier (Ratten Terrier) waren gezüchtet worden, um die Ratten auf den Farmen fernzuhalten. Kleine, quirlige, genügsame Hunde sind das. Auch heute noch leben viele auf Farmen in den USA und in Mittel- und Südamerika. Immer mehr werden sie allerdings auch als Familienhunde gehalten.

der Rat Terrier - ein Sonennanbeter
der Sonenanbeter

Wir haben immer zugesehen, aus der Mittagshitze heraus zu kommen. Der kleine Rat Terrier allerdings war ein regelrechter Sonnenanbeter. Er lebt schon lange bei meiner Tochter, hat also schon einige Jahre auf dem Hundebuckel. Vielleicht tuen die Sonne und die Wärme ihm gut.
Meine Tochter wollte ihn schon öfter mal mitbringen, wenn sie in Deutschland zu Besuch war. Wir waren aber dann alle der Meinung, dass er hier sogar im Sommer frieren könnte. Die Wüste in Mexiko macht ihm dagegen weniger aus.

anklagender Blick vom Rat Terrier
der Blick ist eine einzige Klage.

Nun muss aber auch ein gestandener Rat Terrier mal unter die Dusche. Keine Ahnung, wo er sich gesielt hatte, er roch wirklich nicht gut. Oh, seht ihr den anklagenden Blick? Wasser und Hundeshampoo? Pfui Teufel! Richtiges Sielen und Wälten im Wüstensand wäre viel schöner gewesen.

eingemummelt ins Badetuch
Wasser? Pfui Teufel!

Und so lag der kleine Hund neben mir, eingemummelt weil er zitterte, und maulte vor sich hin. „Woowoowoowoo“, schimpfte er leise unter seinem Badetuch. Kuscheln und Trösten war erwünscht und ganz langsam hörte die Zitterei und das Gemaule auf. Klar, es gab auch ein Trost-Pflästerchen, ähh Trost-Leckerchen.

Rat Terrier nach der Dusche
Wenn ich jetzt noch ein bisschen jammere, …

Peru bekommt jetzt eine Kletterhilfe, dass er auf seinen Lieblingsplatz auf der Sofalehne kommt. Er wird halt alt und das Hochspringen gelingt nicht mehr so gut. Als er in der Garage mit kühnen Hüpfer drei Stufen hoch wollte, knallte er mit einem Hinterbeinchen gegen die Treppe. Und dann wurde er erstmal gehoben und getragen. Das gefiel ihm aber ganz gut. Bei unserer Abreise stand er wieder auf seinen vier Beinen.

Einige seiner typischen gelbrotbraunen Stellen im Fell hat er noch, aber immer mehr wird er grau. Peru, mach bloß keinen Mist; ich will dich kuscheln, wenn ich wieder komme.

schlafender Rat Terrier
Schlaf gut, du kleines, liebes Kerlchen.

Ach, da lasssen wir den kleinen Rat Terrier, unseren Hunde-Opi, mal schlafen. Auch im Alter ist das Leben noch ganz schön aufregend. Schön, wenn Besuch da ist. Es findet sich immer jemand, der grault, tröstet, schmust, wärmt, Leckerchen rausrückt …

Das Ávila Adobe ist das älteste Haus in Los Angeles.

El Adobe Ávila es la casa más viejà en Los Ángeles.

Als mein Reisetermin nach Kalifornien näher rückte, empfahlen mir einige Mitblogger und Freunde, doch mal die „Kalifornische Synfonie“ von Gwen Bristow zu lesen. Nun bin ich nicht von Büchern begeistert, in denen es um die große Liebe geht, aber ich habe gelesen. Die Beschreibungen der beschwerlichen Reisen der Händler und Siedler über die Berge und durch die Wüste bis an die Westküste, nach Kalifornien, und einige geschichtliche Hintergründe fand ich interessant, die Beschreibung der Landschaft dann auch zutreffend.

„Schließlich kamen wir nach Los Angeles. Ach, Garnet, meine Liebe, ich war so müde und ich fühlte mich so elend, aber ich konnte mir nicht helfen; als ich das Nest sah, musste ich lachen.
Los Angeles ist das spaßigste, kleine Dorf, das ich je gesehen habe. Es ist da ein Bach, der ist ungefähr einen Meter breit und an dem Bach stehen einpaar Häuser, die sehen aus wie alte Pappschachteln.“

Gwen Bristow, Kalifornische Synfonie, S.299

Über den „Bach“, der ein Fluss ist, schreibe ich ein andermal. Die „Pappschachteln“ aber, das waren aus luftgetrockneten Ziegeln gebaute und mit Lehm bestrichene Häuser. Die ersten in der Siedlung Los Angeles, der ursprunglichen spanischen Siedlung El Pueblo de Nuestra Señora la Reinade Los Ágeles sobre el Río Porciuncula. Ganz schön lang der Gründungsname, nicht wahr?

