Es war unruhig gestern und alle Warnung mal kein blauer Dunst.

Und dann gab es auch noch was zu feiern.

Unruhig war es schon den ganzen Tag. Es grummelte in der Ferne. Nun, das gab es schön öfter, aber dann machten alle Gewitter einen Bogen um meine Stadt.
Und dann fing es doch an zu regnen.

das einzige Regenbild, bevor es mehr als unruhig wurde
Regen

Zuerst schlich ich noch mit der Kamera auf dem Balkon herum. Regenstimmung, Sommerregen, wollte ich einfangen. Das blieb allerdings das einzige Bild. Dann wurde es weit mehr als unruhig.

Es fing plötzlich so an zu schütten, dass die Kanalisation das Wasser vom Dach, welches im Haus in einem Fallrohr herunter donnerte, nicht mehr aufnehmen konnte. Im Keller war schon ein Eimer aufgestellt und Herr E. wurde zum Wasserträger. Laut war es, nicht nur unruhig. Letzteres war dann eher ich, weil ich nicht viel helfen konnte.
Das Unwetter bewegte sich nicht vom Fleck. Im Innenhof verwandelte sich die Wiese langsam zum See.

Da musste eben das für ein Foto herhalten.

Eigentlich wollte ich den Nachmittag und Abend auf dem Balkon verbringen und auch heute war es da draußen so fatschenass, dass ich eben dann einen Lese- und Recherche-Tag hatte. Außer einige Kräuter noch in die Erde zu bringen, wurde da nix.

Bei guter Laune hielt ich mich mit Obst. Zu feiern gab es nämlich auch etwas. Ich habe 7 1/2 kg abgenommen. Ich muss noch einiges schaffen, aber ich bin auf dem richtigen Weg. Meine Ernährung habe umgestellt und sie wird auch so bleiben. Schön langsam geht’s, ohne Druck, Hunger oder Entbehrungen. So könnte das etwas werden mit mir und den Kilos. Herr E. hat heute im Garten Salate und Kohlrabi gepflanzt.

Ich wünsche euch allen einen richtig schönen und vor allem ruhigen Sonntagabend.

Ich kann auch laut. Mir war mal danach, die Stones zu hören.

Laut sein und auch bunt.

Auf die Idee, mal wieder ganz laut die Stones zu hören, hatte mich Radio Bob gebracht. Mit einem Lieblingskumpel habe ich das in jungen Jahren oft gemacht, laut, die Luftgitarre in der Hand, die langen Haare nach vorne und natürlich singend und wild gestikulierend. Das tat verdammt gut.

Heute endlich habe ich meinen Impftermin bekommen. Feiern werde ich erst, wenn das Ding drin ist. Wer weiß, was sich Herr Spahn und Co. noch alles so einfallen lassen oder was noch passiert. Es ist noch einen Monat hin bis zur ersten Impfung. Aber immerhin ist die ganz große Ungewissheit vorbei. Die hat mich nämlich so langsam zerfressen.

Ich musste allerdings anrufen. Dass man Bescheid bekommt, wenn man auf einer Liste steht, war nicht so. Mir ist das immer blöd, Leuten auf den Geist zu gehen, aber offensichtlich musste das so sein.
(Bitte nicht schreiben „Herzlichen Glückwunsch“ und so. Ich habe keinerlei Leistung vollbracht.)

Passt nicht zum Stones hören, aber mir war mal nach ganz laut.
Heute muss ich soweit kommen, dass sie es bis auf ihren Hof schafft.

Gerstern hatte ich auch wieder Lust zu zeichnen. An den vergangenen Tagen konnte ich mich nicht richtig konzentrieren. Mir ging alles auf den Geist und es störte mich jede Fliege an der Wand. Ich brauche aber noch einigen Krimskrams für die Geschichte vom weißen Wolf.

Das da oben ist noch nicht fertig, aber ich konnte wieder einiges ausprobieren, Werkzeuge, Pinsel, Panele. Ich verwusele mich immer mal wieder, weil ich mich an den früheren Programmen orientiere. Ich glaube, das ist jetzt das fünfte Grafikprogramm, womit ich mich beschäftige, ernsthaft beschäftige. Einiges ist bekannt, ich weiß auch, nach was ich suchen muss, aber trotzdem ist vieles noch gewöhnungsbedürftig.
Mal sehen, was noch wird. Und A**be wird nicht müde, mich mit Werbung voll zu ballern. Na so was.

