Besuch der Elsteraue. Landpartie, Geburtstagsfeier, Weibernachmittag.

Wenn ich nicht so ängstlich wäre, gänge es auch mit meinem Fridolin.

Die eine Freundin hatte Geburtstag und wollte die anderen beiden mit dem Auto einsammeln und auch wieder nach Hause bringen. Wir haben aber beschlossen, zu der Freundin zu fahren die am weitesten weg wohnt. Wenn wir uns dort zusammensetzen, dann muss die Wegstrecke nur einmal gefahren werden.
Also haben wir in der Elsteraue den Kaffeetisch gedeckt.

Geburtsagsstrauß aus der Elteraue
Der Geburtstagsstrauß aus der Elsteraue.

Es war so schön wieder mal zusammen zu sitzen, zu schwatzen und zu lachen. Und gelacht haben wir reichlich, so dass ein Nachbar mal schauen musste, wer da so gickert.

Ich bin gerne auf dem Lande, aber ich kann da ohne Hilfe nicht leben. Aber die Freundin besuchen ist immer etwas ganz Besonderes. So einen Hof wünsche ich mir. Da könnte ich nach Herzenslust mit Schafwolle rumdreckern, matschen, färben und im Schuppen einen Webstuhl aufstellen. Ich glaube, ich wäre dann nur draußen.
Das geht so nicht, es geht aber kleiner und anders.

Wenn ich nicht so ein Schisser wäre, könnte ich mich auch mit meinem Fridolin aufmachen in die Elsteraue. Ich habe mir schon die 30 km lange Route angesehen, immer die Radwege lang. Aber alleine? Und wenn ich stehenbleibe? Und wenn es dann dunkel wird?
Ich probiere es aber erst mal mit der Hälfte des Weges, bis zu meinem alten Wohnort im Dörfchen. Mal sehen, ob ich mich irgendwann noch weiter traue.

Wenn man sich wohl fühlt, dann vergeht die Zeit wie im Fluge. Wenn nicht, zieht sich alles wie Kaugummi. Nach dem Regen wurde es kühl und die Mücken ließen uns nicht mehr in Ruhe. So langsam mussten wir uns auf den Heimweg machen. Die Freundin gab mir einen Strauß aus getrockneten Getreide mit. Der steht jetzt auf meinen Schreibtisch.

Die Haus- und Hofkatze ist sehr scheu. Ihr Herz konnte ich noch nicht erobern. Bestimmt war ich nicht das letzte Mal in der Elsteraue. Und dann sehen wir mal, wie weit ich mit meinen Katzen-Überredungskünsten komme.
Auf alle Fälle war es ein sehr schöner Tag mit den Freundinnen für den ich wirklich dankbar bin.

die Haus-und Hofkatze der Freundin aus der Elsteraue
Sie muss ich wohl noch ein bisschen umwerben.

Ruhepause. Beobachtungen von der Gartenliege aus.

Beobachtungen von der Gartenliege aus.

Ruhepause.
Meine zweite Impfung habe ich nun also auch weg. Es beruhigt mich schon sehr. Traurig macht mich, wenn ich sehe, was im Rest der Welt los ist und was dort alles nicht geht. In nicht nur einem Land hungern die Menschen. Der Boden ist ausgedürrt, nichts wächst, Wasser reicht nicht mal zum Trinken, das Vieh stirbt. Und wenn ich dann Kommentare im Netz lese wie: „Na und? Da dürfen sie eben nicht so viele Kinder in die Welt setzen.“, dann bekomme ich Wut.

Leipzig hat Feuerwehr- und Rettungskräfte in die vom Hochwasser verwüsteten Gebiete in Deutschland geschickt. Richtig so. Aber auch da lese ich wieder: „Und, die sächsische Schweiz ist wohl nicht weit weg genug?“ Eigentlich wollte ich über so etwas nie wieder schreiben, weil das nicht viele sind, die so denken und ihren gedanklichen Mist in die Welt quirlen. Weil ich es aber gelesen hatte und noch einiges andere auch, entsetzt bin über die Thüringer CDU und auch über das Verhalten und Geschwätz einger Politiker, brauchte ich eine Ruhepause. Weg vom Netz, weg vom Geschwurbel, weg von empathielosem Gesabbel. Und wo finde ich Ruhe? Klar, im Garten.

