Eine letzte Datei. Und Tschüss zum bisherigen Programm.

Manchmal müssen Abschiede einfach sein.

Ich steige um.
Das heißt, ich habe heute die letzte Datei in dem Grafikprogramm erstellt, welches ich bisher genutzt habe. Auch die Bildbearbeitung und die Layouts werden ab jetzt mit neuer Software gemacht.

Wenn ich eins gar nicht leiden kann, dann sind das Monopolstellungen und das damit verbundene Machtgehabe und die maßlose Profitgier. Ich hatte anno dunnemals mein Lieblings-Grafikprogramm, habe das auch unterrichtet. Dann wurde es aufgekauft und kurze Zeit später alle Arbeiten daran eingestellt. Jaja, man verkauft es dennoch immer noch. Das zum Beispiel hat mich sehr geärgert.

Mit dem Grafikprogramm von dem Monopolisten bin ich nie so recht warm geworden. Ich fand es immer einerseits mit zu viel Kokolores vollgepackt und andererseits zu umständlich. Oh ja, man muss alles irgendwie wollen und ich gebe zu: Ich wollte nicht. Nun ist das also die letzte Datei.

letzte Datei in einem Grafikprogramm
Lungenkraut. Die letzte Datei im „alten“ Grafikprogramm.

Auf die neuen Programme freue ich mich sehr. Ab jetzt nutze ich Affinity Photo und Affinity Designer. Herr E. und mein Jan haben mir beide Programme zum Geburtstag geschenkt und per Fernwartung auf meinem neuen Rechner eingerichtet. (Herzlichen Dank euch beiden.) Ein Programm kostet so viel dauerhaft wie der Monopolist im monatlichen Abo für seines haben möchte. Ach nee, nicht mit mir.

Die Affinity-Programme haben einen Apple Design-Preis bekommen und zuerst gab es sie auch nur für den Mac. Inzwischen ist das anders.

Ich sitze gerade am Rechner, habe rote Bäckchen und glänzende Augen. Warum ist das so?
Meine Welt ist gerade etwas kleiner geworden. Ich habe mehr Zeit für meinen Rechner und werde das auch voll auskosten. Zu mir hat mal in einem Telekommunikations-Laden so ein reichlich überhebliches Bübchen gesagt: „Junge Frau (schon dafür hätte er eine Ohrfeige verdient gehabt), ich werde Ihnen jetzt mal das Internet erklären.“ An der Stelle ist mir dann der Kragen geplatzt. Ach, Gottchen! Ich arbeite schon so lange mit Rechnern und auch im Netz.

Jetzt werde jetzt wieder öfter am Rechner zu finden sein. Mich hat es wieder gepackt. Die Denke ist beschäftigt und hat keine Zeit darüber zu grübeln, was gerade nicht gut ist. Es wird dauern, bis ich meine letzte Datei, die allerletzte, erstelle.
Sowohl mit Apples „Pages“ will ich ab jetzt arbeiten, als auch meine Kräuterzeichnungen vervollständigen und darüber hinaus will ich hier das eine oder andere zeigen.

So, ich bin dann mal nicht weg, aber freudestrahlend am Wuseln.

Versuch wieder zu zeichnen. Aller Anfang ist immer schwer.

Es wird Zeit, mal wieder alles zu entdecken, was einem mal besondere Freude gemacht hat. Los geht’s.

Zeichnen, das habe es lange nicht mehr getan. Manchmal tun mir die Hände weh, wenn ein Rheumaschub geistert und manchmal gibt es eben auch Momente, wo ich alles in Zweifel ziehe. Ich möchte aber auch nichts verlernen, also setze ich mich an den Schreibtisch. Der verdient seinen Namen allerdings nicht, weil das Schreiben gerade gar nicht geht.

Was am Ende herauskommen soll, weiß ich noch nicht.
„Mach doch nicht so einen Wirbel.“, meint Herr E. „Du musst doch nicht. Wir müssen gar nichts mehr.“
Ja, stimmt. Wir sind Rentner, ich muss auch nicht, aber ich will so vieles, auch wieder zeichnen.

