Angekommen in Los Angeles

Wir sind angekommen. Ich wollte schon früher bloggen, aber ich habe es einfach nicht eher geschafft.
Zwei Tage war ich noch bei der Freundin in Frankfurt. Am Sonntag brachte uns der Freund mit Sack und Pack zum Flughafen. Dort erzählte man mir erstmal, dass mein Rolli nicht befördert werden kann. Er sei nicht angemeldet. Wir hatten aber eine Bestätigungsmail erhalten. Nach einiger Rumtelefoniererei durften wir schließlich einchecken. Wir kennen das schon, denn es ist uns schon beim ersten Mal so ergangen. Mir ist in solchen Situatuationen gar nicht wohl und die Nerven liegen blank. Aber schließlich saß ich drin im Flugzeug.

Steigflug über Frankfurt
gestartet in Frankfurt

Da unten schlängelt sich der Main durch das Land. Es ist schon ein schönes Gefühl, wenn das große Flugzeug sich in die Höhe schiebt. Ich saß am Fenster, ganz hinten in der Kiste. Ein bisschen mehr Beinfreiheit hatte ich da und einen tollen blick durch das Fenster. Ich habe mit Herrn E. seinem Handy einige Fotos gemacht. Eine Glanzleistung wird das eh nie, denn das Fenster war immer mal angeeist und aufmachen konnte ich es ja nicht. Mit Gurt am Bauch habe ich einige Verrenkungen gemacht, mehr zur Erinnerung für mich.

Angekommen an der Küste Grönlands. Davor das Europäische Nordmeer.
die grönländische Küste

Die weiße Huckelpuckellinie in der Mitte des Bildes ist die Küste von Grönland. 11000 m hoch waren wir; manchmal noch ein Stücke drüber.
Die große, weiße Fläche von Grönland flößte mir schon immer Respekt ein. Vor der Küste sieht man das Europäische Nordmeer mit Eisschollen. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber Grönland faszinierte mich schon immer. Jetzt war ich aber ganz froh, nicht da hinunter zu müssen.

Sonnenaufgang und Morgenröte über Grönland
Mörgenröte am Horizont von Grönland

Was da oben ins Bild gakelt, ist die Tragfläche. Ich habe immer mal beobachtet, was sich da tut. Beim Check und bei der Landung war es am interessantesten. Ich hätte dem Piloten gerne mal Löcher in den Bauch gefragt, aber es ist schon besser, wenn er nicht gestört wird von alten neugierigen Weibern.

Es ist schon komisch, wenn man am späten Vormittag losfliegt und am frühen Nachmittag am Zielflughafen ankommt. Wir flogen erstmal in die Nacht. Am Horizont von Grönland ging allerdings die Sonne auf. Die Farben waren wunderschön. Überhaupt ist unsere Erde großartig. Von da oben sieht man es noch viel besser, dieses Wunder der Natur, welches wir schützen sollten mit ganzer Kraft.

Gletscher auf dem amerikanischen Festland

Beim Betrachten von Cyan und Magenta am Himmel über Grönland war ich eingeschlafen, verdreht sitzend und auf einer Pobacke. Mein schmerzendes Kreuz weckte mich unsanft und da waren wir schon auf dem amerikanischen Kontinent. Über Canada flogen wir fast bis zur Westküste und dann immer schön nach Süden. Das zieht sich!

Ich staune wieder einmal, dass die 12 Stunden im Flugzeug doch irgendwann ausgesessen sind. Die Landung diesmal war schön sanft, weil man sich Zeit nehmen konnte. Kein Drönen im Ohr, keine unangenehmen Geräusche oder Krach. Und dann setzte der Riesenvogel auch schon auf und rollte zum Ziel.

Los Angeles, ich komme!

So richtig angekommen war ich noch nicht, denn es gab dann doch wieder etwas Trappel. Ich war in einen Beträuungsraum gebracht worden und durfte den flughafeneigenen Rollstuhl nicht verlassen, bevor meiner nicht da war. Ja, aber wo war er? Schulterzucken. Man hatte ihn einfach zu dem restlichen Gepäck gestellt. Da konnte aber keiner von uns hin, weil wir erst durch die Passkontrolle und den Zoll mussten. Ich durfte aber nicht, weil ja mein Rollstuhl …. Ach lassen wir das.

