Mein Gartennachbar fragte mich, ob ich Äpfel haben möchte. Ein Verwandter von ihm hat eine Streuobstwiese. Der Nachbar hilft ihm bei der Ernte und darf dafür Äpfel mitnehmen. Na klar wollte ich.
zwei Eimer voller köstlicher Äpfel
Ich schätzte im Vorfeld, dass ich 60% vom Apfel wegschneiden muss, aber das wollte ich auf mich nehmen. Ich freute mich, dass ich wieder etwas bekommen konnte, um meine Wintervorräte aufzufüllen. Nichts musste ich wegschneiden und die Äpfel waren so süß, dass ich kaum Zucker brauchte.
Beim Äpfel schneiden fiel mirein Kinderliedwieder ein. Ich hatte es mit meinen eigenen Kindern gesungen und auch mit den Kindern im Schulhort. Ob sich daran noch jemand erinnert? Und warum singe ich heute eigentlich nicht mehr?
In meinem kleinen Apfel, Da sieht es lustig aus: Es sind da drin fünf Stübchen, Grad wie in einem Haus.
In jedem Stübchen wohnen Zwei Kerne schwarz und fein, Die liegen drin und träumen Vom lieben Sonnenschein.
Sie träumen auch noch weiter Gar einen schönen Traum, Wie sie einst werden hängen Am lieben Weihnachtsbaum.
Text volkstümlich
Wusstet ihr, dass die Melodie auf einen ganz großen Komponisten zurück geht? In Mozarts Zauberflöte hört sich Papageno das Glockenspiel an und singt schließlich: „Das klingt so fein und lieblich …“ So kam das Kinderlied zu seiner Melodie. Es passte.
Äpfel verarbeiten
Wenn ich mir das recht überlege, dann habe ich füher viel öfter gesungen. Ich sollte das auch wieder tun, beim Äpfel schnippeln zum Beispiel. Warum? Es tut einfach gut und vom Sonnenschein träumen, wie die kleinen Apfelkerne, kann man ja auch noch.
Die Beeren im Garten werden es mir vielleicht danken.
Da fragt mich doch die Freundin aus derElsteraue, was ich gerade für ein Projekt am Wickel hab. Und ich sage :“Keines. Nüscht.“ Dabei stimmt das gar nicht, wie mir dann einfiel. In der dunklen Jahreszeit ist ja auch Zeit für so allerlei. Meine Eierschalen, besser der Kalk daraus, werden allerdings wohl erst im Frühling zum Einsatz kommen bei den Pflanzen, die keinen sauren Boden mögen.
Ich weiß nicht, wieviele Eeierschalen ich in meinem Leben schon weggeworfen habe. Jetzt mahle ich sie. Und dann habe ich Kalk für die Pflanzen im Garten und zu Hause, die ihn brauchen. Eierschalen sind sehr kalkhaltig, sie enthalten ca. 90 Prozent dieses wertvollen Nährstoffes. Wissen sollte man natürlich, welche Pflanzen es besonders „kalkig“ mögen oder wie der PH-Wert des Bodens ist. Für die Gartenerde habe ich das ja schon mal erkundet. Sogenannte „Zeigerpflanzen“ geben übrigens gute Hinweise darauf. Hasenklee, Bauernsenf oder Hundskamille beispielsweise sind ein Indiz für Kalkmangel. (Meine Hundskamille wird nicht gekalkt werden. Die brauche ich noch als Färbepflanze.)
Die zerkleinerten Eierschalen rühre ich mit Wasser an, lasse sie 24 Stunden ziehen, gieße sie ab und dünge einzelne Pflanzen damit. Ich weiß ja schon, dass viel nicht immer viel hilft. Zu Hause für die Blumentöpfe der kalkliebenden Pflanzen ist meine hergestellte Menge kein Problem. Großflächig im Garten braucht es dann doch noch anderes. Meinen Sommerflieder vor dem Balkon kann ich aber mit dem gewonnenem Kalk versorgen. Dafür reicht es. Und auch noch für die Forsythie im Garten.