Zeichnen - ich fange halt mal wieder an.
Der Beinwell musste herhalten für meine erste Zeichnung wieder, seit Langem.

Ich habe gerade meinen Pflanzplan für den Balkon am Wickel. Und weil ich schon einmal Pflanzen gezeichnet habe, musste auch heute wieder eine herhalten. Beinwell möchte ich unbedingt haben auf dem Balkon. Ich musste versuchen, ihn zu zeichnen.

Beinwell als Heilplanze kennt wahrscheinlich jeder. Auch in der Küche findet er Verwendung. Ich möchte ihn haben, weil er so schön blüht und auch den Insekten gut gefallen wird. Gespannt bin ich wie ein Flitzebogen, ob er sich wohlfühlen wird auf dem Balkon. Ansonsten bleibt ja noch die Option, dass er umzieht in den Garten.

Mal schauen, vielleicht zeichne ich jetzt noch ein bisschen. Mal wieder richtig lachen ist auch ganz schön. 🙂

Auf dem Fensterbrett. Früh übt sich, was groß und stark werden will.

Ein bisschen Buddelflink mit kleinen Töpfchen.

Meine Gartenarbeit findet jetzt erstmal auf dem Fensterbrett statt. Ich würde auch gerne mal mit in den Garten fahren, schauen, ob alle winterharten Pflanzen sich schon zeigen. Noch immer mag ich aber nicht mit den Öffentlichen fahren, mit der Leipzscher Bimmel zum Beispiel.

Ich glaube nicht mehr daran, dass ich bald geimpft werde. Zu groß ist der Egoismus einzelner Staaten (ich nenne jetzt mal keinen), wenn es um die Verteilung des Impfstoffes geht und auch hier im Lande höre ich schon immer mehr und minder laut von einer anderen Priorisierung als ursprünglich gedacht .

Bald habe ich wieder Termin bei meinem Rheumatologen. Ich sollte mir überlegen, ob ich bereit bin, ein neues Biologika zu nehmen. Bisher hat alles nicht funktioniert, die zerstörerischen Entzündungen mussen aber reduziert werden. Nachweislich sorgt das Neue aber auch dafür, dass Infektionen schlimmer verlaufen können, denn mein Immunsystem wird heruntergefahren. Davor warnt auch der Hersteller Pfizer.
Tja! Und da habe ich schweren Herzens nun eine Entscheidung getroffen.

Gurken-Zöglinge auf dem Fensterbrett
Sie haben es besonders eilig, die Gurken-Zöglinge.

Nun aber lieber zu etwas Schöneren.
Schon drei Tagen nach der Aussaat spitzten die ersten Gurkenpflänzchen auf dem Fensterbrett. Das ging ja schnell. Ich hätte ruhig noch warten können. Morgen werde ich die Pflänzchen vereinzeln und in etwas größere Töpfe pflanzen. Jetzt warten wir wieder, die Planzen und ich, auf Wärme und Sonne. Ich brauche die Pflanzen nicht alle und werde welche verschenken.

Tomatenpflänzchen auf dem Fensterbrett
Die sollen mal Tomaten tragen.

Den kleinen Tomatenpflanzen geht es gut auf meiner Fensterbrett. Sie haben noch ein bisschen Zeit und sollen gar nicht so schnell wachsen. Es ist ja noch viel zu kalt für den Garten. Auf dem Balkon werde ich diesmal keine behalten. Ich denke, auch von den Tomatenpflanzen kann ich welche verschenken. Jetzt habe ich etwas zum pflegen und hegen. Das ist schön und bringt auf andere, bessere Gedanken.

Bei meiner Gärtnerei auf der Fensterbank habe ich natürlich auch draußen einiges Schöne sehen können, so ganz nebenbei. Rabens bauen wieder an ihrem Nest, Kaninchen flitzen durch den Innenhof, verschiedenartige Tauben tummeln sich und die Elstern spielen in der Tanne Verstecken.

Am Vogelhaus war es im Winter etwas ruhig geworden. Heute hörte ich lautes Geschimpfe und siehe da: Frau Spatz manöverte da draußen lautstark herum. Fast schien es, als würde sie krakeelen: „Kuck mal, ich bin wieder da.“
Na gut, füttere ich jetzt eben wieder fleißig.