Jetzt bin ich ja da und endlich bei meiner Familie. Ich freue mich sehr, in dieser Stadt zu sein und bei meinen Leuten.
Ein Busfahrer hat mir so geholfen in den Shuttle-Bus am Flughaven zu kommen. Mit dem Auto kann der LAX wegen Umbauarbeiten nicht angefahren werden. Meine Tochter hatte uns abgeholt und alles toll organisiert, damit wir zum Auto in Van Nuys kamen. Und den freundlichen Busfahrer musste ich erstmal drücken.

Ich bin angekommen!

Herr E. hat erbitterte Verhandlungen geführt.

Verhandlungen, oh ja die gab es bei uns.
Es ist bei uns Tradition, dass anwesende Kinder am 24. Dezember mit ihrem Vater den Tannebaum schmücken. Meist ist es meine Nordseetochter, die sich da ins Zeug legt. Am ersten Januar bekomme ich meistens einen Rappel und der Baum muss wieder weg.

In diesem Jahr haben wir uns da etwas schwer getan. Herr E. hat eisern verhandelt, weil es doch ein ganz besonderes Licht ist im trüben Januar und weil es doch überhaupt schön aussieht. Naja und da durfte der Baum eben bleiben. Bis heute. Und heute war ich nicht mehr bereit zu irgendwelchen Verhandlungen.

Es gab harte Verhandlungen darüber, wie lange er stehen bleiben durfte.
Dann mache es mal gut!

Nicht mehr lange hin und ich bin unterwegs.
Am Freitag haben wir mit den Nachbarn alles abgesprochen. Ich bekomme gut Hilfe und meine Wohnung wird gut behütet sein. Der Gastkater behält sein Körbchen auf dem Balkon. Nach ihm wird geschaut werden, dass es ihm gut geht.

Ich habe schon einiges zusammengepackt, habe genügend meiner notwendigen Medikamente beisammen. Das Schlimmste wäre, dort zum Arzt zu müssen, weil ich ein Medikament vergessen habe. Ärztliche Verordnung liegt bei, Haken dran und ab in den Koffer. Ich muss nicht mehr daran denken.

Auch für alles andere nehme ich mir Zeit. Ich bin zwar am anderen Ende der Welt nicht auf mich alleine gestellt, aber meine Gedanken zusammennehmen will ich schon und auch einiges Gewohnte beibehalten.
Ich werde einiges für meinen Enkel mitnehmen. Auf ihn freue ich mich ganz besonders und darauf, dass ich viel Zeit mit ihm verbringen kann, so wie auch mit meiner Tochter und meinem Schwiegersohn.

Vor dem Flug graut mir schon. Ich habe Angst, diese Strapaze nicht zu schaffen. Eigentlich aber ist es ja die Langeweile, das ewige Sitzen, was nervt.
Ich bekomme Hilfe. Fluggesellschaft und DB haben es bestätigt. Alles ist gut soweit. Nur zu mir habe ich manchmal nicht das rechte Zutrauen. Egal, da muss ich jetzt durch und wenn ich dort bin, ist vieles wieder vergessen.

So, nun heißt es noch Wohnung aufräumen, alles entsorgen, was verderben könnte in unserer Abwesenheit, Kühlschrank abtauen und alles nach Möglichkeit noch verwerten. Ein komisches Gefühl ist das.

Ich versuche es, noch bis zur Abreise, Blogrunden zu machen. Ich werde sehen, wie weit ich da komme, auch mit dem eigenen Bloggen. Es kann sein, dass ich mich erst wieder melde, wenn ich am Reiseziel angekommen bin.
Einen kurzen Moment hatten wir hier mal Sonne. Danach war alles wieder grau. Drei Tauben habe ich aber auf der Hauskante gegenüber entdeckt und kann nun doch noch die jährliche Wintervögelzählung mitmachen. Die Vögel hatten sich arg rar gemacht nach der Knallerei zu Silvester.
Ich mache mich vom Acker, denn hier gehen gerade (erbitterte) Verhandlungen um das Abendbrot los. 😀

Etwas Fracksausen habe ich schon.

So langsam werde ich hippelig. Und ich habe auch Fracksausen.
Meine Reise rückt näher und ich fange schon mal an, alles zusammen zu suchen, was ich mitnehmen muss oder möchte. Ich nehme nur mit, was unbedingt erforderlich ist, aber ich darf auch nichts Erforderliches vergessen. Mal schnell noch was holen geht eben nicht!