Die gleichmäßigen Bewegungen beim Zerstoßen der Eierschalen haben etwas Meditatives. Ich kann sowieso nie die Hände stille halten. Da kann ich auch Eierschalen zerlegen. Reine Handarbeit und Bio, weil es Schalen von glücklichen Hühnern sind. Oh, das wird teuer für Herrn E. Der weiß das nur noch nicht. 😀
Also bei mir selber rieselt der Kalk noch nicht. Ich muss also ein bissel schuften für meine Pflanzen. Ich „schnurpse“ dann mal noch ein bissel weiter.
Eigentlich mag ich solche Worte nicht. Switchen! Bevor es in die Umgangssprache „einzog“, gab es den Begriff allerdings in der Ökonomie. „Switchgeschäfte“- Form des Kompensationsgeschäftes, die auf bilateralen Verrechnungsabkommen (Clearingabkommen) zwischen verschiedenen Staaten beruht. So steht es im Wirtschaftslexikon. Und wen das interessiert, der kann hier nachlesen. Bei mir donnerte mal ganz kurz die ökonomische Vergangenheit durch. Aber wirklich nur ganz kurz.
Inspiriert, etwas darzustellen, wurde ich durch ein Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848). Ein Junge geht alleine durch das Moor. Die einbrechende Dunkelheit verstärkt Geräusche und lässt die Bilder verschwimmen. Annette Droste-Hülshoff beschreibt das Moor so gut, dass ich eine Vorstellung davon bekommen konnte.
Zeichnen im Vektorprogramm
Es war gleich klar, dass ich im Vektorprogramm, in Affinity Designer, zeichnen werde. Um Effekte hinzu zu fügen, werde ich mit der Datei ins Bildbearbeitungsprogramm switchen. Ich bin das gewohnt, immer in mehreren Programmen zu arbeiten, herüber und hinüber zu flitzen.
Ich fragte meine Tochter, ob sie Bilder vom Moor hat. In ihrer Nähe, bei Heide, gibt es Moor. Sie meinte, dass es dort nicht so aussieht, wie ich es mir wahrscheinlich vorstelle. Und im Dunkeln wird man keine guten Fotos machen können. Wenn ich mal wieder im Norden bin, werde ich genau das probieren. Das weiß ich schon. Und bis dahin muss ich die Worte der Dichterin im Kopf umsetzen.
Und weiter geht es im Bildbearbeitungsprogramm. „Sich wie Phantome die Dünste drehn … „
Wimmelnder Heiderauch, sich drehende Dünste, häkelnde Ranken, starrendes Gestump … – das alles wollte ich lieber im Bildbearbeitungsprogramm machen. Ich bin noch nicht fertig und noch nicht zufrieden. Es ist mir alles noch nicht dramatisch genug. Aber der Anfang ist gemacht und das Switchen hat sich auf alle Fälle gelohnt.
„Vor seinem Fuße brodelt es auf, Es pfeift ihm unter den Sohlen…“
Mal sehen, was mir noch einfällt. Ich werde zum Beispiel verschiedene Pinsel testen für den Dunst und die Dämmerung. Heute mache ich den Rechner erstmal aus. Morgen soll es mal wieder regnen und da werde ich bestimmt noch ein bisschen zwischen meinen Programmen hüpfen. Switchen eben. Und wer das Gedicht mal lesen will, der kann das, wenn er dem Link folgt.
…und ich sollte es nutzen, wenn es mir danach ist.
