Anleitungen schreiben, alte und neue Themen und Inhalte entdecken

Alles Alte, soweit es den Anspruch darauf verdient hat, sollen wir lieben; aber für das Neue sollen wir eigentlich leben.
(Theodor Fontane)

Meine Anleitungen möchte ich veröffentlichen und bei der Gelegenheit habe ich gleich noch eine neue geschrieben über das Einfilzen von Seifen. Ich war ja mal wild entschlossen, ein Buch zu schreiben über das Filzen. Das werde ich nutzen und einzelne Projekte als Anleitung veröffentlichen. Zu diesem Zweck habe ich eine Seite eingerichtet. Dort sammele ich die Verlinkungen zu den einzelnen PDF-Dateien, zuerst so, wie ich sie fertigstellen kann. Später werde ich gliedern und die Seite wird sich füllen.

Warum mache ich das?

Ich hatte mal wieder eine Phase, wo ich mein Bloggen in Frage gestellt habe. Es hat sich viel geändert seit damals, als ich damit angefangen habe. Mal abgesehen davon, dass mein erster, jahrelang geführter Blog, auch mit Anleitungen, im Nirvana verschwand.
Naja, und ich habe mich ja auch verändert. Und nichts ist so gut und richtig, dass es nicht überarbeitet oder in Ordnung gebracht werden kann.

Mit Schafen werde ich kaum noch etwas zu tun haben. Leider. Auch ein Spinnstübchen werde ich nicht einrichten können als Ort der Geselligkeit und Gemeinsamkeit. Mir fehlen einfach die Voraussetzungen dazu. Die Pandemie hat mir aber auch gezeigt, wie wichtig es ist, auf andere Art und Weise Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen. Also werde ich mal daran arbeiten, mit meinen Themen, die ich ein bisschen aus den Augen verloren hatte.

Ich habe mir heute eine Doku angesehen auf Arte über Wanderschäfer in Brandenburg. Knut Kucznik ist Schäfer mit Leib und Seele und hat es alles andere als leicht. Er erzählt aber auch, wieso sein Beruf und die Beweidung der Flächen so wichtig ist für unsere Umwelt. Schöne Wolle geben seine Schafe und ganz, ganz langsam entwickelt sich ein Bewusstsein, die heimische Wolle zu nutzen und keine billige aus Massentierhaltung anzukarren.
Ich weiß nicht, wie lange der Beitrag noch zu sehen ist in der Mediathek. Reinschauen lohnt sich.

Mir ist die Verarbeitung einheimischer Wolle wichtig. Ein bisschen Werbung dafür kann ich schon mal machen. Damit zu arbeiten ist etwas ganz Besonderes.

Heute habe ich in „Pages“ die erste meiner Anleitungen geschrieben, habe eine PDF erstellt und sie hochgeladen, habe eine Seite entstehen lassen und die PDF verlinkt. Ein neuer Eintrag im Menü ist auch dazu gekommen. Nee, das hat nicht funktioniert beim ersten Anlauf und ich habe zeitweise geflucht wie ein Bierkutscher. Aber nun hab ich es. Um Schönheit geht es später mal.

Heute Abend mach ich erstmal den Schlendrian. 😀

Können Hunde lachen? Eine Liebeserklärung an zwei Hütehunde.

Können Hunde lachen?

Im Laufe der Jahrtausende hat sich der beste Freund des Menschen zu einem Experten der menschlichen Kommunikation entwickelt. Ein Kommunikationsmittel unter vielen ist das Lachen. Dass die Wissenschaft nun die Frage „Können Hunde lachen?“ mit einem „Ja“ beantwortet, überrascht viele Hundehalter nicht. Auch wenn Hund und Mensch zwei Spezies sind, gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten, die sich aufgrund ihrer besonderen Bindung zueinander entwickelt haben. Wir Menschen brauchen nicht extra eine Komödie anzuschauen, um aus ganzem Herzen zu lachen. Ein Hund schafft das ohne sich dabei groß anzustrengen. Was liegt also näher, mal öfters gemeinsam mit der eigenen Fellnase zu lachen?
Aus einem Zeitungsbericht.“

Das veröffentlichte die Bloggerin Anna auf fb.
Meine Beiträge über die Schafe und Hütehunde sind leider mit meinem alten Blog im Nirvana verschwunden. Damals habe ich von der Zeit geschrieben, die ich bei den Tieren verbrachte.

