Der Golfstrom – die Wärmepumpe Nordeuropas wird schwach.

Wenn das Gleichgewicht kippt.

Nein, ich halte jetzt keine Vorlesung über den Golfstrom, die Wärmepunpe Nordeuropas. Das können andere viel besser und geheim sind ihre Puplikationen auch nicht.
Ich möchte über meine eigene, jahrelange Sorglosigkeit schreiben. Ich dachte nämlich, dass mehr Zeit ist, bestimmte Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Da habe ich mich geirrt.

Vor Jahre, als ich noch in Freizeitpark arbeitete, erzählte mir meine Lieblingskollegin und Freundin, wie sich der Golfstrom verändert und was das für Folgen hätte. Sie wusste, wovon sie redete, denn sie war gerade in Potsdam mit ihrem „Umwelt“-Studium fertig geworden.

Sorge um den Golfstrom und ein alter Zeichenversuch
wenn die Ozeane sich erwärmen

‚Ach naja, wenn alle nicht zuhören, wenn Wissenschaftler gegen Mauern und taube Ohren reden, wenn das niemend interessiert – dich wird es mit deiner begranzten Lebenszeit nicht mehr treffen.‘ So dachte ich damals und fühle mich gar nicht wohl ob meiner Sorglosigkeit.

Wissenschaftler warnen schon lange und so hat mich die gestrige Meldung über das arge Schwächeln des Golfstroms nicht überrascht. Welche Auswirkungen das für uns haben kann, kann man nachlesen. Das muss ich hier nicht ausführen. Und die, denen das zu anstrengend ist und die es gar nicht hören wollen, lesen bei mir auch nicht. Ich war aber dennoch entsetzt, dass es nicht mehr 5 vor 12 ist, sondern vielleicht schon später.

wüste
zunehmende Trockenheit

Wo informiere ich mich denn? Ach, Quellen gibt es viele, Wissenschaftler, die über ihre Forschungen reden auch. Ich lese vor allem die Puplikationen des Klimaforschers Stefan Rahmstorf. Vielleicht bin ich durch die oben erwähnte Freundin dazu gekommen. Ich weiß es nicht mehr.

Nein mit den Leugnern von Klimakrise und anderem streite ich mich nicht mehr. Das raubt nur Kraft und Zeit. Ich will aber auch nichts mehr lesen von ihnen. Ihnen geht es nicht darum, die Wahrheit zu finden, nicht nur, wenn es um den Golfstrom geht. Ihnen geht es um das Rechthaben, um jeden Preis. Und weil es so ist, halte ich mich fern und konzentriere mich lieber darauf, was ich ganz persönlich, als kleine Gudrun, wirklich tun kann. Und da geht doch auch einiges.

Veränderungen im Klima und Schwächeln des Golfstromes
die Natur braucht uns nicht

Der Freundin bin ich sehr dankbar, dass sie mir zu einer Zeit davon erzählt hat, da war in den meisten Medien noch großen Schweigen. Lange Zeit. Wenn man jetzt davon berichtet, kann man sicher sein, dass die Kacke schon irgendwie gewaltig am Dampfen ist.


Ich freue mich, dass ich meine Zeichnungen aus meinem alten Blog wiedergefunden habe und nutzen konnte. Den Zeichengriffel werde ich wohl mal wieder „anspitzen“. Ich habe große Lust dazu.

Papiergarn. Eine Spielerei, weil Papier so geduldig ist.

Ich muss nun mal alles ausprobieren und auch sehen, wie ich Altes verwerten kann. Nur das Wort „Upcycling“ mag ich so gar nicht.

Vor einigen Tagen hatte ich die Handspindeln am Wickel. Durch Zufall stieß ich dann im Netz auf die „Zeitungsspinnerin“. Sie zerschneidet alte Zeitungen, verdreht das Papier mit einer (nun inzwischen elektrisch betriebenen) Spindel und stellt Papiergarn her, welches sie dann auch noch verarbeitet.
Klar, dass ich das auch probieren musste. Also habe ich das Leipziger Amtsblatt in Streifen geschnitten und die Handspindel gedreht.

Papiergarn aus alten Zeitungen machen
Zeitung in Streifen schneiden, zu einem Band zusammenkleben und verdrehen zu Papiergarn.

