Frühstück mit „Altenborjer Zeechenkase“ – so wie früher „Derheeme“

Derheme bleibt Derheeme – zumindest ein bisschen.

Manchmal „sackt es mich“ und ich bekomme einen unbändigen appetit auf irgendwas. Bloß gut, dass ich keinen Deal mit einer boshaften Fee eingehen musste, sonst hieße vielleicht meine Erstgeborene nicht Rapunzel, sondern „Altenborjer Zeechenkase“. Bloß gut, dass ich ohne sie zu meinen Frühstück mit dem traditionellen Ziegenkäse gekommen bin.

Frühstück mit Altenborjer Zeechenkase
die Hülle habe ich etwas verknittert, aber der Käse ist …. eine Wucht

Der Käse ist wunderbar cremig und schmeckt überhaupt nicht streng. Er wird nämlich aus einer Mischung aus Kuh- und Ziegenmilch gemacht. Und das schon etlichen Jahrzehnten.
Mein Frühstück mit Altenborger Zeegenkase habe ich sehr genossen. Ein bisschen war es wie früher als ich bei meiner Oma am Küchentisch saß. Sie klemmte das Brot in einen Arm und schnitt mir mit dem Riesen-Brotmesser eine Scheibe ab. Den Käse machte sie selber.

der "Altenborjer Zeechenkaase"
die Zeichnung gefällt mir auf der Verpackung: das Altenburger Hügelland

Ich bekam plötzlich so etwas wie Heimweh nach der Stadt Altenburg, die ich so liebte. Und nach der Mundart, die nur die ganz Alten noch sprechen. Bei den anderen hört man sie aber auch noch. Auch ich kann es nicht ganz verstecken.

Der Altenborjer Zeechenkase – Mundartliches

Wullt ihr eich grindlich auskoriere,
mißt ihr nich longe rimprobiere,
wullt stark ihr ware und genase,
aßt Altenborjer Zeechenkase.

Ja, hab ich gemacht. 😀

Derheeme bleibt immer ein bisschen da

Vielleicht schaffe ich es mal wieder, diese Stadt zu besuchen, in der ich einige Zeit verbracht habe. Es waren gute Jahre, weil da die Welt für mich noch in Ordnung schien. Vielleicht behalte ich aber auch alles einfach fest in meinen Erinnerungen und mache mich mal wieder zum Frühstück über Altenborjer Zeechenkase her. Wie schon damals bei meiner Oma.

Wolle spinnen an Regentagen. Und ich schreibe auch noch darüber.

„Der Regen beschenkt Blätter mit Regenperlen. Sie glänzen damit“ (Erhard Horst Bellermann, Gedankenreich, Engelsdorfer Verlag 2004)

Spinnen an Regentagen.
Nie wieder wollte ich mich über Regen ärgern oder aufregen. Und bis jetzt habe ich es auch noch nicht getan. Zu kostbar finde ich das Nass, welches vom Himmel fällt. Und in der letzten Zeit haben wor auch die eine oder andere Kleinigkeit abbekommen in der Leipziger Tieflandsbucht.

Spinnen an Regentagen - ohne Groll
da zieht ein Gewitter auf

Ich habe mein Spinnrad „flott gemacht“ und mal wieder etwas Wolle gesponnen. Spinnen an Regentagen, das ist einer der Beschäftigungen, wenn ich mal nicht raus will. Eine Geschichte, erstellt in „Pages“ ist auch fertig geworden und ein kleines Video ist noch in Arbeit.

Wollwäsche
Wollwäsche

Ein Teil von Karins Wolle hatte ich schon gewaschen. Die konnte ich nun nutzen für mein Spinnen an Regentagen. Auf die letzten warmen Tage im Herbst freue ich mich schon. Dann werde ich das Spinnrad auf den Balkon tragen lassen.
(Liebe Karin, die Wolle ist herrlich weich.)