Ruhepause: Auf der Wiese habe ich gelegen

Ruhepause im Garten

Nein, Gras gekaut habe ich nicht. Aber herrlich war es.
Herr E. hatte mir für meine Ruhepause die Liege auf die Wiese unter die beiden Obstbäube gestellt. Ich mag es sehr, im Schatten von Bäumen zu sein und den geben unsere beiden Bäume jetzt. Über mir hopsten vielleicht zwanzig Meisen in den Bäumen herum und holten sich Körnchen aus dem Futterspender. Sie haben sich sehr benommen. Meine Liege blieb sauber.
Mir war schon klar, dass ich nicht zum Schlafen komme. Es gab einfach zu viel zu sehen.

Lavendula hat Besuch

Die Wiese haben wir nicht kurzgesäbelt. Schön war es, von der Liege aus das Gesummsel zu beobachten am Klee und auch auf dem Lavendel. Die weißen Schmetterlinge scheinen bei uns zu wohnen. Sie sind in jedem Sommer da und ich freue mich jedesmal wieder über die quirligen Gesellen.

Kürbisanbau – im Dörfchen abgekuckt und nachgeahmt

Vor Jahren hatte ich gesehen, wie jemand im Dörfchen seine Kürbisse wachsen ließ. Das wollte ich auch immer so haben und deshalb habe ich die Ranke nach oben und auch so auf den Zaun gefädelt. Noch haben die Pflanzen ein bisschen Ruhepause, aber wenn dann vielleicht dicke Kürbisse am Zaum hängen, dann freue ich mich. Sie fühlen sich offenbar recht wohl an ihrem Zaun, denn sie blühen üppig.
Wie Herr E. aber dann zu seinem Teichfilter kommen will, weiß ich nicht.

Ruhepause und dann Entfaltung zu voller Pracht und Schönheit

An der Kardendistel ist ja immer viel los. Die Hummeln, diese Plüschpopos, sind dort fast den genzen Tag zu finden. Diesmal aber war noch jemand anders da.
Und da hat es mich von meiner Liege hochgezogen. Ich musste mit der Kamera unbedingt da hin.
Mein Schmetterling bewegte sich von Blüte zu Blüte, immer um die Kardendistel herum. Und immer, wenn er ein Stücke nachrückte, öffnete er ganz kurz die Fügel. Also legte ich mich mit der Kamera auf die Lauer, war allerdings ständig zu spät. Aber dann hat sich meine Geduld doch noch gelohnt.

in voller Pracht und Schönheit
in voller Pracht und Schönheit

Frau Fridolin, eine spuckende Pflanze und ein Kirschkernbaum.

Lauter Fröhlichkeiten.

Frau Fridolin kommt

Heute war ich im Gartencenter, nur so manche Pflanze anzukucken. Gekauft habe ich keine, ich brauchte nur etwas Orchideendünger. Das Center ist nicht weit weg von mmeinem Zuhause, aber ich kam da einfach nicht mehr hin. Mit Fridolin geht es jetzt schon wieder.

Unterwegs habe ich ein Ehepaar überholt und weil ich dann etwas getrödelt hatte, passierte das gleich nochmal. Auf dem Rückweg habe ich das Ehepaar schon wieder überholen müssen.
„Man trifft immer die Selben.“ Ich konnte es mir nicht verkneifen.
„Ach ja, stimmt. Frau Fridolin kommt.“ Und dann gab es erstmal ein herzliches Lachen.

Doch, ganu ohne Pflanze bin ich doch nicht nach Hause gekommen. Ein Johanniskraut und ein Rainfarn ist bei mir eingezogen auf dem Balkon. Ich habe sie am Wegesrand gefunden und zu Hause eingepflanzt. Ob sie bei mir wachsen wollen, bleibt abzuwarten.

