Und dabei ist doch gar nicht Freitag der Dreizehnte.

Nein, abergläubig bin ich nicht.

So ist das, wenn man gerade mal alleine ist. Da passieren Dinge, die man weder verhindern noch selber wieder richten kann. Dabei ist heute gar nicht Freitag der Dreizehnte. Und gestern war der auch nicht.

Heute war es dann ganz aus. Mein Gestell mit den Bohnen auf dem Balkon war zusammengebrochen. Wie ich mich auch mühte, ich bekam es nicht wieder hin. Aber zum „Schmiss“ am Arm hat es gereicht.
Schade, denn gerade jetzt hatten sich die Feuerbohnen so gut erholt. Sie blühten und es waren auch schon Bohnen dran. Ich bekam zuerst einen Heulanfall und dann habe ich die Feuerbohnen zerschnitten und in den Komposteimer gepackt. Ende. Aus.

Hilfe rufen konnte ich leider nicht, denn beim Provider klemmte es. Netz weg, Telefon weg. Man arbeite daran hieß es. Es scheint wirklich nicht meine Woche zu sein. Hoffentlich reicht es nun mal mit der Pechsträhne und Sachen wie nach Art „Freitag der Dreizehnte“.

Gefreut habe ich mich aber dann doch noch, über meinen Sommerflieder vor dem Balkon. Endlich haben die Schmetterlinge ihn entdeckt. Meine Freundin aus der Elsteraue züchtet auch noch einen Flieder, wenn ich es möchte. Ich überlege es mir wirklich, ob ich mir einen diesmal auf den Balkon stelle.

Trotzdem, ich hätte mir noch mehr Blühendes gewünscht auf dem Balkon. Die fette Henne hat Riesen-Blüten angesetzt, aber sie blüht halt noch nicht. Und der Lavendel, den ich gekauft habe, sagt auch nichts.
Nicht alles blüht, was ich gesät habe. Vielleicht muss ich Geduld haben bis zum nächsten Jahr.

So, ich mache mich jetzt wieder vom Acker. Ich hänge ein bisschen durch, aber morgen geht es bestimmt wieder lustiger zu. Vielleicht passieren morgen mal nicht irgendwelche komischen Dinge und ich kann mich einfach mal in die Sonne setzen. Manches lässt sich auch ganz gut draußen erledigen.

Störche kucken und mit Fridolin zu meinem alten Dörfchen.

Heute gehörte mir die halbe Welt! Ich war endlich wieder unterwegs und ich habe es genossen.

Zu dem Storchennest neben dem Radweg zu meinem ehemaligen Dörfchen wollte ich. Störche kucken wollte ich, so wie ich das damals immer gemacht habe, als ich noch in dem kleinen Dörfchen Räpitz wohnte und den Radweg langgedüst bin.
Die Störche zwangen mich damals schon immer zu einer Pause.

Störche kucken mit Fridolin
Ohne meinen Fridolin wäre ich nicht zur Landpartie gekommen.

Ohne meinen Fridolin wäre ich da nicht hingekommen, denn Fahrrad fahre ich schon lange nicht mehr.
Schön war es, an den Feldern vorbei zu fahren, den Wind im Gesicht zu spüren und einfach mit den anderen Radlern mithalten zu können. Drinnen zu sitzen, das hat viel zu lange gedauert. Ich habe die Freiheit heute unglaublich genossen. Den anderen, die unterwegs waren, ging es vielleicht auch so, denn mit den meisten konnte man ein freundliches „Hallo“ tauschen. Das tat gut.

Die meisten Felder sind schon abgeerntet – Herbststimmung.

Die meisten Felder waren schon abgeerntet. Windig war es sehr, aber das ist es dort fast immer. Nicht umsonst gab es im Dörfchen mal vier Mühlen.
Trotzdem: Es machte sich bei mir Herbststimmung breit und die macht mich immer ein bisschen traurig. Aber nur ein ganz kleines Bisschen.

Der Elster-Saale-Radweg

Es waren viele Radler unterwegs und schon kleine Kinder strampelten auf ihren kleinen Rädern mit. Ich mag es, wenn ich so in die Ferne schauen kann, weit über die Felder. Und genau das konnte ich heute nach Herzenslust genießen.
Die Dürre der letzten Jahre war auch hier zu spüren. Da gab es ein Gartengrundstück mit ganz vielen Fichten. Wie hab ich die damals drum beneidet. Heute waren alle braun und vertrocknet.

