Die Superblüte, wenn die Wüste blüht

und selbst das Death Valley zum Blütenmeer wird.

Wenn es genug geregnet hat und die trockenen Winde ausbleiben, dann überzieht sich das sonst karge Land in Kalifornien mit einem Blütenteppich. Und dann kann man dort ein Naturschauspiel erleben, was Seinesgleichen sucht, die Superblüte.

Zahlreiche Wetterfronten von Tiefdrucksystemen brachten der Westküste der USA viel Regen und Schnee. Ich hätte es nicht geglaubt, dass es in Los Angeles schneien kann. Es konnte. Ich habe es in diesem Jahr gesehen.

Wie kommt es, dass ab und an die Wüste blüht
Schnee auf den sonst nie verschneiten Bergen bei Los Angeles

Die Berge, ganz nahe bei Los Angeles, sind sonst nie verschneit. Das Foto hatte mein Schwiegersohn aufgenommen auf dem Weg zur Arbeit. Und der Schnee war erst der Anfang. So viel Regen, tagelang, habe ich noch nie erlebt.

So sieht es normalerweise in der Wüste aus, im Death Valley. Herr E. hatte mir Handy-fotos geschickt, als er in Las Vegas war. Man sieht sich das Fenster des Überlandbusses spiegeln, aber der Bus hält ohne Grund im Tal des Todes nicht an.

Man glaubt es nicht, aber das Tal des Todes ist nicht tot. Viele Samen von Wildblumen schlummern hier jahrelang. Sie umgibt eine harte Schale. Und wenn es so viel regnet wie in diesem Winter, dann quillt der Samen auf und sprengt die Schale. Und dannwid die Wüste ein einziger Blütenteppich, bis die steigenden Temperaturen alles wieder beenden. Die Superblüte nennen das die Leute hier. Schaut euch das mal an. (Der Link führt zu Wetter-online)

Wie sieht es in den Vasques Rocks zur Superblüte aus?

Als wir in den Vasques Rocks waren hatte ich wenige kleine Wüsten-Blumen gesehen, die in sengender Sonne auf der ausgetrockneten Erde wuchsen. Ich bin mir nicht sicher, wie sie heißen, deshalb benenne ich sie nicht. Vielleicht reiche ich es mal nach. Stellt euch mal vor, wenn die Berge und Täler mit den blühenden Blumen überzogen sind. Eine an der anderen bilden sie diese bunten Teppiche.

Die Superblüte zieht immer zehntausende von Schaulustigen an. Man sieht heute noch, wo die Menschenmassen zur letzten Superblüte herumgelatscht waren. Da sind heute noch kahle Stellen und Trampelpfade. Was Hitze und Trockenheit nicht geschafft haben, das schafft der Mensch! Und deshalb hat man in diesem Jahr für Absperrungen gesorgt.
Vor der Natur und dem, was sie hervorbringen kann, habe ich ganz großen Respekt.

Sonne und Wärme – Frühling

Ich verziehe mich gleich wieder auf den Balkon. Die Sonne scheint, es ist angenehm warm und es blüht schon ein bissel, sogar das Moos in meiner Insektentränke. Meisi kann sich also bei arger Wärme wieder mit ausgebreiteten Flügeln auf das Moos betten.

Wie habe ich mich nach Sonne und Wärme gesehnt. Morgen soll es mit dem Frühlingswetter schon wieder vorbei sein. Egal, heute genieße ich es in allen Zügen. Ich habe alles, was ich brauch. (Achtung: Link führt zu Youtube)

Der Gastkater ist nicht in seinem Körbchen. Er liegt wahrscheinlich genüsslich auf der Wiese in der Sonne. Taubens fressen eifrig die ausgelegten Getreidekörner. Ich habe ihnen einen Korb auf mein Wandregal auf dem Balkon gestellt, aber den wollten sie nicht. Oder sie haben ihn noch nicht entdeckt, sie sehen ja wohl nicht besonders gut. Vielleicht sollte ich die Getreidekörner in den Korb stellen, zum Anfüttern.
Heute Morgen hatte ich etwas Rohwolle an einen Haken gehängt. Das hat sich allerdings wer geholt, wahrscheinlich zum Nestbau. Und genau so war es gedacht.