Es ist lange her, dass ich Videos bearbeitet habe. Nun befasse ich mich also mit iMovie. Das Programm bringt mein Mac mit und ich musste es nun mal probieren. Es ist auch an der Zeit, die anderen Programme zu erkunden. Also ehrlich, dass es heute regnet finde ich gut, dass es aber hundekalt ist passt mir weniger. Seit gestern liegt Heizung bei uns an. Das hatte ich noch nie im August. Genau das richtige Wetter für Rechnerarbeiten ist es aber allemal. Raus zieht es mich nun wahrlich nicht.
der Grünfink – ein Stammgast im Garten
Ich habe keine tolle Videoausrüstung, nicht mal ein Stativ, aber um kleine Schnippel zum Üben aufzunehmen reicht es. Dass es etwas wackelte, finde ich nicht schlimm. Das war übrigens der Wind, der an der Futterstation zerrte. Ich habe mich also im Garten auf die Lauer gelegt und diesen lustigen Gesellen, den Grünfink, auf den Speicherchip gebannt.
In iMovie habe ich dann ein Projekt angelegt, Daten importiert und festgestellt, dass ich die Tonspur trennen und löschen muss. Wie das geht, musste ich erstmal erkunden. Warum ich gelöscht habe? In unmittelbarer Nähe des Gartens ist eine Sportanlage und dort war ein Fußballspiel in Gange. Den Grünfink hat das laute Männer-Geschrei auf dem Platz nicht gestört, ich dagegen wollte es zu den Bildern nicht haben.
Tja und dann habe ich eben eine neue Tonspur eingefügt, mit Tönen, die mir genehm waren. Verbunden war das wieder mit Gewusel in iMovie, aber dann saß auch das.
Ich habe auch herausgefunden, wie man Titel einfügt, Standbilder, Überblendungen, einen Trailer erstellt u.a. Für so einen kleinen Schnippel brauchte ich das allerdings nicht. Also hab ich es gelassen. Alles, was ich gerade kann, muss ich nicht da rein würgen. Die Datenmenge war mir dennoch zu groß für meinen Kokolores. Ich habe zugesehen, dass ich die Bilder, die Bildgröße, beschneiden konnte. Ja, es hat viel gebracht. Ich habe Speicher gespart und alles ist durchaus ausreichend für meine Webdarstellung.
Fotos hatte ich natürlich auch noch gemacht, denn meine kleine Wildnis im Garten liebe ich sehr. Ich fürchte nur, dass es bald wieder damit vorbei ist in diesem Jahr.
Bei der Baumschule Horstmann hatte ich einen interessanten Beitrag gelesen, wie man den PH-Wert im Boden des Gartens überprüfen kann. Diese Methoden sind nicht exakt, zeigen aber eine Tendenz, ob es sich um sauren oder alkalischen Boden handelt. Pflanzen brauchen unterschiedliche Bedingungen und die sollten wir ihnen geben.
Die Tipps zur Überprüfung des PH-Wertes des Bodens weckten natürlich meine Neugier. Ich wollte das probieren und Herr E. musste mir helfen, denn einer musste ja einpaar Fotos machen.
Wie ist der PH-Wert im Boden des Gartens? Die Probe mit Essig und Backpulver.
DIY Nr.1 Nimm eine Bodenprobe aus mindestens 10 cm Tiefe. Bereite zwei Gläser vor. Eins mit einem Gemisch aus Backpulver und destilliertem Wasser. In das andere Glas wird Essig gegeben. Fülle nun in beide Becher etwas Erde. Passiert in beiden Bechern nichts, ist der Boden neutral. Bildet der Becher mit Essig eine leichte Schaumschicht, ist der Boden alkalisch. Zischt der Becher mit dem Backpulver, ist der Boden sauer.
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Wenn’s zischt und schäumt.
Die Bodenproben hatten wir entnommen und mit nach Hause genommen. Wir hatten die Proben an zwei Standorten entnommen, eine von der Ecke des Gartens, wo die Beerensträucher stehen.
