Auf der Suche nach Holunder. Ausfahrt im Spätsommer.

Mit Fridolin raus aus der Stadt.

Mein Gartennachbar konnte das gar nicht verstehen, dass ich Holunderbeeren pflücken wollte. Saft und Marmelade kann man doch kaufen! Da muss man doch nicht erst irgendwohin fahren, Beeren suchen und pflücken, kochen. Er kann sich nicht vorstellen, dass ich das mache, weil ich es mir Freude bringt, weil es mich zur Ruhe kommen lässt, weil es mich zufrieden macht. Dieses ständige Berechnen, das ist glaube ich unser Problem. Alles wird in Geldwerten gesehen, sogar die eigene Leistung. Es ist nicht gut.

Holunder pflücken und auf Fototour sein
Zeit für einige Fotos war auch noch.

Gestern war es nochmal so richtig schön sonnig. Naja, ein bissel diesig war es schon, denn früh hatten wir ordentlich Nebel. Aber es war schön warm und mein Fridolin brachte mich zuverlässig an den Elster-Saale-Radweg und natürlich auch wieder nach Hause.
Auf diesem Weg war ich früher viel mit dem Rad unterwegs und ich wusste, dass dort Holunder wächst. Die Kamera hatte ich natürlich diesmal mit.

auf der Suche nach Holunder am Elster-Saale-Radweg
dort zu sein bedeutet für mich ein großes Stück Freiheit

Neben dem Radweg schleppte ein Traktor eine Egge über das Feld. ‚Wie gebohnert sieht es schon wieder aus‘, dachte ich. Ja klar, der Sommer ist vorbei.
Sähen, wachsen, ernten – das habe ich gerne beobachtet, als ich einige Zeit im Dörfchen in der Nähe wohnte. Zeitlichen Abläufen und Jahreszeiten war ich da immer viel näher als jetzt in der Stadt.

auf der Suche nach Holunder
die Felder sind abgeerntet

Ich dachte, dass wir gleich zu Beginn des Radweges unser Körbchen füllen konnten, aber da hatte ich mich geirrt. Wir mussten schon ein ganzes Stück fahren, bis wir Holunder fanden, den ich mitnehmen konnte. Wenn Herr E. nicht mitgewesen wäre, hätte ich die Beeren nicht erreicht.

Fast alle Holunder-Büsche standen blattlos am Rande des Radweges. Beeren gab es natürlich an ihnen keine. Die Trockenheit der letzten Jahre hat den Holunderbüschen arg zugesetzt und als in diesem Jahr die Nässe und hohe Luftfeuchtigkeit dazu kam, befiel ein Pilz die Büsche. Er hatte leichtes Spiel.

Wenn ich so etwas sehe, macht mich das immer traurig. Klimaveränderungen lassen sich nicht mehr ignorieren oder weg diskutieren. Ich brauche keine Erdbeeren im Februar oder Früchte, die von sonstwo angekarrt wurden. Wenn aber der Holunder stirbt, dann stirbt für mich ein Stück Heimat.

Den Holunder nahe meines Elternhauses habe ich geliebt. Ich habe gern in seinem Schatten gesessen, gespielt, gelesen. Er roch so gut. Ein alter Mann zeigte uns Kindern, wie man aus einem Ästchen eine Flöte bauen kann. Ich möchte gern den nächsten Kindern auch so ein behütetes Gefühl hinterlassen wie ich es damals hatte.

Die Sonne soll sich bitte noch mal zeigen in diesem Jahr.

Ich mache mich dann mal auf in die Elsteraue.

Der Natur hat der Regen sicher gut getan. Mir weniger. Ich hätte schon noch ein bisschen Wärme und Sonne gebraucht. Irgendwann jetzt, abends, habe ich die Heizung mal angemacht.