Für den vorigen Beitrag hatte ich eine Grafik gesucht. Ich weiß, dass ich sie mal für den Unterricht gemacht hatte und eigentlich nichts wegwerfe. Ich fand sie nicht, setzte mich noch mal ran und machte das neu. Und wie das so ist, als der Beitrag erschienen war, fand ich meine alte Grafik. Umpfff!
Ich muss aber sagen, die Neue gefällt mir besser und beim zweiten Mal ging es tatsächlich schneller.

Mein Anfall mit den Stones hören ist erstmal wieder vorbei. 😀

Ein Trostpflaster, Wahlkampf und kein Ende der Unsicherheiten.

Manchmal hilft ein Trostpflaster, aber immer mehr eher nicht.

Meine Freundin ruft mich dauernd an: „Du musst mal raus. Ich hole dich ab und dann fahren wir mit dem Auto …“
Nein. Das will ich nicht.
„Aber, ich bin doch geimpft!“
Ja, schön für dich. Ich bin es nicht.
Ich brauche dann immer dann erstmal ein Trostpflaster. Irgendeins, Hauptsache es tut mir gut.

Ich stehe auf der Liste eines Facharztes. Zu ihm habe ich bedingungsloses Vertrauen. Er ist ein Arzt wie ich mir einen vorstelle. Er hat mir schon sehr geholfen mit meiner blöden Krankheit fertig zu werden. Nur hat er viel zu wenig Impfstoff und das liegt nicht an ihm.

Warten wollte ich, weil ich denke, dass die an der Kasse bei R*we, Lehrer, Polizisten, medizinisches Personal eher geimpft werden sollten. Ihre Gefahrenlage ist höher als meine. Nur rutsche ich immer weiter nach hinten und man faselt schon von einer Auffrischung der Erstgeimpften.
Mit Biologoka fange ich erst wieder nach einer Impfung an. Bis dahin wird nichts besser.
Langsam hilft kein Trostpflaster mehr.

Der kleine Star war heute mein Trostpflaster. Er ist so zutraulich, dass ich ihn in aller Ruhe fotografieren konnte. Wenn ich ihm den Finger hingehalten hätte, wäre er wahrscheinlich drauf gehüpft. Auch nach seinem Picknick besuchte er mich noch.
Die Federn bekommen schon die typische Färbung. Mal sehen, wie lange es dauert, bis sich der Schnabel verfärbt.

ein kleiner Spat als großes Trostpflaster

Dieser kleine Spatz hatte sofort mein Herz erobert. Er war gleichmal eigezogen in das Futterhaus. Ab und zu naschte er von dem, was meine anderen Krümelsäcke verloren hatten. Es sah so aus, als wollte er hier nicht wieder weg.
Ich habe einfach nur gesessen und den kleinen Kerl beobachtet.

Bei so einem Andrang muss ich jeden Tag die Futterstelle putzen. Das mache ich aber gern. Nicht gern beschäftige ich mich mit den Nachrichten des Tages. Ich tue es aber, weil ich nicht will, dass klammheimlich etwas durchgewunken wird oder untergeht. Schließlich ist Wahlkampf und so einige Politiker sind eifrig dabei, sich arg profilieren zu wollen.

Na dann, ich zeichne mal weiter. Lasst es euch gut gehen. Sehen wir mal zu, dass wir nie den Mut verlieren, gell?

Abgeschlafft und müde vom vielen ungewissem Warten.

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)

Warten, warten, warten

Es ist nicht schön zu warten und zu warten und zu warten. Wenn man weiß, fünf Wochen oder drei Monate später ist alles erledigt, dann kann man rückwärts zählen und merkt, dass die Lösung näher kommt. Wenn aber nix passiert, man nur das grinsende Gesicht eines Gesundheitsministers sieht, der freudestrahlend verkündet, dass sich jeder jetzt impfen lassen kann, dann sträuben sich mir die Nackenhaare. Der Impfstoff für Kinder ist noch nicht zugelassen, aber man hält ihn schon mal zurück. Pfffft!

Ich glaube, ich werde weiter in meinem Hausarrest bleiben müssen und die Ungewissheit frisst mich auf.

Bisher ist es mir gelungen, mich immer wieder am Kragen zu nehmen und hoch zu ziehen. Langsam aber werde ich müde. Dabei hätte ich genügend Dinge, die mich interessieren, die ich tun könnte.

So, nun ist es aber gut! Ich versuche jetzt mal, alle unguten Gedanken weg zu denken.