Die Störche in ihrem Nest in Seebenisch wollte ich besuchen.
Die Störche in ihrem Nest in Seebenisch wollte ich besuchen.

Die Störche im Nest auf dem Schornstein einer alten Gärtnerei wollte ich besuchen. Neben dem Radweg und nahe am Nest war ein Rastplatz.
Ich hatte Glück. Der „Storchenvater von Markranstädt“, Herr Heyder, „der Herr der Ringe“ oder wie man ihn sonst noch liebevoll nennt, war da und hatte viel zu erzählen.

Es waren nur noch die alten Störche im Horst. Die beiden Kleinen hatten sich gestern mit anderen Jungstörchen auf dem benachbarten Feld getroffen. Heute morgen hatten sie sich auf ihren weiten Weg gemacht. Nie wieder werden sie hierher zurück kommen.
Die Eltern erholen sich noch zwei bis drei Tage und dann machen auch sie sich auf den Weg, getrennt. Treue kennen sie nicht. Sie kommen zurück zum Horst, nicht zu einem Partner.

Na dann: Gute Reise und kommt wieder im nächsten Jahr. Hach, ein bisschen wehmütig ist mir da schon jedesmal. Gut, dass ich mit meiner Landpartie nicht noch länger gewartet hatte. So konnte ich Herrn Storch und seine polnische Partnerin noch sehen.

ein unbebrütetes Storchen-Ei hat Herr Heyder immer mit zum Zeigen

Danke an Dietmar Heyder, den Storchenvater, dass er sich Zeit für uns alle genommen hat. Viel hatte er zu erzählen von den Störchen und von der manchmal recht beschwerlichen Beringung der Jungvögel. Die Dürre der letzten Jahre hatte auch ihnen und dem Nachwuchs zu schaffen gemacht. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass alles in der Natur seinen angestammten Platz behalten kann. Immer!

Ich habe dann noch mein ehemaliges Wohnhaus besucht. Da oben, in der Mitte links, habe ich mal gewohnt. Vom Küchenfenster auf der anderen Seite aus, hatte ich einen herrlichen Ausblick über die Felder. Es war eine gute Zeit hier.

mein altes, neu gemachtes Wohnhaus

Jeder Ausflug geht einmal zu Ende. Wenn ich mit Fridolin zur Freundin in die Elsteraue will, muss ich hier lang. Das heißt, die Hälfte der Strecke hab ich heute schon mal geübt.
Ein schöner Tag war das. Ich habe viel gesehen, konnte mit anderen Menschen reden, war nicht alleine. Und bestimmt mache ich mich mal wieder auf den Weg. Die neue Freiheit muss ich nutzen.

Der Golfstrom – die Wärmepumpe Nordeuropas wird schwach.

Wenn das Gleichgewicht kippt.

Nein, ich halte jetzt keine Vorlesung über den Golfstrom, die Wärmepunpe Nordeuropas. Das können andere viel besser und geheim sind ihre Puplikationen auch nicht.
Ich möchte über meine eigene, jahrelange Sorglosigkeit schreiben. Ich dachte nämlich, dass mehr Zeit ist, bestimmte Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Da habe ich mich geirrt.

Vor Jahre, als ich noch in Freizeitpark arbeitete, erzählte mir meine Lieblingskollegin und Freundin, wie sich der Golfstrom verändert und was das für Folgen hätte. Sie wusste, wovon sie redete, denn sie war gerade in Potsdam mit ihrem „Umwelt“-Studium fertig geworden.

Sorge um den Golfstrom und ein alter Zeichenversuch
wenn die Ozeane sich erwärmen

‚Ach naja, wenn alle nicht zuhören, wenn Wissenschaftler gegen Mauern und taube Ohren reden, wenn das niemend interessiert – dich wird es mit deiner begranzten Lebenszeit nicht mehr treffen.‘ So dachte ich damals und fühle mich gar nicht wohl ob meiner Sorglosigkeit.