Warum schreibe ich wieder und wieder über das Spinnen? Nun, einmal weil ich auf keinerlei Quoten achte und achten muss und auch nicht der Universalunterhalter sein möchte. Und zum Zweiten, weil es mir einfach Spaß macht, gut tut und mich schon einmal aus einem ganz tiefen Tal gelockt hat. Ich glaube, ich schreibe das auch hier nochmal auf, wie das war mit den Schafen, der Wolle und dem Spinnen. Im alten Blog hatte es gestanden.
Jeder sollte so eine wohltuende Beschäftigung haben, und zwar bevor es zu einer Krise kommt. Das hat sich mir jetzt in Pandemiezeiten wieder gezeigt.

Im Telefonat mit der Nordsee-Tochter fragte sie mich, ob ich an meinem Buch weiter geschrieben habe. Mmmm, nein! Ich war ehrlich. Und ja, ich sollte das ändern.

Die Vögel draußen stört kein Regen. Sie zwitschern und singen einfach weiter.

Papiergarn. Eine Spielerei, weil Papier so geduldig ist.

Ich muss nun mal alles ausprobieren und auch sehen, wie ich Altes verwerten kann. Nur das Wort „Upcycling“ mag ich so gar nicht.

Vor einigen Tagen hatte ich die Handspindeln am Wickel. Durch Zufall stieß ich dann im Netz auf die „Zeitungsspinnerin“. Sie zerschneidet alte Zeitungen, verdreht das Papier mit einer (nun inzwischen elektrisch betriebenen) Spindel und stellt Papiergarn her, welches sie dann auch noch verarbeitet.
Klar, dass ich das auch probieren musste. Also habe ich das Leipziger Amtsblatt in Streifen geschnitten und die Handspindel gedreht.

Papiergarn aus alten Zeitungen machen
Zeitung in Streifen schneiden, zu einem Band zusammenkleben und verdrehen zu Papiergarn.

Manchmal braucht man nur die richtige Idee.
Die Zeitungsspinnerin hat das Ganze inzwischen zu ihrem Beruf gemacht. Sie gibt Workshops und verkauft auch ihre Produkte. Für mich war das nur ein Probieren. Ich bleibe bei meiner Wolle. Aber ihren Mut bewundere ich sehr. „Am Anfang wurde ich belächelt“, sagt sie.

Zwei Knäuel Papiergarn aus einem Leipziger Amtsblatt
Zwei Knäuel Papiergarn aus einem Leipziger Amtsblatt.

Ich musste mich ganz ordentlich anstrengen, um das Papier verdreht auf die Spindel zu bekommen. Zeitaufwendig ist es auch und immer lief ich Gefahr, dass es reißt. Da ich es nur einmal ausprobieren wollte, habe ich auch nicht darüber nachgedacht, den Prozess zu optimieren.
Zwei Knäuel sind es geworden, aus einem Amtsblatt.

das Papiergarn wird verhäkelt
Jetzt wird das Papiergarn verarbeitet.

Wenn ich mir ein Garn fertige, überlege ich auch, was daraus werden soll.
Soviel zur Dauerfrage meines Gartennachbarn: „Bringt das denn was?“ Ja, irgendeinen Nutzen schon, aber auf alle Fälle Freude, wenn ich wieder etwas probiert und fertig habe, wenn ich weiß, wie etwas geht. Von solchen Freuden kann man gar nicht genug haben, oder?
Eigentlich sollte es nur Geschenkband werden, aber ich werde das Papiergarn verarbeiten.

für den Pflanzenschutz
nie werten – einfach machen und freuen

Wenn man schon werkelt, kreativ tätig ist, dann sollte man nie werten, was man plant, macht oder entstehen lassen hat. Das ist einer der größten Kreativitätskiller. Manchmal schon vor dem eigentlichen Anfang.
Genausowenig sollte man zulassen, dass andere abwerten. Etwas zu schaffen, sich ausprobieren, die Freude genießen, wenn es fertig ist, ist allemal besser als nichts zu tun und dann noch zu jammern, dass nix los ist im Leben. Nie den Wind aus den Segeln nehmen lassen. Jede Zeichnung hat etwas zu sagen und das schlechteste Gedicht ist immer besser als gar keines.