Schade, dass ich mein Spinnrad nicht mitnehmen kann. Das wird mir fehlen. Stricknadeln gibt es aber wohl zu kaufen in der großen Stadt. Mit meinem Arzt bereite ich die Reise am Ende der Woche schon mal vor. Ich werde das schon schaffen!

Bloggen möchte ich zeitnah. Meine Tochter gibt mir hierfür ihr MacBook. Diesmal will ich nicht warten, bis ich wieder zu Hause bin, sondern gleich meine Eindrücke erfassen. Ein Headerbild habe ich mir schon mal erstellt. Das wird dann da sein, wenn ich über Land und Leute schreibe. Auf beides freue ich mich sehr, trotz Grummeln im Bauch und Fracksausen.

Trotz Fracksausen: Mein headerbild habe ich schon mal gebastelt.
Mein headerbild habe ich schon mal gebastelt.

Ich freue mich schon auf die Stadt mit so viel Freigeist. Nach Hollywood oder so wird es mich allerdings nicht wieder ziehen. Das reicht, dass ich es einmal gesehen habe. Aber ins Topanga Canyon möchte ich, mitten in die Santa Monica Mountais. Das letzte Mal sind wir auf dem Weg zur Küste nur vorbei gefahren an den Siedlungen der Menschen, die ganz alternativ wohnen und auch alle Wohnformen akzeptieren.

Ein alter Song (Achtung: Link führt zu Youtube) fiel mir gerade wieder ein, der in meiner Jugend auch schon immer Fernweh ausgelöst hatte. Es ist schon erstaunlich, dass manches eben doch noch passiert im Leben, wenn auch spät.

Gegen das Fracksausen: ab ins Canyon

Das alte Jahr verabschiedet sich.

… und ich lasse es gehen

Da geht nun das alte Jahr zu Ende und wenn ich es Recht betrachte, muss ich nicht mit ihm hadern.

Es gab Dinge, an denen hatte ich zu knaupeln, an Fragen der Umwelt zum Beispiel. Auch die Inflation und die damit zusammenhängenden Unsicherheiten machten Angst. Und dann sind da noch alle Kriege und erbitterten Auseinandersetzungen. Das nehme ich sicher alles mit ins neue Jahr.

Es gab aber auch Gutes. Meine Reise über den großen Teich brachte mir neue Freunde am anderen Ende der Welt und eine neue Sicht auf einige Dinge. Gut war auch, dass es mir immer besser gelingt, mit meiner Krankheit umzugehen. Ich bin wie ich bin und nehme das langsam an.

Die Art ud Weise, wie wir das alte Jahr verabschieden, nervt mich. Ich kann aber nichts daran ändern und versuche, den Tieren in meiner Umgebung Unterschlupf und Schutz zu geben. Ich weiß, dass es wenig ist, aber es ist etwas. Und vielleicht schaffen wir es, doch mal eine andere und deshalb nicht schlechtere Feierkultur zu haben. Andere Länder sind uns um einiges voraus.

Das ist mein Gastkater. Er wohnt im Haus, kann aber nicht immer rein, vor allem wenn sein Mensch nicht zu Hause ist. Ihm haben wir aus dem Körbchen unserer Penny einen Unterschlupf auf dem Balkon gebaut. Er hat ihn angenommen, besonders wenn es kalt ist, regnet oder knallt, zischt oder kreischt, so wie heute.
Der Katz verkriecht sich dann in nun seinem Korb und wartet, bis er seinen Menschen kommen hört. Zu mir rein möchte er nicht. Er hat ja ein Zuhause.

manche verabschieden das alte Jahr laut und poltrig; der Gastkater versteckt sich

Um das alte Jahr zu verabschieden bleibt mir eigentlich nur noch, euch allen einen guten Rutsch zu wünschen und ein gutes Jahr 2013. Ich wünsche euch Gesundheit oder Heilung, Frieden, Glück und viel Freude an dem, was ihr tut.
Ich würde jeden gerne einen Kirschzweig aus meinem Garten schenken und weil es nicht geht, mache ich es hier und so.

mein Barbarazweig blüht für das alte Jahr
mein Barbarazweig blüht


Ein ganz kleines bisschen Wehmut zum Jahreswechsel

Mein Sohn sitzt gerade wieder im Zug nach Hause. Wehmut scheint sich breit zu machen bei mir. Ich möchte allen jungen Eltern sagen, dass sie die Zeit mit ihren Kindern genießen sollen. Sie ist irgendwann vorbei, weil die Kinder ihr eigenes Leben leben.
Was hab ich anno dunnemals manchmal gewünscht, etwas Ruhe zu haben. Jetzt habe ich sie und manchmal tut sie weh.