Die ursprüngliche Siedlung bestand aus vierundvierzig Personen, aus der Stadt Stadt der Königin der Engel wurde Los Angeles und der Río Porciuncula zum Los Angeles River. Das „Nest“ entwickelte sich zum Wirtschafts-, Geschäfts- und Kulturzentrum Kaliforniens.

Das Avila Adobe war eines der ersten Häuser der Siedlung. Es wurde 1818 gebaut von Francisco Avila, einem wohlhabenden Viehzüchter, der ursprünglich aus Sinaloa in Mexiko stammte. Mit dem spanischen Begriff Adobe bezeichnet man heute noch die luftgetrockneten Lehmziegel.
Meine Tochter wollte mit uns also in das Lehmhaus von Francisco Avila, in das Ávila Adobe.

Ich nehme euch einfach mal mit.

Eingang zur Ávila Adobe
Auch mit dem Rollstuhl ist das Haus gut zugänglich und dass die „Person“ etwas im Dunkel steht ist in Ordnung.

Francisco Avila lebte vom Tauschhandel mit Häuten und Talg. Letzteres war die Hauptzutat für Kerzen und Seifen. Er konnte es sich leisten, Möbel und Hausrat aus Mexiko, Neuengland, Europa und Asien kommen zu lassen, um sein Haus einzurichten. Avila war reich.

in der Avila Adobe
in der Avila Adobe wurde auch musiziert

In meinem oben erwähnten Roman wird beschrieben, dass es wahrlich nicht gut roch in der Stadt, um nicht zu sagen: Es stank gen Himmel. Tierhäute hingen über den Geländern in den Höfen. Das Fleisch hat man nicht sehr sorgfältig angekratzt. Es wird sich schon in der Sonne alleine verflüchtigen.
Im Roman fragt eine Frau eine andere: „Wenn du gewusst hättest, aus was deine Stiefel gemacht sind, hättest du sie angezogen?“

Kuhfelle in allen Varianten – sie waren damals auch als Zahlungsmittel

Die Wände des Avila Adobe sind 0,75 – 0,91 m dick und bestehen eben aus den sonnengebrannten Lehmziegeln. Der ursprüngliche Boden im Haus bestand aus verdichteter Erde, die hart wie Beton war. Mehrmals am Tage wurde gefegt, damit die Oberfläche glatt und frei von loser Erde blieb. Das hielt dann auch mal einen ordentlichen Badegang im Zuber aus. Und der war wahrscheinlich der blanke Luxus nach einem Ritt durch die Berge und die Wüste.

Küche im Avila Adobe
Küche und Bad

Am 18. Mai 1846 erklärten die Vereinigten Staaten Mexiko den Krieg, weil sie inzwischen großes Interessae an Kalifornien hatten. Die meisten Bewohner von Los Angeles flohen, so auch die Ehefrau von Francisco Avila, die gerade alleine lebte im Haus. Das überließ sie einem kleinen Jungen zur Aufsicht. Als der mal die Türe offenließ, bemerkten amerikanische Truppen das Haus und quartierten sich kurzerhand ein.
Nach dem Krieg und nach dem Tod der Mutter lebte die Tochter noch einige Zeit im Haus. Das war in die Jahre gekommen, sodass sie schließlich weg zog. Verschiedene Familienmitglieder mieteten es, dann wurde es Pension. Als ein Erdbeben es arg zerstörte, blieb es leer, verfiel und sollte auf Geheiß der Stadt Los Angeles 1928 abgerissen werden.

Ihr wisst schon, ein Klick …

Christine Sterling, die aus San Franzisko nach LA gezogen war, interessierte sich sehr für Kulturgeschichte. In letzter Minute gelang es ihr, die Abrissbirne aufzuhalten und das Haus zu mieten. Sie ging danach von einem Verleger zum anderen und bat darum, über die Geschichte der Olvera Streat und der Avila Adobe zu berichten. So bekam sie beispielsweise das Geld zusammen, um das alte Haus zu restaurieren. Sie wohnte auch da, hielt es aber dennoch für Besucher offen. 1953 erwarb der Staat Kalifornien das Haus. Frau Sterling blieb bis zu ihrem Tode 1963 dort.
Übrigen, gekocht wurde beispielsweise draußen, im Hof.

im Hof der Avila Adobe
Im Hof seiner Adobe züchtete Francisco Avila damals sogar Wein.

