Was man so eben tun kann, wenn es draußen Schnüre regnet und nicht aufhören will.
Geregnet hat es hier ordentlich und, aber heute blinzelt die Sonne schon ab und an durch die Wolken. Der Regen war eigentlich nicht Grund zum Haareraufen. Der war ein ganz anderer.
Regentage sind immer gute Rechnertage. Und so hockte ich hier und sollte etwas schreiben über meinen kreativen Werdegang. Umpf! Über alle andren, die ich so kenne, würde ich Worte finden. Aber über mich? Da wäre schon Gelegenheit dazu gewesen, aber das Haareraufen habe ich mir eisern verkniffen. Passiert ist es aber dann doch noch.
Ich mag es nicht, mit Musik beschallt zu werden, die ich nicht mag und die ich gerade gar nicht hören will. Dazu gehört zum Beispiel Radiogedudel. Herr E. hat einen ganz anderen Musikgeschmack als ich und deshalb haben wir uns geeinigt, Kopfhörer aufzusetzen.
Ich saß nun also mit meinen Kopfhörern vor meinem Rechner und bei jeder Bewegung, bei jedem Geraderücken oder eben auch mal kurz Abnehmen verfingen sich meine Haare. Manchmal konnte ich sie herauszuppeln und manchmal rissen sie aus. Das war also das Haareraufen, welches auch noch weh tat und mir Sorgen bereitete, dass ich irgendwann mal lichte Stellen habe.
Nun ist Ruhe. Die Haare bleiben dran.
Mein Sohn hatte mal gesagt, dass er sich ernsthaft Sorgen macht, wenn ich irgendwann auch noch den Klodeckel einstricke. Nun, da habe ich nicht die Absicht, aber Wolle habe ich nun mal und so findet sie eben auch immer mal ihren Einsatz. Das Haareraufen beim Gebrauch der Kopfhörer ist jedenfalls zu Ende.
Liebe Karin, da kann ich gleich mal einwas zeigen, was aus der Wolle geworden ist, die du mir geschickt hast. (Und jetzt versuche ich mich nochmal an diesem Werdegang.)
Einen ähnlichen Beitrag hatte ich auf meinem früheren, verschwundenen Blog. Ich habe es einer fb-Freundin versprochen und so versuche ich mich am Thema nochmal.
Eigentlich wurde ich gefragt, wo man eine schöne Handspindel kaufen Kann. Und da ist mir wieder mal aufgefallen, dass meine ganzen Handspindel-Beiträge mit meinem alten Blog untergegangen waren. Und weil ich das schade finde, werde ich eben auch immer mal wieder über das Spinnen schreiben, mit Handspindel oder mit dem Spinnrad.
Spinnen mit der Handspindel
Wenn jemand das Spinnen lernen wollte, haben wir uns nicht gleich ans Spinnrad gesetzt. Angefangen haben wir damit, ohne Hilfsmittel einen Faden auszuziehen und auf dem Oberschenkel zu verdrehen, zu zwirbeln. Kinder konnten ein Schleifchen gleich mitnehmen und die anderen wussten nun etwas schon den Anfang jeder Spinnerei. Danach kam die Handspindel.
Welche Handspindel ist die Richtige?
Das hängt von ganz vielen Dingen ab, z.B. wie dick das Garn sein soll. Je dünner man spinnt, um so leichter kann die Spindel sein. Bei einer Schwereren reißt der Faden ganz schnell und das macht keinen Spaß.
meine Zeichnung vom Aufbau einer Handspindel
Das Spinnen mit der Handspindel lässt sich recht schnell erlernen, aber am Anfang geht es um nichts anderes, als einen gleichmäßigen Faden zu bekommen. Er wird also immer etwas dicker sein und an Effektgarn erinnern. Deshalb empfielt man Anfängern immer eine etwas robustere Spindel mit Wirtel aus Holz. Die darf auch mal herunterfallen und sie dreht sich recht lange, hat also Geduld, wenn es mal wieder länger dauert.