Wissenschaftler warnen schon lange und so hat mich die gestrige Meldung über das arge Schwächeln des Golfstroms nicht überrascht. Welche Auswirkungen das für uns haben kann, kann man nachlesen. Das muss ich hier nicht ausführen. Und die, denen das zu anstrengend ist und die es gar nicht hören wollen, lesen bei mir auch nicht. Ich war aber dennoch entsetzt, dass es nicht mehr 5 vor 12 ist, sondern vielleicht schon später.

wüste
zunehmende Trockenheit

Wo informiere ich mich denn? Ach, Quellen gibt es viele, Wissenschaftler, die über ihre Forschungen reden auch. Ich lese vor allem die Puplikationen des Klimaforschers Stefan Rahmstorf. Vielleicht bin ich durch die oben erwähnte Freundin dazu gekommen. Ich weiß es nicht mehr.

Nein mit den Leugnern von Klimakrise und anderem streite ich mich nicht mehr. Das raubt nur Kraft und Zeit. Ich will aber auch nichts mehr lesen von ihnen. Ihnen geht es nicht darum, die Wahrheit zu finden, nicht nur, wenn es um den Golfstrom geht. Ihnen geht es um das Rechthaben, um jeden Preis. Und weil es so ist, halte ich mich fern und konzentriere mich lieber darauf, was ich ganz persönlich, als kleine Gudrun, wirklich tun kann. Und da geht doch auch einiges.

Veränderungen im Klima und Schwächeln des Golfstromes
die Natur braucht uns nicht

Der Freundin bin ich sehr dankbar, dass sie mir zu einer Zeit davon erzählt hat, da war in den meisten Medien noch großen Schweigen. Lange Zeit. Wenn man jetzt davon berichtet, kann man sicher sein, dass die Kacke schon irgendwie gewaltig am Dampfen ist.


Ich freue mich, dass ich meine Zeichnungen aus meinem alten Blog wiedergefunden habe und nutzen konnte. Den Zeichengriffel werde ich wohl mal wieder „anspitzen“. Ich habe große Lust dazu.

Besuch der Elsteraue. Landpartie, Geburtstagsfeier, Weibernachmittag.

Wenn ich nicht so ängstlich wäre, gänge es auch mit meinem Fridolin.

Die eine Freundin hatte Geburtstag und wollte die anderen beiden mit dem Auto einsammeln und auch wieder nach Hause bringen. Wir haben aber beschlossen, zu der Freundin zu fahren die am weitesten weg wohnt. Wenn wir uns dort zusammensetzen, dann muss die Wegstrecke nur einmal gefahren werden.
Also haben wir in der Elsteraue den Kaffeetisch gedeckt.

Geburtsagsstrauß aus der Elteraue
Der Geburtstagsstrauß aus der Elsteraue.

Es war so schön wieder mal zusammen zu sitzen, zu schwatzen und zu lachen. Und gelacht haben wir reichlich, so dass ein Nachbar mal schauen musste, wer da so gickert.

Ich bin gerne auf dem Lande, aber ich kann da ohne Hilfe nicht leben. Aber die Freundin besuchen ist immer etwas ganz Besonderes. So einen Hof wünsche ich mir. Da könnte ich nach Herzenslust mit Schafwolle rumdreckern, matschen, färben und im Schuppen einen Webstuhl aufstellen. Ich glaube, ich wäre dann nur draußen.
Das geht so nicht, es geht aber kleiner und anders.

Wenn ich nicht so ein Schisser wäre, könnte ich mich auch mit meinem Fridolin aufmachen in die Elsteraue. Ich habe mir schon die 30 km lange Route angesehen, immer die Radwege lang. Aber alleine? Und wenn ich stehenbleibe? Und wenn es dann dunkel wird?
Ich probiere es aber erst mal mit der Hälfte des Weges, bis zu meinem alten Wohnort im Dörfchen. Mal sehen, ob ich mich irgendwann noch weiter traue.

Wenn man sich wohl fühlt, dann vergeht die Zeit wie im Fluge. Wenn nicht, zieht sich alles wie Kaugummi. Nach dem Regen wurde es kühl und die Mücken ließen uns nicht mehr in Ruhe. So langsam mussten wir uns auf den Heimweg machen. Die Freundin gab mir einen Strauß aus getrockneten Getreide mit. Der steht jetzt auf meinen Schreibtisch.