So, ich gehe wieder raus. Ich wünsche mir, dass es allen so gut geht wie mir und dass jeder ein schönes, erlebnisreiches, ruhiges, erholsames, sonniges, …, Wochenende hat, halt so, wie es gewünscht ist.

Kürbiskern und Kürbissüppchen

Meine Tochter hatte mir einen Hokkaidokürbis mitgebracht. Ich weiß nicht, ob das an der schönen Farbe lag, aber ich hatte plötzlich Lust, den Kürbis zu einem Kürbissüppchen zu verarbeiten. Ich möchte wetten, dass es etwas mit meiner Lieblingsfarbe zu tun hatte. Es war genau richtig im Grau der letzten Tage.

Den Hokkaido kann man mit Schale verarbeiten. Sie ist nicht hart und schmeckt genau so mild wie das Kürbisfleisch. Also habe ich geschnippelt: Kürbis, Möhren, Kartoffeln, Zwiebeln.

Zustaten für einKürbissüppchen

Ich hatte plötzlich das Verlangen, alles vom Kürbis zu verarbeiten. Das habe ich dann auch getan. Nur der Stilanstz ist in den Komposteimer gewandert.
Zum „alles verwerten“ habe ich schon mal ein Projekt gemacht. Was vom Apfel übrig blieb beim Einkochen, das wurde zu Apfelessig angesetzt und der war so gut, dann ich es im Herbst wiederholen werde.

für das Besondere am Kürbissüppchen

Die schönste Arbeit ist es nicht, aber ich habe mir die Mühe gemacht, die Kürbiskerne aus der Kürbismitte zu pulen. Danach kamen sie für kurze Zeit zum Trocknen ins Dürrgerät und anschließend habe ich sie noch geröstet. Das war eine feine Zutat für mein Kürbissüppchen.
Einige Kerne sind in das Anzuchttöpfchen gewandert für die nächste Ernte im Herbst.

genau das Richtige für graue, kalte Tage

Das Kürbissüppchen war lecker und genau das Richtige an dem grauen und kalten Tag. Kürbiskernöl fehlte. Ich habe das aber immer nie ganz aufgebraucht und deshalb wollte ich schon lange keines mehr im Haus. Das soll sich ändern, weil ich mir eine kleine manuelle Ölpresse wünsche. Damit kann ich mir mein Speiseöl selber herstellen in der Menge, wie ich es brauche.

Auch eine Getreidemühle wird noch bei mir einziehen, auch eine manuelle. Ich hatte Getreidekörner bestellt und hätte garantiert auch für mich welche zu Mehl gemahlen. Jetzt sind sie erstmal für ihn da auf den Bild und für seine Gattin. Getrocknete Erbsen gab es leider keine für’s Kröpfchen..

Ringeltaube

Kein Sonn(en)tag, besser ein Rechnertag am Regentag

„Wiedermal ein Apfel“, sagte unser freundlicher Paketdienstmitarbeiter. Mein Geburtstagsgeschenk war gekommen.
Seit gestern regnet es ordentlich bei uns, mal nicht nur wenige Tropfen oder nur in der Ankündigung. Und so hatte ich an diesem Regentag Zeit und Muse, mich mit meiner Rechentechnik zu befassen. Es wurde ein Rechnertag.

Regentag ist Rechnertag geworden
Es plattert ordentlich und so ist Regentag gleich Rechnertag.

Bei meiner Tochter in den USA habe ich an ihrem MacBook gearbeitet und meine Bilder bearbeitet. Mein Programm konnte ich mit meiner Lizenz schnell installieren und problemsos auf dem anderen Gerät und loslegen. Ich sollte mir mehr zutrauen, denn ich kam erstaunlicherweise gut zurecht, auch mit Englisch als Systemsprache. *Ich klopfe mir mal selber auf die Schulter.