In ein Glas füllten wir Essig und in das andere rührten wir Backpulver in destilliertes Wasser an. Dahinein kam die Erde von unseren Proben. Und siehe da, die Erde von den Beerensträuchern schäumte. Dort war offensichtlich der Boden sauer und wird wohl im nächsten Frühjahr eine Dosis Kalk vertragen, damit die Beerenernte wieder üppig wird. Bei der Erde vom Tomatenbeet gab es keine Reaktion.
Rotkraut bleibt Rotkraut – Brautkleid gibt es keines
DIY Nr.2
Einfach einen Rotkohl fein hacken und in destilliertem Wasser kochen. Das Ganze 3 Stunden ziehen lassen, bis das Wasser lila Tinte gleicht. Nun das Wasser vom Rotkohl mit einem Sieb trennen und die Bodenprobe in das Wasser geben. Bleibt das Wasser lila, ist der Boden neutral. Färbt sich das Wasser knallrosa ist der Boden sauer. Wird die Flüssigkeit türkis oder blau, ist er alkalisch. Übrigens: Sollte die Flüssigkeit zu dunkel sein, um die Farbe genau erkennen zu können, einfach etwas destilliertes Wasser dazugeben.
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Erde in die Rotweinbrühe.
Salat aus geraspeltem Rotkraut habe ich schon oft gemacht. Gibt man Säure dazu, verfärbt sich das Rotkraut hell. Das war mir einleuchtend, also habe ich erstmal Rotkraut-Sud gekocht und ziehen lassen. Wichtig ist, dass man zum Kochen destilliertes Wasser nimmt.
Unsere beiden Bodenproben haben wir dann in die Rotkrautbrühe eingerührt und ……………….. nix passierte. Die Farbe des Sudes änderte sich nicht. Ich war mir aber auch nicht sicher, ob meine Mengenverhältnisse ausreichend waren.
kein Sturm im Rotkohlglas
Der Teststreifen muss her
Natürlich könnt ihr den pH-Wert im Boden auch mit einem simplen Indikator-Papier, wie man es noch aus der Schule kennt, messen. Dazu müsst ihr die Probe 1:1 mit destillierten Wasser mischen. Nun den Teststreifen benutzen und anhand der Farbe ablesen welchen pH-Wert der Boden hat.
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Ein Teststreifen muss her.
Herr E. hatte noch Teststreifen aus der Zeit, als er noch ein Aquarium pflegte. Auch da musste der PH-Wert immer mal überproft werden. Nun wollte wir es etwas genauer wissen, rührten die Erde in destilliertem Wasser an. Und dann kam der Teststreifen zum Einsatz.
Bei einem Wert unter 6,5 wird der Boden als saurer Boden, mit einem pH-Wert von über 7,5 als alkalisch eingestuft. Der pH-Wert 6,5 bis 7,5 gilt als neutral.
Welchen pH-Wert hat euer Boden? Schreibt es uns in die Kommentare.
Viele Grüße Silke und Antonia
Baumschule Horstmann, fb-Beitrag
Und wie ist nun der PH-Wert im Boden unseres Gartens?
Also, der PH-Wert des Bodens in unserem Garten scheint neutral zu sein. Nur dort, wo die Beerenbüsche wachsen, zeigt er den Wert von 6. Zum zweitem Male zeigte es sich, dass der Boden sauer ist und wir etwas tun müssen für den Boden und unsere Beerensträucher.
Irgendwie finde ich das schwer in Ordnung, dass ich so neugierig bin. Langweilig kann es mir nie werden und so ab und zu bringt es Nutzen, für mich und in diesem Falle für die Pflanzen.
Wer war das gleich, der immer sagt: Bleiben Sie schön neugierig?
Das war das Fazit eines Telefonates mit der Freundin aus der Elsteraue. Und so kann es nicht bleiben, trotz alledem.
Mal wieder herzlich lachen – ich weiß nicht so genau, wann das tatsächlich so war. Wisst ihr, ich meine ein solches Lachen, bei dem einen die Tränen kommen.