Gezeichnet, nur ein kleines Bisschen

gezeichnet: Warten auf die erste Ausfahrt.
… Der Hut flog mir nicht vom Kopfe … *träller

Ein bisschen gezeichnet habe ich heute. Nur ein bisschen.
Mein Elektromobil kommt vielleicht bald. Dann werde ich mich damit auf den Weg machen. Auf unterschiedliches Wetter muss ich mich halt einstellen.

Einen Namen bekommt das Ding dann auch. Der fiel mir gestern ein, als der Buntspecht sich sein Futter holte. Der hat so einen schönen roten Bauch wie mein Mobil. Und so heißt das eben auch Fridolin.

Draußen trübt es sich langsam wieder ein. Ein schöner warmer Tag war das heute. Auf meiner Bank auf dem Balkon konnte ich nicht sitzen. Dort „wohnen“ im Moment noch meine Tomatenpflanzen. Es wird Zeit, dass sie in den Garten kommen.
Ich wünsche euch allen einen schönen Abend.

Brahms, alte und manchmal ergreifende Lieder und ein Reiseziel.

Verzeiht mir mein Noten-Gekriexel, ich habe es nicht besser hinbekommen.

Mein Musikervater hat, als ich Kind war, viel Musik mit mir gehört. Gesungen haben wir auch manchmal, auch alte Lieder.
Manches gefiel mir, anderes nicht so sehr. Wie das eben so ist. Aber wir haben darüber geredet und so habe ich jede Menge von ihm gelernt. Die Gespräche fehlen mir sehr, mein Vater im Moment besonders.

Manchmal kam es vor, dass ich weinen musste, wenn ich Musik hörte. Nichts löst bei mir solche Emotionen aus wie eben die Musik. Im Berliner Metropoltheater habe ich während einer Verdi-Oper so geheult, dass die Taschentücher nicht reichten und ich von allen Seiten welche gereicht bekam. Meiner Mutter war das peinlich, aber ich konnte die Tränen nun mal nicht zurückhalten.

Heute Morgen wollte ich Lieder hören, alte Lieder. Und ich landete bei Zupfgeigenhansel, wie schon so oft. Und dann las ich, dass Brahms zu dem Lied, welches ich gerade hörte einen vierstimmigen Chorgesang geschrieben hat. Das musste ich natürlich suchen und hören. (Und meine Zeichnung vom Rosmarin, die ich im alten, verschwundenen Blog hatte, passte auch wieder. Ich konnte gleich mal das Arbeiten zwischen alten und neuen Programmen üben.)

Die alten Lieder und der Rosmarin – wie geht das zusammen?

Der Text zum Lied stammt wahrscheinlich von August Zarnack. Und ich las dann auch, dass Rosmarin früher das Gedenken an die Toten symbolisierte. In Norddeutschland soll man die Gräber mit Rosmarin bepflanzt haben und zu Beerdigungen trug man ein Sträußchen Rosmarin am Revers. Der griechische Name der Pflanze wird oft mit Weihrauch in Verbindung gebracht, aber auch mit der griechischen Göttin Aphrodite.
Rosmarin ein Symbol der Liebe und deshalb wird wieder ein Strauch auf meinem Balkon einziehen.

Ich werde zu Brahms reisen

Die Person Brahms werde ich in diesem Leben nicht treffen, aber das Haus der Familie Brahms in Heide in Schleswig werde ich bei meinem nächsten Besuch dort besuchen. Ich habe schon davor gestanden, drin war ich noch nie. Ich war wohl der einzige Brahms-Fan und der der alten Lieder.

Zeichnen, Fotografieren und doch gerade irgendwie die Faxen dicke.

… und da habe ich Stift auf den Tisch geschmissen.

Herr E. hatte das Radio an. Und ich musste Nachrichten mithören, ob ich es wollte oder nicht. Ich hatte so die Faxen dicke, dass ich den Zeichengriffel auf den Schreibtisch geschmissen habe. Ehe er nach unten pfiff, habe ich ihn gerade noch erwischt. Er konnte ja nichts dafür.
Ich mag von allem Hickhack in der Krise jetzt nichts mehr hören.

er hat sie Faxen dicke - kein Futter
Hehe, Gudrun, was ist los?