Manchmal braucht man nur die richtige Idee.
Die Zeitungsspinnerin hat das Ganze inzwischen zu ihrem Beruf gemacht. Sie gibt Workshops und verkauft auch ihre Produkte. Für mich war das nur ein Probieren. Ich bleibe bei meiner Wolle. Aber ihren Mut bewundere ich sehr. „Am Anfang wurde ich belächelt“, sagt sie.

Zwei Knäuel Papiergarn aus einem Leipziger Amtsblatt
Zwei Knäuel Papiergarn aus einem Leipziger Amtsblatt.

Ich musste mich ganz ordentlich anstrengen, um das Papier verdreht auf die Spindel zu bekommen. Zeitaufwendig ist es auch und immer lief ich Gefahr, dass es reißt. Da ich es nur einmal ausprobieren wollte, habe ich auch nicht darüber nachgedacht, den Prozess zu optimieren.
Zwei Knäuel sind es geworden, aus einem Amtsblatt.

das Papiergarn wird verhäkelt
Jetzt wird das Papiergarn verarbeitet.

Wenn ich mir ein Garn fertige, überlege ich auch, was daraus werden soll.
Soviel zur Dauerfrage meines Gartennachbarn: „Bringt das denn was?“ Ja, irgendeinen Nutzen schon, aber auf alle Fälle Freude, wenn ich wieder etwas probiert und fertig habe, wenn ich weiß, wie etwas geht. Von solchen Freuden kann man gar nicht genug haben, oder?
Eigentlich sollte es nur Geschenkband werden, aber ich werde das Papiergarn verarbeiten.

für den Pflanzenschutz
nie werten – einfach machen und freuen

Wenn man schon werkelt, kreativ tätig ist, dann sollte man nie werten, was man plant, macht oder entstehen lassen hat. Das ist einer der größten Kreativitätskiller. Manchmal schon vor dem eigentlichen Anfang.
Genausowenig sollte man zulassen, dass andere abwerten. Etwas zu schaffen, sich ausprobieren, die Freude genießen, wenn es fertig ist, ist allemal besser als nichts zu tun und dann noch zu jammern, dass nix los ist im Leben. Nie den Wind aus den Segeln nehmen lassen. Jede Zeichnung hat etwas zu sagen und das schlechteste Gedicht ist immer besser als gar keines.

Mir geht es gut. Und wenn kein Druck da ist, ich den Kopf nicht mit Problemen voll habe, dann purzeln auch Ideen. Manchmal viele, dass ich ein Zettelchen brauche, damit ich sie nicht wieder vergesse. Das Geniale daran ist, dass es beim Werkeln ruhig und entspannt zugeht. Das ist Ruhe und Entspannung, die bleibt. Und zusammen mit der Freude, dass ich gerade etwas erschaffe, lässt das Probleme kleiner werden. Vom ewigen Draufherumkauen werden sie mehr, immer mehr und eine Lösung ist ferner.

So, die verarbeitete Zeitung schützt jetzt mein Blumentöpfchen vor zu viel Sonne und Hitze. Die Hülle ist ordentlich stabil und eine Tragetasche aus Papiergarn würde garantiert einiges wegtragen können. Dabei belasse ich es jetzt mal, denn es warten noch zwei weitere Versuche. Karin aus Kiel hat mir Rohwolle geschickt. Die erste trocknet nach der Wäsche schon und ich freue mich auf mein Spinnrad. Und ich sammele Eierkartons, will Pappmaschee herstellen. Mal sehen, ob mir das gelingt, was ich vorhabe.
Wenn man es zulässt, treibt einen die eine Idee in die nächste. Ich finde das gut.

Ausgesperrt und ausgehebelt am eigenen Rechner.

Doch dann, dann, dann fing das Elend an … träller …

Irgendwann mal hatte ich meinen Rechner mit einem Systempasswort gesichert. Jetzt hat mich genau das ausgesperrt.
Für Firmen, in die immer mal eingebrochen wird, ist das sicher angebracht. Oder im Großraumbüro, wo einem dann keiner die Datei verändern oder löschen kann. Aber bei mir wäre das nicht nötig gewesen. Nun war es aber so.

Meine Tastatur reagierte plötzlich nicht mehr. Keine Ahnung, ob einfach die Batterien alle waren. Sei es drum, der Rechner hatte die Tastatur verloren. Oder sie ihn. Ich konnte das Systempasswort nicht eingeben war ausgesperrt am eigenen Rechner. Die Verbindung wieder herstellenzwischen Tastatur und Rechne ging halt nicht.