Meine Tochter erzählte mir von den Waldbränden in Kalifornien. Riesige Flächen brennen, Tausende Menschen sind auf der Flucht. In LA ist es heiß und schwül. Der Himmel ist grau, aber oben drauf ballert die Sonne. Wie unter einer Käseglocke.
Wenn ich mir ansehe, wo überall die Wälder brennen, wird mir übel.

im Spinnstübchen, so lange die Sonne nicht scheint

Nein, Spektakuläres gibt es nicht zu berichten. Ich habe einiges an Wolle gesponnen die letzten Tage, 230 Gramm. Damit lässt sich schon Mal etwas anfangen. Ich werde etwas Neues probieren.
Wenn ich die Wolle in den Händen halte, komme ich mir vor wie damals bei den Schafen und den beiden Hunden. Da konnte ich mir das Wetter auch nicht heraussuchen, aber ich musste zu den Schafen, egal ob es regnete oder die Sonne schien. Solche belastende Gedanken, wie ich sie mir jetzt oft mache, hatte ich damals allerdings nicht.

Gleich holt mich die Freundin ab. Wir wollen in die Elsteraue fahren. Die Freundin dort möchte Waldmeister pflanzen und davon habe ich im Garten genug. Irgendwie hat er sich aus dem nahen Auwald alleine angesiedelt und ich muss aufpassen, dass er nicht den ganzen Garten zuwuchert.

Ich werde die Kamera mitnehmen. Vielleicht habe ich Glück und nicht nur die Sonne scheint, sondern es zeigen sich auch noch einige Nebelschwaden über der Aue.

Wir lachen viel zu wenig und manchmal kann es einen auch vergehen.

Das war das Fazit eines Telefonates mit der Freundin aus der Elsteraue. Und so kann es nicht bleiben, trotz alledem.

Mal wieder herzlich lachen – ich weiß nicht so genau, wann das tatsächlich so war. Wisst ihr, ich meine ein solches Lachen, bei dem einen die Tränen kommen.

Dass Lachen gesund ist und auch notwendig für das Seelenheil, soviel weiß man ja nun schon. Vergangen war es mir dennoch in den letzten Tagen. Da plagte mich ein Rheumaschub und das alleine ist schon schlimm genug. Bei den Berichten und Bildern aus Afghanistan war mir nicht nur das Lachen im Halse stecken geblieben. Mir kamen die Tränen. Ich war immer gegen diesen Einsatz in der Art dort gewesen, Genugtuung empfinde ich nicht.
Der Klimabericht kam nicht überraschend für mich, aber andererseits hat er mich schon erschüttert und da besonders die Gleichgültigkeit mancher.

Die Bundestagswahl geht mir am Poppes vorbei. Ich werde mich am Wahltag ins Wahllokal bewegen. Überlegen, wen oder was ich wähle muss ich nicht und daran ändert sich auch nix mehr.

Mein „Verlagszeuchs“ ist fertig, die Bewerbung für den Quartiersrat wird heute noch verschickt und mein Kistchen mit dem Wintertee aus selbst gesammelten Kräutern füllt sich langsam. Bei der Freundin auch. Och, ich tue mich verdammt schwer damit, etwas über mich sagen zu müsssen, finde das alles so unwichtig.

Manche Wiesen sehen recht üppig aus im Moment. Ich finde das immer wieder schön.

Sanddorn - mein Gesammeltes sorgt schon manchmal für Lachen und gute Laune
Sanddorn in Szene gesetzt mit Affinity Photo

Eigentlich wollte ich heute in den Garten, Erdproben holen. Ich will den PH-Wert des Bodens überprüfen. Bei der Baumschule Horstmann in Schenefeld habe ich gelesen, wie man das macht und warum das wichtig ist. Ich schreiben bestimmt noch darüber.
Das Wetter lädt aber heute nicht gerade zu einer Ausfahrt ein und so habe statt dessen halt mal wieder einen Rechnertag. Bildbearbeitung steht an und mit dem Videoschnitt bin ich gleichwie auch ein gutes Stücke weitergekommen. Das freut mich sehr.

Hopfen
Hopfen würde ich gerne auf dem Balkon haben.

Dieser Hopfen ist noch nicht reif, aber ich möchte unbedingt welchen haben. Bier brauen werde ich ganz bestimmt nicht, dagegen aber ab und an einen Tee werde ich mir gönnen. An den Tagen, wo das Lachen im Halse stecken geblieben ist zum Beispiel, wäre es vielleicht nicht schlecht.