Erfahrungen mit Hunden hatte ich nicht, aber wir kamen gut zurecht bei unserer Arbeit. Wir verstanden uns, hatten uns schnell aneinander gewöhnt. Den Moritz holte ich immer, wenn die Schafe mal wieder ausgerissen waren oder aus einer eingezäunten Schonung heraus geholt werden mussten. Autofahren schien Moritz zu gefallen. Er reagierte auf meine Rufe und brachte die Schafe immer wohlbehalten zurück. Nach solchen Aktionen habe ich meine Hunde gedrückt, denn ohne sie wäre ich aufgeschmissen gewesen. Leckerlies wollten die gar nicht, aber über jedes Streicheln waren sie dankbar. Und dann lachten sie.

lachende Hunde undneine lachende Gudrun
drei Lachende

Es war eine schöne Zeit, mit den Tieren unterwegs. Ich glaube, sie hat uns allen gut getan. Wenn wir fertig waren mit den Schafen, habe ich mich immer noch um die Hunde gekümmert. Mir reichte es nicht, sie nur mit Futter und Wasser zu versorgen und ihr Fell zu kämmen. (Sie sammelten ganz schön viel Zeuchs auf im Laufe eines Hütetages.)
Oft haben wir noch gespielt oder sind auf der Wiese um die Wette gerannt. Manchmal haben sie mich gewinnen lassen, haben wahrscheinlich gedacht, ich merke das nicht. Das Lachen war immer dabei, auch bei den Hunden. Ich glaube, man sieht es, oder?

mein lachender Hund Moritz

Der Hütehund Moritz hieß bei mir nur der lachende Hund. Er freute sich, wenn ich morgens kam, wenn ich mit im redete, ihm frisches Wasser und Futter gab.
Asta war da etwas verhaltener, immer hochkonzentriert, denn wenn der alte Schäfer, der vorher da war, mal wieder zu tief in die Flasche geschaut hatte, übernahm sie die Verantwortung für die Herde. Das Chef-Sein konnte sie nie wieder so richtig ablegen und deshalb hatte ich sie oft an der Leine.

An diese Zeit denke ich gerne zurück und ich bin dankbar für alle Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Die Hunde hätten alles für mich getan, wirklich alles. So eine bedingungslose Liebe hatte ich noch nie erlebt.

Lachen

In dieser Zeit habe ich mich verändert. Die Frisur saß nie, die Hände waren ständig dreckig, Make Up und Schmuck waren überflüssig. An den Füßen hatte ich derbe Botten, sonst wäre ich kaum über den Sturzacker gekommen.
Aber glücklich war ich, draußen in der Natur, bei den Schafen und bei meinen lachenden Hunden.
Oh ja, Hunde können lachen.

Gogelmosch, Mischmasch, Kladderadatsch.

Was für ein Gogelmosch, dachte ich heute Morgen als ich aus dem Fenster sah. Ein bisschen Schnee, große Pfützen und dicke Tropfen, die in die Pfützen platterten. Dann kam mal kurz die Sonne raus und jetzt ist es windig und duster. Ein heilloses Durcheinander, nüscht Halbes und nüscht Ganzes. Gogelmosch eben.

kein ordentliches Wetter - nur Gogelmosch
Wetter? Der reinste Gogelmosch.

Gogelmosch – wertloses Zeug/wirres Durcheinander, das ist wahrscheinlich ein typisch sächsisches Wort, welches man nicht so richtig übersetzen könnte. Und es ist auch noch eines, was ich nicht vergessen möchte. Gleich nebenan, im Altenburgschen, gab es das Wort auch. „So ein ‚Gogelsch'“, bezeichnete meine Mutter jemand, der alles durcheinander brachte oder der mit jedem Handgriff alles verschlimmerte.

dicke Tropfen bringen ordentliche Strudel - Gogelmosch
dicke Tropfen bringen ordentliche Strudel

Von dem Kirschbaum vor dem Haus fallen dicke Tropfen in die Pfütze auf dem Weg. Es strudelt ganz ordentlich und ergibt feine Bilder. Ich musste das einfach mal fotografieren, diesen Sturm im Kirschbaum-Ozean.
Blätter waren auf der Wiese liegen geblieben. Das Elsterpärchen drehte schwungvoll jedes Blatt um. Wahrscheinlich gab es so manchen Leckerbissen darunter. Schön, dass die beiden wieder da sind. Sie gehören zum Hof.