Die ganze Zeit wurde ich geschoben in meinem Rollstuhl, so dass es manchmal nicht möglich war, die optimale Motivwahl zu finden. Das Bild von der Carreta, einer mit Ochsen zu bespannenden Karre, zeige ich trotzdem, weil ich mir kaum vorstellen kann, wie das Ding vollbeladen mit Zeuchs durch die Berge und die Wüste rumpelte.

Manchmal sind es Einzelpersonen, die durch ihren unerschütterlichen Einsatz möglich gemacht haben, Geschichte lebendig zu halten und allen zugänglich zu machen. Ich habe tiefsten Respekt vor ihnen und nehme mir einiges als Ansporn mit.
Wir waren lange in der Avila Adobe. Ich hetze nicht gerne. Sowohl nach den Beschreibungen im Roman (zudem ich an anderer Stelle noch etwas zu sagen habe), als auch nach dem, was ich sah, konnte ich mir das Leben in dem alten Lehmhaus gut vorstellen.

Hitze.

Die Hitze gerade ist unerträglich. Es sieht zwar immer mal am Himmel aus, als ob die Welt untergehen will, aber geregnet hat es hier seit Wochen nicht.

Schattenspender gegen die Hitze
Schatten

Auf dem Balkon kann ich für ein bisschen Schatten sorgen. Den Pflanzen tut das gut; heiß ist es trotzdem überall.
Für die Tiere haben wir Wasserschalen aufgestellt. Die uns immer besuchen, wissen, dass auf dem Fensterbrett oder auf den Balkon immer Wasser für sie steht. Andere Tiere bekommen sie unter die Büsche am Balkon. Ich weiß, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist und gegen die Hitze kaum hilft.

Trinken und die Brut kühlen gegen die Hitze
Trinken und die Brut kühlen gegen die Hitze

In der Ferne grummelte es. Ich hatte schon Hoffung, dass es doch mal regnet. Ein Blick auf den regenradar zeigte mir, dass wir wieder leer ausgehen werden.
Im Innenhof hüpfte ganz langsam eine Häsin. Noch langsamer folgte ihr ein Kleines. Ich hätte heulen können, aber dann bekam ich Wut.

Was ist mit den nun mit dem Gerede von ehrgeizigen Klimazielen? Das hat sich ja nun wohl erledigt. Wir überlegen, die Kohle- und Atomkraftwerke wieder hochzufahren. Was stört es denn, wenn die Polkappen schmelzen, der Dauerfrostboden auftaut, anderswo das Wasser zum Trinken fehlt?
Ich las jetzt bei einem bedeutendem Nachrichtenportal, dass es doch gut sei, wenn die Arktis eisfrei ist. Da haben die Schiffe kürzere Wege, sind umweltfreundlicher. Uff. Da will mich wer verarschen.

Ehe mir jetzt wieder der Kamm schwillt, höre ich auf. Dabei hätte ich noch jede Menge zu sagen. Ich bin dabei, den Glauben an Vernunft und das Gute aufzugeben. Und dabei ist hier alles noch nicht ganz schlimm.

Die Kirche in Profen und eine bemerkenswerte Dorfgemeinschaft.

Eigentlich wollte ich jetzt über die Menschern schreiben. die ich auf meiner USA-Reise getroffen habe und die mir sehr gut getan haben. Ich schiebe aber einen Beitrag dazwischen, bei dem es um Memschen in meiner Nähe geht, die mir großen Respekt abgerungen haben. Gestern war ich zu einem Ordelkonzert in der Kirche Profen in der Elsteraue (Sachsen-Anhalt).

Die Freundin aus der Elsteraue hatte zu dem Konzert in die Kirche in Profen eingeladen: Die Leipziger Freundin bugsierte mich ins Auto und wir machten uns auf den Weg. Nach dem Kaffeetrinken im Hof in der Elsteraue, machten wir uns auf den Weg zur Kirche im Nachbarort.

die Kirche in Profen in der Elsteraue
die Kirche in Profen

Von außen sieht der auf einem Hügel stehende spätgotische Natursteinbau fast unpektakulär aus. Groß und imposamt wirkte die Kirche schon für ein Dorf. Die Weihe der Kirche war laut Inschrift 1495.

Drinnen nahm es mir fast den Atem. Es gab viel zu sehen wie:

  • Chor mit Sternrippengewölbe,
  • gemalter Wolkenhimmel, 17.Jh.,
  • Kirchenschiff mit getäfelter Holzbalkendecke, die Täfelung ährenförmig angeordnet,
  • ornamentale Rankenmalerei 2.H.17.Jh;
  • gotisches Triumphkreuz,
  • Kanzel und Altar im Rollwerkstil 1616 datiert, übrige Ausstattung 18.Jh.,
  • Zweigeschossige Emporen,
  • Brüstungen mit Malereien von 1713,
  • stattliche Herrschaftsloge und Gestühl, Stiftung der Familie von Oderwitz 1763

Fotografieren war erlaubt, aber ich konnte nicht viele Fotos machen, weil ich mich in Kirchen immer wie ein Voyeur fühle. Wer aber auf dem nahen Elster-Radweg in der Gegend unterwegs ist, sollte einen Blick in die Kirche werfen. Das ist immer möglich und es lohnt sich.