Herbstastern
Herbstastern vom Balkon der Freundin

Meine eigenen überwinterten Herbstastern sind noch nicht so weit. Die Pflanze hat sich zwar prächtig entwickelt, aber sie blüht halt noch nicht. Das macht nichts. Alles braucht halt seine Zeit. Nur ich habe manchmal das Gefühl, dass sie mir langsam knapp wird.

Ich mache mich erstmal wieder vom Acker. So ganz nebenher ist mein Rechner wieder auf den neusten Stand gebracht und ich verschwinde jetzt wieder in meinen Programmen.

Der Golfstrom – die Wärmepumpe Nordeuropas wird schwach.

Wenn das Gleichgewicht kippt.

Nein, ich halte jetzt keine Vorlesung über den Golfstrom, die Wärmepunpe Nordeuropas. Das können andere viel besser und geheim sind ihre Puplikationen auch nicht.
Ich möchte über meine eigene, jahrelange Sorglosigkeit schreiben. Ich dachte nämlich, dass mehr Zeit ist, bestimmte Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Da habe ich mich geirrt.

Vor Jahre, als ich noch in Freizeitpark arbeitete, erzählte mir meine Lieblingskollegin und Freundin, wie sich der Golfstrom verändert und was das für Folgen hätte. Sie wusste, wovon sie redete, denn sie war gerade in Potsdam mit ihrem „Umwelt“-Studium fertig geworden.

Sorge um den Golfstrom und ein alter Zeichenversuch
wenn die Ozeane sich erwärmen

‚Ach naja, wenn alle nicht zuhören, wenn Wissenschaftler gegen Mauern und taube Ohren reden, wenn das niemend interessiert – dich wird es mit deiner begranzten Lebenszeit nicht mehr treffen.‘ So dachte ich damals und fühle mich gar nicht wohl ob meiner Sorglosigkeit.

Wissenschaftler warnen schon lange und so hat mich die gestrige Meldung über das arge Schwächeln des Golfstroms nicht überrascht. Welche Auswirkungen das für uns haben kann, kann man nachlesen. Das muss ich hier nicht ausführen. Und die, denen das zu anstrengend ist und die es gar nicht hören wollen, lesen bei mir auch nicht. Ich war aber dennoch entsetzt, dass es nicht mehr 5 vor 12 ist, sondern vielleicht schon später.

wüste
zunehmende Trockenheit

Wo informiere ich mich denn? Ach, Quellen gibt es viele, Wissenschaftler, die über ihre Forschungen reden auch. Ich lese vor allem die Puplikationen des Klimaforschers Stefan Rahmstorf. Vielleicht bin ich durch die oben erwähnte Freundin dazu gekommen. Ich weiß es nicht mehr.

Nein mit den Leugnern von Klimakrise und anderem streite ich mich nicht mehr. Das raubt nur Kraft und Zeit. Ich will aber auch nichts mehr lesen von ihnen. Ihnen geht es nicht darum, die Wahrheit zu finden, nicht nur, wenn es um den Golfstrom geht. Ihnen geht es um das Rechthaben, um jeden Preis. Und weil es so ist, halte ich mich fern und konzentriere mich lieber darauf, was ich ganz persönlich, als kleine Gudrun, wirklich tun kann. Und da geht doch auch einiges.

Veränderungen im Klima und Schwächeln des Golfstromes
die Natur braucht uns nicht

Der Freundin bin ich sehr dankbar, dass sie mir zu einer Zeit davon erzählt hat, da war in den meisten Medien noch großen Schweigen. Lange Zeit. Wenn man jetzt davon berichtet, kann man sicher sein, dass die Kacke schon irgendwie gewaltig am Dampfen ist.


Ich freue mich, dass ich meine Zeichnungen aus meinem alten Blog wiedergefunden habe und nutzen konnte. Den Zeichengriffel werde ich wohl mal wieder „anspitzen“. Ich habe große Lust dazu.

Johannisbeeren aus dem Garten – wenig Aufwand, viel Ertrag.

Sie warten mit Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen auf. Gesünder geht’s kaum!