Inspecteur de la prairie

Meiner Penny schien alles da draußen wahrscheinlich äußerst suspekt. Sie hielt heute lange aus auf ihrem Beobachtungsposten, ohne einzupennen. Die Regentropfen, das Elsterpärchen, ein fresches Mäuschen und eine Plastiktüte, die sich schließlich in einem Busch verfing und vor sich hin wedelte. Ja, das ist schon aufregend und lässt die Mieze kerzengerade sitzen auf ihrem Fensterbrett. Jaja, es ist ihres. Ich habe es aufgegeben, da etwas hinstellen zu wollen.

Ich habe meine vorerst letzte Seife fertig eingefilzt und mache mich gleich daran, eine Anleitung zu schreiben. Jetzt ist alles noch frisch und ich muss es nicht aus den allerletzten Hirnwindungen hervorklauben. Jaja, mor wärd nich jünger. Und Gogelmosch soll es nicht unbedingt werden.

Winter, der keiner so richtig ist.

Trübe ist es draußen. Kalt ist es aber nicht in diesem Winter.
Und heute ist etwas bei uns passiert, was mich schallend lachen lassen hat.Herr E. fand das gar nicht lustig.

Wenn die Sonne scheint, dann verlegt Herr E. sofort seinen Aufenthalt auf den Balkon. Und wenn es auch nur einige Minuten sind.
Und tatsächlich: Die Sonne kam, Herr E. trug den Stuhl raus und schnappte sich die Decke. Kaum war er draußen, war die Sonne weg und Herr E. kam wieder rein. Das passierte noch drei Mal und das Prozedere reizte mich zum Lachen.

Dabei macht mir das auch einige Sorgen, zumindest, was die fehlende Kälte anbelangt. Und was erwartet uns im Sommer?

Baum im Winter
ohne Schnee, aber doch im Winter

Mein Wollkorb war auch über die Feiertage nicht weggeräumt. Strickmuster für meine Schafwolle habe ich ausprobiert und eine neue Methode, Maschen mit der Häkelnadel aufzunehmen. Wenn ich meine große Reise antrete, dann möchte ich Socken aus Schafwolle im Gepäck haben. Bei meiner Tochter hinter dem großen Teich ist es gerade recht kalt und alle haben meine dicken Schafwollsocken an. Und damit ich nicht erst wieder ein Paket schicken muss, mit Zollerklärung und so etwas, nehme ich welche mit.

Im Winter habe ich ja immer mal einen Reumaschub. So auch jetzt. Mein dreifach gezwirntes Sockengarn musste noch warten. Nun aber kann ich mich wieder ans Spinnrad setzen, dünn spinnen und dreifach zwirnen. Ich habe keine Lacy Kate, in die ich drei Spulen zum Zwirnen einlegen kann. Ich habe aber schon eine Idee, wie ich es trotzdem hinbekommen kann.

die letzte Filzseife - Beschäftigung im Winter
Seife einfilzen – eine feine Beschäftigung im Winter

Meine Seifen habe ich fast alle eingefilzt, d.h. die letzte wird gerade fertig. Dann schließe ich das „Häuserprojekt“ ab. Erstmal. Im nächsten Dezember werde ich Märchenmotive fertigen und einige andere Ideen habe ich auch noch. Ich werde alle verschenken. Ein bisschen Freude verschenken, kann nichts schaden. Und ich habe meine Motivbilder und werde noch eine Anleitung schreiben. Ich freue mich.