Der Kirschkernbaum – auch so eine besondere „Pflanze“

Die Vögel vor meinem Fenster sind beschäftigt. Sie machen sich über die Kirschen her. Und dann sieht man an manchem Zweiglein nur noch Kirschkerne hängen. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Es ist gut, dass der Baum ausschließlich den Vögeln gehört. Die vielen Kerne am Baum sind allerdings schon eine besondere Zierte.

Eine spuckende Pflanze

Bei der Magagaskarpalme sind die Samen reif. Und was passiert? Die Pflanze spuckt sie in hohem Bogen von sich. Wenn die Körnchen auf Erde treffen, dann wachsen neue, kleine Palmen. Ich könnte eine Zucht aufmachen.Und wenn meine Freundin Karin aus der Elsteraue eine haben möchte, dann bekommt sie die.

Und sonst so?

Morgen werde ich wieder unterwegs sein. Es ist gerade schön draußen und ich kann wieder Menschen treffen, erfreuliche Dinge sehen und viele Ideen finden und mitbringen. Die Linden blühen in der „Lindenstadt“ und es liegt ein herrlicher Duft in der Luft, besonders am Abend. Auf dem Balkon blüht der Koriander, so manche Pflanze steht kurz davor.
Bei der Suche nach den Spindeln bin ich auf eine tolle Idee gestoßen. An der Umsetzung arbeite ich gerade und werde es bestimmt irgendwann zeigen.

Es ist schön, wie es ist, und ich spüre jeden Tag, dass ich gerne lebe.

Nachtfahrt mit Fridolin und Fracksausen von Fahrschülerin Gudrun.

Unterwegs mit dem Krankenfahrzeug. Und ich dachte, ich nehme das lockerer.

Ich glaube, das letzte Mal im Garten war ich vor vier Jahren. Pflanzen habe ich zu Hause vorgezogen, aber wachsen und sie zur Reife zu bringen – das konnte ich nicht.
Herr E. versprach mir, dass wir nicht im Dunkeln nach Hause fahren. Dass es dann doch eine Nachtfahrt wurde, habe ich nicht vorher gesehen. Ich währe vielleicht nicht mitgefahren.

Die Fahrt in den Garten war nicht ganz ohne. ein Stücke muss ich auf dem Radweg neben einer der am stärksten befahrenen Straßen in Leipzig fahren. Lange war ich nicht unterwegs gewesen und dann gleich das. Ja, ich hatte schon Angst, dass mich ein Autofahrer übersieht. Auch die Fahrerei durch Altlindenau, auf den Straßen zum Garten hat mir etwas zu schaffen gemacht. Gegen die Nachtfahrt auf dem Rückweg war das aber ein Klacks.

Als ich ihn beobachten konnte, dachte ich nicht an eine Nachtfahrt nach Hause

Die Einfahrt in die Gartenanlage war nicht einfach, denn ich musste eine Kante überwinden und ein Rille. Jemand der laufen kann, macht einen großen Schritt. Bei mir ist das anstrengender und hinter mir war einen stark befahrene Straße, also ordentlich Druck. Es ist zwar gut gemeint, dass Böller Radfahrer und andere zum Absteigen zwingen. Ich allerdings musste zirkeln, um mit Fridolin da durch zu kommen.

Die Gartenvögel sind gerade richtig aktiv. Es war schön, sie zu beobachten. Es hat mich sehr ergriffen, als ich einen Spatz beobachtete, wie er einen Sonnenblumenkern schälte und dann an seinen kleinen Federball verfütterte. Ich fand das so rührend.

rote Rosen

Manche Pflanzen hatte ich vor Jahren gepflanzt. Schön, sie alle wieder zu sehen. Ich mag es sehr, wenn alles blüht. Jetzt ist es besonders schön im Garten. Nein, ein Rosen-Fan bin ich nicht. Ich mag alles, was auf einer Wiese blüht, einfach so. Andere würden das als Unkraut bezeichen.
Naja, schön anzusehen sind sie aber schon, die Rosen.

Diese Rose musste Herr E. mal richtig herunterschneiden, als der Brunnenbauer kam. Sie hat es nicht übel genommen. Vor so viel Lebenswillen habe ich großen Respekt. (Und manchmal erwische ich mich dabei, dass ich das der Rose auch sage.)

