Mauern bauen oder lieber mal darüber weg klettern.

Es ist gerade etwas viel Belastung und manchmal wünsche ich mir ein besonders dickes Fell oder eine Mauer, hinter die ich mich setzen kann. Beides habe ich nicht. Und nun?

Den Besitz (Häbchenbäbchen sagen die Sachsen dazu) in Kisten packen, Aussortieren, mit dem Rheuma kämpfen, die Therapie ändern, Nachrichten ausblenden – es ist gerade viel, was so herunter prasselt. Manchmal weiß ich nicht, wie ich mit allem auf eimal umgehen soll. Einerseits möchte ich Mauern bauen und andererseits möchte ich, dass jemand oder etwas die Mauer wieder einreißt und mich hervor zerrt. Ein komisches Ding ist das.

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Damals nur Brotesser und heute auch mal Brotbäcker.

Wenn der Duft von frischem Brot durch die Wohnung zieht, ist auch ein grauer Himmel nicht mehr schlimm. Es war gut, dass ich mich entschlossen habe, mal wieder Brot zu backen.

Regen? Naja, ein bisschen, aber mit der Zeit wird man bescheiden. Der Himmel aber war auch heute erstmal so richtig grau. Den Platanen vor dem Haus wird der Regen gut getan haben. Hehe, wie lustig das aussieht, die alten Samenstände vom letzten Jahr im frischen Grün von diesem!
Irgendwie musste ich etwas für mich tun. Und so band ich mir meine weiße Schürze um und wurde zum Brotbäcker. Ich hatte noch eine Backmischung von „Laibes Wohl“ im Hause, die mir meine Tochter aus dem Norden geschickt hatte. Die muss nun nicht mit mir umziehen und ich habe ein gutschmeckendes Wikingerbrot, ein deftiges Körnerbrot.

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Der Himmel weint gerade und ich mache gleich mit.

Die ersten Kisten sind gepackt, die ersten Regale und Wände sind leer. Und mir wird etwas schwer ums Herz.

So werde ich den Himmel nicht mehr sehen können. Ich werde bodenständig, weit nach unten ziehen. Ja, da gibt es auch wieder schöne und interessante Dinge, aber mir ist gerade etwas mulmig zumute. Die ersten Regale sind leer, die ersten Wände auch. Wie unpersönlich das doch gleich aussieht. Draußen fängt es gerade an zu regnen.
Der Himmel weint und ich mache gleich mit.

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Aus der Umzugskiste: In der Pause wird gezwirnt.

Dinge aussortieren, andere in Kisten packen, fluchen, dass der Rheumaschub jetzt gerade gar nicht passt – da braucht man ab und an eine Pause. Und die tut mir gut, wenn ich mich mit Wolle beschäftigen kann.

Immer mehr Zeuchs wandert in die Umzugskiste.
Meine Freundin hat heute allerdings zwei große Kisten Bücher bei mir abgeholt. Manches brauche ich einfach nicht mehr, denn es ist noch aus meinem Leben als Lehrer. Ich werde das nie wieder unterrichten und die betreffenden Computerprogramme nutze ich nur noch privat. Also, weg mit Büchern und allerlei Papier.

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Eine große Freude lässt freiliegende Nerven ruhen.

So langsam wird es akut mit dem Umzug. Der Mietvertrag ist unterschrieben und eine vage Zusage für die Schlüsselübergabe gibt es auch. Ich fange an einzupacken.

Ach, so langsam werde ich hektisch, aber heute konnte ich eine große Freude erfahren. Dann war alles gar nicht mehr so schlimm.
Im Moment bin ich beschäftigt mit Anträgen schreiben, Umzug planen, die ersten Kisten packen. Da liegen auch gleich mal die Nerven blank. In früheren Zeiten war es kein Problem, das Zeuchs in den Müll zu bringen, was ich nicht mehr brauche oder volle Kisten von A nach B zu tragen. Jetzt ist es das und ohne um Hilfe zu bitten geht es oft nicht. Und heute kam mitten in die Mischung aus Wut über mich selbst und Angst, alles nicht alleine zu schaffen, ein Geschenk, welches alles gleich viel freundlicher aussehen ließ.

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Tieraugen filzen. Und was war noch so los?