Mir geht es gut. Und wenn kein Druck da ist, ich den Kopf nicht mit Problemen voll habe, dann purzeln auch Ideen. Manchmal viele, dass ich ein Zettelchen brauche, damit ich sie nicht wieder vergesse. Das Geniale daran ist, dass es beim Werkeln ruhig und entspannt zugeht. Das ist Ruhe und Entspannung, die bleibt. Und zusammen mit der Freude, dass ich gerade etwas erschaffe, lässt das Probleme kleiner werden. Vom ewigen Draufherumkauen werden sie mehr, immer mehr und eine Lösung ist ferner.

So, die verarbeitete Zeitung schützt jetzt mein Blumentöpfchen vor zu viel Sonne und Hitze. Die Hülle ist ordentlich stabil und eine Tragetasche aus Papiergarn würde garantiert einiges wegtragen können. Dabei belasse ich es jetzt mal, denn es warten noch zwei weitere Versuche. Karin aus Kiel hat mir Rohwolle geschickt. Die erste trocknet nach der Wäsche schon und ich freue mich auf mein Spinnrad. Und ich sammele Eierkartons, will Pappmaschee herstellen. Mal sehen, ob mir das gelingt, was ich vorhabe.
Wenn man es zulässt, treibt einen die eine Idee in die nächste. Ich finde das gut.

Immer mehr beschäftigt es mich: Wie will ich leben?

Diese Frage, wie ich leben möchte, beschäftigt mich schon lange.
Ich hatte mal meinen Traumberuf. Allerdings habe ich nach 1991 sehr viel Zeit investieren müssen. Neun Stunden Unterricht jeden Tag und abends und am Wochenende Vor- und Nachbereitungen. Als ich eines Tages mit meinem Auto an einer mit Bäumen bewachsenen Straße entlang hetzte, merkte ich zu meinem Erstaunen, dass die Bäume Blätter hatten. Der Winter war lange vorbei und mir war das nicht aufgefallen.

Es war nicht richtig, wie ich lebte. Wie ich das ändern sollte, wusste ich aber nicht. Jetzt wüsste ich es, aber es ist jetzt noch schwerer geworden, das umzusetzen.

Nein, um viel Geld geht es mir nicht. Ich brauche es, um zu leben. Ja. Aber noch mehr brauche ich die Möglichkeit, es mir erarbeiten zu können. Das gestaltet sich im Land der tausend Vorschriften schwierig. Aber: Ich arbeite noch daran.

Einen Hofladen kann ich nicht eröffnen, ein Kaffee „Fettbemmchen“ auch nicht und ebensowenig ein Spinnstübchen. Aber ich kann einiges für mich tun, Dinge tun, die mir Freude machen.
Gleichgesinnte suche ich. Und der Erbsenzähler unten rechts ist Herr E., der von mir vorgezogene Erbsen pflanzt. Wir sind spät dran in diesem Jahr, aber der Gartenertrag freut uns sehr.

Und wenn ich mal zuviel habe, dann schenke ich das weiter.

In meiner Gartenwildnis fühle ich mich wohl, pudelwohl. Wildnis, weil zwischen den Rosen Wermut wächst und auch so einige Stauden wild durcheinander. Rechtwinklige Wege und alles andere wie frisch gebohnert mag ich nicht. Am Teich ist Blutweiderich eingezogen und Madesüß kommt noch.

Gestern habe ich in der Leipziger Internetzeitung einen interessanten Artikel gelesen über den Leipziger Wagenplatz Karl-Helga e.V. in Plagwitz. Menschen wohnen und wirken zusammen in ausrangierten Zirkuswagen. Das sind Lehrer/-innen, Handwerker/-innen, Künstler/-innen, Wissenschaftler/-innen, Erwerbsfreie, Kinder. Mir gefällt das, was sie tun und was sie denken. Kuckt mal rein. Es ist interessant, auch die Links auf ähnliche Beiträge neben diesem Artikel.