Die ersten, die geerntet werden mussten waren die schwarzen Johannisbeeren. Ich liebe die Beeren und ihre Ernte auch, weil da gleich welche vom Strauch in den Mund wandern. Die Rispe wird in den Mund genommen und der Stiel mit einem Plopp zwischen den Zahnen durch wieder heraus befördert.
Als Kind habe ich mich wahrscheinlich davon ernährt, denn das Abendbrot habe ich in dieser Zeit oft verschmäht.

Ich glaube, die schwarzen Johannisbeeren sind die gehaltvollsten. Sie enthalten zum Beispiel die Vitamine A, B1 (Retinoläquivalent), B2 (Thiamin), B3 (Riboflafin), B5 (Panthenolsäure), B6 (Pyridoxin), B7 (Biotin), B12 (Cobalamin), Folsäure (B9), Vitamin C, D, E, K.

Ich will niemand langweilen, aber eine gute Handvoll dieser Beeren sind eine Vitaminbombe und decken den Tagesbedarf.
Dazu kommen noch Mineralstoffe wie Calzium, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor.

Schwarze Johannisbeeren konservieren für den Winter

Ansatz aus schwarzen Johannisbeeren
Ansatz mit schwrzen Johannisbeeren und deren Blättern

Beim Einkochen zum Beispiel werden viele Vitamine zerstört. Die Minaralstoffe aber bleiben erhalten. Und das ist doch auch schon was. Da die Johannisbeeren entzündungshemmende Stoffe enthalten, habe ich mir einen Auszug mit Alkohol angesetzt. Der muss jetzt noch ziehen, aber im Januar, wenn das Obstangebot eh dürftig ist, dann werde ich abends ein winziges Gläschen trinken. Und weil in den Blättern, die wir meist achtlos wegwerfen, noch mehr Mineralstoffe gespeichert sind als in den Beeren, wanderten auch einige Blätter mit in den Alkohol.

Meine Autoimmunkrankheit wird es nicht heilen, gut tun wird es mir aber auf alle Fälle. Es ist nicht gegen alles und auch nicht für alles ein Kraut gewachsen. Mein Rheumatologe wird nicht arbeitslos. Teure Nahrungsergänzungsmittel werde ich mir aber nie kaufen. Ich beschäftige mich lieber mit den Krütern und Früchten, trage Wissen zusammen und sage das auch weiter.

die Blätter der Johannisbeeren
die Blätter der Johannisbeeren

Die Blätter von Johannisbeeren trocknen gerade für meinen Wintertee. Etwas gesüßt mit Johannisbeermarmelade wird das ein leckeres Vergnügen in der kalten Jahreszeit. Ich freue mich schon sehr darauf, mich in mein Schultertuch aus Schafwolle zu kuscheln und den warmen Tee zu genießen.

Ja, die Beeren zu verarbeiten, macht Arbeit. Ich mache die aber gern und freue mich sehr, wenn ich einige Reserven habe. Die Stachelbeeren habe ich in diesem Jahr alle aufgegessen, weil sie noch nie so süß waren. Jetzt habe ich noch Jockelbeeren zu konservieren, die eine Mischung sind aus Stachelbeeren und schwarzen Johannisbeeren. Der etwas herbe Geschmack, den ich aber sehr mag, ist in diesen Beeren gemildert.
Die Aroniabeeren reifen noch.

schwarze Johannisbeeren
eine gute Ernte gab es in diesem Jahr

Viel Ertrag für wenig Aufwand

Die Beerensträucher machen wenig Aufwand. Herr E. schneidet sie gut und regelmäßig. Sie werden mit Gründünger versorgt und irgendwie haben sie es uns gedankt. Die Ernte war sehr gut.
Meine Tochter konnte sich noch gut daran erinnern, wie wir am Nachmittag immer in den Garten gefahren sind, als sie noch Schulkind war. Es gewitterte öfter und wir haben uns erstmal schnell noch ein Schälchen Beeren gepflückt und die dann genüsslich verdrückt, während es um uns herum grummelte.

Ich habe übrigens Muffins gebacken mit roten Johannisbeeren. Hehe, das ist ein sehr fruchtiges Vergnügen.

rote Johannisbeeren
die roten Johannisbeeren

Und jetzt kümmere ich mich mal wieder um meine Wolle. Ich wünsche euch allen eine gute Woche. Was auch immer passiert, etwas Gutes gibt es immer.