Mal wieder gezeichnet und aus der Not eine Tugend gemacht.

Zeichnen, schreiben, Ideen haben. Es geht mir gut.

Also ehrlich, gezeichnet hatte ich schon lange nicht mehr. Die Beweglichkeit im Handgelenk musste ich erst wieder üben. Ich werde dran bleiben. Das muss ich auch, wenn ich meine Hände beweglich halten will. Manchmal tut es verdammt weh, aber ich freue mich sehr, wenn ich dann etwas fertig habe und illustrieren kann. Es wird auch Zeit, dass ich wieder in die Gänge komme, denn mein Buch ist noch lange nicht fertig.

gezeichnet: So wird mein neuer Gehstock aussehen

Eigentlich sind es ja zwei Bücher: ein Filzbuch mit Anleitungen und ein Buch über meine Erlebnisse mit den Schafen.

Ich möchte gerne anderen davon erzählen, wie mir zwei total verlotterte und verdreckte Hütehunde und eine Herde Schafe das Leben gerettet haben und mir wieder eine Aufgabe und damit einen Sinn gegeben haben.
Von den Schafen bin ich zur Wolle gekommen und die beschäftigt mich auch jetzt noch gut.

So etwas braucht man einfach, wenn es geht schon dann, wenn es einem gut geht. In einer Krise erst danach zu suchen, ist manchmal zu spät. Ich hatte Glück. Der Zufall meinte es gut mit mir.

Mit den Schafen hatte ich zwei wunderbare Sommer. Davon möchte ich, wie gesagt, erzählen. Aber wie? Schreibe ich in der dritten Person, dann beschreibe ich eben halt nur, so als würde ich am Feldrand stehen und zuschauen. Nein, ich werde in der Ich-Form schreiben. Und damit es nicht langweilig wird, muss ich mir eben besondere Mühe geben.

Nun aber nochmal zu dem , was ich da gezeichnet habe.

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Von Pflanzenfasern, Schussligkeiten, Lernen und Wissen.

Ohhhhch, ich kann so ein Schussel sein!

„Das ist schwer“, sagt der Herr E. als er das Paket von Karin rein trug. Ich wusste, dass Karin mir Hanffasern schicken wollte für mein Projekt „Pflanzenfasern“. Die können nicht doch unmöglich so schwer sein. Für die Fasern war ein Plätzchen auf dem Balkon vorgesehen und dann hatte ich es erstmal vergessen.

Pflanzenfasern - Hanf
Fasern für mein Pflanzenfasern-Projekt

Zwei Wege habe ich mir überlegt, um aus diesem Pflanzenberg Fasern zu gewinnen, die man weiter verarbeiten könnte. Ach, nein, ich will keinen Textilbetrieb gründen. Dafür fehlt mir das Kapital. Ich will es einfach wissen, wie unsere Vorfahren ihre Textilien hergestellt haben. Es nötigt mir Ehrfurcht und Respekt ab.

Flachsbreche zur Gewinnung von Pflanzenfasern
Weil mein Foto aus dem Volkskundemuseum unscharf war, habe ich die Flachsbreche gezeichnet.

Ich werde mir auch keine Geräte anschaffen. Die waren ja auch am Anfang nicht da. Also werde ich probieren und mir etwa einfallen lassen. Ich möchte nur eine handvoll Fasern haben, die ich spinnen kann. Und wer weiß, vielleicht geht es dann besser als gedacht.Vielleicht schaffe ich es aber auch nicht.

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Fettfutter für die Gäste am Fenster und verschieden blaue Wolle.

Für meine kleinen Gäste vor dem Fenster musste ich Kulinarisches zusammen rühren. Sie sind es Wert.

Fettfutter für meine Wintervögel habe ich gemacht und vor dem Fenster platziert. Die Vögel waren heute etwas verunsichert, aber dazu gleich.
Noch ist etwas Zeit bis Weihnachten. Ich habe also noch eine kleine Spanne zum Wuseln und Werkeln. Schön ist das, weil Langeweile nicht aufkommt und ich mich riesig freuen kann, wenn wieder etwas fertig ist. So halte ich es in dieser besonderen Zeit über einen längeren Zeitraum auch zu Hause aus.
Wollt ihr mal mitkommen in meine „Werkstatt“?