Und dann habe ich gelesen, was in einem solchen Fall zu tun ist. Die Lösung, die alle anboten hat mich fast vom Schreibtisch gewedelt. „Besorgen Sie sich eine Tastatur mit USB-Anschluss“, stand da. Hääää! Meine Güte! Ich war froh, dass ich keine Kabel und Stricke mehr hatte. Eine Tastatur mit Strick habe ich schon lange nicht mehr. Nun habe ich notgedrungen eine besorgt und konnte wieder wie gewohnt im System wühlen. Dass es keine andere Lösung gab, finde ich schwach. Und das gebe ich auch weiter an meine Rechnerfuzzis in Kalifornien.

Der Fotoapperat hat mich nicht ausgesperrt wie mein Rechner

Langeweile gab es trotzdem nicht.
Eberts haben ihre Klemmmarkisen auf dem Balkon angebracht und auch wieder eine Lösung für das Katzennetz gefunden. Das war, als wenn man einen Regenschirm spazieren trägt. Dann regnet es auch nicht. Und hier war die Sonne plötzlich weg. Mmmm.

Gelesen habe ich nun endlich wieder mal nach Herzenslust und ohne Ablenkung.

Und, ich habe nun doch noch Holunder-Limonade angesetzt und freue mich auf diese Erfrischung. Herr E. hatte mir Holunderdolden mitgebracht.

Felberich

Morgen werde ich mit Fridolin wieder in den Garten fahren. Ich freue mich auf die Blumen und das schöne grüne Gras. Vielleicht treffe ich unseren Igel mal wieder. Ach ja, mein Buntspecht „Fridolin“ hat mindestens einen Jungvogel im Schlepptau. Er war schon zu Besuch.

Jetzt hoffe ich, dass ich nicht gleich wieder irgendwo ausgesperrt werde. Ich muss noch Mails beantworten, alle, die liegen geblieben sind.

Eine Geschichte wird fertig oder eine Fachfrau im Hause spart das Lektorat.

Ein herzliches Dankeschön an meine Tochter.

Meine Geschichte ist fertig.
Ich weiß noch nicht, was ich damit mache. Gebe ich sie einfach frei? Mache ich doch mal so etwas wie einen Weihnachtskalender oder schreiben ich noch einige dazu? Ich weiß es noch nicht, aber bestimmt kommt mir noch eine Idee.

Korrekturen zu meiner Geschichte

Meine Tochter ist Germanistin und Kommunikationswissenschaftlerin. Seit Jahren arbeitet sie in diesem Beruf und wir bewundern immer wieder ihre Fähigkeit, mit Texten und Aussagen umzugehen. Jan und ich erkennen auf Anhieb, welche Texte sie verfasst hat. Sie fotografiert aber auch, erstellt Videos und bearbeitet sie. Das alles macht sie mit Leib und Seele. Ihr hatte ich meine Geschichte geschickt und sie hat Allerhand gefunden, was mir durch die Lappen gegangen wäre.

Herzlichen Dank, liebe Tochter. Nicht nur, dass ich meine Geschichte nicht doch lieber schamhaft in der Schreibtischschublade belasse, ich bekomme so auch immer den Mut zugesprochen, weiter an meinen Projekten zu arbeiten. Irgendetwas möchte ich schon noch schaffen. Irgendetwas muss bleiben von mir. Angehäufelter „Reichtum“ im klassischem Sinne ist es nicht.

Vielleicht bin ich ein elender Utopist, der immer noch an das Gute im Menschen glaubt. Reichtum habe ich immer gesellschaftlich, also auf die ganze Gesellschaft bezogen, gesehen. Gesundheitswesen, Bildungswesen, Wissenschaft, das sollte nicht privatwirtschaftlichen und anderen ökonomischen Gegebenheiten unterliegen. So ganz kann ich es nicht glauben, dass ich mich da so geirrt habe. Langsam gehen mir immer mehr die Nackenhaare hoch, wenn ich mitbekomme, dass wieder an der Sozialgesetzgebung gesägt wird. Und es wird gesägt. Schließlich muss man ja niemand mehr beweisen, der bessere zu sein.