Bildbearbeitung; Rechnertag am Regentag.
Ich bin immer noch auf der Suche nach „meinem“ Regenbild, nach einer Regenstimmung.

Seitdem ich wieder zu Hause bin, habe ich überlegt, was für ein mobiles Gerät ich mir wünsche und zulege. Leicht fällt mir so etwas nicht, aber nun ist es da, das iPad. *Es ist kein Vergleich mehr mit meinem Gerät aus den Anfängen.

Meine Programme laufen inzwischen wieder zuverlässig, der Austauch mit meinen anderen Geräten klappt prima und benutzerfreundlich ist das Apple-Pad ja eh. *Und es hat sich seit damals noch reichlich verbessert.
Für Kreative sind die Geräte und ihr Zusammenspiel ein Segen. Ich weiß noch, wie ich bei einem Konzert einem Tontechniker über die Schulter geschaut habe, der auf dem Pad sein komplettes Tonstudio hatte und seinen Soundcheck machte.

Regenperlen sind doch auch ganz hübsch, DAS Regenbild ist es aber auch nicht.

Die ersten Zeichenversuche in Affinity Designer habe ich schon gemacht. Das Programm hat Serif nicht einfach auf dem Pad zum Laufen gebracht. Sie haben indes einen Code extra dafür geschrieben und das merkt man.

Mit dem Stift zu zeichnen ist eine Freude. Skizzen sind auch schnell gemacht, sowie ins Notizbuch gekritzelt.
Viel Platz für die Menüs hat man nicht, aber je nach gewähltem Werkzeug oder gewählter Aktion zeigt sich das entsprechende Menü. Kommt man auf der Zeichenfläche zu weit heran, zieht es sich ein und klappt wieder aus, wenn sich der Stift wieder entfernt.

Affinity Designer auf dem iPad

Ich habe hier zum Beispiel nur mal verschiedene Pinsel ausprobiert. Es ist kein Kunstwerk, wiewohl aber eine gute Übungsdatei. Fertig ist auch nichts. Ich zeige es, weil ich die Programmoberfläche zeigen will. Mein Unfertiges ist mir ansonsten noch viel lieber als mich bei anderen zu bedienen. *Ich möchte sosehr wieder zeichnen.

Pinselübung in Affinity Am IPad (Rechnertag am Regentag)
Pinselübung in Affinity Designer am iPad

Der Regentag-Rechnertag war nun gar nicht so schlecht. Ich kann wieder zeichnen, auch gleich mal mit Pad auf den Knien, von wo auch immer. Apple bringt eine Menge interessanter Programme von Haus aus mit. *z.B. auch ein Videoschnittprogramm.
Was immer ihr gerade tut, ich wünsche euch so viel Freude dabei, wie ich sie gerade empfinde. *Und nun mache ich mich wieder davon, bevor ich nicht mehr aushöre zu schwärmen.

Mit der Nadel gefilzt.

Da hatte jemand in einem Kommentar geschrieben, dass ich doch mal meinen fertigen Hasen zeigen soll, den ich mit der Nadel gefilzt habe. Na klar. Das mache ich gern.

Ich habe in den Tagen vor Ostern gefilzt wie ein Weltmeister. Wenn ich jetzt anfangen würde für Weihnachten zu filzen, könnte ich mir Zeit nehmen. Aber genau das geht bei mir immer nicht. Und weil Ostern ja immer so überraschend kommt, habe ich gesessen von früh bis spät abends, mit immer den gleichen Bewegungen und geknicktem Handgelenk. Und was dann passierte, hätte ich wissen müssen: Die Sehne zwischen Handgelenk und Ellenbogen ist erstmal ausgestiegen. Sie tut dumm mit mir.

So fing das an. Und am Ende hatte ich zwei Hasen mit der Nadel gefilzt und fertig, die sich alsdann auf Reisen begaben. Ein Muster für mich habe ich nicht mehr geschafft, aber in Bildern habe ich alles dokumentiert. Vielleicht wird das ja doch noch was mit dem Buch.