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Ohne Wollsocken gehen meine Füße kalt. Spinnen und Stricken.

Ruhig ist es draußen. Nur leise tröpfelt etwas Regen auf die letzten trockenen Blätter der Bäume. Ich überlege, was ich mal Gutes tun kann und wie ich selbst bei bester Laune bleibe. Der November wird anders, meine gewohnten und auch schon geplanten Veranstaltungen wird es nicht geben. Zerbrechen werde ich deshalb nicht, weil ich die Hoffnung habe, dass das nicht der letzte Stand bleibt.

Schon die Überschrift stammt aus einem Gedicht von Petra Ulbrich. Mir gefällt das Gedicht so gut, dass es die Banderole meiner gestrickten Wollsocken zieren wird. Ich muss eh aufschreiben, wie die Wolle gepflegt werden muss, damit man lange Freude an dem Geschenk haben wird. Ja, ich werde sie verschenken.
Danke, Petra, dass ich dein Gedicht nutzen darf.

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Beeren einkochen, Teppich knüpfen, Blumen umtopfen – feinste Normalität.

Eine WG ist schon eine feine Sache, wenn sie funktioniert. Ich fühle mich wohl und es sind Dinge erledigt, die ich alleine nicht geschafft hätte.

Beeren einkochen, eine ordentliche Piepelei, aber schön, wenn alles in Gläsern ist für den Winter. Johannisbeeren mussten verarbeitet werden. Es dauert bei mir immer etwas länger jetzt, aber ich habe mich nicht hetzen lassen von mir selbst und habe es auch alles geschafft. Die Gläser sind zu, im Winter werde ich die Johannisbeeren rausrücken. Wieder ist etwas fertig geworden im Projekt Selbermachen.

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Ein Filmchen über die Nordseeinseln sehen und Stuten backen.

Noch viermal schlafen und dann bin ich in der neuen Wohnung. Ich komme ganz gut vorwärts mit Packen. Es wird aber nun auch Zeit, dass das Leben mit den Kisten ein Ende findet.

Stuten backen, kaum zu glauben, dass mir das heute einfiel.
Viel habe ich schon verpackt. Ich versuche, noch alles zu verbrauchen, was geht. Eingekauft wird eh schon nichts mehr. Dann muss ich nicht so viel verpacken. Der Kühlschrank muss in der neuen Wohnung einen Tag ruhen. Erst dann muss er wieder rackern. Dann muss er gleich mal Eis machen. Ich will es selber machen, ohne Eismaschine, mit wenig Inhaltsstoffen aber dafür regionalen Früchten und Zutaten. Ich hatte einen Bericht gesehen, in dem verschiedene Eissorten einen Lebensmittelchemiker zum Test übergeben wurden. Der las die Zutatenliste vor und meinte nur trocken: „Nee, das will ich nicht essen.“

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Damals nur Brotesser und heute auch mal Brotbäcker.

Wenn der Duft von frischem Brot durch die Wohnung zieht, ist auch ein grauer Himmel nicht mehr schlimm. Es war gut, dass ich mich entschlossen habe, mal wieder Brot zu backen.

Regen? Naja, ein bisschen, aber mit der Zeit wird man bescheiden. Der Himmel aber war auch heute erstmal so richtig grau. Den Platanen vor dem Haus wird der Regen gut getan haben. Hehe, wie lustig das aussieht, die alten Samenstände vom letzten Jahr im frischen Grün von diesem!
Irgendwie musste ich etwas für mich tun. Und so band ich mir meine weiße Schürze um und wurde zum Brotbäcker. Ich hatte noch eine Backmischung von „Laibes Wohl“ im Hause, die mir meine Tochter aus dem Norden geschickt hatte. Die muss nun nicht mit mir umziehen und ich habe ein gutschmeckendes Wikingerbrot, ein deftiges Körnerbrot.

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