Katzenspaß und Katzenkummer

Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe, ich schwör’s euch!
(Rainer Maria Rilke)

Wer so ein Tier hat, muss ab und zu auch für Katzenspaß sorgen.
Meine Penny ist nun schon in die Jahre gekommen. Die Krebsdiagnose war auch keine gute Nachricht. Und trotzdem möchte ich ihr das Leben, das noch verbleibt, so angenehm wie möglich machen. Bis zu dem Zeitpunkt, … Nein, daran denke ich mal noch nicht.

Ausschau nach Katzenspaß
An alle: Das ist ganz alleine mein Revier mit einer großen Sicherheitszone drumherum!

Um unser Haus herum schleicht eine fremde Katze, die sich manchmal vor meinen Balkon setzt. Wenn Penny draußen ist, regt sie das sehr auf. Nein, auf Brautschau oder zum „Schaulaufen“ will sie nicht mehr. Sie faucht und brummt die Fremde an, als würde man ihr den Lebensraum streitig machen wollen. Vielleicht empfindet sie das wirlich so: Da dringt wer ein in ihr Revier. Und an der Stelle hört der Katzenspaß auf.

Als Penny bei mir einzog, war es meine Katze Kleo, die fauchte und brummte. Die hat, so klein und zierlich sie war, jede Katze aus dem Garten am Haus vertrieben, mit Prügel. „Naturstinker“ hatten wir sie genannt, weil sie anderen Katzen gegenüber so übellaunig und garstig war.
An Penny hat sie sich aber dann gewöhnt. Und nun ist die es, die stänkert. Ich wurde gleich mit angefaucht.

Katzenspaß für Penny

Penny kann man schnell wieder ablenken, wenn es was zum Fressen gibt. Da schluckt sie auch jede Medizin. Aber ein ganz klein wenig tun dafür muss sie auch noch. Und jetzt frage ich mich ernsthaft, wer von uns beiden den meisten Katzenspaß erlebt.

Ostern, Leben und Sonne

Nun ist Ostern schon fast wieder vorbei. Ruhig war es bei mir. Nichts drängte, nichts musste sein. Ich hatte Zeit für meine kranke Katze und für das erwachende Leben draußen in meinem Innenhof.

Ostern ist bei mir verbunden mit dem erwachendem Leben im Frühling
Der einzige Osterschmuck

Ostern ist für mich immer verbunden mit dem beginnenden Leben draußen nach dem Winter. Das Gras wird wieder grün, die Büsche und Bäume bekommen Blätter und ich freue mich über jedes Blümchen auf der Wiese. Der Kastanienbaum im Innenhof hat schon Blütenstände angesetzt.
Ich bin an einem Ostersonntag geboren wurden. Vielleicht empfinde ich die Zeit jetzt deshalb so stark als richtigen Anfang vom Jahr und vom Leben.

Emsiges Leben gibt es zum Beispiel auch bei den Tieren draußen. Alle waren eifrig mit Nestbau beschäftigt. Ich glaube, meine Haus- und Hofmeise brütet schon und bei Spatzens schreit der Nachwuchs schon nach Futter. Fasziniert war ich davon, wie das Elsterpärchen ihr Nest verteidigt hat gegen eine Krähe. Sie haben die Krähe nicht nur von der Tanne weg gescheucht, sie haben erst Ruhe gegeben, als der Rabenvogel den Innenhof verlassen hat.
Amseln, Elstern und Tauben kommen ab und zu auf mein Fensterbrett, vor allem wenn sie Durst haben. Es freut mich, dass sie mich besuchen und dass ich ihnen etwas Gutes tun kann.

Die Tage mal ganz für mich zu haben, war gar nicht so schlecht. Gestern packte mich der Appetit auf ein süßes Essen. Und so gab es weder Eierspeise noch einen feinen Osterbraten, sondern Holundersuppe. Naja, großartig punkten kann ich damit nicht, aber wisst ihr was? Die Suppe war köstlich und genau das Richtige für den „süßen Zahn“.
Ich singe jetzt lieber kein Loblied auf meinen Holunder.

die Kastanie setzt Blüten an
Die Kastanie setzt Blüten an.

Es gibt so viel Schönes da draußen. Man muss es nur sehen. Und beschützen. Und wenn auch nur im Kleinen und auf meine Weise, das kann ich auch.

So richtige Muße habe ich noch nicht

Nein, so richtige Muße habe ich noch nicht, aber ich arbeite daran. Um bestimmte Sachen machen zu können, brauche ich Ruhe und Gelassenheit. Und die war mir einwenig abhanden gekommen. Zeichnen wollte ich schon immer mal wieder, aber es ging nicht.