Langsam wurde es Abend und langsam wurde ich unruhig. Ich wollte nach Hause, aber Herr E. hatte noch dies zu tun und das … Und so wurde es duster und dann dunkel. Ich werde also eine Nachtfahrt machen müssen.

kurz vor meiner Nachtfahrt: es wurde Abend

Wir fuhren los. Herr E. kannte seine Wege, hat auch keine Not, mit dem Radl eine schlecht abgesenkte Bordsteinkante hoch zu kommen. Ich schon. Also suchte ich nach einer besseren Auffahrt, um den kleinen Park durchqueren zu können. Herr E. war erstmal weg. Es dauerte lange, bis er merkte, dass ich nicht kam. Ich schaffte es durch den Park und an die Bundesstraße, neben der ich den aungezeichneten Radweg lang musste. Mir war nicht wohl in meiner Haut.

Keine Angst, mir geht es gut und meine Nachtfahrt habe ich gut überstanden. Fridolin hat mich gut nach Hause gebracht. Und doch ist mir klar geworden, dass das Fahren jetzt ganz anders ist. Ich habe eine ganz andere Sicht als andere, sehe ganz anders und manches Pillepalle-Hindernis ist für mich ein ganz großes.

Es war schön im Garten und bald mache ich mich wieder auf den Weg dorthin. Bangemachen gilt nicht. Ich konzentriere mich lieber auf Schönes.
Ach ja, heute bekam ich eine gute Nachricht. Mein Impftermin wurde eine Woche nach vorn verlegt. In einer Woche bekome ich meine erste Impfung.


Sommer-Sonne-Landpartie mit Friedolin zur Bienchenwiese.

Schließlich musste ich doch mal meine Geburtstagsblumen besuchen.

Heute war, vor der Sommerpause, zum letzten Mal der Hofladen der Agrargenossenschaft Kitzen geöffnet in Großzschocher. Es war zwar warm draußen, aber wir beschlossen, eine Landpartie zu machen. Herr E. radelte und ich hatte meinen Fridolin „gesattelt“.

Landpartie mit Fridolin

Kaum war ich ein Stücke raus aus der Stadt, merkte ich, wie gut mir das alles tat. Es blühte, duftete und manchmal hielt ich an, einfach um mal so richtig tief durchzuatmen.

Landpartie zur Agrargenossenschaft Kitzen

An den Feldrändern blühte es und auch auf dem Streifen, der Radweg und Straße trennte. Das Getreide auf den Feldern wird schon langsam gelb. Diese Phasen, die die Natur im Laufe eines Jahres durchlebt, wird mir nirgens so deutlich wie auf dem Lande. Manchmal fehlt mir das sehr. Ich habe mich lange nach einer Landpartie gesehnt.

Wir sind bei unserer Landpartie auch an der Bienchenwiese vorbei gekommen, die die Agrargenossenschaft Kitzen jedes Jahr anlegt. Einige der blühenden Wildkräuter sind meine Geburtstagsblumen. Ich habe aber keinen Strauß mit nach Hause genommen. Sie sind dort viel schöner anzusehen und haben ja eine Aufgabe.

Landpartie zum Hofladen
mobiler Hofladen der Agrargenossenschaft Kitzen

Am Hofladen haben wir so einiges eingekauft, regional und frisch. Wenn das Wetter mitspielt, werde ich mich wohl öfter auf den Weg zum Hofladen machen. Auch zum Hoffest möchte ich da sein, um den neuen Stall der Kühe zu sehen und auch die Tiere selbst. Ich mag sie.

Ich finde es einerseits gut, wie diese Genossenschaft produziert, welchen Anteil zum Schutz der Umwelt erbracht wird, und andererseits dass auch Genossenschaften zusammen arbeiten. Eier zum Beispiel haben wir mitgenommen und die stammen von der Genossenschaft, von der wir eh immer unsere Eier kaufen. Alles war umweltfreundlich verpackt und meinen „Kartoffelkorb“ musste ich einfach mal zeigen, weil ich ihn gut finde.

nach der Landpartie: Gierschlimonade
Gierschlimonade. Rezepte petze ich noch; sie ist wirklich gut.