Es ist für mich interessant, dass es Menschen gibt, die sich auch ihre Gedanken machen. Die Wagenplatz-Leute sind schon viel weiter als ich, denn sie leben ihre Auffassung schon. In eine solche Gemeinschaft passe ich wahrscheinlich nicht mehr, aber ein bisschen etwas tun, kann ich bestimmt.
Bei den Landfrauen habe ich mich umgesehen. Mir gefällt es recht gut, was diese engagierten Frauen tun. Es gibt eine Ortsgruppe in Dölitz, also nicht all zu weit weg. Vielleicht schreibe ich einfach mal eine Mail und frage, ob sie mich Stadtbewohner akzeptieren würden.

Fazit:
Ich möchte bewusster leben, tätig sein und alle Zeit der Welt dafür haben. Ausprobieren möchte ich vieles, auch wenn es schief geht, dann doch nicht passt oder „Nachjustierungen“ nötig sind. Ich möchte nicht dauernd die Frage hören: „Lohnt sich das?“ und in monitäre Diskussionen rutschen. Und nie möchte ich das, was ich denke oder so wie ich lebe, abwertend gesehen wissen. Ich möchte auch nicht vergleichen und verglichen werden.
Mal sehen, was noch wird.

Frau Fridolin, eine spuckende Pflanze und ein Kirschkernbaum.

Lauter Fröhlichkeiten.

Frau Fridolin kommt

Heute war ich im Gartencenter, nur so manche Pflanze anzukucken. Gekauft habe ich keine, ich brauchte nur etwas Orchideendünger. Das Center ist nicht weit weg von mmeinem Zuhause, aber ich kam da einfach nicht mehr hin. Mit Fridolin geht es jetzt schon wieder.

Unterwegs habe ich ein Ehepaar überholt und weil ich dann etwas getrödelt hatte, passierte das gleich nochmal. Auf dem Rückweg habe ich das Ehepaar schon wieder überholen müssen.
„Man trifft immer die Selben.“ Ich konnte es mir nicht verkneifen.
„Ach ja, stimmt. Frau Fridolin kommt.“ Und dann gab es erstmal ein herzliches Lachen.

Doch, ganu ohne Pflanze bin ich doch nicht nach Hause gekommen. Ein Johanniskraut und ein Rainfarn ist bei mir eingezogen auf dem Balkon. Ich habe sie am Wegesrand gefunden und zu Hause eingepflanzt. Ob sie bei mir wachsen wollen, bleibt abzuwarten.

Der Kirschkernbaum – auch so eine besondere „Pflanze“

Die Vögel vor meinem Fenster sind beschäftigt. Sie machen sich über die Kirschen her. Und dann sieht man an manchem Zweiglein nur noch Kirschkerne hängen. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Es ist gut, dass der Baum ausschließlich den Vögeln gehört. Die vielen Kerne am Baum sind allerdings schon eine besondere Zierte.

Eine spuckende Pflanze

Bei der Magagaskarpalme sind die Samen reif. Und was passiert? Die Pflanze spuckt sie in hohem Bogen von sich. Wenn die Körnchen auf Erde treffen, dann wachsen neue, kleine Palmen. Ich könnte eine Zucht aufmachen.Und wenn meine Freundin Karin aus der Elsteraue eine haben möchte, dann bekommt sie die.

Und sonst so?

Morgen werde ich wieder unterwegs sein. Es ist gerade schön draußen und ich kann wieder Menschen treffen, erfreuliche Dinge sehen und viele Ideen finden und mitbringen. Die Linden blühen in der „Lindenstadt“ und es liegt ein herrlicher Duft in der Luft, besonders am Abend. Auf dem Balkon blüht der Koriander, so manche Pflanze steht kurz davor.
Bei der Suche nach den Spindeln bin ich auf eine tolle Idee gestoßen. An der Umsetzung arbeite ich gerade und werde es bestimmt irgendwann zeigen.

Es ist schön, wie es ist, und ich spüre jeden Tag, dass ich gerne lebe.

Spinnen mit der Handspindel. Welche ist die Richtige?