Naja, ich muss mal sehen, wie und wo ich mich noch einbringen kann. Für’s Altenteil fühle ich mich nicht berufen.
Heute freue ich mich erstmal, dass meine Geschichte fertig ist. Sie muss jetzt erst mal noch als Versuchsobjekt herhalten. Ich will das Programm „Pages“ erkunden.

Geschichten schreiben, Bilder bearbeiten und vieles mehr.

Ja, Kritik braucht man, aber immer in einem ordentlichen Ton. Das bringt weiter. Aber lasst euch nie ausreden, was ihr gut könnt und mit Freude macht.

Freitagabend – Ausruhen ist jetzt angesagt.

Ausruhen ist auch dringend nötig, denn ich habe, glaube ich, viereckige Augen. Ich mache den Rechner auch gleich aus.

Meinen neuen Mac und auch die neuen Programme liebe ich über alles. Sie gestatten es mir, meine Phantasie auszuleben. Ich möchte mich in den nächsten Tagen mal an die Videobearbeitung wagen. Der Mac bringt von Haus aus ein ganz ordentliches Programm mit. Und weil ich auch noch die Bearbeitung der Audiospuren wissen muss, werde ich mir wohl oder übel auch noch das Programm „GarageBand“ anschauen. Fremdmusik nehme ich nicht. Das wäre unfair. Dann lieber etwas, was nicht perfekt ist, aber meins.

Heute bin ich recht zufrieden. Ich habe meine Grafik im Groben fertig. Wolf und Gänse hatte ich schon. Sie hatte ich mal für meinen alten Blog gezeichnet. Es zeigte sich, dass ich sie problemlos im neuen Programm öffnen und weiterverarbeiten kann. Es ist schon noch einiges zu tun und anzupassen, aber ich musste das heute einfach probieren. (Und weil ich mich freue, auch schon mal zeigen.)
Die Frau und ihre Kleidung habe ich auch noch als Einzeldateien. Ich kann sie also immer wieder verwenden und ändern.

Zeichnung im Groben fertig - jetzt ausruhen
Rohentwurf für meine Geschichte vom Wolf

So, aber nun gebe ich wirklich Ruhe. Jetzt ist Ausruhen angesagt, raus auf den Balkon und alle Viere grade sein lassen.
Ich wünsche euch einen guten Abend und schöne, erholsame Tage am Wochenende.

Ich kann auch laut. Mir war mal danach, die Stones zu hören.

Laut sein und auch bunt.

Auf die Idee, mal wieder ganz laut die Stones zu hören, hatte mich Radio Bob gebracht. Mit einem Lieblingskumpel habe ich das in jungen Jahren oft gemacht, laut, die Luftgitarre in der Hand, die langen Haare nach vorne und natürlich singend und wild gestikulierend. Das tat verdammt gut.

Heute endlich habe ich meinen Impftermin bekommen. Feiern werde ich erst, wenn das Ding drin ist. Wer weiß, was sich Herr Spahn und Co. noch alles so einfallen lassen oder was noch passiert. Es ist noch einen Monat hin bis zur ersten Impfung. Aber immerhin ist die ganz große Ungewissheit vorbei. Die hat mich nämlich so langsam zerfressen.

Ich musste allerdings anrufen. Dass man Bescheid bekommt, wenn man auf einer Liste steht, war nicht so. Mir ist das immer blöd, Leuten auf den Geist zu gehen, aber offensichtlich musste das so sein.
(Bitte nicht schreiben „Herzlichen Glückwunsch“ und so. Ich habe keinerlei Leistung vollbracht.)

Passt nicht zum Stones hören, aber mir war mal nach ganz laut.
Heute muss ich soweit kommen, dass sie es bis auf ihren Hof schafft.

Gerstern hatte ich auch wieder Lust zu zeichnen. An den vergangenen Tagen konnte ich mich nicht richtig konzentrieren. Mir ging alles auf den Geist und es störte mich jede Fliege an der Wand. Ich brauche aber noch einigen Krimskrams für die Geschichte vom weißen Wolf.

Das da oben ist noch nicht fertig, aber ich konnte wieder einiges ausprobieren, Werkzeuge, Pinsel, Panele. Ich verwusele mich immer mal wieder, weil ich mich an den früheren Programmen orientiere. Ich glaube, das ist jetzt das fünfte Grafikprogramm, womit ich mich beschäftige, ernsthaft beschäftige. Einiges ist bekannt, ich weiß auch, nach was ich suchen muss, aber trotzdem ist vieles noch gewöhnungsbedürftig.
Mal sehen, was noch wird. Und A**be wird nicht müde, mich mit Werbung voll zu ballern. Na so was.