Den beiden Hasen habe ich noch eine Hose gestrickt, aus grober selbstgesponnener Schafwolle. Ich wollte das so, denn beide Hasen waren ja arg am Arbeiten.

Die Küken hatte ich ja schonmal gezeigt. Sie hocken immer noch auf ihrem Ast am Fenster. Und das dürfen sie auch noch, schließlich ist Frühling. Meine Tochter hat das da oben angebracht. Ich kann nicht klettern und Herr E. darf seinen Arm (noch) nicht nach oben bewegen. Mit Gardinen habe ich es nicht so, wollte aber immer mal ein Fensterbild als Schmuck. Mir hat da nur nie etwas gefallen. Jetzt können sich die drei Küken erstmal am Fenster verlustieren und mal sehen, was mir noch so einfällt.

Jetzt ist es vorbei mit Ostern und auch mit Filzen und ich muss mich erstmal um meine neue Rechentechnik kümmern. Genial ist es; das kann ich jetzt schon sagen.

Es ist eben April.

Ein bisschen sieht es heute aus wie Weltuntergang. Am Tage schien die Sonne, aber gegen Abend war Gewitterstimmung. April eben.

Mich plagt das Rheuma und mit dem Filzen habe ich es wohl etwas übertrieben. Mein Ellenbogen sieht aus, als hätte mir jemand draufgekloppt und ich kann heute die Hand nicht richtig bewegen.

Auch Rechnerarbeiten gehen gerade nicht gut. Es wird halt alles ein bisschen länger dauern.

Ostern war schön. Zwei meiner Kinder waren da. Sie haben mit ihrem Vater einen Garteneinsatz gemacht, so dass uns zwei Lädierten nicht alles über den Kopf wächst. Die Tochter hat mir einen Schale mit Frühlingsblumen mitgebracht. Es sieht schön aus auf meinem Balkon und wenn die Zeit nach dem April dafür gekommen ist, „wandern“ sie ins Beet.

Mein Sohn hat uns mit einer neuen Technologie bekannt gemacht. Interessant ist das schon. Es wird sicher unsere Arbeitswelt verändern. Meine Freundin möchte das nicht, weil es viele Arbeitskräfte frei setzen wird. Na und? Reden wir eben mal über Teilen, Teilzeit, Teilhabe am Reichtun oder die Verteilung des Selben im Allgemeinen. Und wenn dann einer sagt: „Gut, auf Arbeit muss ich heute nicht. Ich gehe jetzt an die Musikschule und lerne Cello spielen.“, dann finde ich das gut.
Vieles müsste mal neu gedacht werden und nicht immer nur Altes gehätschelt und ein bisschen angepasst werden.

Jedes Jahr im April, beobachte ich die Vögel beim Nestbau. Es ist interessant und auch immer erfreulich. Und dann kommt die Zeit, wo die Vogeleltern Futter anschleppen müssen. Bei Gudrun gibt es immer welches, was für die Aufzucht von Jungvögeln geeignet ist. Manche Altvögel kenne ich nun schon und freue mich, wenn sie wieder Kleine versorgen.
Da fällt mir ein, dass ich Mehlwürmer bestellen muss.

April: Die Kastanien treiben aus.
Beginn der Kastanienblüte im April

Im Innenhof beginnen die Kastanien zu blühen. Ich freue mich schon darauf, wenn sich die großen, weißen Kerzen ausbilden. Ich mag das, wenn die Natur erwacht und alles lebt und aufblüht. So wie auch die Kirschblüten an Baum vor meinem Fenster.

April: Die Kirschblüte beginnt.
April: Die Kirschblüte beginnt.

Mal sehen, ob es meinem Arm morgen wieder etwas besser geht. Ich möchte meine neuen Zeichenwerkzeuge ausprobieren und auch endlich mal wieder eine Blogrunde machen.

Freude auf Ostern.

Ach ja, da bin ich nun wieder ein Jahr älter. Geburtstage feiern, besonders meinen, ist nicht mein Ding. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber es ist nun mal so. Und doch habe ich viele Glückwünsche erhalten (danke auch noch mal an dieser Stelle) und: Ich habe mich wirklich gefreut.