Kanzel
Hier sieht man auch die restaurierte Original Decken-Wolken-Malerei

Mich hat begeistert, dass die Dorfgemenschaft beschloss, die Kirche als historisches Denkmal zu restaurieren und zu erhalten. Nicht jeder ist Mitglied der Kirchgemeinde, beteiligte sich aber mit großem Engegement.
Nach der Kirche wollten sie auch die Orgel sanieren. Und das erwies sich als schwierig. Sie war in keinem guten Zustand und im Laufe der Jahrhunderte ließ jeder Organist Veränderungen vornehmen, machte die Orgel auf „seine Musik“ passend.

in der Kirche in Profen

Die Dorfgemeinschaft begann, die Orgel auseinander zu nehmen. Die ganze Kirche lag schließlich voller beschrifteter und verpackter Teile. Ein großer LKW bekam nicht alles auf einmal weg zu einer Orgelbauerfirma. Die hatte sich bereit erklärte, die Rekonstruktion auf sich zu nehmen.

1/3 der Orgel ist jetzt überholt und wieder aufgebaut. Die Dorfgemeinschaft sammelt Geld, kämpft um Fördermittel, organidsiert Veranstaltungen und hofft, dass die Orgel irgendwann wieder komplett ist. So viel Geld muss man erstmal zusammen bekommen.
Die Orgelbauer sind aber auch ein Stücke in Vorleistung gegangen, weil man sonst, die Teile der Orgel wieder auseinandernehmen hätte müssen, wenn alles andere aufgebaut wird. Wenn die in das Dorf kommen, sind sie in jedem Haus willkommen und werden bewirtet.

Kirchenfenster in der Kirche in Profen

Gestern nun gab es ein erstes Konzert, mit einer Drittel Orgel. Was der Organist dem Instrument dann abrang war bewundernswert. Und mir hat das Konzert im Rahmen des von der Dorfgemeinschaft organisierten Kultursommers ausgesprochen gut gefallen.

Die Menschen in Profen waren so freundlich und aufgeschlossen, dass es eine Freude war, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Getränke hatte man vorbereitet, einen kleinen Imbiß wiewohl auch. Und mir wurde gleich zu Beginn ein Hintereingang gezeigt, weil es da keine Treppenstufen wie vorne gab. Die für sind für mich immer äußerst schwer oder gar nicht begehbar. Ich empfand diese Form der Aufmerksamkeit zum Beispiel als sehr aufmerksam.

alte Treppe am Eingang der Kirche in Profen

Es war ein schöner Abend in der Kirche in Profen mit viel Sehenswertem und Hörenswertem. Die Freundlichkeit der Menschen dort habe ich mitgenommen, weil es einfach gut tut, besonders in den Zeiten jetzt. Und eine Spende habe ich gerne dagelassen im Spendenglas. Ich wünsche es dem Menschen von Herzen, dass sie ihre hoch gesteckten Ziele erreichen. Wir haben alle etwas davon.

Von Gartenkunst und Blütenpracht

Ich möchte euch heute mitnehmen zu einer besonderen Gartenkunst. Sie durfte ich im Getty Center besuchen.
Nur ein Viertel des gesammten Geländes ist von Bauwerken eingenommen. Der Rest ist ein Park mit vielen neu gepflanzten Bäumen. Wiewohl Erde und Wasser, als auch Gestein und Holz werden vereint dargestellt. Der von Robert Irwin entworfene Garten ist in sich ein Kunstwerk. Egal, ob man sich auf einzelne Blumen konzentriert oder alles als ein Bild betrachtet, es bieten sich immer wunderbare Ansichten.

Gartenkunst im Laufe der Jahreszeiten
der von Robert Irvin gestaltete Garten im Getty Center

Irvin wurde beauftragt, zwischen den Gebäuden einen dichtbepflanzten Garten auzulegen. Er sollte einen Kontrast zu den Gebäuden darstellen. Im Laufe der Jahreszeiten verändert sich jedesmal das Bild. Es soll die Vergänglichkeit in der Natur darstellen und gleichwohl auch ihre Schönheit. Im Herbst zeigen sowohl die Büsche als auch der wilde Wein ihre Herbstfärbung.