Ruhepause. Beobachtungen von der Gartenliege aus.

Beobachtungen von der Gartenliege aus.

Ruhepause.
Meine zweite Impfung habe ich nun also auch weg. Es beruhigt mich schon sehr. Traurig macht mich, wenn ich sehe, was im Rest der Welt los ist und was dort alles nicht geht. In nicht nur einem Land hungern die Menschen. Der Boden ist ausgedürrt, nichts wächst, Wasser reicht nicht mal zum Trinken, das Vieh stirbt. Und wenn ich dann Kommentare im Netz lese wie: „Na und? Da dürfen sie eben nicht so viele Kinder in die Welt setzen.“, dann bekomme ich Wut.

Leipzig hat Feuerwehr- und Rettungskräfte in die vom Hochwasser verwüsteten Gebiete in Deutschland geschickt. Richtig so. Aber auch da lese ich wieder: „Und, die sächsische Schweiz ist wohl nicht weit weg genug?“ Eigentlich wollte ich über so etwas nie wieder schreiben, weil das nicht viele sind, die so denken und ihren gedanklichen Mist in die Welt quirlen. Weil ich es aber gelesen hatte und noch einiges andere auch, entsetzt bin über die Thüringer CDU und auch über das Verhalten und Geschwätz einger Politiker, brauchte ich eine Ruhepause. Weg vom Netz, weg vom Geschwurbel, weg von empathielosem Gesabbel. Und wo finde ich Ruhe? Klar, im Garten.

Ruhepause: Auf der Wiese habe ich gelegen

Ruhepause im Garten

Nein, Gras gekaut habe ich nicht. Aber herrlich war es.
Herr E. hatte mir für meine Ruhepause die Liege auf die Wiese unter die beiden Obstbäube gestellt. Ich mag es sehr, im Schatten von Bäumen zu sein und den geben unsere beiden Bäume jetzt. Über mir hopsten vielleicht zwanzig Meisen in den Bäumen herum und holten sich Körnchen aus dem Futterspender. Sie haben sich sehr benommen. Meine Liege blieb sauber.
Mir war schon klar, dass ich nicht zum Schlafen komme. Es gab einfach zu viel zu sehen.

Lavendula hat Besuch

Die Wiese haben wir nicht kurzgesäbelt. Schön war es, von der Liege aus das Gesummsel zu beobachten am Klee und auch auf dem Lavendel. Die weißen Schmetterlinge scheinen bei uns zu wohnen. Sie sind in jedem Sommer da und ich freue mich jedesmal wieder über die quirligen Gesellen.

Kürbisanbau – im Dörfchen abgekuckt und nachgeahmt

Vor Jahren hatte ich gesehen, wie jemand im Dörfchen seine Kürbisse wachsen ließ. Das wollte ich auch immer so haben und deshalb habe ich die Ranke nach oben und auch so auf den Zaun gefädelt. Noch haben die Pflanzen ein bisschen Ruhepause, aber wenn dann vielleicht dicke Kürbisse am Zaum hängen, dann freue ich mich. Sie fühlen sich offenbar recht wohl an ihrem Zaun, denn sie blühen üppig.
Wie Herr E. aber dann zu seinem Teichfilter kommen will, weiß ich nicht.

Ruhepause und dann Entfaltung zu voller Pracht und Schönheit

An der Kardendistel ist ja immer viel los. Die Hummeln, diese Plüschpopos, sind dort fast den genzen Tag zu finden. Diesmal aber war noch jemand anders da.
Und da hat es mich von meiner Liege hochgezogen. Ich musste mit der Kamera unbedingt da hin.
Mein Schmetterling bewegte sich von Blüte zu Blüte, immer um die Kardendistel herum. Und immer, wenn er ein Stücke nachrückte, öffnete er ganz kurz die Fügel. Also legte ich mich mit der Kamera auf die Lauer, war allerdings ständig zu spät. Aber dann hat sich meine Geduld doch noch gelohnt.

in voller Pracht und Schönheit
in voller Pracht und Schönheit

Mein kleines Biotop im Garten. Ein ganz kleiner Beitrag für die Umwelt.