Eine der Frauen im Wohnblock, der ich eine Seife geschenkt hatte, sagte mir, dass sie sie hingestellt habe. Zum Waschen will sie sie nicht nehmen, weil sie ja dann kaputt geht. Na und? Ich mache doch Neue. 🙂

Die Ruhe der letzten Tage möchte ich mir noch ein bisschen erhalten.
Es hat lange gedauert, das Berufsleben abzuschließen. Ich hatte ständig das Gefühl zur Straßenbahnhaltestelle zu laufen, immer darauf gefasst, dass die Bahn an mir vorbei donnert, ohne mich. So langsam komme ich „im neuen Leben“ an. Untätig muss ich ja nicht sein.

Das Jahr 2022 begann gut und so soll es bleiben.

Der erste Tag im neuen Jahr begann bei mir meist mit dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. So auch 2022.
Als Kind saß ich mit meinem Vater vor dem Radio. Er erklärte mir einige Passagen der Musikstücke, worauf ich doch mal gleich achten solle. Und er erzählte mir nebenher Geschichten über die Komponisten, wie zum Beispiel die, dass Johann Strauss Vater dem Sohn die Geige zerschlug, weil er nicht wollte, dass sein Sohn sich mit Musik ins Unglück stürzte. Der Freund der Familie, Joseph Lanner, schenkte dem Junior allerdings eine Neue und unterrichtete ihn heimlich. Zum Glück!

Jetzt habe ich das Neujahrskonzert 2022 im Fernsehen gesehen, sowohl die schönen Bilder genossen, als auch gesehen wie Daniel Barenboim und die Musiker das pandemiebedingte wenige Puplikum mitnahm. Und mich natürlich auch.
„Leichte Muse“ – das hört man manchmal mit einem leicht abfälligem Tonfall. Ich habe in die Gesichter der Musiker geschaut, wie konzentriert sie waren. Nein, leicht spielt sich das alles gar nicht, wiewohl Tempo und Intensität ständig wechseln.

Mitten im Konzert fiel mir dann ein, dass wir noch Sekt hatten. Und währenddessen sich manche ins Ballkleid werfen, lassen wir eben mal den Korken knallen. Der Sekt heute schmeckte zumal viel besser als der Pflichtsekt um Mitternacht. Die Ruhe, mit der der erste Tag 2022 begann, will ich mir bewahren über das Jahr. Aber das hatte ich mir ja eh‘ schon vorgenommen.

Die Wiener Philharmoniker geben das Neujahrskonzert jedes Jahr und ich kann es mir indes anhören. „Aber umso wichtiger ist es heute“, sagt Daniel Barenboim, der diesmal dirigierte. Die Coronapandemie sei eine „menschliche Katastrophe, die versucht, uns auseinander zu drängen“. Am Orchester, das im gemeinsamen Musizieren eins wird im Denken und Fühlen, solle sich jeder ein Beispiel nehmen. „Es ist für mich eine riesige Inspiration, heute hier zu sein. Nehmen wir dieses Beispiel von Menschlichkeit und Einigkeit mit in unseren Alltag.“
Ja, das nehme ich mir mit, auch für ganz andere Situationen. Nein, mit Friede, Freude, Eierkuchen hat das nichts zu tun, nur mit respektvollem Umgang miteinander auf der einen Seite und mit Konsequenz auf der anderen.

Wie auch immer der Weg aussieht: Ein gutes Jahr 2022 wünsche ich uns allen von ganzem Herzen. Dann woll’n wir mal, jeder für sich und auf seine Weise und doch respektiert und vor allem gemeinsam.

"Der Weg" - Start in 2022
Auf geht es!

Die letzten Tage des Jahres.

Ich wünsche mir, dass alle in Frieden mit dem alten Jahr abschließen können und sich auf das Neue freuen.

Da sind sie nun, die letzten Tage des Jahres.
Heute ist mein Sohn abgereist und es ist wieder stiller geworden. Im nächsten Jahr werden wir uns öfter treffen und wenn es mal über ein Wochenende ist. Wir haben gelernt, vorsichtig zu sein, zu testen und wir sind geimpft.

So schlecht war das Jahr jetzt gar nicht.
Fridolin ist bei mir eingezogen und jetzt auch der Rollstuhl, mit dem ich zur Haltestelle rollern und mit Bussen und Bahnen unterwegs sein kann. Meine Krankheit habe ich angenommen. Auch mit ihr kann ich jede Menge tun, tätig und unterwegs sein.
Auch zu Hause kann ich mich wiewohl gut beschäftigen. Langeweilig ist mir nie. Trotzdem werde ich nicht nur hier hocken.