Wie immer, wenn ich mich „sammeln“ muss, beschäftige ich mich. Gespräche mit dem Sohn haben mich dazu gebracht, mich wieder intensiver der Bildbearbeitung zuzuwenden. Und so habe ich mich in „Affinity“ mit HDR befasst. Manchmal hat man ein Foto, da ist ein Teil, der Himmel zum Beispiel, überbelichtet, Dinge im Vordergrund unterbelichtet. Nichts passt zusammen, kann aber beeinflusst werden.

Bildbearbeitung gegen Wehmut
Originalbild, einfach mal draufgehalten

Ich habe hier also einfach mal draufgehalten, wusste nicht, dass meine Kamera HRD aufnimmt, also eine Bildfolge, nach der man dann das Gesamtbild bearbeiten kann. Mein Sohn ist nicht mehr da, aber er hat mir wieder Anregungen gegeben und die dämpfen Wehmut ungemein.

Bildbearbeitung gegen Wehmut
die Bildfolge

Wahrscheinlich brauche ich solche Schubbser immer mal.
Wir sind in der Familie nicht immer einer Meinung, aber wir haben einen guten Draht zu einander. Das ist eine feine Sache, weil uns so etwas nicht ausbremst, sondern vorwärts bringt. Es waren sehr schöne Weihnachtstage in Familie und überhaupt eine schöne Zeit.

Ich verschwinde jetzt wieder hinter meinen Büchern und im Bildbearbeitungsprogramm. Mein Beispielbild ist scheußlich, aber ich kann die vielen Einstellungen ausprobieren (auch an der Kamera im Vorfeld). Und nun sieht man schon mal meinen unter das Fenster gewürgten Gästestuhl. 😀
Und was ist mit meinem Wehmut? Weg ist er nicht, aber aushaltbar. Ich freue mich schon wieder sehr auf zukünftige Treffen.

Bildbearbeitung gegen Wehmut
Bedienoberfläche in Affinity Photo

Wie eine kleine Schwanzmeise Glücksgefühle auslösen konnte.

Die Schwanzmeise gibt ein leises aber grelles Fiepen von sich. Schon einmal machte mich das aufmerksam. Und dann sah ich sie am Futterplatz. Die Vögel kommen immer im Verbund.

Schwanzmeise
ein schöner Rücken kann auch entzücken

Ich wollte schon einmal eine Schwanzmeise fotografieren, als ich aber aufstand, um die Kamera zu holen, waren sie alle weg. Ich hatte den Gesang gehört und musste natürlich nachsehen, wer mich besucht. Die Vögel sind sehr scheu, sehr flink, ständig in Bewegung, also schwer zu fotografieren.

Mein Sohn saß in Kameranähe. Ihn spitzte ich an, ganz schnell die Kamera zu schnappen und drauf zu halten. Wir hatten nur wenige Sekunden. Und dann war es vorbei.

Schwanzmeise
endlich hab‘ ich dich

Ich freue mich riesig, dass wir trotz aller Schwierigkeiten eine Schwanzmeise fotografieren konnten. (Hier ein Link zum Nabu und da kann man auch den Gesang hören.) Etwas einstellen und optimieren ging nicht, aber ich habe jetzt mein Federbällchen. Das brachte dann doch einige Glücksgefühle und die motivieren immer dazu, sich mal wieder an Dinge heran zu wagen, die ein bissel Aufwand und Ausdauer erfordern.

Vielleicht erwische ich sie nochmal, denn sie kommen nur wenn es kalt ist aus nördlichen Gefilden zu uns. Viel Zeit nicht mehr, denn bald bin ich wieder unterwegs. Gestern war übrigens auf 3Sat Thementag. Um die USA ging es, um Naturreservate und einzigartige Lebensräume, um Geschichte, Einwanderung und den „amerikanischen Traum“. Es war für mich gut, das zu sehen, weil ich dann weiß warum manches so ist wie es ist und dass wir Europäer anno Dunnemals nicht die edelste Rolle gespielt haben.