Die Haus- und Hofkatze ist sehr scheu. Ihr Herz konnte ich noch nicht erobern. Bestimmt war ich nicht das letzte Mal in der Elsteraue. Und dann sehen wir mal, wie weit ich mit meinen Katzen-Überredungskünsten komme.
Auf alle Fälle war es ein sehr schöner Tag mit den Freundinnen für den ich wirklich dankbar bin.

die Haus-und Hofkatze der Freundin aus der Elsteraue
Sie muss ich wohl noch ein bisschen umwerben.

Früher haben wir immer gesagt: „Heute ist Schlüppertag“.

Das heißt wohl besser „Ausruhtag“, ein Tag an dem man nicht gleich in die Sachen springt.

Schlüppertag hatte ich heute. So hieß das früher bei mir und meinen Kindern, wenn man nicht so richtig „aus der Hefe kommt“ und mittags immer noch im Schlüpper herum hockt.

Gestern habe ich mich etwas übernommen. Eine liebe Blogfreundin hatte Aufenthalt in Leipzig. Ich habe mich so gefreut, sie zu sehen, und hatte auch versprochen, dass wir uns mal in Leipzigs Innenstadt herumtreiben. Also habe ich mich mit Rollator und einer anderen Freundin im Schlepptau aufgemacht in die Innenstadt. Danach war die Blogfreundin bestimmt genau so fertig wie ich.
Ich schreibe garantiert noch etwas zu dem Stadtbummel, denn es war sehr schön.

Das Wetter war gut, also habe ich mich heute erstmal auf den Balkon gehockt. Die Büsche davor verdecken prima, dass ich nicht korrekt angezogen bin. Wie gesagt: ich hatte Schlüppertag, zumindest bis weit nach Mittag. Untenrum sieht keiner was, und ansonsten könnte ich jederzeit höflich den Hut ziehen, wenn jemand vorbei kommt. „Habe die Ehre!“

Vor dem Balkon blüht jetzt der Sommerflieder, den ich im vorigem Jahr geplanzt hatte. Ich fädele öfter mal die Gießkanne durch das Katzennetz und dann bekommt der Flieder eine Kanne Wasser, wenn er die Ohren hängen lässt. Meine Erdmännchen wachen fein über den Balkon und über meine Ruhe. Und die muss eben auch mal sein.

Naja, ganz faul war ich heute nicht. Die letzten Beeren habe ich zum Beispiel noch verarbeitet, alles Mögliche wild durcheinander und mit einem Hauch von Zimt. Ich glaube, da nasche ich ab und zu im Winter auch mal davon.
Die Johannisbeerblätter sind getrocknet und in die Gläser gefüllt. Ach lange ist es nicht mehr hin und ich werde mich wieder nach warmen Tee sehnen. Ich freue mich darauf.

Schatten an der Wand
Schatten an der Wand

Wie war das? Manchmal tut es gut, einfach mal die Wand anzuschauen?

Das habe ich denn auch gemacht. Ganz spät am Tage, in den letzten Minuten Sonnenschein, bevor die hinter den Häusern verschwindet, sehe ich an meiner Küchentüre den Schatten einer Pflanze aus dem Fenster. Ich schaue mir die Schattenspiele fasziniert an. Das Bild verändert sich schnell, auch in der Färbung, und im Zimmer wird es noch einmal ganz hell.
Der Witz ist nur, die Sonne scheint gar nicht am Nachmittag auf das Fenster. Dort habe ich Morgensonne, die durch den Kirschbaum blinzelt.

Nee, schärfer wird das Bild nicht. Und ich zeige mal warum.

Sonnenspiegelungen
Sonnen

Die Sonne funzelt die Dachkante und einige Fenster gegenüber und hinter meinem Innenhof an und so bekomme ich noch einen Abschiedsgruß von ihr. Mir gefällt das sehr. Manchmal behaupte ich ganz stur, dass das speziell für mich so ist.

Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag. Es darf auch mal ein Gammeltag – ein Schlüppertag – sein, wenn es gut tut. Heldentaten kann man durchaus mal auf den nächsten Tag verschieben.

Ein Schulterwärmer wie die Marktfrauen anno dunnemals.

Manches hat sich bewährt über lange Zeit. Warum sollte ich das ändern?