Für den vorigen Beitrag hatte ich eine Grafik gesucht. Ich weiß, dass ich sie mal für den Unterricht gemacht hatte und eigentlich nichts wegwerfe. Ich fand sie nicht, setzte mich noch mal ran und machte das neu. Und wie das so ist, als der Beitrag erschienen war, fand ich meine alte Grafik. Umpfff!
Ich muss aber sagen, die Neue gefällt mir besser und beim zweiten Mal ging es tatsächlich schneller.

Mein Anfall mit den Stones hören ist erstmal wieder vorbei. 😀

Den Zeichenstift hatte ich seit dem Kindergarten nicht mehr in der Hand.

Wie oft hab ich das schon gehört und immer für schade empfunden.

„Zeichnen kann ich nicht.“ „Einen Zeichenstift oder Pinsel hatte ich seit dem Kindergarten nicht mehr in der Hand.“ „Warum soll ich jetzt mit so was anfangen?“

Manchmal müssen Klimaanlage und Rechner gewartet werden. Und so musste ich mit den Mediengestaltern einst in einen Raum ohne Rechner umziehen. Oh, das gab zu Beginn großes Geschimpfe und eben genau die oben stehenden Sätze.
Und dann? Am Ende der Woche war es eine gute Woche geworden. Und gezeichnet haben sie alle, für’s Storyboard, als Skizzen für anstehende Illustrationen, um Blitzideen fest zu halten.

Wenn Kinder zum Zeichenstift greifen
So „aufgeklappt“ zeichnen Kinder einen Stadtplan, ihre Straße zum Beispiel. Schlecht ist das nicht, oder? Ich hab es mal aufgezeichnet.

Wenn Kinder zeichnen, gehen sie unbefangen an die Aufgabe heran. Ich war bei meinen immer ein Kopfmensch mit Rock, langen dürren Beinen, Riesenfüßen und Riesenhänden. Auf dem Kopf hatte ich wohl Haare, aber als Kringel. Die zeichneten sich besser als meine Stocklocken.
Dass Haare auf den Kopf gehören, hatte ihnen bestimmt ihre linke Hirnhälfte eingeflüstert. Und die rechte hat gezetert: „Das kann ich so nicht malen.“ Und die Linke wieder: „Ist doch Wurscht. Komm, mache die Haare jetzt!“
Heute habe ich aber den dringenden Verdacht, dass man Kindern das Kritzeln, das Malen nach dem Kindergarten abgewöhnt.

Die beiden Hirnhälften zanken sich oft, vor allem, wenn eine meint, etwas besser zu können. Sie arbeiten aber auch hervorragend zusammen, wenn man das trainiert und von ihnen verlangt.
Was eine Tasse ist, wissen beide. Und während die eine an eine eher technische Zeichnung denkt, darf die Tasse bei der anderen auch mal quietschebunt, krumm und mit verbogenem Henkel sein. Gebrauchen kann man beides, je nach Aufgabenstellung. Wunderbar ist es, wenn die beden Zankhähne sich ergänzen.

Und der Zeichenstift? Er hilft ihnen dabei.
Was bei Künstlern angeboren ist oder erworben, das weiß man noch nicht ganz genau. Üben kann man es und es hat sich gezeigt, dass Menschen, die ein Instrument spielen oder Zeichnen auch wunderbar mit abstrakter Logik zurechtkommen. (Meine jüngste Tochter zum Beispiel findet immer gute Worte und kann auch mit knochentrockener Grammatik von Berufs wegen umgehen).

Meine jüngste Tochter zeichnet wieder. Und ich finde es großartig, mit welcher Ausdauer sie das angeht. Schon alleine, dass es entspannt, Stress abbaut, ist guter Lohn für alle Mühe. Ich finde, es kann sich aber auch sehen lassen, was sie mit ihrem Zeichenstift entstehen lässt.

Die Zeichnungen meiner Tochter. Danke, dass ich sie zeigen durfte.

Übrigens, deshalb schenken wir uns öfter gerne was. Wir kennen uns gut, wissen, was dem anderen gut tut. Den Kommerz-Zeigefinger möchte ich jetzt nicht sehen. Es hat bei uns einfach was mit Achtung und Verstehen zu tun.