Einen ähnlichen Beitrag hatte ich auf meinem früheren, verschwundenen Blog. Ich habe es einer fb-Freundin versprochen und so versuche ich mich am Thema nochmal.

Eigentlich wurde ich gefragt, wo man eine schöne Handspindel kaufen Kann. Und da ist mir wieder mal aufgefallen, dass meine ganzen Handspindel-Beiträge mit meinem alten Blog untergegangen waren. Und weil ich das schade finde, werde ich eben auch immer mal wieder über das Spinnen schreiben, mit Handspindel oder mit dem Spinnrad.

Handspindel
Spinnen mit der Handspindel

Wenn jemand das Spinnen lernen wollte, haben wir uns nicht gleich ans Spinnrad gesetzt. Angefangen haben wir damit, ohne Hilfsmittel einen Faden auszuziehen und auf dem Oberschenkel zu verdrehen, zu zwirbeln. Kinder konnten ein Schleifchen gleich mitnehmen und die anderen wussten nun etwas schon den Anfang jeder Spinnerei. Danach kam die Handspindel.

Welche Handspindel ist die Richtige?

Das hängt von ganz vielen Dingen ab, z.B. wie dick das Garn sein soll. Je dünner man spinnt, um so leichter kann die Spindel sein. Bei einer Schwereren reißt der Faden ganz schnell und das macht keinen Spaß.

meine Zeichnung vom Aufbau einer Handspindel

Das Spinnen mit der Handspindel lässt sich recht schnell erlernen, aber am Anfang geht es um nichts anderes, als einen gleichmäßigen Faden zu bekommen. Er wird also immer etwas dicker sein und an Effektgarn erinnern. Deshalb empfielt man Anfängern immer eine etwas robustere Spindel mit Wirtel aus Holz. Die darf auch mal herunterfallen und sie dreht sich recht lange, hat also Geduld, wenn es mal wieder länger dauert.

Tiefenwirtel und Hochwirtel

Ich habe mit einer Tiefenwirtel Spindel angefangen und es ging mir gut damit. Tiefenwirtel heißt sie, weil der Wirtel unten sitz, am Fuß. (im Gegensatz zum Hochwirtel)

Für den Anfang bietet sich eine Spindel mit Kerbe oder Haken am Schaft an. Das Garn rutscht nicht so schnell weg. Man kann etwas entspannter spinnen. Später braucht man das nicht mehr unbedingt.

Ob man lieber im Sitzen oder im Stehen spinnen möchte, das muss man ausprobieren. Es gibt auch Standspindeln, die abgesetzt sind beim Spinnen. Eine Fallspindel würde ich für den Anfang empfehlen. Die heißt so, weil sie am Faden hängend gedreht wird.

Man hat die Qual der Wahl, weil es viele wunderschöne Spindeln gibt. Die kann man sich immer noch besorgen, wenn man der Meinung ist, dass man das Spinnen lieben könnte.

meine Zeichnung von meiner Handspindel

Dann kann es ja losgehen

Hat man sich für eine Spindel entschieden und auch Wolle bereit liegen, dann kann es ja losgehen. Vielleicht schreibe ich später mal auf, wie der Anfangsfaden an die Spindel kommt, wie man den gesponnenen Faden aufwickelt oder einen gerissenen wieder anbringt, wie man zwirnt u.ä.

Zu gerne würde ich mal wieder mit Wolle und Spindeln losziehen und andere das Spinnen ausprobieren lassen. Ob das nochmal was wird, weiß ich nicht. Und so werde ich mal an meinem Spinnbuch weiter arbeiten und hier ab und an etwas schreiben.

Heute werde ich Papiergarn mit der Handspindel herstellen. Ich möchte das als Geschenkband nutzen. Aus Plastik habe ich schon lange keins mehr und will es auch nie mehr haben.

gesponnen mit der Handspindel
Dies Garn hatte ich mit der Handspindel gesponnen.

Die schönsten Kirschen essen eh immer die Vögel.

So sagt es ein deutsches Sprichwort. Bei mir sind alle Kirschen schön und man muss teilen können.