Es war ein schöner Tag und mein Fridolin hat mich gut und sicher wieder nach Hause gebracht. Meine Freundin Karin aus der Elsteraue meinte heute, dass sie glücklich ist, wenn sie mit ihrem Kräuterkorb durch ihre Aue gehen kann. Oh ja, manchmal muss man gar nicht weit weg, um das zu empfinden.

Nun setze ich mich mit meiner Giersch-Limonade noch ein Weilchen auf den Balkon, wenn mich die Mücken nicht allzu sehr quälen.
Lasst es euch gut gehen. Ich wünsche allen ein schönes, ruhiges und erfreuliches Wochenende.

Steigungen üben auf der zweiten Ausfahrt mit Fridolin.

… und auf Balkonien blüht und grünt es

Herr E. hatte heute einen Termin und musste dazu über die S-Bahn-Brücke auf die andere Seite von Grünau. Da habe ich mich doch gleich aufgedrängt. Er ist mit dem Rad los und ich mit meinem Fridolin. Es war eine gute Gelegenheit, Steigungen zu üben und dabei nicht alleine zu sein. Ich finde es gut, sicher zu sein und Vertrauen zu sich und seinen Gefährt zu haben.

Fridolin wartet hinter den Büschen vor dem Balkon.
Die Rosen blühen vor dem Balkon und dahinter, auf der Rampe, werde ich mich gleich auf den Weg machen.

Heute Morgen war ich mal wieder auf die Waage gestiegen. Ich mache das nicht oft, war aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ein Hungerhaken werde ich aber noch lange nicht. Ob mein Fridolin mich die Rampe hinauf schafft zur Brücke über die S-Bahn?
Fridolin hat mich gut da hoch gekarrt und auch die Abfahrt bekamen wir beide gut hin. Es in aller Ruhe zu üben war gut.

Mit Fridolin auf Tour: Steigungen üben

So sieht es aus, wenn ich draußen am Balkon vorbei fahre.
Hach, ich bin gerade sehr froh, eine längere Strecke bewältigen zu können, ohne vor Schmerzen Tränen in den Augen zu haben. Vor dem Rausgehen muss ich keie Angst mehr haben.

Glücksklee
Den Glücksklee will ich noch in den Garten geben. Er bildet leckere Rübchen.

Zu Hause habe ich es mir erstmal auf dem Balkon gemütlich gemacht. Meine Prachtbohnen finden ihren Weg an den gezogenen Fäden nach oben und haben schon Blüten angesetzt. Anderes blüht schon.

Schön ist es gerade da draußen. Wir haben so viele Vögel hier. Ein Gezwizscher und Gesang ist das! Ich werde das sehr genießen, bevor es wieder still wird.
Für den Balkon habe ich noch einige Ideen. Es wird sich wohl noch einiges ändern, aber langsam, mit Gemach. Hetzen lasse ich mich nie wieder.

Mit Fridolin ganz dicht an den Wildrosen vorbei.

Wisst ihr, was mir noch fehlt? Ein paar Hühner. 🙂
Das wird ein Traum bleiben, aber träumen darf man ja immer. Oder?

Mit dem E-Trike unterwegs. Erster Ausflug mit Fridolin.

Oder Untertitel: Die Gudrun fährt im Entenstall Motorrad.

Heute musste es sein: Ich musste raus! Bei der ersten Ausfahrt mit dem E-Trike musste Herr E. mit, weil ich so ein elender Schisser bin. Dabei ist es gar nicht gut, die Männer mitzunehmen. Die werden nämlich auch gleich mal ungeduldig, wenn es mal wieder länger dauert. Und wenn dann noch an jeder Ecke angehalten werden muss zum Fotografieren, dann wird es kompliziert.

das E-Trike
Fridolin hat Pause und ich auch.