Auf das neue Jahr freue ich mich sehr. Ich werde eine große Reise machen. Alles ist schon vorbereitet. Wahrscheinlich wird das die Reise meines Lebens.
Auch die Nordsee werde ich wieder heimsuchen. Und dank meiner Mobile kann ich nun auch über den Trichen-Damm ganz weit raus auf’s Meer.

Mit Jan gehe ich auf Fototour. Das haben wir jetzt schon festgelegt. Na klar, in Abbruchfabriken kann ich nicht mehr herumturnen und über unebenes Gelände komme ich auch nicht mehr, aber es gibt ja noch so viel anderes.

In diesem Jahr zog sowohl ein neuer Rechner und neue Software bei mir ein, als auch jetzt in den letzten Tagen des Jahres noch ein neues Grafiktablett. Da werde ich mich noch gut austoben können.
Noch bin ich dabei, die Werkzeuge auszuprobieren. Mein Bild sieht noch etwas unbelebt aus. An der Hauswand könnte zum Beispiel ein Wagenrad lehnen und an der Tür ein gebundener Besen. Tauben sitzen auf dem Dach und eine Ziege grast friedlich … Ja, so wird es werden.

In den letzten Tagen des Jahres: Pinselübungen im Grafikprogramm
Pinselübungen

So, in den nächsten Tagen werde ich mich wieder mehr um die Frauen in der Nachbarschaft kümmern. Das ist ein ganz kleines Ding, aber vielleicht nicht ganz unbedeutend. Und mal sehen, was ich noch so tun kann. Tun – das möchte ich nämlich unbedingt.

Ein bisschen Winterluft schnuppern.

Nur durch den Winter wird der Lenz errungen. – Gottfried Keller –
( Mein Zusatz: Ich müsste ihn also lieben)

Das Töchterchen hatte mich ins Auto gepackt. Wir sind mal in den Garten gefahren, wollten Winterluft schnuppern und mal schauen, ob es das eine oder andere Fotomotiv gibt.

sie trotzt der Winterluft
zwei Rosen

Barbarazweige konnte ich mir in diesem Jahr nicht holen, aber die Forsythia im Garten hatte einige Blüten angesetzt. Ich habe mir eingeredet, dass sie das für mich gemacht hat. (Beitragsbild)
Im Garten sah ich zwei Rosen nebeneinander. Die eine hatte sich der Vergänglichkeit hingegeben; die andere trotzte der Kälte.

Vergänglichkeit an der Winterluft
Vergänglichkeit an der Winterluft

Zu Hause habe ich sie im Trockenstrauß, aber was im Garten in der kalten Winterluft mit den Lampions passiert, fasziniert mich immer wieder.

fette Henne, getrocknet in der Winterluft
die fette Henne darf bleiben bis zum Frühling

Die fette Henne hätte sich auch gut gemacht im Trockenstrauß oder im Wintergesteck. Das habe ich verpasst. Nun darf sie im Garten bleiben.

Flechten und Moos
Flechten und Moos

Diese Flechten und das Moos bedeckten die Äste und Zweige eines Eibisch. Wenn er Blätter hat und blüht, bemerkt man das gar nicht.

der Gartenteich ist in kalter winterluft zugefroren
Gartenteich mit Eisfreihalter

Der Gartenteich ist in der kalten Winterluft gefroren. Der Eisfreihalter sorgt dafür, dass das Wasser für die Fische mit Frischluft versorgt wird. Er funktioniert prima, wenn man nur nicht auf die Idee kommt, mal drunter schauen zu müssen. Dann nämlich ist die freie Fläche ruckzuck zugefroren.

Das Vogelbad in der kalten Winterluft
Die Herbstblätter sind fein konserviert.

Die Herbstblätter vom Kirschbaum sind im Vogelbad eingefroren. So sind sie gut konserviert. Interesant fand ich das.