Dass Lachen gesund ist und auch notwendig für das Seelenheil, soviel weiß man ja nun schon. Vergangen war es mir dennoch in den letzten Tagen. Da plagte mich ein Rheumaschub und das alleine ist schon schlimm genug. Bei den Berichten und Bildern aus Afghanistan war mir nicht nur das Lachen im Halse stecken geblieben. Mir kamen die Tränen. Ich war immer gegen diesen Einsatz in der Art dort gewesen, Genugtuung empfinde ich nicht. Der Klimabericht kam nicht überraschend für mich, aber andererseits hat er mich schon erschüttert und da besonders die Gleichgültigkeit mancher.
Die Bundestagswahl geht mir am Poppes vorbei. Ich werde mich am Wahltag ins Wahllokal bewegen. Überlegen, wen oder was ich wähle muss ich nicht und daran ändert sich auch nix mehr.
Mein „Verlagszeuchs“ ist fertig, die Bewerbung für den Quartiersrat wird heute noch verschickt und mein Kistchen mit dem Wintertee aus selbst gesammelten Kräutern füllt sich langsam. Bei der Freundin auch. Och, ich tue mich verdammt schwer damit, etwas über mich sagen zu müsssen, finde das alles so unwichtig.
Manche Wiesen sehen recht üppig aus im Moment. Ich finde das immer wieder schön.
Sanddorn in Szene gesetzt mit Affinity Photo
Eigentlich wollte ich heute in den Garten, Erdproben holen. Ich will den PH-Wert des Bodens überprüfen. Bei der Baumschule Horstmann in Schenefeld habe ich gelesen, wie man das macht und warum das wichtig ist. Ich schreiben bestimmt noch darüber. Das Wetter lädt aber heute nicht gerade zu einer Ausfahrt ein und so habe statt dessen halt mal wieder einen Rechnertag. Bildbearbeitung steht an und mit dem Videoschnitt bin ich gleichwie auch ein gutes Stücke weitergekommen. Das freut mich sehr.
Hopfen würde ich gerne auf dem Balkon haben.
Dieser Hopfen ist noch nicht reif, aber ich möchte unbedingt welchen haben. Bier brauen werde ich ganz bestimmt nicht, dagegen aber ab und an einen Tee werde ich mir gönnen. An den Tagen, wo das Lachen im Halse stecken geblieben ist zum Beispiel, wäre es vielleicht nicht schlecht.
Herbstastern vom Balkon der Freundin
Meine eigenen überwinterten Herbstastern sind noch nicht so weit. Die Pflanze hat sich zwar prächtig entwickelt, aber sie blüht halt noch nicht. Das macht nichts. Alles braucht halt seine Zeit. Nur ich habe manchmal das Gefühl, dass sie mir langsam knapp wird.
Ich mache mich erstmal wieder vom Acker. So ganz nebenher ist mein Rechner wieder auf den neusten Stand gebracht und ich verschwinde jetzt wieder in meinen Programmen.
Nein, ich halte jetzt keine Vorlesung über den Golfstrom, die Wärmepunpe Nordeuropas. Das können andere viel besser und geheim sind ihre Puplikationen auch nicht. Ich möchte über meine eigene, jahrelange Sorglosigkeit schreiben. Ich dachte nämlich, dass mehr Zeit ist, bestimmte Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Da habe ich mich geirrt.
Vor Jahre, als ich noch in Freizeitpark arbeitete, erzählte mir meine Lieblingskollegin und Freundin, wie sich der Golfstrom verändert und was das für Folgen hätte. Sie wusste, wovon sie redete, denn sie war gerade in Potsdam mit ihrem „Umwelt“-Studium fertig geworden.
wenn die Ozeane sich erwärmen
‚Ach naja, wenn alle nicht zuhören, wenn Wissenschaftler gegen Mauern und taube Ohren reden, wenn das niemend interessiert – dich wird es mit deiner begranzten Lebenszeit nicht mehr treffen.‘ So dachte ich damals und fühle mich gar nicht wohl ob meiner Sorglosigkeit.