Nebel außerhalb der großen Stadt

Seit geraumer Zeit möchte ich Fotos vom Nebel machen. Auch wenn der Wetterbericht welchen ansagt, in der großen warmen Stadt ist es schwierig.
Meine Nordseetochter ist heute früh schon wieder abgefahren. Sie will ja mit ihrer Familien im Norden auch noch Weihnachten feiern.

Nebel, fotografiert aus dem Zugfenster
aus dem Zugfenster fotografiert

Weihnachten war sehr schön bei uns. Wir haben geschwatzt, zusammen gekocht und gegessen und ganz viel gelacht. Mit der anderen Tochter, die gerade bei der Familie ihres Mannes in den Anden ist, hatten wir Videokonferenzen.
Aber nun ist das erste Kind schon wieder abgereist. Ich bin da immer traurig, aber das Schöne unseres Treffens wirkt noch nach und mein Sohn ist ja noch da. „Kuck mal, ihr habt auch Nebel!“, schrieb mir die Tochter heute früh und schickte mir ein Foto, welches sie aus dem Zug heraus fotografiert hat. Mir gefällt die Stimmung sehr.

meine gestrickten und bestickten Armstulpen
Der Vogel wohnt jetzt im Norden.

Mein Geschenk an die Tochter kann ich nun mal zeigen. Ich wollte nicht, dass sie es vorher schon sieht. Ich glaube, sie hat sich gefreut und das freut mich nun wieder. Da hat sich doch alle Mühe gelohnt.
Vom Sohn habe ich Spitzen für den „Zeichengriffel“ meines Wacom-Tabletts bekommen. Die werden wir dann gleich noch ausprobieren. Ich muss das ausnutzen, einen Fachmann im Hause zu haben. In Affinity Foto waren wir schon, denn Serif hat zu Weihnachten Pixelpinsel verschenkt. Die sind nun installiert und können genutzt werden.

Raachermannl
Wenn es Raachermannl nabelt …

Wir werden jetzt die Ruhe der Feiertage genießen, das besondere Licht des Weihnachtsbaumes und die feinen Düfte dieser Tage. Eine gute Zeit wünsche ich allen, überall.

Weihnachten in Familie

Zwei meiner Kinder sind gekommen. Mit dem Dritten, am anderen Ende der Welt, werden wir nachher noch reden per Netz. Weihnachten in Familie hat bei uns Tradition. Ich freue mich immer sehr auf diese Tage. Wir bereiten uns auch darauf vor, weil wir uns eben gut kennen und wissen, womit man dem anderen eine Freude machen kann. Nein, keiner von uns war im Kaufrausch. Es sind kleine Dinge, die aber eine große Wirkung haben.

ein Mitbringsel zum Fest in Familie

Tolle Weihnachtsstimmung vermittelt das Bild ja nun nicht gerade, aber über dieses Mitbringsel miner Tochter zum Fest der Familiehabe ich mich riesig gefreut. Ich bin wirklich ein „Kraut“ und meine Tochter weiß das. Im nächsten Jahr werde ich selber wieder Sauerkraut machen, natürlich aus Kohl aus dem Dithmarschen. Sauerkraut gehört bei uns zum Essen an Weihnachten dazu.

Weihnachten ist bei uns Familienfest, auch wenn es draußen nicht weihnachtlich aussieht

Meine Familie ist gerade auf dem Weihnachtsmarkt. Jan wollte unbedingt Kräppelchen essen und die besten gibt es nun mal in Leipzig.

Ich bin zu Hause geblieben, denn für mich ist das nasskalte Wetter einfach nichts und das Sitzen im Rollstuhl ist keine Freude, in der jetzigen Situation besonders nicht. Schlimm ist es nicht, zu Hause zu bleiben. Ich kann mich gut mit Dingen beschäftigen, die mir Spaß machen.

Gleich ist wieder Trubel in der Bude, wenn meine Familie wieder einrückt. Es gibt so viel zu erzählen, auch Geschichten, die mit „Weißt du noch“ beginnen. Mit meinem Sohn habe ich in der vergangenen Nacht bis heute morgen um Sechse geschwatzt.

So, ich mache mich wieder vom Acker, aber nicht, ohne allen eine schöne, erholsame und stressfreie Zeit zu wünschen.

Nun erst recht! Und nun auch fix.