Tiefenwirtel und Hochwirtel
Ich habe mit einer Tiefenwirtel Spindel angefangen und es ging mir gut damit. Tiefenwirtel heißt sie, weil der Wirtel unten sitz, am Fuß. (im Gegensatz zum Hochwirtel)
Für den Anfang bietet sich eine Spindel mit Kerbe oder Haken am Schaft an. Das Garn rutscht nicht so schnell weg. Man kann etwas entspannter spinnen. Später braucht man das nicht mehr unbedingt.
Ob man lieber im Sitzen oder im Stehen spinnen möchte, das muss man ausprobieren. Es gibt auch Standspindeln, die abgesetzt sind beim Spinnen. Eine Fallspindel würde ich für den Anfang empfehlen. Die heißt so, weil sie am Faden hängend gedreht wird.
Man hat die Qual der Wahl, weil es viele wunderschöne Spindeln gibt. Die kann man sich immer noch besorgen, wenn man der Meinung ist, dass man das Spinnen lieben könnte.
meine Zeichnung von meiner Handspindel
Dann kann es ja losgehen
Hat man sich für eine Spindel entschieden und auch Wolle bereit liegen, dann kann es ja losgehen. Vielleicht schreibe ich später mal auf, wie der Anfangsfaden an die Spindel kommt, wie man den gesponnenen Faden aufwickelt oder einen gerissenen wieder anbringt, wie man zwirnt u.ä.
Zu gerne würde ich mal wieder mit Wolle und Spindeln losziehen und andere das Spinnen ausprobieren lassen. Ob das nochmal was wird, weiß ich nicht. Und so werde ich mal an meinem Spinnbuch weiter arbeiten und hier ab und an etwas schreiben.
Heute werde ich Papiergarn mit der Handspindel herstellen. Ich möchte das als Geschenkband nutzen. Aus Plastik habe ich schon lange keins mehr und will es auch nie mehr haben.
Dies Garn hatte ich mit der Handspindel gesponnen.
Probieren, probieren, auch wenn es mal schief geht.
Wenn man schon lange spinnt und das Fädchen auch fein läuft, dann packt es einen, doch mal anderes zu probieren, zu experimentieren. Ich bin gerne auf Erkundungen, was ich tun kann und wie weit ich gehen kann. Extreme sind manchmal doch recht interessant. Auch beim Spinnen von Wolle.
Die Modelle der Färöer „guðrun & guðrun“ gefallen mir sehr, das hier zum Beispiel oder auch dieses. Und nun wollte ich unbedingt Wolle spinnen, aus der man Ähnliches draus stricken kann.
Strickversuche mit selbstgesponnenem Garn
Angefangen habe ich mit der Nadel 7,5. Das ging ja noch. Ich kann mich schwer davon lösen, dass Maschen dicht bei einander und unbedingt gleichmäßig sein müssen.
der erste Versuch, Core Ppun Garn zu spinnen und zu verstricken
Hier wird es schon lockerer. Dabei bin ich erst bei der Nadelstärke 10. Immerhin ließen sich die beiden unterschiedlich gesponnenen Garne zusammen verstricken. Wer stärkere Nadeln hat als Nadelstärke 12 und sie nicht braucht: Bitte nicht wegwerfen.
Core Spun Yarn – was ein Garn spinnen mit einem Suppenhuhn zu tun hat
Für den Garnwechsel im Gestrick hatte ich mich zum erstem Mal an Core Spun Garn versucht. Man spinnt um einen „Kernfaden“, deshalb core spun, um den Kern gesponnen. Man hält den Wollstrang im 90Grad-Winkel vom straff gehaltenen Kernfaden und lässt ihn quasi den Kernfaden umwickeln.
Ich war aber viel zu zaghaft, habe den Kernfaden zu lange fest gehalten. Und das Dick-Dünn entspricht auch noch nicht meinen Vorstellungen. Eines aber ist sicher, ich probiere weiter, bis ich zufrieden bin. Ich kann da in mittlerweile sehr „zäh“ sein. „Zach“ hat da meine Oma im Altenburgschen dazu gesagt, meinte aber eher das Suppenhuhn, welches einfach nicht weich werden wollte. Bei den beiden Gudruns von den Färöer Inseln dauert es auch manchmal ein halbes Jahr, bis sie zufrieden sind und ein Modell in die Produktion kann. Alles wird übrigens handgestrickt.