Wissenschaftler warnen schon lange und so hat mich die gestrige Meldung über das arge Schwächeln des Golfstroms nicht überrascht. Welche Auswirkungen das für uns haben kann, kann man nachlesen. Das muss ich hier nicht ausführen. Und die, denen das zu anstrengend ist und die es gar nicht hören wollen, lesen bei mir auch nicht. Ich war aber dennoch entsetzt, dass es nicht mehr 5 vor 12 ist, sondern vielleicht schon später.
zunehmende Trockenheit
Wo informiere ich mich denn? Ach, Quellen gibt es viele, Wissenschaftler, die über ihre Forschungen reden auch. Ich lese vor allem die Puplikationen des Klimaforschers Stefan Rahmstorf. Vielleicht bin ich durch die oben erwähnte Freundin dazu gekommen. Ich weiß es nicht mehr.
Nein mit den Leugnern von Klimakrise und anderem streite ich mich nicht mehr. Das raubt nur Kraft und Zeit. Ich will aber auch nichts mehr lesen von ihnen. Ihnen geht es nicht darum, die Wahrheit zu finden, nicht nur, wenn es um den Golfstrom geht. Ihnen geht es um das Rechthaben, um jeden Preis. Und weil es so ist, halte ich mich fern und konzentriere mich lieber darauf, was ich ganz persönlich, als kleine Gudrun, wirklich tun kann. Und da geht doch auch einiges.
die Natur braucht uns nicht
Der Freundin bin ich sehr dankbar, dass sie mir zu einer Zeit davon erzählt hat, da war in den meisten Medien noch großen Schweigen. Lange Zeit. Wenn man jetzt davon berichtet, kann man sicher sein, dass die Kacke schon irgendwie gewaltig am Dampfen ist.
Ich freue mich, dass ich meine Zeichnungen aus meinem alten Blog wiedergefunden habe und nutzen konnte. Den Zeichengriffel werde ich wohl mal wieder „anspitzen“. Ich habe große Lust dazu.
Ich muss nun mal alles ausprobieren und auch sehen, wie ich Altes verwerten kann. Nur das Wort „Upcycling“ mag ich so gar nicht.
Vor einigen Tagen hatte ich die Handspindeln am Wickel. Durch Zufall stieß ich dann im Netz auf die „Zeitungsspinnerin“. Sie zerschneidet alte Zeitungen, verdreht das Papier mit einer (nun inzwischen elektrisch betriebenen) Spindel und stellt Papiergarn her, welches sie dann auch noch verarbeitet. Klar, dass ich das auch probieren musste. Also habe ich das Leipziger Amtsblatt in Streifen geschnitten und die Handspindel gedreht.
Zeitung in Streifen schneiden, zu einem Band zusammenkleben und verdrehen zu Papiergarn.
Manchmal braucht man nur die richtige Idee. Die Zeitungsspinnerin hat das Ganze inzwischen zu ihrem Beruf gemacht. Sie gibt Workshops und verkauft auch ihre Produkte. Für mich war das nur ein Probieren. Ich bleibe bei meiner Wolle. Aber ihren Mut bewundere ich sehr. „Am Anfang wurde ich belächelt“, sagt sie.
Zwei Knäuel Papiergarn aus einem Leipziger Amtsblatt.
Ich musste mich ganz ordentlich anstrengen, um das Papier verdreht auf die Spindel zu bekommen. Zeitaufwendig ist es auch und immer lief ich Gefahr, dass es reißt. Da ich es nur einmal ausprobieren wollte, habe ich auch nicht darüber nachgedacht, den Prozess zu optimieren. Zwei Knäuel sind es geworden, aus einem Amtsblatt.
Jetzt wird das Papiergarn verarbeitet.