Mein alter Blog ist weg, die geschriebenen Anleitungen auch. Ich werde sie mir wieder erarbeiten. Auch so etwas gehört zu meinem Blog. Heute zeige ich mal, wie ich es beim Filzen mit den Tieraugen halte.

Ich arbeite wieder an meinem Filzbuch. Tieraugen zeichnen und filzen, das war gerade mein Thema. Ich hatte schon mal eine Anleitung dazu in meinem alten Blog. Der Blog ist weg und mit ihm meine Anleitungen. Das ist schade, weil ich genau so etwas gerne zeigen will.
Meine Zeichnungen habe ich noch, die Abstraktion der Augen auch und auch Fotos von den mit der Nadel gefilzten Tieraugen. Dann bastele ich das mal wieder hierher und kuck mal, was es sonst noch gab.

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Durst ist schlimmer als Heimweh.

Ich komme gar nicht Recht zur Ruhe. Der Umzug muss vorbereitet werden, der Balkon dagegen kann nicht gestaltet werden, Anträge sind zu schreiben, Kostenvoranschläge müssen eingeholt werden, helfen kann kaum jemand wegen Corona.

Durst ist schon schlimm und deshalb gibt es auf meinem Balkon immer Wasser für meine Insekten. Ich hatte heute wieder Besuch auf Balkonien. Meine liebste Lieblingswespe war da und hat sogar noch einige mitgebracht. Und sie brauchte heute besonders viel Wasser.
Die Situation bei mir ist gerade etwas belastend und ich bin manchmal so ein richtiges aufgescheuchtes Huhn. Und doch gibt es genau die Momente, die einfach nur schön sind, die Kraft geben und Entspannung bringen. Und das Beste: Sie kosten nichts.

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Der Duft von frischem Brot – Musik für die Sinne.

Wenn ich Brot backe oder Kekse, dann ist die Welt fast in Ordnung für mich. Ich habe gebacken und am meisten habe ich mich über den Duft gefreut.

Brot gebacken hab ich lange nicht. Mir war einfach nicht danach. Dabei hatte mir das Töchterchen zwei Brotmischungen von „Laibes Wohl“ in mein Geburtstagspäckchen getan.
Heute war mir plötzlich frischem Brot, danach mit den Händen etwas aus Teig zu formen, nach Backen. Ich entschied mich für das Brot „Störtebecker“, einem Brot aus Dinkelmehl, Dinkelvollkorn, Roggenmehl, Gersteflocken, Emmervollkorn. „Stürz den Becher Bier in dieses Brot und es entsteht ein würziges saftiges Freibeuter-Bier-Brot.“ steht auf der Webseite von „Laibes Wohl“. Und genau das habe ich getan.

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Umzug ist sicher, aber in der Ruhe liegt die Kraft.

Ich träume schon manchmal davon, wie es in der neuen Wohnung sein wird. Die alte Bleibe liebe ich aber auch, so dass es nicht schlimm ist, noch ein bisschen hier zu sein.

Mein Umzug wird sich etwas verschieben, um erst einmal einen Monat. Es sind halt gerade besondere Umstände. Alle Entscheider arbeiten in Schichten und im Homeoffice, es gibt keinen direkten Kontakt zu den Handwerkern und anderen Dienstleistern, kein Treffen vor Ort. Und damit alles trotzdem gut wird, ist der Umzug erstmal um einen Monat verschoben und auch kein Problem, da ich innerhalb meiner Wohnungsbaugesellschaft umziehe.

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Die kleine, neue Welt der Schaf-Gudrun.

Es hat sich viel geändert in den letzten Monaten. Das zu akzeptieren ist mit überhaupt nicht leicht gefallen. Aber, mit Geduld und Spucke, ist sie dann doch entstanden, meine kleine, neue Welt.

Mit Schafen über Wiesen rennen werde ich nie wieder können. Und nun? Ist nun alles zu Ende? Ich wusste, dass ich neue Gegebenheiten akzeptieren muss, aber genau das ist mir so schwer gefallen. Hoch und Tiefs gab es, Hoffnung und Rückschläge, Wut, Traurigkeit. Aber sie ist entstanden, meine kleine, neue Welt.

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