Mancmal kommt es mir zu wenig vor, was ich tun kann.

Früher habe ich viel gemacht im Garten. Umgraben, pflanzen, pflegen – all das war kein Problem. Ich habe es gern gemacht. Heute mache ich- sagen wir mal – die Pressearbeit über das kleine Biotop im Garten, was durch uns entstanden ist.

Eine Zeitlang wollte ich gar nicht mehr in den Garten. Ich bin nicht der, der gerne Anweisungen gibt. Viel lieber wühle ich selber in der Erde. Aber das geht nicht mehr so.
Ich bin sehr froh, dass ich überhaupt wieder gut bis in den Garten komme. Mit meinem Fridolin ist das kein Problem mehr.

In unserem Garten sieht es nicht aus, wie geleckt oder gebohnert. Ich möchte schon, dass eine kleine Wildnis den Vögeln und Kleintieren Schutz bietet und die Gelegenheit zur Futtersuche. Vieles habe ich mir zur Balkongestaltung übernommen.
Trotz Vogelfutterplatz suchen die Vögel nach Blattläusen, Würmchen, Käfern. Gestern hatte ich das Gefühl, dass alle Vögel der Gartenanlage bei uns im Biotop im Garten waren. (Und der Garten bei uns ist blattlausfrei.)

Die Vögel sind so verschieden und doch vertragen sie sich. Über einen kleinen Spatz habe ich herzlich gelacht. Er saß am Futterplatz. Zuerst rief er nach seiner Mama, schließlich hatte sie ihn ins Biotop im Garten geschleppt. Die war aber der Meinung, dass genug Futter da ist und er ja schon ein großer Vogel war. Also fing er selber an zu picken. Näherte sich ihm ein anderer Vogel fing er an zu schreien. Ich habe es ganz deutlich gehört, wie er „Meins, meins, meiiiiiins“ gerufen hat. Jaaaa!

Biotop im Garten: Kardendistel
die Kardendistel

Für die Insekten ist der Tisch natürlich auch gedeckt. Libellen legen ihre Eier im Schilf ab. Allerlei Hummeln, Wildbienen, Schwebefliegen und andere bedienen sich am Lawendel und anderen Blüten. Für sie liegt Todholz an verschiedenen Stellen und die Wiese ist nicht golfplatztauglich. Sie bietet Vögeln Schutz und Insekten Futter.

Ich schneide auch Verblühtes nicht unbedingt ab. Es sei denn ich möchte eine zweite Blühphase. Die Samen holen sich die Vögel und die Stängel dienen den Insekten als Ablageort für ihre Nachkommen. Und im Winter, mit Raureif bedeckt, sieht es sogar schön aus.

Irgendwie ist viel Leben im Garten und da wird das Biotop im Garten für mich zu einem Ort der Freude. Meine Lieblingspflanze, die Schafgarbe, ist übrigens die Staude des Jahres 2021 geworden. Das freut mich sehr, weil ich auch schon belächelt wurde, als ich Schafgarbe in den Garten gepflanzt hatte.
Mal sehen, ob ich zu der Pflanze mal einen Extrabeitrag mache. Ich mag diese Heilpflanze sehr, habe sie sogar mal gezeichnet.

Meine Zeichnung. Die Schafgarbe wurde Staude des Jahres 2021. Ich freue mich sehr.

Immer mehr beschäftigt es mich: Wie will ich leben?

Diese Frage, wie ich leben möchte, beschäftigt mich schon lange.
Ich hatte mal meinen Traumberuf. Allerdings habe ich nach 1991 sehr viel Zeit investieren müssen. Neun Stunden Unterricht jeden Tag und abends und am Wochenende Vor- und Nachbereitungen. Als ich eines Tages mit meinem Auto an einer mit Bäumen bewachsenen Straße entlang hetzte, merkte ich zu meinem Erstaunen, dass die Bäume Blätter hatten. Der Winter war lange vorbei und mir war das nicht aufgefallen.

Es war nicht richtig, wie ich lebte. Wie ich das ändern sollte, wusste ich aber nicht. Jetzt wüsste ich es, aber es ist jetzt noch schwerer geworden, das umzusetzen.