Wenn ich mir ein Garn fertige, überlege ich auch, was daraus werden soll. Soviel zur Dauerfrage meines Gartennachbarn: „Bringt das denn was?“ Ja, irgendeinen Nutzen schon, aber auf alle Fälle Freude, wenn ich wieder etwas probiert und fertig habe, wenn ich weiß, wie etwas geht. Von solchen Freuden kann man gar nicht genug haben, oder? Eigentlich sollte es nur Geschenkband werden, aber ich werde das Papiergarn verarbeiten.
nie werten – einfach machen und freuen
Wenn man schon werkelt, kreativ tätig ist, dann sollte man nie werten, was man plant, macht oder entstehen lassen hat. Das ist einer der größten Kreativitätskiller. Manchmal schon vor dem eigentlichen Anfang. Genausowenig sollte man zulassen, dass andere abwerten. Etwas zu schaffen, sich ausprobieren, die Freude genießen, wenn es fertig ist, ist allemal besser als nichts zu tun und dann noch zu jammern, dass nix los ist im Leben. Nie den Wind aus den Segeln nehmen lassen. Jede Zeichnung hat etwas zu sagen und das schlechteste Gedicht ist immer besser als gar keines.
Mir geht es gut. Und wenn kein Druck da ist, ich den Kopf nicht mit Problemen voll habe, dann purzeln auch Ideen. Manchmal viele, dass ich ein Zettelchen brauche, damit ich sie nicht wieder vergesse. Das Geniale daran ist, dass es beim Werkeln ruhig und entspannt zugeht. Das ist Ruhe und Entspannung, die bleibt. Und zusammen mit der Freude, dass ich gerade etwas erschaffe, lässt das Probleme kleiner werden. Vom ewigen Draufherumkauen werden sie mehr, immer mehr und eine Lösung ist ferner.
So, die verarbeitete Zeitung schützt jetzt mein Blumentöpfchen vor zu viel Sonne und Hitze. Die Hülle ist ordentlich stabil und eine Tragetasche aus Papiergarn würde garantiert einiges wegtragen können. Dabei belasse ich es jetzt mal, denn es warten noch zwei weitere Versuche. Karin aus Kiel hat mir Rohwolle geschickt. Die erste trocknet nach der Wäsche schon und ich freue mich auf mein Spinnrad. Und ich sammele Eierkartons, will Pappmaschee herstellen. Mal sehen, ob mir das gelingt, was ich vorhabe. Wenn man es zulässt, treibt einen die eine Idee in die nächste. Ich finde das gut.
Doch dann, dann, dann fing das Elend an … träller …
Irgendwann mal hatte ich meinen Rechner mit einem Systempasswort gesichert. Jetzt hat mich genau das ausgesperrt. Für Firmen, in die immer mal eingebrochen wird, ist das sicher angebracht. Oder im Großraumbüro, wo einem dann keiner die Datei verändern oder löschen kann. Aber bei mir wäre das nicht nötig gewesen. Nun war es aber so.
Meine Tastatur reagierte plötzlich nicht mehr. Keine Ahnung, ob einfach die Batterien alle waren. Sei es drum, der Rechner hatte die Tastatur verloren. Oder sie ihn. Ich konnte das Systempasswort nicht eingeben war ausgesperrt am eigenen Rechner. Die Verbindung wieder herstellenzwischen Tastatur und Rechne ging halt nicht.
Und dann habe ich gelesen, was in einem solchen Fall zu tun ist. Die Lösung, die alle anboten hat mich fast vom Schreibtisch gewedelt. „Besorgen Sie sich eine Tastatur mit USB-Anschluss“, stand da. Hääää! Meine Güte! Ich war froh, dass ich keine Kabel und Stricke mehr hatte. Eine Tastatur mit Strick habe ich schon lange nicht mehr. Nun habe ich notgedrungen eine besorgt und konnte wieder wie gewohnt im System wühlen. Dass es keine andere Lösung gab, finde ich schwach. Und das gebe ich auch weiter an meine Rechnerfuzzis in Kalifornien.