Von draußen gab es schon anklagende Blicke. Inzwischen ist das Futterhaus allerdings wieder gefüllt. Neue Gäste sind hier eingetroffen, wie Buchfinken und Grünfinken. Den Buchfink habe ich zuerst gehört, denn gesehen.
Fotografieren ist schwierig, weil sie meist am Boden fressen. Das macht es für mich etwas schwer, ein ordentliches Foto hinzubekommen. Das alleine sorgte schon etwas dafür, dass ich die Faxen dicke hatte. Alle Verrenkungen brachten nicht viel und der Geselle hier, drehte mir eiskalt den Rücken zu.

ein Grünfink - nur von hinten
„Was heißt hier „von hinten“ Das muss dir reichen.“

Herr E. hat sich das Kreuz verhoben. Ich muss morgen zum Rheumatologen und werde wohl in die Öffis müssen. Beizeiten muss ich los, denn mit Krücken werde ich ewig brauchen bis zur Haltestelle. Den Rollator kann ich nicht nehmen. Der Eingang zur Praxis ist nicht barrierefrei und den Rollator kann ich nicht draußen lassen. Schwierig ist es gerade. Die Faxen dicke? Ja, ein bisschen schon. Aber, ich schaffe das.

Und dann höre ich das Gelaber um die K-Frage und das Theater um die Impfstoffe. Die K-Frage interessiert mich gerade wenig und die Impfstoffe sind noch weit weg von mir. Und nein, ich will kein Astradingens. Aus Gründen, die ich jetzt hier nicht darlegen werde. Zuerst sollten es die Alten nicht bekommen und nun doch. Warum? Weil er weg muss? Ich will nicht mehr.

zeichnen gegen die Faxen dicke zu haben
Ich glaube, sie sieht es heute in mir aus. Oder ist es eher das, was mich umgibt.

Vor einigen Tagen jährte sich mal wieder der Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl. Ich war damals hochschwanger. Bis zum 8. Mai habe ich draußen in der Sonne gesessen, tagelang. Ich habe erst sehr spät erfahren, was da passiert war, denn ich hatte mit der bevorstehenden Geburt zu tun. Und da waren ja auch noch zwei kleine Kinder. Warum muss das immer so sein, dass man sich durch ein Geflecht von Halbwahrheiten und Lügen wuseln muss?

Ich mache mir Sorgen, wie sich gerade international einiges entwickelt. Und nein, die Nato mit ihren Beschlüssen mag ich immer noch nicht. Die Ausgaben für Rüstung sollten nicht aufgestockt werden. Es gibt doch genug andere Bereiche, die es Wert wären.

Zeichnen wollte ich, damit mich der Frust nicht ganz auffrisst und ich noch mehr die Faxen dicke habe. Die Werkzeuge und die Arbeitsweise meines neuen Grafikprogramms wollte ich erkunden. Ein konkretes Vorhaben hatte ich nicht und was am Ende herauskam, zeigte, wie es ungefähr in mir aussah. Komisch. Oder spielt mir da mein Unterbewusstsein einen Streich?

Nee, Schluss jetzt. Morgen überlege ich mir, wie ich die Zeichnung einsetzen kann in einer Geschichte, in der am Ende alles gut wird. Punkt.

Gedankensplitter. Nichts von Belang und nichts Aufregendes.

Ich sortiere heute nichts.

Mehr als Gedankensplitter wird es nicht werden heute.
„Man sollte nie so viel zu tun haben, dass man zum Nachdenken keine Zeit mehr hat.“, sagte Georg Christoph Lichtenberg. Ich glaube, ich versuche gerade genau umgekehrt zu handeln.

Ja, ich beschäftige mich, bin allerdings nicht mehr so viel im Netz unterwegs. Ganz verschwinden werde ich bestimmt nicht, aber ändern muss ich etwas. Dringend. Wie es ausgehen wird, weiß ich noch nicht. Es kann sein, dass ich wieder ohne Kommentare leben will. Es kann aber auch sein, dass es die Spinnradgeschichten nicht mehr geben wird.
Manche Blogger kenne ich nun schon lange und manche sind mir richtig ans Herz gewachsen, aber … Ich nehme diese Begegnungen offenbar viel zu ernst.

Die Woche hielt wieder Gutes und weniger Gutes bereit. Und dabei sind wir gerade erst bei Mittwoch.
Am Montag musste ich zur Mammographie. Das einzig Gute daran war, dass die Mitarbeiter in der Radiologie am Diakonissenhaus einfühlsam und umsichtig waren. Nun heißt es warten auf einen Brief. Ich wünsche mir, dass alles gut geht. Ein Gedankensplitter, der mich umtreiben würde, wenn ich es zulasse.