Statt Blumen hatte ich mir egentlich eine Schafpatenschaft gewünscht beim NABU für einen Landschaftspfleger in den Kulkwitzer Lachen, ein Leineschaf. Und mein Patenschaf habe ich nun auch noch bekommen und freue mich sehr.

Heute kommen über Ostern zwei meiner Kinder zu Besuch. Ich freue mich schon seit Tagen, denn das letzte Mal hatte ich sie Weihnachten gesehen. Meine Vorbereitungen habe ich soweit fertig und zum Filzen bin ich auch noch gekommen.

ein Hase für Ostern wird gefilzt
Fellverpflanzung

Eine Bloggerin fragte mich neulich, wie ich denn Handarbeiten machen könne mit meinen Rheumahänden. Nun, alles geht nicht so einfach, aber je nach Tagesform schon. Stricken könnte ich gerade nicht; die Filznadel halten geht aber.

Nein, nein, ein Schneehase soll es nicht werden.

Meinen Arbeitsplatz habe ich manchmal „Gudrun’s Anatomy“ genannt, weil ich erstmal lauter Einzelteile gefilzt habe, also *zig Ohren, Beine, Hände … Der Zusammenbau erfolgte später.
Wenn ich bei meiner Tochter in LA leben würde, hätte ich mich zu der freundlichen älteren Dame an die Straße gesetzt. Sie verkauft da Früchte und presste frischen Saft und ich hätte die Filznadel ausgepackt. Die Frau war mir sehr symphatisch.

(Ach ja, an den Armen sieht man, dass sie oben noch ausgefranzt sind. Sie filzen sich so besser an. Hinterher sieht man nix mehr. Die Körper mache ich immer zuerst aus weißer Schurwolle. Das spart farbige Wolle.)

Nadelfilzen für Ostern
Das Ei sieht aus wie ein Fußball. Es war mir verrutscht beim Fotografieren.

Mein Hase bekommt noch ein freundliches Gesicht und eine gestrickte Latzhose aus Schafwolle und dann werden sie zusammen mit einem Fläschchen Eierlikör an Freunde verschenkt, die mir jetzt so geholfen haben. (Herrn E. geht es schon besser, aber er hat immer noch dolle Schmerzen.)

Küken mit der Nadel gefizt für Ostern
So, ihr Fusselchen, nun macht mal nicht so einen Krach.

Meine Kücken habe ich nun auch fertig. Ursprünglich wollte ich sie auf ein Stücke Fund-Holz aus dem Park setzen, aber weder Herr E. noch ich waren gerade in Laune, das zu holen. Da habe ich ihnen den Ast eben gefilzt. Ach, irgendwie gibt es für alles eine Lösung.

Egal, was ihr in den nächsten Tag feiert, Ostern im kirchlichem Sinne, Ostermond oder einfach nur ein Frühlingsfest: Ich wünsche euch schöne Tage mit vielen netten Begegnungen.

Die Nebelkrähe – ich muss etwas wissen.

Die Glücklichen sind die Neugierigen. – Friedrich Nietzsche –

Ein ganzes Weilchen schon habe ich den beiden Nebelkrähen beim Nestbau zugesehen. Als Herr Nebelkrähe sich der Gattin mal nähern wollte, gab es einen Fatsch mit dem Flügel. So geht das nicht; man war ja noch nicht fertig mit dem Bau und gemalert war auch noch nicht!

besser ging es nicht: Die rannten dauernd aufgeregt auseinander.

Dann sah ich plötzlich immer nur noch Herrn Nebelkrähe. Das ist der hellere der Vögel. Meine Güte! Dem anderen wird doch wohl nichts passiert sein?