Lasst es euch gut gehen und kritzelt oder pinselt ruhig mal wieder.

Ein weißer Wolf in einer Geschichte und endlich viel Sonne.

Manches dauert eben seine Zeit.

Es ist schon lange her, als ich von einem weißen Wolf träumte. Keine Ahnung, wieso ein Wolf im Traum vorkam und warum er weiß war. Es blieb nicht bei dem einen Traum, ich träumte mehrmal hintereinander von ihm. ‚Ich werde die Geschichte wohl mal aufschreiben müssen‘, dachte ich und von da an war plötzlich kein weißer Wolf mehr in den Träumen. Vergessen hab ich ihn aber nicht wieder.

Regenzeit - Zeit für Geschichten

Gestern hatte es so stark geregnet, dass das Wasser vom Dach Probleme hatte, in die Kanalisation zu finden. Der Regen hat den Bäumen und Büschen draußen richtig gut getan. Ich hoffe, dass sie so gut über den Sommer kommen.
Und heute, heute war der erste sonnige Tag wieder. Die Sonne und die Wärme habe ich genossen. Da konnte ich auch über Winter und Schneegestöber schreiben, ganz ohne Gänsehaut und klamme Finger.

Man sagt ja immer, dass Regentage gut sind um Geschichten zu erzählen. Erzählen kann ich gerade niemand was und auch das Bloggen war mir ein bisschen vergangen in den letzten Tagen.
Heute, bei feinstem Sonnenschein und erträglicher Wärme, konnte ich mich das erste Mal wieder auf den Balkon setzen. Drei Tomatenpflanzen sind gestern umgezogen zu der Freundin in die Elsteraue, sechse wandern demnächst in den Garten. Auf meiner Bank wird also wieder Platz. Und da kam auch plötzlich die Lust, die Geschichte vom weißen Wolf aufzuschreiben.

gezeichneter weißer Wolf für meine Geschichte
gezeichnet: ein weißer Wolf begegnete mir in einem Traum

Die Geschichte ist fertig, die allererste Zeichnung auch. Morgen werde ich mir die Geschichte nochmal vornehmen. Und dann muss ich sie jemand zu lesen geben, der sie ruhig zerrupfen kann. Ich setze sie dann schon wieder zusammen.
Auch werde ich noch zeichnen müssen, weiß aber jetzt wenigstens wie das aussehen sollte. Der Anfang ist getan. Vielleicht wird es eine Dezembergeschichte, denn sie spielt im Winter.

Ich glaube für heute mache ich den Rechner erstmal aus. Morgen ist auch noch ein Tag, und übermorgen und überübermorgen …
Lasst es euch gut gehen und hütet eure Ideen gut.

Ein Nutria kam, sah, siegte und ging wieder. EinNutria und zwei halbe Enten.

Woher wusste das Nutria, dass ich tierlieb bin? Es war schon sehr zutraulich.

Es regnet in Strömen. Und da kann man sich ja mal wieder drinnen etwas beschäftigen, mit Bildbearbeitung zum Beispiel.
Den lustigen Gesellen habe ich im Park getroffen und die Kamera draufgehalten. Da erwischt man allerdings auch noch Dinge, die nicht auf’s Bild sollten. Und wie man die wieder weg bekommt zeige ich heute mal.
(Liebe Beate N., ich hoffe, dass ich dir eine Freude machen kann.)

Der Nutria, der aus dem Teich stieg und wieder verschwand
Nutria pitschnass

Hehe, wer kommt denn da? Der Nutria ließ sich von mir überhaupt nicht stören. Gelassen marschierte er an mir vorbei auf die Wiese.

Das war schon ein recht neckiger Geselle. In aller Ruhe suchte er die Wiese ab und machte sich wieder auf den Rückweg. Sanft ließ er sich in den Angelteich gleiten und verschwand.

Bildbearbeitung: Der Nutria und zwei halbe Enten

So sah das eine Bild tatsächlich aus. Es gab noch zwei halbe Enten, die so einfach nur störten. Mit dem Retusche-Werkzeug „Flecken entfernen“ habe ich zuerst die Ente umfahren, so dass eine Auswahl entsteht.