In mein neues Grafikprogramm habe ich mich noch nicht ganz eingearbeitet. Die Werkzeuge sind halt immer anders in den verschiedenen Programmen. Ich muss die Pinsel und ihre Einstellungen ausprobieren und verwerfe das manchmal gleich oder später.
Meine Baldrianblüten sind ein Anfang, nichts Fertiges.

Wenigstens habe ich mich heute mal wieder an mein Programm gewagt, mich zur Ordnung gerufen und losgelegt. Zeit ist es nicht, die mir fehlt. Herr E. ist 10 Tage bei seiner Tochter. Meine Wolle ist in einer Kiste auf dem Schrank und gerade unerreichbar, weil ich nicht klettern mag. Woran liegt es denn dann, dass ich keine Muße habe, unruhig und haspelig bin?

Muße haben zum Zeichnen
Zeichnung von Baldrianblüten – unvollendet

In der Pandemie blieb mir nichts anderes übrig als mich zurück zu nehmen. Das war nicht prickelnd, aber ich hab es überstanden. Ich habe viel telefoniert, auch Videotelefonie genutzt. Das ganze Hickhack bei den Maßnahmen ging mir irgendwann allerdings gründlich auf den Keks. Die Meinungen polarisierten sich immer mehr. Manchmal scheint es, dass man nicht wieder zusammen kommt.
Fragen bei mir blieben.

Wenn man Fragen hat, ist man nicht gleich ein Corona-Gegner und auch kein Schwurbler. Und wenn man Fragen zur gegenwärtigen Außenpolitik, Wirtschafts- oder Finazpoltik hat, ist man kein Putin-Freund und auch kein Reichsbürger. Manche sind durch solche Vergleiche so verunsichert, dass sie jetzt lieber ihren Mund halten. Und das halte ich nun wieder für gefährlich.

Zurück zur Muße. (wer mehr wissen will …)
Nach meinem Kluge (Ethymologisches Wörterbuch, De Gruyter) gehört das Wort „Muße“ seit dem 8.HJ zum Standartwortschatz, in muozom ‚allmählich‘. Na bitte! Dann mache ich mich mal wieder an meine Zeichnung und nähere mich vielleicht ganz allmählich dem, was ich wirklich haben will.
Der schwarze Hintergrund hat keinen tieferen Sinn. Ich brauche das, um meine Zeichnung zu kontrollieren. Bestimmt wird das mal Himmelblau oder Frühlingsgras-Grün. 🙂

Flieg ich durch die Welt

„Flieg ich durch die Welt“, diese Sehnsucht hatte ich schon immer und das war eine treibende Kraft und blieb es bis heute.

Am Wochenende bin ich eines Abends vor dem Fernseher „kleben“geblieben. Es kommt selten vor, aber manchmal schon.
City, die Band mit der ich groß geworden bin, geht in die letzte Runde, d.h. nach 50 Jahren (!) ist zum Jahresende Schluss. Und wie sich das für gestandene Musiker gehört, gehen sie auf Abschiedstournee, zusammen mit den Berliner Symphonikern. Eines der Konzerte wurde im Fernsehen übertragen (Link führt {eine Zeit lang noch} zur ARD-Mediathek) und ich sah es mir an; mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

In ihren Liedern fand ich mich wieder, sowohl damals und als auch jetzt noch. Typen wie den „King vom Brenzlauer Berg“ gab es bei uns auch. Die Texte fanden hier im Osten wahrscheinlich stärkere Aufmerksamkeit als anderswo. In ihnen waren Botschaften, die man nicht immer und nicht laut heraus posaunen konnte. Sie machten Mut, trösteten, ließen einen nachdenklich werden und manchmal auch trotzig.

Citys Song „Am Fenster“ schlug damals ein wie eine Bombe. Ich war noch ganz jung und die Bandmitglieder hatten noch Haare.
Keiner von uns tanzte, alle standen und hörten einfach nur zu, besonders bei dem Violinen-Solo von Georgi Gogow. Der Text zum Song stammte übrigens von Hildegard Maria Rauchfuß.

Seit damals ist viel Zeit vergangen und ich habe mich gefreut, die Jungs mal wieder zu sehen und zu hören. Nur „flieg ich durch die Welt“ kann ich erst jetzt so richtig singen, weil ich es bald machen werde. Wer weiß, wo es mich noch hintreibt.