Einen Schulterwärmer will ich aus meiner selbstgesponnenen Schafewolle stricken. So einen, den man entweder mit einer Metallschließe zusammenhalten kann oder der auf der Brust verkreuzt und hinter dem Rücken zusammengebunden wird. Die Marktfrauen anno dunnemals hatten das so.

Manche Dinge haben sich einfach bewährt und so werde ich dieses Kleidungsstück so produzieren, dass mich die Schafwolle gut umhüllt. Schafwolle hält die eigene Körperwärme fest. Alles fühlt sich warm an, aber nicht unangenehm heiß oder überhitzt. Logisch, die Wolle schützt die Schafe vor Kälte, Regen und auch Hitze.
Fasst man im Sommer in das Vlies eines Schafes, dann fühlt sich das unten, fast an der Haut, angenehm kühl an. Und Regen? Der perlt ab. Und darüber hinaus kann die Wolle viel Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen.

der Schulterwärmer muss noch viel größer werden
Ich stricke einen Schulterwärmer aus Schafwolle

Der Anfang vom Schulterwärmer ist gestrickt. Ich muss aber noch einiges tun. Deshalb bleiben die Nadeln drin. Jetzt muss ich erstmal wieder Wolle kardieren und verspinnen. Das ist nicht die schlechteste Beschäftigung. Sie beruhigt mich sehr und lässt mich über vieles ohne Aufregung nachdenken. Komischerweise komme ich dabei auch zu Lösungen. Klar, man sagt, wenn die Hände beschäftigt sind, dann wird der Kopf frei.
In anderen Ländern singen die Frauen bei solchen Arbeiten. Wir sind dazu wahrscheinlich viel zu zugeknöpft.

der Anfang für einen Schulterwärmer ist gestrickt
meine Nierchen muss ich schon noch einstricken

Da draußen, vor dem Balkon, fängt gerade mein Sommerflieder an zu blühen. Schön sieht das aus und ich bin gespannt, ob Schmetterlinge ihn finden.
Ich würde gerne da draußen schreiben, aber mein Rechner ist nunmal hier drinnen. Und schreiben muss ich heute noch, denn ich möchte an einer Ausschreibung eines Verlages teilnehmen. Und da brauch ich mal etwas Daumendrücken, dafür, dass ich den Mut haben werde, es auch abzu schicken und dafür, dass etwas daraus werden kann.

Johannisbeeren aus dem Garten – wenig Aufwand, viel Ertrag.

Sie warten mit Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen auf. Gesünder geht’s kaum!

Die ersten, die geerntet werden mussten waren die schwarzen Johannisbeeren. Ich liebe die Beeren und ihre Ernte auch, weil da gleich welche vom Strauch in den Mund wandern. Die Rispe wird in den Mund genommen und der Stiel mit einem Plopp zwischen den Zahnen durch wieder heraus befördert.
Als Kind habe ich mich wahrscheinlich davon ernährt, denn das Abendbrot habe ich in dieser Zeit oft verschmäht.

Ich glaube, die schwarzen Johannisbeeren sind die gehaltvollsten. Sie enthalten zum Beispiel die Vitamine A, B1 (Retinoläquivalent), B2 (Thiamin), B3 (Riboflafin), B5 (Panthenolsäure), B6 (Pyridoxin), B7 (Biotin), B12 (Cobalamin), Folsäure (B9), Vitamin C, D, E, K.

Ich will niemand langweilen, aber eine gute Handvoll dieser Beeren sind eine Vitaminbombe und decken den Tagesbedarf.
Dazu kommen noch Mineralstoffe wie Calzium, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor.

Schwarze Johannisbeeren konservieren für den Winter

Ansatz aus schwarzen Johannisbeeren
Ansatz mit schwrzen Johannisbeeren und deren Blättern

Beim Einkochen zum Beispiel werden viele Vitamine zerstört. Die Minaralstoffe aber bleiben erhalten. Und das ist doch auch schon was. Da die Johannisbeeren entzündungshemmende Stoffe enthalten, habe ich mir einen Auszug mit Alkohol angesetzt. Der muss jetzt noch ziehen, aber im Januar, wenn das Obstangebot eh dürftig ist, dann werde ich abends ein winziges Gläschen trinken. Und weil in den Blättern, die wir meist achtlos wegwerfen, noch mehr Mineralstoffe gespeichert sind als in den Beeren, wanderten auch einige Blätter mit in den Alkohol.