Tomatenpflanze
große rote Früchte sollst du tragen

Über meine kleinen Anzuchtpflanzen freue ich mich. Die hätschele ich regelrecht. Wenn die kleine Tomate im Garten gut wächst und mich ordentlich mit Früchten versorgt, dann hat sich alle Mühe gelohnt. Tomaten nicht kaufen zu müssen, das hilft Wirtschaften. Und ja, mich treiben auch Existenzängste um. Ich möchte mich nur nicht von ihnen beherrschen lassen.
Wieder so ein Gedankensplitter.

Gedankensplitter: Ob hier Trolle wohnen?
an den Wurzeln des Kirschbaumes

Draußen, vor den Fenstern, erwacht gerade die Natur aus ihren Winterschlaf. Die Berberitze vor dem Balkon bekommt schon kleine Blättchen und bei den Tauben ist die Brautwerbung nun entschieden. An meinem Kirschbaum hängen noch einige vertrocknete Früchte, aber die Zweige tragen schon immer größer werdende Knospen. Ich freue mich schon, wenn sie blühen. Es gibt viel Schönes gerade zu sehen.

Manchmal frage ich mich, ob an den Wurzeln des Kirschbaumes Trolle wohnen. Einer Legende nach wurden sie aus Stein geschaffen und kehren auch wieder dahin zurück.
Ich lese nämlich gerade einiges über das Land der Trolle und Elfen.

Gedankensplitter: Die Ahnung von Licht und Sonne

Meine Freundin wohnt in Leipzig so günstig, dass sie wunderbare Sonnenuntergänge „am Vorwerk“ sehen kann. Mit ihren Bildern kann ich nicht konkurrieren, aber was denn? Eine Ahnung von Licht und Sonne (Achtung, der Link führt zu Youtube) sehe ich hier auch. Oder? Nein, ich will nicht weinen.

Um Ostern mache ich mir gar keine Gedanken. Christ bin ich nicht, meine Kinder werden mich nicht besuchen und auch mein Geburtstag, der wie zu meiner Geburt mal wieder auf Ostern fällt, wird ein ganz stiller Tag werden.
Das macht aber nichts. Mein einziger Wunsch ist, dass wir den elenden Virus überleben und los werden.
Und das war jetzt mein letzter Gedankensplitter.

Der Winter wehrt sich. Sämereien und andere Beschäftigungen.

zurückgezogen, drinnen, hoffend

Der Winter wehrt sich noch ordentlich, das Feld zu räumen.
Heute Morgen traute ich meinen Augen kaum. Dicke Flocken fielen vom Himmel und ins Nest der Familie Rabe, gegenüber im Baum. Grau war es und irgendwie hatte ich heute nicht so Recht Lust aufzustehen. Als ich die ersten Nachrichten las, verging es mir ganz. Nein, zur Stimmungsaufhellung trug der Tagesbeginn gar nicht bei.

Ein Geningel ist gerade überall zu hören. Jeder würde alles anders machen. Wie, das sagen die meisten nicht. Die einen wollen nun endlich shoppen gehen, als ob es nichts andres gäbe. Andere buchen jetzt wie wild Malle-Reisen. Ist es nicht komisch, dass Spanien den Festlandbewohnern das Reisen dahin verbietet? Nee, Schluss, ich will mich nicht aufregen. Ich werde mich weiter zurück nehmen, zu meinem Schutz und nicht, weil mir jemand die Grundrechte beschneidet.

Heute habe ich einen Bericht gelesen wie Finnland mit der Corona-Pandemie umgeht. Man kann darüber viel finden im Netz, muss nur Finnland und Corona eingeben. Himmel, warum geht dort in Ruhe vieles und bei uns ist es wie auf einem Hühnerhof? Alles rennt und gackert durcheinander. In Finnland zum Beispiel gibt es eine klare Linie und die wird von den meisten mitgetragen. Und die Infektionszahlen springen nicht so in die Höhe wie bei uns gerade wieder.

lieber ein Bild vom Kaktus als vom Winter
Jans Kaktus

Das ist Jans Kaktus. Er hatte ihn von meiner Freundin geschenkt bekommen, aber damals war kein Platz in seinem Gepäck. Dann kam Corona und wir haben uns schon 1 1/2 Jahre nicht mehr gesehen. Bald habe ich wieder Geburtstag und ich werde ihn wieder alleine verbringen. Das ist traurig, aber nicht zu ändern.
Das Kaktus-Bild ist mir im Moment viel lieber als eines vom Winter. Und trotzdem wird mir jetzt ein bisschen schwer ums Herz. Ob und wann ich meine Kinder wieder sehe, ist ungewiss. Ich fürchte, dass es so bald nicht wird, wenn wir weiter so inkonsequent wursteln.