Als rasende Gudrun zum Kurs oder Strick-Treff
Am Garn spinnen kann ich arbeiten. Beim Stricken feht mir einiges. Also werde ich mich auf den Weg machen, wenn es wieder möglich ist, und diverse Strikgruppen aufsuchen. Ich brauche erfahrene Strickerinnen an meiner Seite. Das wird nicht davon abhängig sein, ob es erlaubt ist, sondern ob es für mich passend ist, ich geimpft sein werde.
Die gute Nachricht ist, dass ich mich bald auf mein Elektromobil schwingen und losfahren kann. Keiner muss mich schieben, mich forsch über rumpeligen Boden karren oder mit mir an Orte müssen, wo er oder sie gar nicht hin will. Ich freue mich riesig über die viel bessere Mobilität. Und ich kann wieder Pläne machen.
Also manchmal bräuchte ich schon einen Schnaps. Dabei trinke ich gar keinen Alkohol.
Es gibt gerade einiges, was mich auf die Palme bringt, aber ich versuche es mal mit Beschäftigung zu verhindern, natürlich ohne Schnaps. Ich trinke keinen Alkohol. Also habe ich zur Beruhigung und weil ich sie gebrauchen kann, eine Sommermütze gehäkelt.
Was regt mich denn auf?
Durcheinander der Hygienemaßnahmen Wie in der Kleinstaaterei, in Europe und in dem Land sowieso. Herr E. und ich haben allerdings unser eigenes Hygienekonzept, was uns auch bis jetzt ganz gut geschützt hat. Schön ist das alles nicht, aber es hilft ja nix. Essen gehen oder ins Kino will ich eh nicht, auf andere Großveranstaltungen auch nicht. Also sitze ich es aus bis zur Impfung.
Impfplan Ich warte geduldig, weiß dass andere es nötiger haben. Trotzdem möchte ich gerne wissen, wie es funktionieren soll. Werde ich angeschrieben? Wird mir sonst irgendwie mitgeteilt, dass ich an der Reihe bin? Kann ich den Impfstoff wählen? Ich habe noch mehr Fragen.
Der Andy Scheuer soll es jetzt richten? Testen, Testen, Testen. Um das zu schaffen, wird dem Spahn jetzt der Andy Scheuer zur Seite gestellt. Wie bitte! Da waren doch mal Rücktrittsforderungen, unglaublich sinnlos verballertes Geld, Beraterhonorare ohne Ende, nicht wirklich erreichte Ziele!
Heutige Demo in Leipzig gegen die Corona-Maßnahmen Ich bin begeistert. Beim letzten Mal sollten sie aufs Messegelände und haben sich in die Innenstadt geklagt. Danach donnerten die Infektionszahlen hoch. Jetzt wollen sie aufs Messegelände. Warum? Weil sie vor dem Impfzentrum …
Nee, Schluss jetzt! Ich erzähle mal lieber noch von Erfreulichem.
Eine gehäkelte Sommermütze
Ich brauchte eine Sommermütze und habe nun eine.
Ich brauchte eine Sommermütze und habe nun eine. Gehäkelt habe ich. Bisher habe ich mich immer um das Häkeln darum herum gedrückt. Das ist nicht so meins, habe ich immer gedacht. Nun habe ich es getan und ich bin einerseits zufrieden und andererseits erstaunt, dass ich es kann. Ich hatte eine tolle Anleitung gefunden, wirklich gut erklärt.
Dass ich nochmal häkeln würde!
Die Mütze soll verhindern, dass mir meine Haare draußen ständig um den Kopf fliegen. Ich werde rammeldösig, wenn mir Haare vor den Augen hängen. Was hab ich da schon alles gemacht, wenn mich der Rappel packte! Die Mütze wird wilde Aktionen verhindern.