Meine Autoimmunkrankheit wird es nicht heilen, gut tun wird es mir aber auf alle Fälle. Es ist nicht gegen alles und auch nicht für alles ein Kraut gewachsen. Mein Rheumatologe wird nicht arbeitslos. Teure Nahrungsergänzungsmittel werde ich mir aber nie kaufen. Ich beschäftige mich lieber mit den Krütern und Früchten, trage Wissen zusammen und sage das auch weiter.

die Blätter der Johannisbeeren
die Blätter der Johannisbeeren

Die Blätter von Johannisbeeren trocknen gerade für meinen Wintertee. Etwas gesüßt mit Johannisbeermarmelade wird das ein leckeres Vergnügen in der kalten Jahreszeit. Ich freue mich schon sehr darauf, mich in mein Schultertuch aus Schafwolle zu kuscheln und den warmen Tee zu genießen.

Ja, die Beeren zu verarbeiten, macht Arbeit. Ich mache die aber gern und freue mich sehr, wenn ich einige Reserven habe. Die Stachelbeeren habe ich in diesem Jahr alle aufgegessen, weil sie noch nie so süß waren. Jetzt habe ich noch Jockelbeeren zu konservieren, die eine Mischung sind aus Stachelbeeren und schwarzen Johannisbeeren. Der etwas herbe Geschmack, den ich aber sehr mag, ist in diesen Beeren gemildert.
Die Aroniabeeren reifen noch.

schwarze Johannisbeeren
eine gute Ernte gab es in diesem Jahr

Viel Ertrag für wenig Aufwand

Die Beerensträucher machen wenig Aufwand. Herr E. schneidet sie gut und regelmäßig. Sie werden mit Gründünger versorgt und irgendwie haben sie es uns gedankt. Die Ernte war sehr gut.
Meine Tochter konnte sich noch gut daran erinnern, wie wir am Nachmittag immer in den Garten gefahren sind, als sie noch Schulkind war. Es gewitterte öfter und wir haben uns erstmal schnell noch ein Schälchen Beeren gepflückt und die dann genüsslich verdrückt, während es um uns herum grummelte.

Ich habe übrigens Muffins gebacken mit roten Johannisbeeren. Hehe, das ist ein sehr fruchtiges Vergnügen.

rote Johannisbeeren
die roten Johannisbeeren

Und jetzt kümmere ich mich mal wieder um meine Wolle. Ich wünsche euch allen eine gute Woche. Was auch immer passiert, etwas Gutes gibt es immer.

Ruhepause. Beobachtungen von der Gartenliege aus.

Beobachtungen von der Gartenliege aus.

Ruhepause.
Meine zweite Impfung habe ich nun also auch weg. Es beruhigt mich schon sehr. Traurig macht mich, wenn ich sehe, was im Rest der Welt los ist und was dort alles nicht geht. In nicht nur einem Land hungern die Menschen. Der Boden ist ausgedürrt, nichts wächst, Wasser reicht nicht mal zum Trinken, das Vieh stirbt. Und wenn ich dann Kommentare im Netz lese wie: „Na und? Da dürfen sie eben nicht so viele Kinder in die Welt setzen.“, dann bekomme ich Wut.

Leipzig hat Feuerwehr- und Rettungskräfte in die vom Hochwasser verwüsteten Gebiete in Deutschland geschickt. Richtig so. Aber auch da lese ich wieder: „Und, die sächsische Schweiz ist wohl nicht weit weg genug?“ Eigentlich wollte ich über so etwas nie wieder schreiben, weil das nicht viele sind, die so denken und ihren gedanklichen Mist in die Welt quirlen. Weil ich es aber gelesen hatte und noch einiges andere auch, entsetzt bin über die Thüringer CDU und auch über das Verhalten und Geschwätz einger Politiker, brauchte ich eine Ruhepause. Weg vom Netz, weg vom Geschwurbel, weg von empathielosem Gesabbel. Und wo finde ich Ruhe? Klar, im Garten.