Jans Kaktus topfe ich jetzt bald mal um. Ich habe von einem Gartenfreund Kakteenerde geschenkt bekommen. Wenn der Kaktus natürlich irgendwann blüht, rücke ich ihn nie wieder raus. (Kannste glauben, Jan.)

mein Osterkaktus
mein Osterkaktus


Der Osterkaktus war mal ein Geburtstagsgeschenk. Es gab ihn in einem winzigen Töpfchen, mit zwei Trieben zu je drei Blättchen. Jetzt ist das eine große Pflanze geworden. Sie hat ein feines Plätzchen auf dem Fensterbrett gefunden. Ihr macht der Winter nichts aus. Mir schon. Vielleicht wird meine Stimmung wieder besser, wenn es endlich warm und sonnig wird.
Ich frage mich ernsthaft, ob die Härchen am Blatt zu Wurzeln werden könnten. Vielleicht stecke ich mal ein Blatt in Erde und probiere es aus. Das winzige Töpfchen von damals habe ich noch.

noch ist Ruhe im Winter
Samen von Feuerbohnen

Von der Freundin aus der Elsteraue habe ich Samen von Feuerbohnen geschenkt bekommen. Meine waren mir beim Umzug abhanden gekommen.
Noch ist Ruhe im Winter angesagt, aber bald werde ich die Samen in die Erde bringen und auf dem Balkon wachsen lassen. Ich brauche noch ein ordentlich großes Pflanzgefäß und Herr E. muss eine Rankhilfe bauen. Das Katzennetz jedenfalls werde ich nicht wieder zuwachsen lassen, weil die Ranken nach außen zum Licht wachsen und ich nicht mehr beherrschen kann, was da draußen passiert.

Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn es schön rot blühen wird da draußen, und ich wieder auf meiner Bank sitzen kann. Und jetzt gehe ich Tee trinken.

Frauentag. Warum ich an dem Tag nie Blumen wollte.

Wir sollten einander immer gut zuhören.

Frauentag. Mein Chef lud da immer zu einer Zusammenkunft ein. Es gab ein Blümchen und Kaffee, Lobeshymnen auf die Frauen und gut war es wieder. Ich nahm an diesem Tag jede Arbeit an oder ließ mir Ausreden einfallen, um da nicht hin zu müssen. Ich möchte das nicht, Lob und Anerkennung für meine Arbeit schon, aber unabhängig von einem Tag.

Meine Eltern lebten mit anderen Einstellungen der Geschlechter zu einander. Mein Vater wäre sehr stolz gewesen, wenn ich Außenminister des Staates geworden wäre. (das stand nicht an) Aber nach der Arbeit, zu Hause, hätte ich meinem Ehemann die Latschen bringen sollen. Mein Vater machte auch richtig Theater, als meine Mutter anfing zu arbeiten nachdem ich im Kindergarten und in der Schule war. Bestimmen konnte er gar nichts, denn dass Mann und Frau gleichberechtigt waren, stand schon lange in der Verfassung der DDR. Zum Frauentag brachte er immer Blumen angeschleppt. Ich habe das immer ein bisschen unehrlich empfunden.

Artikel 20 der Verfassung der DDR

2   Mann und Frau sind gleichberechtigt und haben gleiche Rechtsstellung in allen Bereichen des gesellschaftlichen, staatlichen und persönlichen Lebens. Die Förderung der Frau, besonders in der beruflichen Qualifizierung, ist eine gesellschaftliche und staatliche Aufgabe.

Streitereien gab es bei uns um dieses Thema ständig. Ich sollte „ordentlich“ erzogen werden und wollte nie, nie so leben wie meine Eltern. Ich musste es auch nicht. „Kind, was soll bloß aus dir werden?“, fragte meine Mutter öfter seufzend, wenn ich mich weigerte bei ihr einen Backkurs zu belegen.

Man könnte jetzt sagen, dass der Eintrag in der Verfassung ja nur eine Notiz auf einem Stücke Papier sei und Papier ist bekanntlich geduldig. Ja, aber hätte es da nicht gestanden, wäre alles beim Alten geblieben und meine Entwicklung wäre wahrscheinlich ganz anders verlaufen.