Mit dem Werkzeug zieht man an eine andere Stelle im Bild und sieht in der Vorschau sofort den gewählten Ausschnitt in der Auswahl. Ist es zufriedenstellend, dann sorgt ein Klick dafür, dass der Inhalt geladen wird.
Die zweite Ente verschwand auf die gleiche Weise. Das Programm arbeitet sehr ordentlich und präzise.

Nutria

Freund Nutria ist jetzt ohne die zwei halben Enten zu sehen, ich bin zufrieden und mache mich wieder vom Acker von der Wiese. Na dann: Lasst es euch gut gehen.

Ein Dorf und seine bemerkenswerte Geschichte. Ich habe großen Respekt.

Vor diesem Dorf und seinen Bewohnern ziehe ich meinen Hut.

Bei dem Kaberattisten „Alfons“ hatte ich zum ersten Mal von diesem Dorf im Südosten Frankreichs gehört. Le Chambon-sur-Lignon heißt es und hat den Ruf, schon sehr lange ein Schutzschild für Verfolgte zu sein. Ab 1530 wurde der protestantische Glaube verboten und die Kirchen zerstört. Gottesdienste hielt man dann eben in der Wildnis ab. Am Glauben hielt man fest.

Im 19. Jahrhundert durfte der Glaube wieder gelebt werden. Nun nahm man Kinder auf aus Industriestädten, um ihnen eine Erholung an frischer Luft zu gönnen.

eine Landschaft hinter dem Dorf
Diese Zeichnung hatte ich schon mal auf meinem alten, untergegangenem Blog. Jetzt kann ich sie nochmal zeigen.

Irgendwann jetzt kam ein Notar ins Dorf und sagte, dass die Dorfgemeinschaft geerbt hat. Geschätzt 2 Mio Euro hat der 2020 verstorbene Eric Schwam dem Dorf hinterlassen. Man musste erstmal recherchieren, wer das war.
1939 nahm man im Dorf Bürgerkriegsflüchtlinge aus Spanien auf und dann von der Deportation in die Vernichtungslager der Nazis bedrohte Juden. Unter letzteren war Eric Schwam, der als Kind mit seiner Familie ins Dorf kam.

Wenn die Nazis zu Durchsuchungen anrückten, versteckte man die Flüchtlinge in den unwegsamen Wäldern. War der Spuk vorbei, gingen Dorfbewohner in die Wälder und sangen ein ganz bestimmtes Lied, welches Entwarnung bedeutete.

Leben im Dorf
Zeichnung: Leben im Dorf

Die Bewohner im Dorf versorgten die Flüchtlinge mit Lebenmittelkarten und Ausweispapieren. Manche von ihnen wurden verhaftet und bezahlten mit ihrem Leben.

Auch jetzt noch bleibt das Dorf seinen Idealen treu. Das Erbe, was für die nicht gerade reiche Region unglaublich viel Geld bedeutet, wird sozialen Projekten zugeführt, denn auch jetzt kümmert man sich um Flüchtlinge und sozial Benachteiligte.

Zwei Bemerkungen möchte ich noch machen.

Erstens:
Mich beeindruckt die Dorf-Geschichte sehr. Wisst ihr, manchmal entwickeln sich Dinge so, wie man sie gar nicht haben will. Und dann muss man sich entscheiden. Wird man zum großen Schweiger oder gar zum Mitläufer oder oder sieht man zu, wie man trotz widriger Umstände seine Werte lebt? Großer Worte bedarf es da nicht, aber für das, was sich hier im Lande so entwickelt, sind solche Überlegungen vielleicht mal nötig.

Und Zweitens:
Den „Alfons“ mag ich sehr. Seine Auftritte genieße ich. Ich finde sie witzig und finde, dass er inhaltlich doch ganz viel zu sagen hat.
Alfons nimmt vor allem die Deutschen in Ihrer Art, aber auch die Franzosen auf den Arm und bedient alle Klischees. Oh, ich weiß noch, wie die männlichen Teilnehmer einer Jugendgruppe, die wir betreuen sollten, aus dem Bus stiegen, uns ansahen und mit langen Gesichtern seufzten: „Oooooch!“ Wir waren stocksauer. Und später erzählten sie uns, dass sie geglaubt hatten, alle Deutschen sind blond.
Wir haben uns übrigens hervorragend verstanden, auch wenn wir mit Blond nicht dienen konnten.