Es ist ein kleiner Abschied; deshalb das weinende Auge. Die Lieder aber werden mir jedoch bleiben, alle, auch das hier. Es scheint fast, als ob sie es für mich geschrieben haben. Ich bin manchmal anders, habe anderes erlebt und mich hat anderes geprägt. Wie heißt es zum Beispiel im Lied: „Hab‘ keine Berge versetzt, nur ein Haus drauf gebaut.“

Danke, City. Danke, Jungs.

Die immer das Fenster voll pütschern

Ein Theater vor meinem Fenster! Da musste ich doch mal schauen, was da los ist und wer die sind, die mein Fenster immer arg voll pütschern.
Als ich mit der Kamera kam, war es schon zu spät. Fette Tropfen, zierten die Scheibe. Fenster öffnen ging natürlich nicht. Ich zeige euch die „Rasselbande“ trotzdem.

nach einem Trunk und einem Bade ruft er seine Frau

Herr Amsel war der Erste. Gut, er kennt meine Vogeltränke schon und kann auch ganz besonders gut mein Fenster voll pütschern. Da kennt er nichts!
Es war wochenlang furztrocken bei uns. Ich weiß, dass die Vögel Durst haben und auch baden müssen. Da putze ich auch gerne ständig ihre „Badewanne“ und fülle Wasser nach.

Herr Amsel setzte sich dann auf den Wannenrand und trällerte ganz laut.

sie ist sehr scheu, aber der Durst trieb sie her

Es dauerte nicht lange, da kam sie. Frau Amsel war zum ersten Mal da und war sehr scheu. Die Amseln waren in den vergangenen zwei Jahren noch nie auf meinem Fensterbrett. Jetzt, wo der Wassermangel sie treibt, wagen sie es. Sie sind willkommen. Und vielleicht nehmen sie meinen für sie bestimmten Nistkasten auf dem Balkon an. Leicht haben sie es nämlich nicht, ihre Jungen aufzuziehen. Bei uns in der Nähe wohnen auch Bussard, Rabe und Elster.
Auch Frau Amsel konnte ausgiebig baden und natürlich was? Pütschern.

beobachten durch die nasse Scheibe, aber ich zeige es trotzdem mal

Ich habe jetzt noch zwei Wasserstellen aufgestellt. Großen Durst haben alle Vögel da draußen und wenn sie mal die Scheibe voll pütschern, ist dass nicht schlimm. Ich habe Lappen und Glasreiniger im Hause.
Frau Elster war dann auch noch da. Ich hatte mich schon gewundert, wer da so poltert im Bade. Wenn der Bussard nun auch noch kommen sollte, dann reichen meine Näpfchen allerdings nicht mehr aus.
Meisi war jedenfalls entsetzt, dass ihm das Bad nicht mehr alleine gehört. Ich aber freue mich natürlich, dass so viel los ist vor meinem Fenster.

Danke

Zuerst möchte ich allen Danke sagen, die mir per Mail, über fb oder hier im Blog zum Geburtsag gratuliert haben. Mit meinem Geburtstag habe ich es nicht so, aber trotzdem freue ich mich über jeden Gruß, weil sie Kraft geben und Ansporn und einen das Gefühl nehmen, alleine zu sein.
Clara, dein Ständchen war eine Wucht.

Über meine Kinder habe ich mich sehr gefreut. Mit allen Dreien konnte ich schwatzen. Es war richtig schön.
Geschenke bekam ich auch (das ist eine Auswahl). Und die waren genau auf mich „zugeschnitten“. Meine Kinder kennen mich halt und machen sich immer Gedanken, wie man mir eine Freude bereiten kann. Die ist ihnen auch gelungen, jedem von ihnen. Danke auch an euch und an Herrn E.

danke für alle Geschenke
Die Lazy Kate kommt heute noch zum Einsatz.

Bei mir ist noch nicht alles gut. Auf den Termin bei der HNO-Ärztin hatte ich drei Wochen gewartet, aber er fiel aus, weil die Ärztin an Corona erkrankt war. Da ich nur mit einem tagesaktuellen Test behandelt werden sollte, nützte der mir zwar dann nichts, aber ich weiß, dass erstmal alles in Ordnung ist in dieser Hinsicht. Ich hatte nun angefangen, meinen Kehlkopf und die Stimmbänder mit Speiseöl zu behandeln, es aber dann wieder gelassen, obwohl es ganz gut tat. Speiseöl ist hier Mangelware und das, was ich noch habe, brauche ich für Salate und Co.