Langeweile gab es trotzdem nicht. Eberts haben ihre Klemmmarkisen auf dem Balkon angebracht und auch wieder eine Lösung für das Katzennetz gefunden. Das war, als wenn man einen Regenschirm spazieren trägt. Dann regnet es auch nicht. Und hier war die Sonne plötzlich weg. Mmmm.
Gelesen habe ich nun endlich wieder mal nach Herzenslust und ohne Ablenkung.
Und, ich habe nun doch noch Holunder-Limonade angesetzt und freue mich auf diese Erfrischung. Herr E. hatte mir Holunderdolden mitgebracht.
Morgen werde ich mit Fridolin wieder in den Garten fahren. Ich freue mich auf die Blumen und das schöne grüne Gras. Vielleicht treffe ich unseren Igel mal wieder. Ach ja, mein Buntspecht „Fridolin“ hat mindestens einen Jungvogel im Schlepptau. Er war schon zu Besuch.
Jetzt hoffe ich, dass ich nicht gleich wieder irgendwo ausgesperrt werde. Ich muss noch Mails beantworten, alle, die liegen geblieben sind.
Meine Geschichte ist fertig. Ich weiß noch nicht, was ich damit mache. Gebe ich sie einfach frei? Mache ich doch mal so etwas wie einen Weihnachtskalender oder schreiben ich noch einige dazu? Ich weiß es noch nicht, aber bestimmt kommt mir noch eine Idee.
Meine Tochter ist Germanistin und Kommunikationswissenschaftlerin. Seit Jahren arbeitet sie in diesem Beruf und wir bewundern immer wieder ihre Fähigkeit, mit Texten und Aussagen umzugehen. Jan und ich erkennen auf Anhieb, welche Texte sie verfasst hat. Sie fotografiert aber auch, erstellt Videos und bearbeitet sie. Das alles macht sie mit Leib und Seele. Ihr hatte ich meine Geschichte geschickt und sie hat Allerhand gefunden, was mir durch die Lappen gegangen wäre.
Herzlichen Dank, liebe Tochter. Nicht nur, dass ich meine Geschichte nicht doch lieber schamhaft in der Schreibtischschublade belasse, ich bekomme so auch immer den Mut zugesprochen, weiter an meinen Projekten zu arbeiten. Irgendetwas möchte ich schon noch schaffen. Irgendetwas muss bleiben von mir. Angehäufelter „Reichtum“ im klassischem Sinne ist es nicht.
Vielleicht bin ich ein elender Utopist, der immer noch an das Gute im Menschen glaubt. Reichtum habe ich immer gesellschaftlich, also auf die ganze Gesellschaft bezogen, gesehen. Gesundheitswesen, Bildungswesen, Wissenschaft, das sollte nicht privatwirtschaftlichen und anderen ökonomischen Gegebenheiten unterliegen. So ganz kann ich es nicht glauben, dass ich mich da so geirrt habe. Langsam gehen mir immer mehr die Nackenhaare hoch, wenn ich mitbekomme, dass wieder an der Sozialgesetzgebung gesägt wird. Und es wird gesägt. Schließlich muss man ja niemand mehr beweisen, der bessere zu sein.
Naja, ich muss mal sehen, wie und wo ich mich noch einbringen kann. Für’s Altenteil fühle ich mich nicht berufen. Heute freue ich mich erstmal, dass meine Geschichte fertig ist. Sie muss jetzt erst mal noch als Versuchsobjekt herhalten. Ich will das Programm „Pages“ erkunden.
Ja, Kritik braucht man, aber immer in einem ordentlichen Ton. Das bringt weiter. Aber lasst euch nie ausreden, was ihr gut könnt und mit Freude macht.