Emil brachte mich auf die Idee, ein Haarnetzt zu häkeln. Stimmt, das kann ich machen, wenn ich schon mal an der Nadel hänge. Danke für den Tipp, Emil. In den „Modischen Maschen“, passend zu der Jacke, ist auch eine Anleitung. Zur gehäkelten Sommermütze wird sich also noch ein Haarnetz gesellen. Mal sehen, wie ich damit zurecht komme. Ich hatte mal Perlen in Wolle mit eingesponnen. Die will ich jetzt nutzen. Die Beschäftigung für die nächste Zeit ist also gesichert.
Nein, nein, hier hat keiner etwas geraucht! Das Stroh hatte ich schon ein Weilchen auf meinem Balkon liegen. Heute dachte ich mir, dass es ein guter Tag für Experimente sei.
Versuche mit Hanffasern. „Hat die sonntags nichts anderes zu tun?“, fragt sich vielleicht manch einer. Nein, hat sie nicht. Oder anders gesagt, wenn es mich packt, dann muss ich das jetzt tun, gleich, sofort.
So sieht es aus, das Hanfstroh. Karin hatte es mir geschickt. Und daraus will ich jetzt Hanffasern gewinnen, schauen, wie die beschaffen sind und ob ich sie verarbeiten kann. Ich habe keinerlei Hilfsmittel. Wenn man liest, wie aus Lein, Brennnessel oder Hanf Fasern gewonnen werden, dann merkt man, dass es eine verdammt mühselige Sache ist.
Nach der Röste (Rotte, von verrotten) wird das Stroh wieder getrocknet. Im Garten war ich schon lange nicht mehr. Ich hätte sonst das Stroh auf dem Rasen ausgelegt und Regen, Sonne, Schnee über es ergehen lassen. Wenigstens habe ich das Hanfstroh auf dem Balkon in der Kälte und bei Feuchtighkeit liegen lassen.
Das Stroh habe ich gebrochen und den Holzkern in kleine Stücke zerkleinert. Ich habe Stängel um Stängel „angeknackst“. Eine Breche besitze ich nicht. Für meinen kleinen Versuch ging es auch ohne. Und hier sieht man schon, wie sich das auffasert nach dem Brechen und wie sich holzige Stückchen lösen.
Beim anschließenden Schwingen trennt man normalerweise die Holzstückchen von den Fasern und beim Hecheln parallelisiert man sie und reinigt sie weiter. Ich habe halt mit den Händen gewuselt, gezupft, gezogen, sortiert.
Oh ja, anstatt es reiner und sauberer wird, krümelt es ohne Unterlass. Es ist kein Dreck, es sind Holzstücke und kleinste Faserreste. Um Hanffasern zu gewinnen, habe ich mir zuerst die Handkarden zu Hilfe genommen. Naja, was für Wolle gut ist, muss für Pflanzenfasern nicht ausreichen.
Der zweite Versuch mit dem Wollkamm, die Fasern weiter verfeinern zu können, brachte es auch nicht. Das nächste Mal werde ich das Stroh mit einem Messerrücken bearbeiten, um so vielleicht die begehrten Hanffasern besser gewinnen zu können.
Das sollte erstmal reichen. Man sieht hier einerseits feine Fasern und andererseits auch noch welche, denen noch Holziges anhaftet. Zufrieden bin ich noch nicht, aber ich weiß nun, wie man zum Beispiel an die Fasern herankommt und wie sie aussehen können.
Ich wäre nicht ich, wenn ich nun nicht auch noch versucht hätte, meine Hanffasern zu verspinnen. Ich habe vorher das Spinngut nass gemacht. Es verspinnt sich einfach besser. Einen festen Drall muss der Faden haben.
Ein feines Fädchen ist es wahrlich nicht geworden. Ich habe zwar die feinen Hanffasern gesehen, aber in der Gesamtheit hätte ich mein Ausgangsmaterial wesentlich intensiver bearbeiten müssen.
So, ich habe es probiert, gemerkt, dass die Fasern sehr stabil oder besser reißfest sind. Mit den festen Hanffasern habe ich mir den Finger zerschnitten. Stauden anbinden kann ich immerhin schon mal mit meinem Garn, ohne irgendwelche Plastik-Gartendrähte.