Irwin stammt aus Kalifornien und gestaltete „seinen“ Garten entsprechend der möglichen Vegetation seines Landes. Ein im Zickzack verlaufender Fußweg führt hinunter in Irvins Zentralgarten. Und am unteren Ende des Gartens waren Worte eingraviert.

STETS GEGENWÄRTIG, NIE ZWEIMAL. GLEICH STETS IM WANDEL, NIEMALS WENIGER ALS GANZ.

Gravur am Ende des Weges in den Garten des Getty Centers
Gartenkunst mit in Kalifornien heimischen Pflanzen
Einzelansichten – mit allen Sinnen genießen

Meine Tochter schob tapfer meinen Rollstuhl durch die Gartenkunst. Gleichwohl wartete sie auch immer geduldig bis ich mit meinen Fotos fertig war. Ich brauche Hilfe, aber noch immer habe ich mich nicht daran gewöhnt. Aber eine Zeitlang vergass ich jedoch meine Situation, so wie auch mal die schlimmen Dinge unserer Zeit.
Ich war von dem Garten gefangen genommen.

Die Gestaltung fand ich großartig, sowohl die Pflanzenwahl als auch die Farben. Überall gab es Ruheplätze und Wasserwelten. Ganz entspannt konnte man so verweilen. Obwohl wir uns sehr lange in dem Garten aufgehalten haben, war es zu keiner Zeit langweilig. Jeder Meter auf dem Weg bot ein anderes interessantes Bild.

Ausblicke
Mit überquellender Bougainvillea überzogene Lauben aus gebogenem Industriestahl

Die Materialien zur Gestaltung der Gartenkunst waren sehr verschieden. Allesamt aber wirkten sie fast verspielt. Hier sind es zum Beispiel gebogene Industriestahlstangen, die Irvin verwenden ließ. Ein solches Material einzubinden wäre mir nun nicht eingefallen. Inspiriert hat es mich aber um so mehr, alles vor dem Wegwerfen zu prüfen. Bei meiner Balkongestaltung beispielsweise hat es durchaus geklappt.

Die Entenfamilie haben wir mit großem Interesse beobachtet. Diese Enten leben wie Gott, nicht in Frankreich, sondern in der Gartenwelt des Getty Centers. Ein Junges war mutig. Er folgte seiner Mama auf den Rand. Die andren fütterte die Entenmutter dann eben seelenruhig von oben.

Wasserwelt und Gartenkunst
Wasserwelten und Gartenkunst

Für heute mache ich mich erstmal vom Acker oder besser aus den Garten.
Ein paarmal komme ich noch, …

Im Getty Center. Fasziniert von der Architektur.

Die Gründer wollten ein Center schaffen, welches „ein wichtiger Teil des intellektuellen, kulturellen und pädagogischen Lebens von Los Angeles“ sein sollte (Herold M. Williams, neun Jahre vor der Eröffnung des Getty Centers). Das ist ihnen gelungen.

Viele Stunden waren wir im Getty Center. Das Center ist sehr groß und man hat gut zu tun, alle Ebenen und Bereiche zu sehen. An dem Tag habe ich mich erstmal auf die faszinierende Architektur k0nzentriert. Das Museum, die Kunstsammlung, die Fotoaustellung und anderes in den Gebäuden haben wir beim besten Willen nicht geschafft. Ich wollte allerdings auch nicht durchhetzen, sondern alles in Ruhe auf mich wirken lassen. Womit ich aber anfangen soll mit der Beschreibung meiner Eindrücke, weiß ich nicht.
Ich mach jetzt einfach mal.

Der Architekt Richard Meiers wählte Travertin, einen italienischen Kalkstein, nicht nur für die Fassade des Museums, sondern auch für die Grundflächen anderer Gebäude, für Bodenplatten und Bänke. Diese grob strukturierte Oberfläche passt sich besonders gut in die Landschaft ein.
Ich kann immer nicht anders: Ich muss die Mauern anfassen, muss die Oberfläche fühlen. Wahrscheinlich war das auch so gewünscht. Das Getty Center ist ein Objekt, was man mit allen Sinnen wahrnehmen soll.

Es gab so viel zu entdecken, dass ich kaum alles aufnehmen konnte. Würde ich hier wohnen, wäre ich wahrscheinlich sehr oft Gast im Getty Center. Einen Meter weiter gelaufen auf dem Weg und schon sieht alles anders aus. Das Bild verändert sich. Das Licht fällt durch die Lücken in den Mauern und erzeugt jedes Mal ein anderes Bild oder gibt Ausblicke frei. Das wollte Meiers auch so. Er spielte mit dem Licht, dem Stein, mit Wasser.