Fotomotive haben wir noch einige gefunden. Vor allem tat uns die kalte Winterluft mal gut. Ich hatte mich nur etwas übernommen, als ich mich vom Eingang in die Gartenanlage bis zum Garten mit dem Rollator gequält habe. Ich warte gerade auf meinen Rollstuhl. Ihn kann ich zusammenklappen und im Auto mitnehmen, aber er wird gerade mit E-Motor und Joystick ausgestattet. Das ist dann wieder ein Stück Freiheit mehr.

Abschied ist ein schweres Wort.

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.
(Albert Schweizer)

Meine Tochter ist schon wieder auf der Rückfahrt zur Nordsee. Ich freue mich immer wochenlang auf Weihnachten, weil ich dann meine Kinder mal wieder da habe, zumindest die, die im Lande leben. Aber dann ist die Zeit rum und ich muss Abschied nehmen.

er bleibt noch, nimmt noch nicht Abschied

Früher habe ich meine Tochter am 1. Feiertag immer auf den Bahnhof gebracht. Auf meiner Rückfahrt mit der „Leipzscher Bimmel“ konnte ich mir die Tränen dann nicht verkneifen. Manch einer wird gedacht haben: „Die arme Frau. Es ist Weihnachten. Wer weiß, was ihr passiert ist?“

Nix. Ich hatte so schöne Tage, mit ganz viel Wärme, Gemütlichkeit, Lachen, Beisammensein mit meinen Kindern. Aber, das erste Kind reist schon wieder ab und mir ist, als ob sich ein stählernes, kaltes Band ums Herz legt.

„Ach, Mutti, ich bin doch noch da“, sagt der Jan und umarmt mich. Stimmt. Wir werden noch einige Tage zusammen verbringen können, lachen, erzählen, zusammen kochen. Weihnachten ist für mich immer ein Fest der Familie. Wenn nur der Abschied nicht wäre.

Ein Geschenk zum Abschied

Zum Abschied hat mir meine Tochter ihren Beutel dagelassen. Er gefiel mir so gut und nun wird er mein Begleiter sein und mich an sie erinnern.

Wir werden jetzt gleich gemütlich Kaffee trinken und an die Tochter denken, dass sie wieder gut im Norden ankommt. Es hat geschneit heute bei uns und es ist grimmig kalt.

Meine Kinder hatten sich getestet, bevor sie zu mir kamen und auch Herr E. und ich haben das gemacht. Wir wollen auf keinen Fall jemand gefährden. Die Schwiegermutter meiner Tochter leitet ein Altenheim. Auch da ist Vorsicht geboten. Also hat sich die Tochter gleich noch mal vor der Abfahrt in den Norden getestet. Es ist eine kleine Mühe. Ich verstehe die ganze Aufregung drumherum überhaupt nicht.

Wieder war alles gut. Mein größter Wunsch ist, dass es auch so bleibt jetzt und auch in Zukunft: Wir wollen uns wieder treffen im nächsten Jahr.

Wenn es ruhiger und auch still wird.

In den Herzen ist’s warm,
still schweigt Kummer und Harm, …

Es wird ruhiger werden hier, wie eigentlich immer zum Jahresende. In diesem Jahr ist es aber noch ein bisschen anders.

wenn es ruhiger wird am Jahresende

Ich sehne mich nach Ruhe und werde mir die gönnen, jetzt erstmal im ganz kleinen Familienkreis, mit meinen Kindern.
Ich wünsche allen ein schönes Fest, wie immer ihr es begeht. Für manche ist es Weihnachten in christlicher Tradition. Andere sehen das beginnende neue Jahr erwachen. Und für wieder andere ist es eine schöne gemeinsame Zeit in der Familie. Alles ist gut und richtig.

Mein erstes Kind ist schon angereist und wir haben bis zum Morgen geschwatzt. Zwei Jahre hatten wir uns nicht gesehen. Herr E. und ich hatten uns trotz Dreifachimpfung getestet, denn auch wir wollen nichts weiter verbreiten, was nicht sein soll. Auch unsere Kinder tun alles, um uns nicht zu gefährden und so hoffen wir, dass wir eine gute Zeit haben werden, jetzt und dann auch im neuen Jahr.