Friedolin hatte also heute seine ersten Ausfahrt mit mir.
Ich war im Schönauer Park, an meinem Lieblingsteich. Vor Jahren habe ich noch gemault, wenn jemand da hin wollte. Heute dagegen habe ich mich so gefreut, den Park, den Teich und vieles mehr wieder zu sehen.

Neben einer Bank habe ich angehalten. Pause.
Die Fahrerei war schon noch ein bisschen eine Zitterpartie. Mit welcher Geschindigkeit man antritt muss man abwägen, damit man nicht über’s Ziel hinaus schießt. Das E-Trike ist sehr wendig, d.h. wenn man den Lenker etwas verreißt, driftet es ab. Davor hatte ich ein bisschen Schiss und auch, dass ich an der Ampel nicht zum Stehen komme. Am Anfang wäre ich fast losgefahren mit den Beinen unten. So ein Quatsch. Fridolin hat gute Bremsen.

mit dem E-trike unterwegs in Entenhausen
Die Gudrun fährt im Entenstall Motorrad.

Ein kleiner Junge sag den Fridolin stehen und sagte zu seiner Mutter: „Kuck mal, die fährt Motorrad.“ Ich musste lachen, denn meine große Tochter hatte schon mal das Lied gesungen von der Oma, die im Hühnerstll Mororrad fährt. Ich war halt in Entenhausen.

Er bleib völlig entspannt.

Erpelinus hat es gut überstanden. Ihm ist nix passiert. Ich bin ja auch fein und langsam auf den Wegen unterwegs gewesen.

Bald setzte sich noch ein älterer Mann auf die Nachbarbank und auch ein Rollstuhlfahrer gesellte sich zu uns. Es war schön, wiedermal so richtig zu schwatzen. Wir sehen uns bestimmt mal wieder.

Ich habe mich so gefreut, Holunder, Wasserlilie und viele Wildkräuter zu sehen. Die Gräser fangen an zu blühen und sehen wunderschön aus. Hirtentäschel habe ich gesucht, gefunden und mitgenommen. Ich will zeichnen und erzählen, wie die Pflanze zu ihrenm Namen kam.

im Schönauer Park mit den E-Trike
Fridolin wird mich wieder gut nach Hause bringen.

Ich beobachtete noch eine Möwe, die am Teich auf Jagd war. Sie kreiste über dem Wasser, trudelte ganz geschickt und schnell zur Wasseroberfläche, tauchte ein und dann mit einem kleinen Fisch im Schnabel wieder auf. Zweie verputzte sie, den Dritten schleppte sie fort. Bestimmt hat sie auch hungrige Mäuler zu stopfen. Ich habe große Hochachtung vor den Tieren.

Tja, und dann wurde es auch schon wieder Zeit für den Rückweg. Es war ein schöner Nachmittag, sowohl mit viel Schönem zu sehen, als auch mit angenehmen Gerüchen, einem feinen Schwätzchen und mit einer ganzen Menge neues Zutrauen.
Morgen mache ich mich wieder auf den Weg mit Fridolin. Ich denke, wir werden noch einiges zusammen erleben.

Fotografieren im ehemaligen Blechverformungswerk

Ein Abenteuer mit beklemmenden Gefühlen.

Ich wollte Fotos machen, allerdings war ich auch sehr gespannt, was ich mitbringen würde. Und so bin ich mit der Tochter in eine RIndustrie-Ruine gestiegen. Das ehemaligen Blechverformungswerk in Leipzig hatte mich angezogen..

Blechverformungswerk Leipzig
Ruine des „Blechverfprmungswerk Leipzig“ mit den legendären Schornstein-Resten

Da wollten wir also hinauf. Das Blechverformungswerk in Leipzig kannte ich, war aber nie drinnen. Wenigstens jetzt wollte ich es von Innen sehen und fotografieren. Es sollten keine Alles-ist-gut-Fotos werden. Und das wurden sie ja dann auch nicht.
Wir rollten uns unter dem blauen Tor durch und gingen am Rest des legendären Schornsteines vorbei, der bei seiner Sprengung die ganze Gegend mit Schlamm überzog.