Meier nutzte fließende kurvenförmige Elemente bei der Gestaltung des Getty Centers. Es verbindet die Moderne mit seinem feinen Gefühl für Struktur und Ordnung. Und unwillkührlich erinnert es an das Gelände, in dem sich das Center befindet.

Rundungen und Wellen
Rundungen und Wellen wie bei der Umgebung des Getty Centers
wie beim Territorium, auf dem das Getty Center steht

In dem Kalkstein sind verschiedene Gestaltungselemente zu sehen: Federn, Blätter und Zweige. Die konnte ich gar nicht fotografieren, weil ich sie im Vorbeifahren manchmal zu spät sah. Auch habe ich vergessen, nach oben zu fotografieren. Jede Schattenabdeckung war anders, jede Ecke zum Beispiel oder jede Treppe, jede einzelne Säule und jedes Stück Mauer. Und alles fügte sich dann noch in einen großartigen Gesamtkomplex ein.

Ausblicke vom Getty Center
Ausblicke von überall

Ausblicke gab es zudem von den vielen Terrassen, auf die Stadt Los Angeles, auf die Santa Monika und Santa Gabriel Mountains, auf den Pazifischen Ozean. Da zeige ich ein andermal mehr.
Die Sonne schien die ganze Zeit unbarmherzig. Gut, dass meine Tochter uns sehr gut beraten hatte, wie wir uns schützen konnten. Man merkt nämlich nicht, wie heiß es ist, denn oben auf dem Getty Center geht immer Wind. Man muss seinen Hut schon festhalten oder auch fest binden. 😀

Eingeschoben: Zu Hause ist auch dort, wo mein Garten ist.

Zu Hause, das ist bei mir auch im Garten.
Mit der Bepflanzung waren wir durch unsere Reise spät dran. Jetzt aber ist alles gut. Und der Vogel auf dem Bild oben ist ein Neuling. Ich möchte ihn beschützen.

Zu Hause ist für mich auch mein Garten.
Die Wildnis muss aufgeräumt werden.

Vor dem Urlaub hatten wir die Beete in Ordnung gebracht, gegraben, gehackt, das weggezupft, was nicht da sein sollte. Ich glaube, damit haben wir die Grundlage geschaffen, dass einige Pflanzen sich so breit machen konnten, dass sie anderen den Lebensraum nahmen. Das ganze Beet war voller Akelei und Lupinen. So wollte ich das nicht.

Kahlschlag haben wir nicht gemacht, aber einiges wurde durch andere Pflanzen ersetzt. Die hier durften bleiben. Sie erfreuen uns jedes Jahr wieder und die Insekten lieben sie ja auch.

Wasserpflanze: aus Versehen gekauft und nun für richtig gut empfunden

Diese Wasserpflanze hatte ich aus Versehen gekauft. Sie bekam dann Herr E. für seinen geliebten Teich. Ich finde, sie macht sich da ganz gut durch ihre Färbung.

Ich gebe zu, dass ich zuerst so gar kein Freund des Teiches war. Jetzt finde ich ihn gut. Insekten, Vögel und andere Tiere kommen hierher, um zu trinken. Sie haben genau so Durst bei den Temperaturen wie wir und ich muss keine Schalen mit Wasser aufstellen.
Kleine Libellen schlüpfen jedes Jahr im Schilf und bleiben. Der Igel kommt zum Trinken, die Tauben und anderes Getier auch. Gut so.

eine Insektentränke zu Hause mit Moos aus dem Garten.
meine Insektentränke zu Hause auf dem Balkon mit Moos aus dem Garten

Zu Hause habe ich Wasserstellen eingerichtet. Vor dem Fenster ist ein Vogelbad auf dem Balkon eine Insekten- und eine Vogeltränke. Als heute zwei Hasen durch den Innenhof kamen, hat Herr E. eine Wasserschale für sie aufgestellt, draußen vor dem Haus. Am Montag muss ich mal schauen, ob ich eine Fotoschale bekomme, damit auch Amseln und andere Vögel mal baden können, all die, die nicht auf den Fensterstock kommen.

Es tut mir so leid, dass ich nicht mehr tun kann für die Umwelt. Ich nehme aber auch nicht mehr jede offizielle Ausrede hin, nach der wohl Mögliches im großen Stil eben nicht gemacht wird. Manchmal, wenn man ein wenig nachdenkt, erkennt man die unglaubliche Gier, die ein ganz kleiner Personenkreis hat.

Das sind zwei von den Neuen im Garten. Es sind auch noch einige andere dazu gekommen, aber die müssen noch wachsen und blühen. Und dann möchte ich nur noch an meinem Staudenbeet sitzen und mich an all den Farben der Blumen erfreuen und an den Tieren, die mich besuchen.