Trotzdem fühle ich mich wieder viel, viel besser und habe auch schon wieder Ideen im Zettelkasten. Als Erstes fiel mir auf, dass meine Socken zum Erbarmen waren. Stopfen hat sich nun irgendwie „ausgestopft“.
Wir hatte in dem Ort meiner Kindheit einen Schneider. Der hat wunderbare Kostüme für die Damen geschneidert. Von weit her reisten die Damen an, die Maßgeschneidertes haben wollten. Ihr hättet aber mal sehen sollen, wie er selber in seiner Hose hing und wie die aussah! So kam ich mir jetzt vor mit meinen Socken und musste handeln.

Die Ideen kommen also wieder. Und einen großen Antel haben viele von euch, weil ihr da wart. Danke nochmal.
Eigentlich wollte ich jetzt anfangen, an meiner Schafgeschichte weiter zu schreiben. So wie es aussieht würde ich mit einem Sockenbuch schneller fertig werden. Ich gehe aber doch mal lieber zu meinen Schafen.


Es blüht hier für mich.

Manchmal ist es gut, wenn ein bestimmtes Datum auf den Frühling fällt.

Meine Freundin mag schöne Blumensträuße. Sie kauft sich selber welche und sie verschenkt auch gerne Blumen. Ich habe das bestimmt von meinem Vater geerbt, denn ich mag das Sterben in der Vase nicht. Und dehalb erzähle ich immer allen, dass sie mir bitte keinen Blumenstrauß schenken sollen.
Es blüht nun aber doch für mich.

Meine Lieblings-Agrargenossenschaft bestellt in jedem Jahr Blühwiesen vor den Toren der Stadt Leipzig und als Rand auf ihren Feldern. Und jedes Jahr im Frühling bekomme ich meinen speziellen Blumenstrauß. Es blüht nicht nur für mich, sondern auch für die Bienchen und andere Insekten.
Danke, Herr E. für das besondere Geschenk.

es blüht für mich und die Bienchen
Es blüht für mich auf 10 cm2

Meine Freundin fährt bestimmt mal wieder mit mir zur Blühwiese. Mit Fridolin war ich allerdings auch schon dort. Es ist ja unmittelbar vor meiner Haustür.
Man kann dort in aller Ruhe schöne Fotos und jede Menge Entdeckungen machen von allem, was da kreucht und fleucht. Darauf freue ich mich schon. Und bei der Gelegenheit kann ich gleich mal wieder den gläsernen Kuhstall besuchen und den Hofladen.

Es ist verdammt kalt draußen. Ich habe eine große Sehnsucht nach dem Draußen, aber wenn man die meiste Zeit sitzt ist das nicht gerade angenehm. Also mache ich es mir heute zu Hause so richtig gemütlich.


Alles für die Katz

Alles für die Katz – so heißt im Moment unser Motto.
Eine Woche nach dem ersten Verdacht des Tierarztes musste Penny heute wieder vorgestellt werden. Alles fing damit an, dass sie unangenehm aus dem Katzenmäulchen roch. Das ist inzwischen wieder vorbei.
Schmerzen hatte sie keine, sie bekam Antibiotika und nach einer Woche sollte klar sein, ob es ein Abszess ist oder aber ein Karzinom.

Herr E. hat die Transportbox mit unsrer Katz ans Fußende vom Fridolin gepackt und ist zum Tierarzt gegurkt. Ich hätte das nicht geschafft, weil ich so nicht hätte fahren können. Kalt war es geworden und Penny bekam auch noch eine Decke über die Box.

Die Befürchtung wurde zur Gewissheit. Meine Katze leidet an einem Tumor. „Die sieht aber nicht so aus, als ob sie sterben möchte.“, meinte die Tierärztin. Schmerzen hat sie keine und wie immer einen guten Appetit. Ich will ja nichts sagen, aber unsere Katze ist arg verfressen.

Nachdem die Wunde gereinigt war, die Spritze drin und die Medikamente mitgegeben, brachte Fridolin Herrn E. und die Penny wieder nach Hause.
Nächste Woche wird nochmal kontrolliert und dann hoffen wir, dass Penny noch einen feinen Sommer erleben kann. Wenn es schlimm wird, wissen alle, was zu tun ist.

Auch mein Schultertuch aus Gotlandwolle st schon lange für die Katz.
Auch mein Schultertuch ist schon lange für die Katz.

Tja, und nun ist alles für die Katz und vieles dreht sich jetzt um sie. Penny muss nur mal miepsen und schon sind ihr alle zu Diensten. Fünfzehn Jahre wohnt sie nun bei uns. Sie gehört zur eben Familie.