Wir standen in einer großen und hohen Halle, die sowohl mit Stahltreppen, als auch mit Laufgängen durchzogen war. Das Blechverformungswerk ereilte 1092 das gleiche Schicksal von vielen Produktionsstätten hier im Osten. Es wurde „abgewickelt“. Der Markt für Fahrzeug- und Landmaschinenbau war längst aufgeteilt. Man brauchte keinen zusätzlichen Konkurrenten, wenngleich er auch über Erfahrungen und gute Geschäftsbeziehungen verfügte. 

Die Stille war bedrückend. Ab und an flog eine Taube gurrend auf. Das war alles. Ich konnte mir vorstellen, wie es klang, wenn Dampf zischte, Stahl auf Stahl schlug, ein Deckenkran ächzte und stöhnte, Menschen sich Kommandos zuriefen. Ich gäbe viel darum, wenn mir jemand von denen, die hier gearbeitet haben, erzählen würde, wie der Alltag aussah.

Wir kraxelten langsam bis nach ganz oben, über die verrosteten Treppen und Laufgänge, vorbei an Rohren, Schächten, riesigen Ofenklappen, verrosteten Trägern und Gestängen. Es ist schon erstaunlich, wie die Natur sich ihren Lebensraum zurück erobert. Eigentlich braucht sie uns nicht.

Durch das kaputte Dach schien die Sonne. Hell war es auf den Treppen und Gängen. Ich stellte mir vor, wie die Werkssirene tönt. Feierabend oder Schichtwechsel. Menschen eilen die Treppen hinab. Es gab noch andere Gebäude. Und da wollten wir auch noch hin.

Überall war es nicht so hell und lichtdurchflutet. Ich weiß nicht, warum ich keine Angst hatte vor den ganz dunklen Ecken hatte. Nein, Licht wollte ich für meine Fotos gar nicht haben. Ich wollte unbedingt diese Stimmung so einfangen, wie sie war: düster und auch beklemmend.

Durch Waschräume kamen wir. Auf einer Konsole stand zum Beispiel noch eine Dose Ata. Ein Stück weiter standen ein Aschenbecher und Kaffeetassen herum. Überhaupt hatten wir das Gefühl, dass das Verlassen des Werkes damals ganz schnell ging. Irgendwer hatte seinen Helm auf einen Tisch gelegt und war einfach gegangen. In den Aktenordnern fanden sich Dienstpläne und Gehaltsabrechnungen, Protokolle von technischen Durchsichten, Rechnungen und Verträge. Ich hätte am liebsten alles mitgenommen und zu Hause gelesen.

Gardinen hingen noch an den Fenstern und jemand hatte seine Pflanze vergessen, die noch neben der alten Rechenmaschine stand. Es berührte mich zu sehen, dass Arbeiter oberhalb ihrer Tür zur Werkstatt einen Nistkasten gehängt hatten. Wer mag das gewesen sein?

Der Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben, eben weil er mich so ergriffen hat. Auf meinem alten Blog hatte ich schon mal Fotos von meinem abenteuerlichen Ausflug, aber der hatte sich ja für immer verabschiedet. Jetzt habe ich die Bilder in Affinity Photo nochmal bearbeitet und einen neuen Beitrag geschrieben.
Und wenn jemand einen kennt, der einen kennt, der hier gearbeitet hat, der darf mir das ruhig erzählen. Ich möchte gerne mehr darüber wissen.
Die Aussicht von ganz oben ist schön, gell?

Mittwochs, Momente von unterwegs und aus dem Wollkorb geschwatzt.

viele kleine Momente machen den Tag besonders

Mittwochs-Momente.
Bei dem schönen Wetter hatte es mich erstmal nach Draußen gezogen. Und während Herr E. die Einkäufe erledigte, hockte ich mich am Einkaufszentrum auf eine Bank. Es war ganz schönes Begängnis an meiner Bank vorbei.
Ein Stücke hin saß ein Mann mit einer Bierflasche in der Hand auf einer Bank. Immer, wenn junge Frauen vorbeikamen, wetterte der ihnen hinterher. „Schlampe.“ „Vo**e.“

Ich bin aber auch doof! Das nächste Mal hocke ich mich ein Stücke weiter weg, an die Beete mit den Stauden, die bestimmt bald aus dem Winterschlaf erwachen. Ich habe doch meinen Sitz mit, vergesse das aber immer noch.
Nicht, dass der Mann mir etwas getan hat, aber ich will in Ruhe die Sonne genießen und mich freuen, dass ich wieder gelaufen bin. Ich habe heute schon Hummeln fliegen sehen. Ich muss unbedingt die Kamera mitnehmen.