Kirschen wollte ich schon immer haben im Garten.
In meiner Kindheit wuchs ein Kirschbaum hinter dem Haus. Für uns Kinder war es das Paradies. Zuerst wurden die Äste und Zweige unten abgepflückt und dann wurden wir immer mehr zu Akrobaten. Bis der Baum leer war.

Dieser Baum trug viele schöne Kirschen

Als wir den Baum pflanzten, war er klein und hatte einen so dünnen Stamm, dass ich immer Angst hatte, dass der Wind ihn umknickt. Die Ernte im nächsten Jahr waren sechs Kirschen. Und die haben wir auch noch fein aufgeteilt.

Gehätschelt haben wir das Bäumchen und verschnitten. Herr E. hat extra einen Baumschnittkurs besucht.
Und in diesem Jahr gab er uns zwei Kilogramm feinste Kirschen. Ich muss also keine kaufen. Das reicht mir.

zwei Kilo Kirschen vom kleinen Kirschbaum

Meine Tochter schrieb mir, als ich der Familie das Bild schickte: „Da gibt es wohl Weihnachten Kirschlikör?“ Ich habe große Hoffnungen, dass wir Weihnachten wieder unser Familientreffen machen können. Und so habe ich eben mal Likör aus Kirschen angesetzt. Ich selber trinke keinen Alkohol, gar keinen. Aber Likör machen kann ich noch.

Pflaumen reifen im Garten

Eigentlich hatte ich Pflaumenlikör geplant. Der kleine Pflaumenbaum im Garten trägt gut Früchte, so dass es mit dem Likör auch noch was wird, zum Kosten und zum Verschenken.

Die beiden Bäume geben schon gut Schatten und ich muss sagen, dass ich gerne unter ihnen sitze. Im Herbst wird das Laub zusammengenommen und neben dem Kompost gelagert. Dort überwintert unser Gartenigel.
Wenn man so will bringen die beiden Bäume zu jeder Jahreszeit ihren Nutzen. Im Frühjahr gibt es schöne und duftende Blüten, im Sommer Kirschen und Pflaumen, im Herbst fein gefärbte Blätter und im Winter Quartier für den Igel.

Ein bisschen stolz bin ich schön über mein kleines Biotop.

Von einer Katastrophe am Gartenteich und wie sie gelindert wurde.

Offensichtlich sind Tiere auch nicht gerne allein.

Mein gestriger Gartenbesuch diente dazu, eine Katastrophe zu lindern. Ich hatte keine Ahnung, ob es gelingen wird, aber ein Versuch war es Wert.

der neue Gartenteich und bitte keine Katastrophe mehr
Der Teich war neu gemacht worden.


Herr E. musste seinen Gartenteich neu herrichten. Die alte Folie war undicht geworden. Sie war ja nun auch schon einige Jahre im Teich und diesmal wusste man auch einiges besser. So ist das eben.

Paul hat die Katastrophe überlebt
Paul hat die Katastrohe überlebt.

Die beiden Lieblingsfische, zwei schon recht beachtlich große Kois namens Paul und Paula, zogen während der Baumaßnahmen in den Teich eines Gartenfreundes um. Einen Tag, bevor die beiden Fische wieder nach Hause, in ihren Teich sollten, passierte die Katastrophe.

Der Teich des Freundes war nicht tief. Irgendeinem Tier war es gelungen, einen der beiden großen Fische zu erjagen. Die Einzelheiten erspare ich mir und euch.

Paul hatte die Attacke überstanden, aber zu Hause, in seinem Teich fühlte er sich nicht mehr wohl. Er fraß nicht, bewegte sich wenig. Es schien, als ob er tieftraurig war ob des Verlustes seiner Partnerin.
Herr E. kaufte zwei neue kleine Kois.

Die beiden lebten sich schnell ein im Teich und sind jetzt richtig gut drauf. Nur Paul, ihm ging es einfach nicht besser. Die Kleinen interessierten ihn nicht.

Herr E. und ich sind dann gestern los, um dem Paul eine Gefährtin zu kaufen. Herr E. ist mit dem Fahrrad vorneweg und ich mit Fridolin hinterher.
Nachdem sich die neue Paula aklimatisiert hatte, durfte sie in den Teich, wurde in die Freiheit entlassen.