Um Bildungschancen machte ich mir nie Gedanken. Ich hatte sie einfach. Es war nicht vom Geldbeutel meiner Eltern abhängig. Also hatte ich Arbeiterkind meinen 10.-Klasse-Abschluss, Abitur und konnte eine Universität besuchen. Die Berufswahl ist mir nicht ganz so leicht gefallen, den auch als Frau hätte ich Steiger im Tagebau, Kranfahrer, Lehrer oder Blumenbinder werden können. (Das waren bei mir immer nur berufliche Begriffe. Weiblich oder männlich spielte da keine Rolle.)
Ich wurde letztendlich Lehrer, bekam nach dem Studium meine erste Anstellung. Die beste Anerkennung als Frau war für mich, dass ich arbeiten konnte. Da brauchte es eigentlich keinen Frauentag.

Die Anhäufung von persönlichem Reichtum war für mich irrelevant.
Der Reichtum, der mir wichtig war, war gesellschaftlich. Dass ich einen sichere Arbeitsplatz hatte, war mir wichtig und ebenso, dass ich meine Miete bezahlen konnte und den Strom. Meine Kinder sollten eine gute Bildung erhalten, mit anderen ins Ferienlager fahren und ich wollte im Alter keine Existenzängste haben. Kinder und Beruf wollte ich auch alleine stemmen können, wollte nie abhängig sein von einem Mann oder ihn gleich gar danach auswählen, dass er ein guter „Versorger“ ist.

Mit der Heiraterei habe ich immer gehadert. Wie gesagt, ein Versorgungsinstitut brauchte ich nicht. Heiraten musste man aber dennoch. Wohnungen gab es nur für Eheleute, den zinslosen Ehekredit und anderes auch.
Ich habe sehr gelitten, dass ich meinen Namen abgeben musste. Ich wollte das nicht, es war ein Stück von mir.
Wenn die alten Männer in der Staatsführung weg wären, würden wir das ändern, dachte ich damals. Es ist nicht gelungen, aber das ist eine andere Geschichte. Vielleicht erzähle ich sie irgendwann mal.

Die DDR war Scheidungsweltmeister. Wenn es eben nicht klappte, dann klappte es eben nicht. Die meisten Scheidungen wurden von Frauen eingereicht. Mich betraf das auch. Ich wusste aber auch, dass ich mit Kindern und Berufstätigkeit klar kam. Meine damalige Schwiegermutter führte mal ein „ernsthaftes Gespräch“ mit mir. Es geht ja gar nicht, dass eine Frau beruflich auf der gleichen Stufe steht wie ihr Mann. Wie muss der sich denn da fühlen. Himmel, noch eins aber auch!
Ich habe immer an Liebe geglaubt, glaube daran noch. Manches ist aber auch vergänglich. Ja.

Emanzipation als Begriff stand bei mir nicht zur Debatte. Ich fühlte mich emanzipiert. Frauenrechte durchsetzen verstand ich immer so, dass es nur gemeinsam geht, mit den Männern und nicht gegen sie. Und damit das auch klappt, würde ich die Frauenrechte immer wieder in die wichtigen Papiere und Gesetze schreiben.

Und dann kam die Wende. Kein Chef lud mehr ein zum Frauentag. Auf die Ideen wären die neuen Chefs nicht gekommen.
Zeiten der Arbeitslosigkeit begannen und die Frage auf den Ämtern: „Sie sind doch aber verheiratet, oder?“ Bei der Bewerbung in einem großen Möbelhaus wurde ich im Bewerbungsgespräch gefragt: „Sie haben doch drei Kinder. Wollen Sie sich nicht erstmal um die kümmern.“ Ich lebte jetzt in einer anderen Zeit, in einer anderen Gesellschaft. Das wurde mir schmerzlich bewusst. Die mir wichtigen Werte wurden nicht diskutiert und fanden keinen Eingang in den Einigungsvertrag. Schade.

Was habe ich denn meinen Kindern mitgegeben, allen, nicht nur den Mädels?
Macht euch nie abhängig im Zusammenleben der Geschlechter. Seht zu, dass ihr selber euer Auskommen und Einkommen habt. Kämpft um eure Rechte, nutzt alle Möglichkeiten, euch weiter zu bilden und weiter zu entwickeln. Lebt rücksichtsvoll, aber voller Ideen, auch wenn die mal so richtig derquer scheinen.

ein Blümchen zum Frauentag

Ich schicke euch jetzt doch mal einen kleine Blumengruß zum Frauentag. Die Auswahl des Blümchens war rein zufällig. Um Frauenrechte zu kämpfen, finde ich wichtig, auch wenn es noch ein weiter Weg ist und ich manchmal das Gefühl habe, viele Schritte rückwärts gelandet zu sein.