Bestimmt gibt es einen zweiten Versuch. Mir ist währenddessen noch eine Idee zur Verarbeitung gekommen. Wenn es mal „ganz dicke“ kommt, dann konnte man mich auf dem Leipziger Markt finden. Schnürsenkel kann ich schon mal herstellen. Und die reißen ganz bestimmt nicht. 😀
Einen schönen Sonntagabend wünsche ich euch allen.
Eigentlich möchte ich immer alles auf dem Schirm haben. Ich weiß, das geht nicht. Bei der Wolle und dem Garn daraus, geht es schon.
Da hat das neue Jahr also angefangen. Viel ruhiger war es als sonst und das empfand ich als sehr angenehm. Ich habe mein neues Weihnachtsgeschenk, eine Schirmhaspel, ausprobiert, gestrickt bis Mitternacht und dann eine ganz kurze Videobesprechung mit meiner Familie abgehalten. Eigentlich wollte ich ab jetzt nicht mehr bloggen. Eigentlich, denn ich bin ja noch da. Und was ich mir und anderen wünsche, das ist kurz gesagt: Gesundheit, Freude, Ideen, Zufriedenheit.
Zumindest ist alles besser als wenn immer nur andere die Fäden ziehen.
Die Fäden ziehen, alles hängt am seidenen Faden, das Seil fängt an einem Faden an zu faulen … Ich kenne so viele Sprüche, in denen es um Faden, Fäden, Fädchen geht. Neulich sagte jemand zu mir: „Du schreibst ja ständig über dein Stricken.“ Ja. Warum auch nicht? Wer kennt mich schon wirklich? Aber für eine tüdelige Handarbeits-Omi hat man mich schon gehalten.
Nein, ich mag mich keinen trüben Gedanken hingeben. Degegen setze ich Stricknadeln und Zeichenstifte.
Norweger-Muster beim Stricken haben mir es gerade angetan. Mit einer echten Verbissenheit arbeite ich daran. Warum? Ich beschäftige mich nicht den ganzen Tag mit Meldungen über Corona. Das macht nur mürbe. Früh und Abends Nachrichten reinziehen und gut. Heute war gar nichts gut. Fast tausend Tote gab es in unserem Lande innerhalb von 24 Stunden. Sachsen ist nach wie vor das „Epizentrum“. Wenn ich mich ordentlich ablenke, dann habe ich solche Meldungen nicht wie einen Sandsack auf den Schultern.
Gemütlich war es gestern in meinem Spinnstübchen, d.h. gesponnen habe ich gar nicht. Das war schon fertig.
Eigentlich tue ich mich ja mit der Zeit um Weihnachten herum immer etwas schwer. Seit ich nicht mehr mit Kindern arbeite und seit meine Kinder weggezogen sind, ist das so. ‚Kopfsache‘, dachte ich mir und dass ich doch einfach bestimmte Dinge, die ich eh nicht ändern kann, mal ausschalten sollte. Das ging besser als gedacht und die Ruhe am gestrigem Sonntag tat mir unglaublich gut. Was war denn nun so anders geworden?
Im Grunde kann es jeder mit schenken halten wie er will. Bedacht ist schon nötig, maßvolles Geben auch, ein erhobene Zeigefinger aber nicht.
„Wir schenken uns nichts“, das höre ich jetzt wieder öfter. Und manchmal sehe ich auch den berühmten Zeigefinger oben. Mein Ding ist das nicht. Ich schenke gern und kann das leider immer viel zu wenig tun. Weihnachten an Geschenken zu werkeln, hatte in unserer Familie Tradition. Meine Mutter strickte zum Beispiel meine Puppen immer neu ein. Die Tage sind jetzt sehr kurz, oder anders gesagt: die Nachmittage und Abende sind lang. Und so begann, als meine Kinder noch zu Hause waren, immer die Zeit der Heimlichkeiten, des Werkelns und Raschelns, des Flüsterns, und der Aufschrift an der Kinderzimmertür: EINTRITT NUR NACH ANMELDUNG.