Ruhepause: Auf der Wiese habe ich gelegen

Ruhepause im Garten

Nein, Gras gekaut habe ich nicht. Aber herrlich war es.
Herr E. hatte mir für meine Ruhepause die Liege auf die Wiese unter die beiden Obstbäube gestellt. Ich mag es sehr, im Schatten von Bäumen zu sein und den geben unsere beiden Bäume jetzt. Über mir hopsten vielleicht zwanzig Meisen in den Bäumen herum und holten sich Körnchen aus dem Futterspender. Sie haben sich sehr benommen. Meine Liege blieb sauber.
Mir war schon klar, dass ich nicht zum Schlafen komme. Es gab einfach zu viel zu sehen.

Lavendula hat Besuch

Die Wiese haben wir nicht kurzgesäbelt. Schön war es, von der Liege aus das Gesummsel zu beobachten am Klee und auch auf dem Lavendel. Die weißen Schmetterlinge scheinen bei uns zu wohnen. Sie sind in jedem Sommer da und ich freue mich jedesmal wieder über die quirligen Gesellen.

Kürbisanbau – im Dörfchen abgekuckt und nachgeahmt

Vor Jahren hatte ich gesehen, wie jemand im Dörfchen seine Kürbisse wachsen ließ. Das wollte ich auch immer so haben und deshalb habe ich die Ranke nach oben und auch so auf den Zaun gefädelt. Noch haben die Pflanzen ein bisschen Ruhepause, aber wenn dann vielleicht dicke Kürbisse am Zaum hängen, dann freue ich mich. Sie fühlen sich offenbar recht wohl an ihrem Zaun, denn sie blühen üppig.
Wie Herr E. aber dann zu seinem Teichfilter kommen will, weiß ich nicht.

Ruhepause und dann Entfaltung zu voller Pracht und Schönheit

An der Kardendistel ist ja immer viel los. Die Hummeln, diese Plüschpopos, sind dort fast den genzen Tag zu finden. Diesmal aber war noch jemand anders da.
Und da hat es mich von meiner Liege hochgezogen. Ich musste mit der Kamera unbedingt da hin.
Mein Schmetterling bewegte sich von Blüte zu Blüte, immer um die Kardendistel herum. Und immer, wenn er ein Stücke nachrückte, öffnete er ganz kurz die Fügel. Also legte ich mich mit der Kamera auf die Lauer, war allerdings ständig zu spät. Aber dann hat sich meine Geduld doch noch gelohnt.

in voller Pracht und Schönheit
in voller Pracht und Schönheit

Mein kleines Biotop im Garten. Ein ganz kleiner Beitrag für die Umwelt.

Mancmal kommt es mir zu wenig vor, was ich tun kann.

Früher habe ich viel gemacht im Garten. Umgraben, pflanzen, pflegen – all das war kein Problem. Ich habe es gern gemacht. Heute mache ich- sagen wir mal – die Pressearbeit über das kleine Biotop im Garten, was durch uns entstanden ist.

Eine Zeitlang wollte ich gar nicht mehr in den Garten. Ich bin nicht der, der gerne Anweisungen gibt. Viel lieber wühle ich selber in der Erde. Aber das geht nicht mehr so.
Ich bin sehr froh, dass ich überhaupt wieder gut bis in den Garten komme. Mit meinem Fridolin ist das kein Problem mehr.

In unserem Garten sieht es nicht aus, wie geleckt oder gebohnert. Ich möchte schon, dass eine kleine Wildnis den Vögeln und Kleintieren Schutz bietet und die Gelegenheit zur Futtersuche. Vieles habe ich mir zur Balkongestaltung übernommen.
Trotz Vogelfutterplatz suchen die Vögel nach Blattläusen, Würmchen, Käfern. Gestern hatte ich das Gefühl, dass alle Vögel der Gartenanlage bei uns im Biotop im Garten waren. (Und der Garten bei uns ist blattlausfrei.)

Die Vögel sind so verschieden und doch vertragen sie sich. Über einen kleinen Spatz habe ich herzlich gelacht. Er saß am Futterplatz. Zuerst rief er nach seiner Mama, schließlich hatte sie ihn ins Biotop im Garten geschleppt. Die war aber der Meinung, dass genug Futter da ist und er ja schon ein großer Vogel war. Also fing er selber an zu picken. Näherte sich ihm ein anderer Vogel fing er an zu schreien. Ich habe es ganz deutlich gehört, wie er „Meins, meins, meiiiiiins“ gerufen hat. Jaaaa!