Herr Nebelkrähe sammelte kein Nistmateriel mehr. Er wuselte auf der Wiese herum, scharrte, pickte. Und dann flog er in Richtung Tanne, wo ganz oben das offene Nest war. Direkt flog er das Nest nicht an. Zuerst landete er auf dem Nachbarbaum. Dann hüpfte er auf einem Ast entlang, tippelte auf ihm entlang bis zu einen weiteren Baum, verschwand kurz darin, umrundete ihn. Erst dann flog er zu seinem Nest.

Darin bewegte sich plötzlich etwas Dunkleres und Herr Nebelkrähe saß auf dem Nestrand und fütterte. Die können doch nicht schon die Eier ausgebrütet haben?

Herr Nebelkrähe auf Nahrungssuche.

Das wollte ich nun genau wissen. Die Vögel haben im Osten ihr Einzugsgebiet, ich habe sie schon gezählt bei der Vogelzählung und ich weiß so wenig über sie?Also machte ich mich auf die Suche und las einige Veröffentlichungen über diese Vögel.
Im vergangenem Jahr gab es einmal einen Hagelsturm. Beide Eltern legten sich mit ausgebreiteten Flügeln über das Nest. Das hat mich stark beeindruckt.

Drei bis fünf Jahre dauert es allerdings, bis die Vögel nistfähig werden. Gehen sie eine Verbindung ein, besteht die ihr Leben lang. Bebrütet werden die Eier ausschließlich vom Weibchen. Das Männchen bewacht das Nest und ist auch für die Futtersuche verantwortlich. Mein Herr Nebelkrähe hat also tatsächlich dem Weibchen Futter gebracht und hat seinen Flug zum Nest gut getarnt.
Nach ungefähr 17 Tagen kann ich mit Jungen rechnen.

Nebelkrähen sind Allesfresser. Sie fressen auch Aas, räumen also auf im Revier. Sie klauen auch mal ein Ei oder einen Nestling von anderen Vögeln, aber sie dezimieren deren Bestand nicht. Das ist ein Gerücht. Wenn sie mir hier vor den Fenstern die Mücken wegfressen, ist mir das sehr recht.

So, wieder etwas gelernt!
Ich war schon immer neugierig und so lange das so bleibt, ist alles in Ordnung.

Küken filzen und anderes für Ostern.

Ein Mensch muß sein Hobby schon sehr schätzen, wenn er es ohne Hoffnung auf Ruhm und Geld ausübt, ja sogar ohne jede Chance, es gut zu machen.
– G. K. Chesterton (1874 – 1936) –

Küken filzen, mit der Nadel, ich schicke heute mal diesen kleinen Frühlingsgruß. Ich bin sehr froh, dass ich etwas gefunden habe, was mich so beschäftigt, dass ich Schmerzen und so allerlei Ungemach vergessen kann. Das hat mich durch die Zeit der Pandemie gebracht, sorgt dafür, dass ich auch in Ausnahmesituationen ruhig bleibe und lenkt mich von Schmerzen ab:meine Wolle und die Beschäftigung damit.

Eigntlich wollte ich am Webrahmen sitzen, aber um die Kettfäden drauf zu bringen, brauche ich einen Helfer und Herr E. fällt gerade aus. Also habe ich die Filznadeln ausgepackt und mit der Nadel gefilzt.
„Warum mache ich das eigentlich?“, habe ich heute Herrn E gefragt. „Na, du machst das für uns“, war die Anttwort.

Küken - mit der Nadel gefilzt
mit der Nadel gefilzt

Die Drei habe ich schon mal fertig. Spaß macht es, das Küken filzen. Beim Arbeiten kam ich auf die Idee, ihnen Sturmlocken zu verpassen. Ich musste lachen und das ist gut, besser, am besten.

Die Küken werden auf einem Aststück plaziert, mit gefilzten Haselzweigen und Glockenblumen. Und dann kommt es als Osterschmuck oder einfach als Frühlingsgruß ans Fenster. So ein Ästchen hatte ich auf dem Balkon liegen. Ich habe nur die Befürchtung, dass sich Insekten darin angsiedelt haben und ich ihnen den Lebensraum nhme. Deshalb werde ich wohl mal draußen suchen. Ein guter Nebeneffekt!