Paula freute sich, endlich wieder schwimmen zu können. Sie hat es genossen und gleich gefressen. Von der Fahrt zum Teich scheint sie nichts übel genommen zu haben.
Und Paul? Der schwamm und wedelte die ganze Zeit um sie herum. Paul war nicht wieder zu erkennen. Es war eine Freude, die beiden schwimmen zu sehen. Das Wasser im neuen Teich ist noch nicht ganz klar. Egal, ich musste fotografieren.

Ich hätte nie gedacht, dass auch Fische sich einsam fühlen können. Paul und Paula wünsche ich ein langes Leben im Gartenteich. Paul wird die Katastrophe sicher wieder vergessen. Paula hilft ihm dabei. So muss das sein.

Den beiden wünsche ich keine Katrastrophe.
Zwei, die sich freuen, dass sie sich haben.

Unterwegs und frei sein. Raus in den Sommergarten.

Mit Fridolin zu neuer Freiheit.

Zu lange war ich drinnen „gefangen“, wie im Hausarrest. Meine neue Freiheit genieße ich gerade sehr. Gerade jetzt um diese Zeit hat es mir im Sommergarten besonders gefallen. Also, Fridolin gesattelt und ab ging es.

mit Fridolin in den Sommergarten
Mein Fridolin bringt mich gut von A nach B.

Nein, der Nachbar hatte nicht den Gartenschlauch zu dolle aufgedreht. Ich mag Bilder von mir nicht so sehr und habe mich da mal ein bissel weggestrichen.
Fridolin hat mich gut in meinen Sommergarten gefahren. Wir haben uns eingespielt. Es klappt alles.

Gerade jetzt wächst und blüht es so schön im Garten. Ich kann mich da immer gar nicht satt sehen. Über meinen Ehrenpreis freue ich mich immer sehr. Sein Blau strahlt immer richtig und lockt viele Insekten an. Wenn er verblüht ist, holen sich die Vögel die Samenkörnchen.

Sommergarten: Samen von den Himmelschlüsselchen
Samen vom Himmelschlüssellchen

Von den ersten verblühten Pflanzen habe ich gestern schon Samen abgenommen. Einmal weil ich die Pflanzen vermehren will und zum anderen für die Vögel zu Hause. Ich werde sie ins Futter mischen. Den Gartenvögeln lasse ich natürlich auch Körnchen übrig.

es wächst und reift im Sommergarten
Bald kann ich wieder die schwarzen Beeren des Johannisbeerstrauches verarbeiten und konservieren.

In meinem Hochbeer wachsen Kohlrabi, Salat und anderes fleißig vor sich hin. Zwar krachen mir dauernd die Gehhilfen um, aber trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, im Hochbeet in der Erde zu buddeln, Wildkraut aus zu zupfen, zu gießen und bestimmt bald zu ernten. Den Garten umgraben oder Rasen zu mähen kann ich nicht mehr, aber anderes, mit Pausen zwischendurch, schon.

Den Rasen hat Herr E. gemäht und ich habe dafür gesorgt, dass der Rasenschnitt als Dünger und Mulch an Gurken und Tomaten und an die Beerensträucher gekommen ist.

Manchmal entdecke ich im Sommergarten, dass sich Pflanzen von ganz allein angesiedelt haben. Das freut mich immer besiónders, wel es zum einen zeigt, dass es den idealen Standort gefiunden hat und weil es mich gleich wieder auf neue Ideen bringt. So ist das halt, wenn man nicht im stillen Kämmerlein hocken bleibt.

Das da oben auf den beiden Bildern ist helle Färberdistel. Sie wuchs plötzlich an einer Stelle, an der Herr E. Steine, die vom Teichbau übrig geblieben waren, hingetan hatte. Der Boden ist mehr als karg. Ich werde nun noch Erde mischen, Sang zufügen und dann gibt es im Sommergarten eine feine Ecke für mediterrane Kräuter. Von der hellen Färberkamille nehme ich immer mal Blüten mit nach Hause. Ich teile mit den Insekten. Wenn ich genug zusammen habe, werde ich wieder Wolle färben.