Gandhi – Respektsperson, Vorbild, Leitfigur.

Sobald der Geist der Ausbeutung besiegt ist, wird man Aufrüstung als eine ganz unerträgliche Last empfinden. Zu wirklicher Abrüstung kann es erst kommen, wenn die Völker der Welt aufhören, sich gegenseitig auszubeuten.
Mahatma Gandhi

Ich wollte es einfach mal wissen: Hatte ich als junge Gudrun ein Vorbild, eine Leitfigur? Was hat mich denn geprägt? Was hat mir Halt gegeben, auch in schwierigen oder Krisen-Zeiten?
Durch Zufall bin ich die Tage auf einen Film auf Arte gestoßen: „Gandhi“. Oh ja, ich kann mich erinnern, dass ich mich mal sehr für die Person und seine Auffassung zu Gewalt beschäftigt hatte. Meine Eltern hatten zum Beispiel eine ganz andere Meinung über ihn als ich. Ich las damals alles, was ich über Gandhi fand, forstete Bibliotheken durch. Er war auf alle Fälle einer, der mich zum Pazifisten werden ließ, ein Vorbild. Pazifist bin ich immer noch.

Kriege haben noch nie Gutes gebracht außer vielleicht für die, die daran verdienen), aber Tod, Leid, materielle Verluste, Verlust der Menschlichkeit. Im Grunde genommen geht es doch immer um Macht, um Vormachtstellung, billige Rohstoffe und Produktionen. Und während so manche Nation den umweltpolitischen Saubermann spielt, ersticken andere in unserem Müll und können von der Arbeit für diese Nationen nicht existieren. Und wehe, irgendwer muckt auf! Dann …

Ganz ehrlich, 100 Milliarden sollten wir lieber in die Forschung stecken, in alternative Energiegewinnung, in Bildung, in dringend notwendige Umweltprojekte. Aber das ist ja gerade nicht angedacht. Die Umwelt retten steht jetzt mal nicht im Vordergrund und vorbereiten auf solche Krisen wie jetzt mit Corona offensichtlich auch nicht mehr.
Man kann mich noch so sehr beschallen mit Kriegspropaganda (dazu schreibe ich bestimmt später noch mal etwas), meine Meinung zu Aufrüstung, Kriegen, Abschreckung und ähnlichem ändere  ich nicht. ICH WILL KEINE KRIEGE! Nirgendwo.

Aber zurück zu Gandhi.
Damals habe ich nicht alles verstanden, wie er sich sehr eingesetzt hat gegen eine Kolonialmacht, wie er wollte, dass sein Land unabhängig werden kann, auch von den englischen Tuchen. „Stellt sie selber her.“, forderte er seine Landsleute auf und entwickelte ein Spinnrad für jeden Hausgebrauch. Wenn man sich die indische Fahne ansieht, dann ist dort das Spinnrad noch immer zu finden. Und für mich ist das in meinem Spinnstübchen besonders interessant.

Gandhi und das Spinnrad als Symbol der Unabhängigkeit
Das Spinnrad in der indischen Flagge

Ja, Ghandi ist und bleibt ein Vorbild für mich. Mir geht es wieder besser, denn ich finde meine Worte wieder, auch das Wort „Nein!“.

Die Kleiderordnung

Ich packe gerade meine „Dienstkleidung“ weg. Einmal noch musste ich sie meiner Schneiderpuppe anziehen, ehe sie in der Truhe verschwindet. Ganz trennen kann ich mich noch nicht davon, denn es hängen zu viele Erinnerungen dran; gute Erinnerungen. Die Kleiderordnung ändert sich eben gerade auch, wie so vieles.

Kleiderordnung Dienstkleidung

Meine Tochter will mit mir ein Museumsdorf bei LA besuchen, da wo es anfing . Das ist noch genauso, wie die Siedler es anno dunnemals aufgebaut hatten.
In einem Haus steht auch ein altes Spinnrad. Ich würde gern fragen, ob ich dort mal spinnen darf.

Meine Tochter erzählte auch, dass die Siedler vom kalifornischem Staat Geld bekommen haben, dass sie Land erwerben und ein Haus bauen konnten.
„Gibt es die Regelung noch?“, fragte ich sie spaßhaft.
„Nee, zu spät.“

So, genug von Kleiderordnung und so. Ich bin gespannt, wie ich die Stadt erleben werde und ob ich da leben könnte. Auf das Minnie Palmer Haus freue ich mich jedenfalls schon sehr.