Blüten filzen mit der Nadel
Blüten filzen mit der Nadel

Ein bisschen bedauere ich es ja, dass ich mein Filzbuch auf Eis gelegt habe, aber es gibt so viele kreative Menschen, die das viel besser können als ich. Es ist gut, wie es ist, aber eine Anleitung sollte ich wieder verfassen. Die ich hatte sind mit meinem Blog damals unter gegangen.

Ich beschäftige mich nun mal wieder mit meinen Blüten und den Schnüren aus Wolle, damit sie von Küken-Ästchen herunterhängen können. Es wird mich ablenken, denn das Rheuma hat gerade Hochsaison. Das Wetter hier und auch so einige Belastungen haben es gut gefördert und unterstützt.
Na dann!

Menschen, Nachbarn, Freunde

Es sind die Menschen, die ein Land liebenswert machen.

Heute möchte ich mal wieder von meiner Reise erzählen, genauer, ich möchte eine der Nachbarn vorstellen.

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die in ein anderes Land fahren, sich mit einem Drink in die Sonne bratzeln und das war’s. Auch von einer Touri-Ecke zur nachsten zu hetzen, ein Selfi machen und weiter rennen, ist nicht mein Ding.

Ich will wissen, welche Pflanzen und Tiere da wohnen, wie die Landschaft aussieht, wie es riecht (sehr salzig am Ozean zum Beispiel) und vor allem, wie die Menschen sind. Wie wohnen sie? Welche Freiheiten haben sie, ihr Leben zu gestalten? Ich will wissen, was man hier isst und worüber man lacht.
Ich schreibe bestimmt noch über einiges.

Menschen, Nachbarn, Freunde

Tracy wohnt im Haus neben meiner Tochter, gehört zu ihren Nachbarn. Wir hatten sie schon mal kurz auf der Straße getroffen, wo sie uns sagte: „Ich koche für euch.“ Das hat sie dann wirklich getan und zwar hervorragend.
Das bekocht werden ist mir hier öfter passiert. Ich glaube, es ist eine Art Wertschätzung, ein sich um andere sorgen und kümmern. Es ist Freundlichkeit und Willkommen. Das alles trifft auf viele Menschen hier zu und es hat mir gut getan.

Tracy ist ein ganz lieber Mensch, eine Nachbarin, wie man sie sich wünscht. Als der kleine Wüstenhund, der Hund meiner Tochter, sich mal alleine fühlte und weinte, hat sie ihn zu sich ins Haus geholt. Er durfte dann bei ihr auf dem Sofa liegen bis seine Leute wieder kamen.
Überhaupt ist mir aufgefallen, dass unter Nachbarn kaum gemeckert wird (Wir sind da wahrscheinlich Weltmeister!). Man ist sehr tolerant. Auf der anderen Seite des Flusses übt einer Metal, Nirvana und so. Er muss nicht um sein Leben fürchten; man lässt ihn üben.

Als ich mal im Garten meiner Tochter saß, hörte ich Gesang. Da sang sich jemand ein, übte Liedsequenzen, verschiedene Tonarten. Als ich dann Tracy kennengelernt hatte, wusste ich, dass sie das war. Tracy ist Background-Sängerin, singt aber auch Solo und schreibt Lieder für andere.

Mit Eminem (Achtung: Link führt zu Youtube) hat sie gesungen, Christina Aquilera und vielen anderen. Dass ich Eminem sehr mag, habe ich vielleicht schon mal erzählt. Nett ist er, sagte Traci.
In ihrem Haus hängen viele goldene Schallplatten. Platin auch. Wenn ein Sänger das gewinnt, bekommen die, die an der Produktion beteiligt waren, auch eine.

Liebe Tracy, ich freue mich sehr, dass ich dich kennenlernen durfte und danke für das leckere Essen. Es sind die Menschen, die ein Land liebenswert machen. Du hast mir Deines nahe gebracht.
Wenn du mal in Leipzig, in Germany, sein solltest, dann werde ich für dich kochen. Nice to meet you, Tracy.