Nein, um viel Geld geht es mir nicht. Ich brauche es, um zu leben. Ja. Aber noch mehr brauche ich die Möglichkeit, es mir erarbeiten zu können. Das gestaltet sich im Land der tausend Vorschriften schwierig. Aber: Ich arbeite noch daran.

Einen Hofladen kann ich nicht eröffnen, ein Kaffee „Fettbemmchen“ auch nicht und ebensowenig ein Spinnstübchen. Aber ich kann einiges für mich tun, Dinge tun, die mir Freude machen.
Gleichgesinnte suche ich. Und der Erbsenzähler unten rechts ist Herr E., der von mir vorgezogene Erbsen pflanzt. Wir sind spät dran in diesem Jahr, aber der Gartenertrag freut uns sehr.

Und wenn ich mal zuviel habe, dann schenke ich das weiter.

In meiner Gartenwildnis fühle ich mich wohl, pudelwohl. Wildnis, weil zwischen den Rosen Wermut wächst und auch so einige Stauden wild durcheinander. Rechtwinklige Wege und alles andere wie frisch gebohnert mag ich nicht. Am Teich ist Blutweiderich eingezogen und Madesüß kommt noch.

Gestern habe ich in der Leipziger Internetzeitung einen interessanten Artikel gelesen über den Leipziger Wagenplatz Karl-Helga e.V. in Plagwitz. Menschen wohnen und wirken zusammen in ausrangierten Zirkuswagen. Das sind Lehrer/-innen, Handwerker/-innen, Künstler/-innen, Wissenschaftler/-innen, Erwerbsfreie, Kinder. Mir gefällt das, was sie tun und was sie denken. Kuckt mal rein. Es ist interessant, auch die Links auf ähnliche Beiträge neben diesem Artikel.

Es ist für mich interessant, dass es Menschen gibt, die sich auch ihre Gedanken machen. Die Wagenplatz-Leute sind schon viel weiter als ich, denn sie leben ihre Auffassung schon. In eine solche Gemeinschaft passe ich wahrscheinlich nicht mehr, aber ein bisschen etwas tun, kann ich bestimmt.
Bei den Landfrauen habe ich mich umgesehen. Mir gefällt es recht gut, was diese engagierten Frauen tun. Es gibt eine Ortsgruppe in Dölitz, also nicht all zu weit weg. Vielleicht schreibe ich einfach mal eine Mail und frage, ob sie mich Stadtbewohner akzeptieren würden.

Fazit:
Ich möchte bewusster leben, tätig sein und alle Zeit der Welt dafür haben. Ausprobieren möchte ich vieles, auch wenn es schief geht, dann doch nicht passt oder „Nachjustierungen“ nötig sind. Ich möchte nicht dauernd die Frage hören: „Lohnt sich das?“ und in monitäre Diskussionen rutschen. Und nie möchte ich das, was ich denke oder so wie ich lebe, abwertend gesehen wissen. Ich möchte auch nicht vergleichen und verglichen werden.
Mal sehen, was noch wird.

Die schönsten Kirschen essen eh immer die Vögel.

So sagt es ein deutsches Sprichwort. Bei mir sind alle Kirschen schön und man muss teilen können.

Kirschen wollte ich schon immer haben im Garten.
In meiner Kindheit wuchs ein Kirschbaum hinter dem Haus. Für uns Kinder war es das Paradies. Zuerst wurden die Äste und Zweige unten abgepflückt und dann wurden wir immer mehr zu Akrobaten. Bis der Baum leer war.

Dieser Baum trug viele schöne Kirschen

Als wir den Baum pflanzten, war er klein und hatte einen so dünnen Stamm, dass ich immer Angst hatte, dass der Wind ihn umknickt. Die Ernte im nächsten Jahr waren sechs Kirschen. Und die haben wir auch noch fein aufgeteilt.