Zu Hause bei mir duftet es noch immer nach Waldmeister. Und noch immer wächst in meinem Garten recht viel davon. Ich habe die trockenen Blättchen abgezupft und werde mich nun ans Beutelchen nähen machen. Im Schrank riecht es dann gut und Motten mögen Waldmeistergeruch gar nicht. Ein bisschen vom Kraut kommt in meine Winterteemischung.

In meiner Marmeladenfabrik geht es auch weiter. Ich habe Holunderblütengelee gekocht. Das ist meine Art, Reserven anzulegen. Und wirtschaften hilft es auch noch. Im Winter wird es mich an diese Sommertage erinnern.

Morgen ist Sonntag und ich wünsche allen einen schönen Sommertag. Vergesst das Trinken nicht. Alle anderen ermahne ich ständig und halte mich dann leider selber nicht daran.

Auf dem Highway 405 zum Getty Center in Los Angeles

Heute möchte ich beginnen, von einem wunderschönen Tag zu berichten, der mir immer in Erinnerung bleiben wird. Mich packt Wehmut, wenn ich daran denke, denn ich möchte da gerne wieder sein.
Zuerst aber müssen wir mal auf den Highway 405, um zum Getty Center zu gelangen. Dahin möchte ich euch mitnehmen.

auf dem Highway 405 zum Getty Center
Meine Tochter ist eine excellente Autofahrerin

„Leute, heute fahren wir zum Getty Center“, meinte meine Tochter nach dem Frühstück. Gesehen hatte ich den Komplex schon, von unten her, also vom Highway aus. Auf dem Wege nach Santa Monica sind wir daran vorbei gefahren.

Highway 405

Der Highway übrigens ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Südkalifornien und ist die meistbefahrenste Straße der Vereinigten Staaten. Nachmittags ist dann auch mal die Bude dicht. Man will die Verkehrssituation nicht entkrampfen dadurch, dass man weitere Spuren schafft, sondern, dass der Öffentliche Nahverkehr ausgebaut wird. Das finde ich gut.

Als wir unterwegs waren, ging es entspannt zu. Es gibt Geschwindigkeits-Begrenzungen, keiner drängelt oder brettert.
Später, am allerletzten Tag unserer Reise, fuhren wir mit einem Uber-Taxi genau diesen Highway entlang zum LAX, dem Los Angeles International Airport. Am liebsten hätte ich dem Taxifahrer gesagt, dass er abbiegen soll, zum Getty Center oder sonstwohin. Ich wäre so gerne geblieben.

eigene Ausfahrt zum Getty Center vom Highway 405

Das Getty Center in Brentwood, einem Stadtteil im Westen von Los Angeles, ist der Sitz des J. Paul Getty Trusts. Es beherbergt seit 1997 den größten Teil der Sammlung des J. Paul Getty Museums und auch wissenschaftliche Einrichtungen, wie das Getty Research Institute und das Getty Conservation Institute, welches auf dem Gebiet der Restaurierung tätig ist. Das Getty Leadership Institute kümmert sich um die Aus- und Fortbildung von Führungspersonal für Museen.

Das Getty Center hat eine eigene Highway-Abfahrt. Ein Parkhaus ist gleich unten am Berg. Da der Eintritt frei ist, sind die Parkgebühren das Einzige, was man zahlen muss. Das Center ist aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

mit der Elektro-Tram den Berg zum Getty-Center rauf

Hoch auf den Berg fährt man mit einer elektrischen Tram. Auch sie ist kostenfrei. Die Fahrt von der unteren Haltestelle nach oben zum Center ist an sich schon ein Vergnügen. Während die Tram sich nach oben schlängelt durch eine sorgsam erhaltene Waldlandschaft, bekommt man wunderbare Ausblicke auf die Stadt Los Angeles.
„Warte es ab“, sagte die Tochter. „Es wird noch besser.“

In der Tram hatte jeder seine Maske auf und niemand drängelte. Ganz entspannt kam ich mit dem Rollstuhl oben im Getty Center an. Manchmal bin ich bei Ausfahrten nach Ankunft das erste Mal fertig mit mir und meinen Nerven. Hier war es anders. Ich habe sowieso das Gefühl, dass alles in Kalifornien ruhiger zugeht, ohne Hektik und Gehetze.

mit der Tram hinauf auf den Berg

Oben angekommen, war ich erstmal überwältigt von einem Bauwerk, bei dem jeder qm anders aussieht und anders gestaltet ist, wo man mit Licht und Schatten spielt und alles mit einer wunderschönen Bepflanzung zu einem Kunstobjekt vereint hat.