Wieder zu Hause hatte ich noch keine Lust, mich in der Wohnung zu verkriechen. Also habe ich es mir mit meinem Wollzeug auf dem Balkon gemütlich gemacht. Ehe ich mit dem Stricken anfing, habe ich aber erstmal meine Muscheln mit Zuckerwasser gefüllt. Das sind die Momente auf die ich mich freue, wenn die Insekten mich wieder besuchen.

kleine Momente und kleine Mühe: die Strickprobe
Die Anleitungen aus der Strickzeitung „Modische Maschen“ vom Verlag für die Frau liebe ich sehr.

Das ist das Ziel für die nächste Zeit. 😀 Ich zeige es mal.
Zu DDR-Zeiten gab es die Strickzeitschrift „Modische Maschen“ vom Verlag für die Frau. Und die war gut, die Beschreibungen, die Schnittmuster und die Anleitungen. Meine Freundin hatte noch viele und ich habe mir eine Jacke herausgesucht, die ich stricken will.
Hier zeige ich eine Kopie. In der Zwischenzeit habe ich mir die Zeitschrift über ZVAB gekauft.

Maschenproben -  Momente mit Wirkung
Maschenprobe. Früher war ich da immer zu faul und das rächte sich.

Ich hatte zuerst eine Maschenprobe gemacht, die dann gewaschen und gespannt, getrocknet und ausgezählt. Früher war ich da immer zu faul und das hat sich gerächt, manchmal bitter.
Das Muster der Rückseite sieht auch ganz gut aus. Es wäre also durchaus etwas für Schals und so. Ich werde mir das Muster merken.

Schnittmuster
Das habe ich nachgebastelt, mit meinen Maßen.

Herr E. hat es auch nicht leicht. Er musste mich vermessen, damit ich mir das Schnittmuster nachbauen kann. Es macht sich gut, wenn man das Gestrick auflegen und so kontrollieren kann. Packpapier hatte ich mir aus einer Warenlieferung aufgehoben.

Momente der vorsorglichen Kontrolle mit Schneiderpuppe
Nur erstmal 20 cm vom Rückenteil. da habe ich wohl noch einiges zu tun.

Zur Kontrolle habe ich aber auch noch meine Schneiderpuppe. Und, haha, ich habe schon 20 cm gestrickt. Auf meiner Bank auf Balkonien, in der Sonne und der Wärme, war das sehr angenehm. Und wenn ich dann sehe, dass es passend ist, dann sorgen diese Momente für viel Freude.

Schafwolle und auch andere Naturfasern vertrage ich gut. Deshalb bietet es sich an, mir so eine Jacke zu machen. Eigentlich wollte ich noch färben, habe aber dann die Wolle der Leineschafe so gelassen, wie sie vom Schaf kam, schön weiß und ein bisschen glänzend.

Tja, was gab es noch für Mittwochs-Momente? Mein neues Buch ist angekommen, aber davon erzähle ich andermal. Ach, es war ein guter Tag heute.

Fototour bei bestem Herbstwetter und tollem Licht in einer Lieblingsstadt.

Einen Nachmittag unterwegs sein, draußen an der frischen Luft, nur mit der Freundin auf Fototour, lässt Corona mal beiseite treten.

Das Wetter konnte nicht besser sein und die Lichtverhältnisse auch nicht. Mit der Freundin begab ich mich auf Fototour in eine meiner Lieblingsstädte an einen meiner Lieblingsflüsse. Ich war nicht zum ersten Mal in dieser Stadt, aber ich entdecke jedesmal wieder Sehenswertes. Ich bin glücklich über den ausgenommen schönen Tag in Merseburg an der Saale.

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