Gartenteich im Sommergarten
Meine Libellen sind wieder da! Noch sind sie klein.

Ach ja, der Gartenteich im Sommergarten!
Ich gebe zu, ich war am Anfang dagegen. Wenn ich aber sehe, wer sich jetzt hier alles tummelt, wer hier wohnt oder zum Trinken kommt, dann finde ich ihn genau richtig. Der Gel kommt zu festen Zeiten. Nach ihm kann man die Uhr stellen.

Libellen haben es gerade seihr schwer, weil ihnen Lebensraum fehlt aufgrund der langanhaltenden Trockenheit. Bei uns legen sie ihre Eier an den Teichpflanzen ab. Im Herbst, in den letzten warmen Tagen haben mich die großen Libellen immer richtig umschwärmt, als wollten sie sich verabschieden und im nächsten Jahr habe ich mich über jede kleine und neue gefreut.

Ich hoffe, ihr hattet auch so ein schönes Wochenende wie ich. Morgen werde ich mich wieder auf den Weg zum Sommergarten machen.

Ausgesperrt und ausgehebelt am eigenen Rechner.

Doch dann, dann, dann fing das Elend an … träller …

Irgendwann mal hatte ich meinen Rechner mit einem Systempasswort gesichert. Jetzt hat mich genau das ausgesperrt.
Für Firmen, in die immer mal eingebrochen wird, ist das sicher angebracht. Oder im Großraumbüro, wo einem dann keiner die Datei verändern oder löschen kann. Aber bei mir wäre das nicht nötig gewesen. Nun war es aber so.

Meine Tastatur reagierte plötzlich nicht mehr. Keine Ahnung, ob einfach die Batterien alle waren. Sei es drum, der Rechner hatte die Tastatur verloren. Oder sie ihn. Ich konnte das Systempasswort nicht eingeben war ausgesperrt am eigenen Rechner. Die Verbindung wieder herstellenzwischen Tastatur und Rechne ging halt nicht.

Und dann habe ich gelesen, was in einem solchen Fall zu tun ist. Die Lösung, die alle anboten hat mich fast vom Schreibtisch gewedelt. „Besorgen Sie sich eine Tastatur mit USB-Anschluss“, stand da. Hääää! Meine Güte! Ich war froh, dass ich keine Kabel und Stricke mehr hatte. Eine Tastatur mit Strick habe ich schon lange nicht mehr. Nun habe ich notgedrungen eine besorgt und konnte wieder wie gewohnt im System wühlen. Dass es keine andere Lösung gab, finde ich schwach. Und das gebe ich auch weiter an meine Rechnerfuzzis in Kalifornien.

Der Fotoapperat hat mich nicht ausgesperrt wie mein Rechner

Langeweile gab es trotzdem nicht.
Eberts haben ihre Klemmmarkisen auf dem Balkon angebracht und auch wieder eine Lösung für das Katzennetz gefunden. Das war, als wenn man einen Regenschirm spazieren trägt. Dann regnet es auch nicht. Und hier war die Sonne plötzlich weg. Mmmm.

Gelesen habe ich nun endlich wieder mal nach Herzenslust und ohne Ablenkung.

Und, ich habe nun doch noch Holunder-Limonade angesetzt und freue mich auf diese Erfrischung. Herr E. hatte mir Holunderdolden mitgebracht.

Felberich

Morgen werde ich mit Fridolin wieder in den Garten fahren. Ich freue mich auf die Blumen und das schöne grüne Gras. Vielleicht treffe ich unseren Igel mal wieder. Ach ja, mein Buntspecht „Fridolin“ hat mindestens einen Jungvogel im Schlepptau. Er war schon zu Besuch.

Jetzt hoffe ich, dass ich nicht gleich wieder irgendwo ausgesperrt werde. Ich muss noch Mails beantworten, alle, die liegen geblieben sind.