Gehätschelt haben wir das Bäumchen und verschnitten. Herr E. hat extra einen Baumschnittkurs besucht.
Und in diesem Jahr gab er uns zwei Kilogramm feinste Kirschen. Ich muss also keine kaufen. Das reicht mir.

zwei Kilo Kirschen vom kleinen Kirschbaum

Meine Tochter schrieb mir, als ich der Familie das Bild schickte: „Da gibt es wohl Weihnachten Kirschlikör?“ Ich habe große Hoffnungen, dass wir Weihnachten wieder unser Familientreffen machen können. Und so habe ich eben mal Likör aus Kirschen angesetzt. Ich selber trinke keinen Alkohol, gar keinen. Aber Likör machen kann ich noch.

Pflaumen reifen im Garten

Eigentlich hatte ich Pflaumenlikör geplant. Der kleine Pflaumenbaum im Garten trägt gut Früchte, so dass es mit dem Likör auch noch was wird, zum Kosten und zum Verschenken.

Die beiden Bäume geben schon gut Schatten und ich muss sagen, dass ich gerne unter ihnen sitze. Im Herbst wird das Laub zusammengenommen und neben dem Kompost gelagert. Dort überwintert unser Gartenigel.
Wenn man so will bringen die beiden Bäume zu jeder Jahreszeit ihren Nutzen. Im Frühjahr gibt es schöne und duftende Blüten, im Sommer Kirschen und Pflaumen, im Herbst fein gefärbte Blätter und im Winter Quartier für den Igel.

Ein bisschen stolz bin ich schön über mein kleines Biotop.

Von einer Katastrophe am Gartenteich und wie sie gelindert wurde.

Offensichtlich sind Tiere auch nicht gerne allein.

Mein gestriger Gartenbesuch diente dazu, eine Katastrophe zu lindern. Ich hatte keine Ahnung, ob es gelingen wird, aber ein Versuch war es Wert.

der neue Gartenteich und bitte keine Katastrophe mehr
Der Teich war neu gemacht worden.


Herr E. musste seinen Gartenteich neu herrichten. Die alte Folie war undicht geworden. Sie war ja nun auch schon einige Jahre im Teich und diesmal wusste man auch einiges besser. So ist das eben.

Paul hat die Katastrophe überlebt
Paul hat die Katastrohe überlebt.

Die beiden Lieblingsfische, zwei schon recht beachtlich große Kois namens Paul und Paula, zogen während der Baumaßnahmen in den Teich eines Gartenfreundes um. Einen Tag, bevor die beiden Fische wieder nach Hause, in ihren Teich sollten, passierte die Katastrophe.

Der Teich des Freundes war nicht tief. Irgendeinem Tier war es gelungen, einen der beiden großen Fische zu erjagen. Die Einzelheiten erspare ich mir und euch.

Paul hatte die Attacke überstanden, aber zu Hause, in seinem Teich fühlte er sich nicht mehr wohl. Er fraß nicht, bewegte sich wenig. Es schien, als ob er tieftraurig war ob des Verlustes seiner Partnerin.
Herr E. kaufte zwei neue kleine Kois.

Die beiden lebten sich schnell ein im Teich und sind jetzt richtig gut drauf. Nur Paul, ihm ging es einfach nicht besser. Die Kleinen interessierten ihn nicht.

Herr E. und ich sind dann gestern los, um dem Paul eine Gefährtin zu kaufen. Herr E. ist mit dem Fahrrad vorneweg und ich mit Fridolin hinterher.
Nachdem sich die neue Paula aklimatisiert hatte, durfte sie in den Teich, wurde in die Freiheit entlassen.

Paula freute sich, endlich wieder schwimmen zu können. Sie hat es genossen und gleich gefressen. Von der Fahrt zum Teich scheint sie nichts übel genommen zu haben.
Und Paul? Der schwamm und wedelte die ganze Zeit um sie herum. Paul war nicht wieder zu erkennen. Es war eine Freude, die beiden schwimmen zu sehen. Das Wasser im neuen Teich ist noch nicht ganz klar. Egal, ich musste fotografieren.

Ich hätte nie gedacht, dass auch Fische sich einsam fühlen können. Paul und Paula wünsche ich ein langes Leben im Gartenteich. Paul wird die Katastrophe sicher wieder vergessen. Paula hilft ihm dabei. So muss das sein.

Den beiden wünsche ich keine Katrastrophe.
Zwei, die sich freuen, dass sie sich haben.