Biotop im Garten: Kardendistel
die Kardendistel

Für die Insekten ist der Tisch natürlich auch gedeckt. Libellen legen ihre Eier im Schilf ab. Allerlei Hummeln, Wildbienen, Schwebefliegen und andere bedienen sich am Lawendel und anderen Blüten. Für sie liegt Todholz an verschiedenen Stellen und die Wiese ist nicht golfplatztauglich. Sie bietet Vögeln Schutz und Insekten Futter.

Ich schneide auch Verblühtes nicht unbedingt ab. Es sei denn ich möchte eine zweite Blühphase. Die Samen holen sich die Vögel und die Stängel dienen den Insekten als Ablageort für ihre Nachkommen. Und im Winter, mit Raureif bedeckt, sieht es sogar schön aus.

Irgendwie ist viel Leben im Garten und da wird das Biotop im Garten für mich zu einem Ort der Freude. Meine Lieblingspflanze, die Schafgarbe, ist übrigens die Staude des Jahres 2021 geworden. Das freut mich sehr, weil ich auch schon belächelt wurde, als ich Schafgarbe in den Garten gepflanzt hatte.
Mal sehen, ob ich zu der Pflanze mal einen Extrabeitrag mache. Ich mag diese Heilpflanze sehr, habe sie sogar mal gezeichnet.

Meine Zeichnung. Die Schafgarbe wurde Staude des Jahres 2021. Ich freue mich sehr.

Der Tod ist gewiss – die Stunde nicht. Eine Software will das ändern.

Menschenskinder, schwere Kost vor dem Wochenende. Ich musste das aber los werden und darüber schreiben.

Wenn ein Mensch stirbt ändert sich manchmal von einem Tag auf den anderen alles. Nicht nur der Verlust des geliebten Menschen ist zu beklagen, sondern auch das gewohnte Leben mit seinem Standart geht oft verloren. Man sollte sich besser auf den Tod vorbereiten können, meinten die Entwickler der kanadischen Software „Elder Live Calculator“.

Leipziger Rathaus am Abend
das Leipziger Rathaus am Abend

Was hat Leipziger Rathaus damit zu tun?
An diesem Rathaus, hier auf dem Bild nicht zu sehen weil auf der rechten Seite, gibt es eine Rathausuhr. Oben an der Uhr steht: Mors certa – Hora incerta. Der Tod ist gewiss, die Stunde nicht. Das sollte auch so bleiben, finde ich.

Die oben genannte Software soll den Zeitpunkt errechnen, wenn einen der Tod ereilt. Natürlich erst, nachdem allerlei Angaben zum Leben eines Menschen, sein Alter, seine Vorerkrankungen, Geschlecht, Bildungsabschluss und einiges mehr eingespeist wurden. Dann rödelt der Allgorthmus los und erreichnet ein Ergebnis bis auf einen Monat genau.

Familie und Pflegedienste wären so besser planbar, sagt man. Eine Krankenkasse könnte aber auch zu der Entscheidung kommen, dass sich die teure Therapie nicht mehr lohnt. Oder eine Versicherung kündigt schnell noch alle Versicherungen. Wirtschaftlichkeit steht da im Vordergrund. Und das verursacht mir Bauchgrimmen.

Ja, über den Tod muss man reden, auch in den Familien. Aber gleichzeitig sollte man jede lebenswerte Minute mit seinen Angehörigen nutzen. Ich finde diese Software einfach nur unmenschlich. Manchmal mache ich Witze darüber, was ich noch kurz vor dem Ableben für Blödsinn machen würde. Aber wisst ihr was? Ich will weder die Stunde wissen, noch den Monat. Auf einem Pulverfass zu sitzen finde ich nicht zumutbar.

Meine Informationen habe ich übrigens von „netzpolitik.org“. Ich lese dort regelmäßig, habe auch den Newsletter abboniert, weil ich schon wissen will, was sich in der digitalen Welt so tut.

Von der Rathausuhr hatte ich kein ordentliches Foto, deshalb habe ich mal fix eine Zeichnung gemacht. Nein, ein Kunstwerk ist es nicht, aber so ähnlich sieht sie aus, die Uhr mit ihrem Spruch.
Hora incerta – ja so sollte es für mich bleiben.

Dar Tod ist gewiss - die Stunde nicht. (Leipziger Rathausuhr.)