Brot werden wir zusammen backen und uns erinnern. Wie zum Beispiel an das alte Lied „Oh Tannebaum…“, welches bei dem ganz kleinen Jan annodunnemals großen Eindruck hinterlassen haben muss. Als wir irgendwann im Sommer an einem Nadelbaum vorbei kamen, rief mein Sohn plötzlich; „Ohhhhh, kuckt mal, ein Otannebaum“.
Oder die Geschichte mit dem Weihnachtsmann. Jan hatte immer reichlich Phantasie. Am Weihnachtsabend schaute er durch das Schlüsselloch im Kinderzimmer und erzählte seiner Schwester, dass er den Weihnachtsmann gesehen hätte, mit einem grünen Rucksack. Oh, gab das Tränen! Meine Tochter weinte, weil immer der Jan so etwas sah, nie sie. Es hat ein Weilchen gedauert, sie zu trösten.

So, genug geschwatzt. Ich verabschiede mich.

Besinnliche Momente wünsche ich allen, jetzt am Jahresende, wo es ruhiger wird. Liebe, Geborgenheit und ein wärmendes Stübchen wünsche ich mir für jeden und die Gewissheit, dass auch Eiszeiten einmal vorbei gehen.

Eine schöne, besinnliche Zeit. Von Werkeln und Innenarbeiten.

Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben.
(Katharine Hepburn)

Eine schöne, besinnliche Zeit ist das jetzt. Draußen ist es gerade gar nicht schön und deshalb ist das die Zeit zum Werkeln. Wir machen das gerade beide, tun Dinge, die zu machen wir für gut und richtig halten. Herr E. packt die Geschenke ein für seine Enkel. Das Paket muss am Montag in die Post.
Und weil ich keine Plastik, bunte Bändchen und noch so allerlei Schnickschnack liebe, habe ich mir für meine kleinen Geschenke aus Tonpapier und ein bisschen Bastelkleber meine Verpackung selber gemacht.

besinnliche Zeit vor Weihnachten
Verpackung ohne Plastik

Was ich vor kurzem noch als unangenehm empfand, ist jetzt ganz gut: Ich habe viel Zeit. Mich stört das nicht, mal etwas zurückgezogener zu leben. Langeweile kenne ich nicht und irgendwelche Projekte geistern mir ständig im Kopf herum.
Diesmal habe ich mir gedacht, mal etwas für Menschen zu machen, die auch für mich da waren, mich gut aufgenommen haben, mir einfach gut tun. Ich möchte etwas geben und deshalb werkele ich.

die sechste Filzseife

Meine Seifen für meine Damenrunde sind verpackt und ziehen heute bei mir aus. Ich hatte noch Seife übrig und auch die werde ich verschenken.

In der besinnlichen Zeit im Dezember: Das Futterhäuschen wird restauriert-
Das Futterhäuschen der gefiederten Freunde wird restauriert.

Die besinnliche Zeit mit viel Werkelei kam wiewohl auch unseren gefiederten Freunden draußen zu Gute. Herr E. hat das Futterhäuschen restauriert. Ich glaube, die kleinen Flieger erkennen ihr Haus nicht wieder. Es ist verdächtig still draußen. Aber Fridolin der Specht wurde schon gesichtet.

Strickprobe, noch nicht nass gespannt.

Fair Isle habe ich ja nun schon gestrickt, zwar nur Socken, aber immerhin. Jetzt beschäftigt mich das Lace Stricken, eine der bekanntesten Stricktechniken, die von den schottischen Shetland Inseln ausgehend die Welt eroberte.

Meine Wolle, die ich dazu nutze, ist dann auch Shetlandwolle. Ich werde mich jetzt gleich ans Spinnrad setzen und recht dünnes Garn spinnen. Man sagt, dass manche Gestricke durch einen Ehering gezogen werden können. Bei mir ist es erstmal etwas gröber, aber durch die Lochmuster schön locker und luftig.
Für Socken zum Beispiel werde ich die Fäden mehrfach verzwirnen. Sie sollen ja was aushalten und in die Stiefel muss man auch noch kommen. Sockenwolle ist also auch so ein Projekt.

Draußen ist es windig und es nieselt nun auch. Machen wir es uns eben drinnen gemütlich. Ich wünsche mir, dass alle sowohl eine schöne, als auch besinnliche Zeit haben können.