Ich fand es erstaunlich, dass ein Unternehmer, damals der reichste Mann der Welt, seiner Stadt große Teile seines Vermögens überlassen hat, mit der Auflage, dass das Center, die Villa in Pacific Palisades mit einer Antiksammlung und auch auch all die aneren gesammelten Kunstwerke, immer allen frei zugänglich sein müssen.

Darf ich euch mitnehmen in das Getty Center? Dann machen wir das, in einem nächsten Beitrag.

Landesgartenschau Sachsen 2022 oder „Des Kaisers neue Kleider“.

Ich war ein bisschen stille in der letzten Zeit. Das lag an einem kleinen Unfall, den ich hatte. Mir geht es aber wieder gut, nur geschrieben habe ich nichts, auch weil ich nicht gut sitze konnte. Eigentlich wollte ich weuter über meine Reise schreiben und wie sie mich verändert hat, aber aus aktuellem Anlass muss ich etwas sagen über unseren Besuch bei der Landesgartenschau Sachsen in Torgau.

Der MDR berichtete über die Landesgartenschau Sachsen und da Herr E. ein 9-Euro-Ticket hatte, beschlossen wir, da doch mal hinzufahren. Viel zu lange waren wir wegen Corona und meiner Behinderung zu Hause geblieben.
Ich hab mich sehr gefreut auf diese Reise. Auch wollte ich mir einige Anregungen mitbringen für die eigene Gartengestaltung.

Der Eintritt war nicht gerade billig, aber was sollte es: Ich wollte dahin.
Gleich hinter dem Eingang, der übrigens völlig unspektakulär gestaltet war, begann der Weg in einen Park. Von üppiger Blumenpracht war nichts zu sehen. Es waren viele Ältere unterwegs, die mit Bussen angereist waren. Rollatoren, Rollstühle, Gehhilfen – das sah ich viel.

Gleich nach dem Eingang zur Landesgartenschau Sachsen, sah ich Gräber. Hier, in Torgau an der Elbe trafen sich am Ende des zweiten Weltkrieges die sowjetischen und amerikanischen Truppen. Bezogen sich die Gräber irgendwie darauf? Oder waren hier irgendwelche historischen Persönlichkeiten begraben?
Nichts von dem traf zu. „Mustergrab“ stand an jedem ausgeschildert. Ehrlich, das fuhr mir doch dann etwas in die Nase, so begrüßt zu werden. Die Gräber waren auch noch recht lieblos gestaltet, wie der Rest der Ausstellung dann auch.

Vertrocknete Blumen, brauner Rollrasen, langweilige, eilig hingewuselte Beete entlang des Weges, die keinerlei Abwechselung boten – das war es, was mir in Erinnerung bleiben wird.
Bilder waren ausgestellt. Ja, die waren sehr schön, aber Bilder sind eben keine echten Blumen, die man auch mal anriechen kann. Aus alten Möbeln war ein Bad, eine Küche, ein Musikzimmer und ein Schlafzimmer mit Bett gestaltet. Jede Schublade war bepflanzt. Das hat mir gefallen. Es war aber auch das einzige. Den Eintrittspreis rechtfertigte es nicht.

einer der wenigen Lichtblicke

Die Gastronomie hatte nicht durchgehend geöffnet und wartete auch mit stattlichen Preisen auf, wenn man noch etwas bekam. Wir bekamen nichts. Toiletten gab es im Park, aber die kosteten extra.
Die vielgepriesene Blumenhalle war ein leerer und verlassener Industriebau. So etwas kann ja sehr interessant sein, wenn es gut gestaltet ist. Ich steckte nur mal die Nase rein und beschloss, mir nicht die Mühe zu machen, mit dem Rollstuhl da rein zu fahren.

Irgendein Politiker oder Staatssekretär wurde an diesem Tag erwartet. Aus seinem Ministerium war viel Geld geflossen für die Gartenschau. Wo es hin ging, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Ich hätte es aber gerne gewusst. Die ganze Zeit musste ich an das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ denken.
Unser Besuch in Torgau bleibt mir in unguter Erinnerung und ich bin nicht die einzige, der es so geht. Man muss sich nur mal die Rezensionen zur Gartenschau ansehen. Ich Depp habe es leider zu spät gelesen.

Viele Besucher waren mit Bussen angereist. Ich hatte geringe Reisekosten und konnte ich auch wieder gehen, als mir dringend danach war. Die Busreisenden mussten ausharren.
So, ich vergesse das mal genz schnell wieder und beschäftige mich lieber wieder mit meiner Reise und einem Besuch in einem öffentlichen Garten, der wirklich schön war. Aber dazu im nächsten Beitrag.