Steve Jobs: Hab den Mut, deinem Herzen und deiner Intuition zu folgen.

Steve Jobshabe ich schon immer sehr verehrt, nicht nur, weil ich mit den Macs schon immer und gerne arbeite.

Über Steve Jobs hatte ich schon mal geschrieben, im alten Blog. Aber der hatte sich ja irgendwann aufgelöst. Meine Grafik und Bilder fand ich aber wieder.

Ein Unruhegeist war das, der Steve Jobs! Die ersten Rechner waren ein wirkliches Garagenprojekt. In seinem Land ging das und geht es noch. Es gibt unkompliziertere Lösungen als hier.
Meine Tochter zum Beispiel hat an der Uni Nachhilfeunterricht gegeben in Statistik. Ihr Bundesstaat konnte ihr kein Endgeld zahlen, aber eine Steuergutschrift hat sie erhalten, einlösbar irgendwann, wann sie will oder wenn sie es eben braucht..

Der Mac, steve Jobs und viele Schriften
Inzwischen habe ich nur noch ein kleines „Kistchen“, aber die Schriften liebe ich immer noch..

Ach, das waren noch Zeiten!
Seit der Wende habe ich mit Macs gearbeitet. Nein, ich will jetzt nicht hören, dass es auch mit anderen geht. Es kommt eben darauf an, was man machen will.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, was das für ein Fortschritt war, dass Grafik und ich meine Grafik aus Vektoren am Monitor darstellbar war. Man sah also, was man da trieb und das nicht erst nach dem Drucken, wenn der Drucker denn wollte.

Irgendwann bekam ich einen Computer-Kurs auf’s Auge gedrückt. Grafik- und Layoutprogramme war ich gewöhnt und sollte plötzlich beim Zeilenumbruch eine ellenlange Kommandozeile eingeben. Ich glaube, ich habe dann nur noch meine Zeit abgesessen, denn ich kannte das schon anders.

Die Jobs-Biografie habe ich mit Interesse gelesen, die auch seine Rede vor Studenten in Stanford beinhaltete. Mal abgesehen von seinen kreativen Leistungen hat mir der Mensch Steve Jobs auch so jede Menge zu sagen gehabt.

Eure Zeit ist beschränkt, also verschwendet sie nicht damit, dass ihr das Leben von jemand anderem lebt. Seid nicht in Dogmen gefangen – was bedeutet, den Gedanken anderer Leute zu folgen. Lasst nicht den Lärm fremder Meinungen eure eigenen inneren Stimmen ertränken. Und am allerwichtigsten: Habt den Mut, eurem Herzen und eurer Intuition zu folgen. Irgendwie wissen sie, was ihr wirklich werden wollt. Alles andere ist nebensächlich.

Steve Jobs in seiner Rede vor Studenten an der Stanford Universität

Ich weiß nicht, warum man sich immer wieder abbringen lässt von seinem Weg. Doch, etwas drängt sich mir auf, nämlich, dass man sich immer und immer wieder ökonomisch erpressbar macht. Ich weiß schon, warum ich für und bestimmte Kreise gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen eingestellt sind.

Gerade wenn man jung ist, denkt man, dass es unbegrenzt Zeit gibt, seinen Traum zu leben. Nee, das ist nicht so. Wenn man älter ist, mit allen Einschränkungen, die man dann hat, ist es unsagbar schwerer und manchmal auch unmöglich. Ich würde gerne irgendwo aufs Land ziehen, meine Kartoffeln und Erbsen selber anbauen und nebenher, so „tätig sein“, wie ich es will und wie es mich glücklich macht. Das habe ich verpasst. Aber, da ist noch was.
„Bleibt hungrig! Bleibt tollkühn!“. Ja, unbedingt. Und so sitze ich wieder öfter am Rechner. Steve Jobs hat schon Recht (und das hat mit dem Alter nix zu tun):

Ich bin überzeugt, das Einzige, was mich weitermachen ließ, war, dass ich liebte, was ich tat. Man muss herausfinden, was man liebt. Und das ist genauso wahr für die Arbeit wie für die Geliebten.

ebenda