So dachte ich mir das jedenfalls, nachdem ein Rheumaschub den anderen jagte und ich mit so allerlei Problemen zu kämpfen hatte. Morgen habe ich nun noch einen Termin bei meinem Rheumatologen und hoffe, dass ich ohne weitere Torturen davon komme.
Nun erst recht, dachte ich mir. Wollarbeiten gehen eigentlich immer.

Wenn man merkt, dass anderes Garn her muss.

Bei der Arbeit an meinem Projekt merkte ich, dass das gekaufte Stickgarn nicht so gut geeignet war. Den Knötchenstich hatte ich mir vorgenommen, aber die Knötchen rutschten immer durch das Gestrick. In den Anleitungen wurde immer auf feinem Stoff gestickt; mein Gestrick ist aber ganz anders, lockerer und grober.
Gut, dann spinne ich mein Stickgarn eben selber. Nun erst recht.

Ich versuche es zu zeigen in Bildern: zwirnen aus dem Knäuel, kein Rest bleibt

Da es sich ein kleine Mengen Garn handelte, habe ich zwei Fäden aus dem Knäuel verzwirnt. Von der Spule habe ich das Garn auf den Wickeldorn gewickelt und die beiden Fäden, den inneren Faden und den äußeren, miteinander verzwirnt (verdreht). Mit Schmackes habe ich das getan, denn das Garn soll ja auf dem Gestrick bleiben und nicht gleich abfallen oder sich auflösen. Weich ist es trotzdem, denn das ist nun eine Frage der Spinntechnik. (Nimmt man jetzt beim Verarbeiten den inneren Faden, saust das Knäuel nicht unkontrolliert durch die Kante.)

Nun erst recht: mein Stickgarn ist fertig.
mein Stickgarn ist fertig und macht sich gut

Na bitte, mein Stickgarn ist fertig und hat sich auch schon bewährt. Die Knötchen sitzen, wo sie sitzen sollen. Mein Projekt wird fertig werden, trotz einiger Widrigkeiten. Nun eben erst recht!
(Ich werde es noch zeigen, denn ich arbeite eine Anregung ein, die ich durch eine Zeichnung einer Mitbloggerin bekommen habe. Klasse, wenn man so einen kleinen kreativen Schubs erhält. 😀 )

Ich kann nicht lange am Rechner sitzen, muss die Beine oft hochlegen. Deshalb wird es wohl weniger Internetaktivitäten geben. Ich bin aber ganz zuversichtlich: Alles wird gut.

Und sie webte ihre ganze Liebe mit ein.

Es klingt wie im Märchen, ist aber gar keins. Aber mit Liebe hat es schon zu tun: mit meiner Liebe zu Wolle, zur Arbeit mit diesem Rohstoff und damit, etwas verschenken zu wollen. „Sie“ webt ja auch nicht, will sticken.

Vorbereitungen sind ja schon ein bisschen nervig, weil sie ja immer nur Fragmente zeigen, nie etwas Fertiges. Es hat sich aber bewährt, alles zu überlegen oder auszuprobieren, was einem so eingefallen ist. Das erspart böse Überraschungen, Umsonstarbeiten im großm Stil und Neuanfänge.

Ich hatte mal wieder Lust, zu sticken. Da gibt es auch eine Menge Material dazu, Vorlagen und Anleitungen. Alles war auf speziellem Webstoff gefertigt, so dass man sich einfach an Zählmuster halten konnte. Ich habe aber als Untergrund mein Gestrick und das auch noch aus meiner handgesponnenen Schafwolle, die nie so gleichmäßig ist. Deshalb habe ich mir Probeläppchen gestrickt und probiert.

Eine Zeichnung in Originalgröße anfertigen
Eine Zeichnung in Originalgröße anfertigen

Als nächstes zeichnete ich die Armstulpen, die bestickt werden sollen, in Originalgröße auf. Es wäre nicht schön, wenn alles plötzlich nicht passen würde, zu klein oder zu groß wäre. Also passte ich meine Entwurfs-Zeichnung der Größe der Stulpe an.

Diese Vorbereitung ist für mich nicht unangenehm, denn meine Liebe gehört ja auch dem Zeichnen.
Diese Vorbereitung ist für mich nicht unangenehm, denn meine Liebe gehört ja auch dem Zeichnen.

Auf meinem Blatt ordnete ich Blätter an, Blattstiele und Beeren.
Probegestickt hatte ich es ja schon mal. Die Stiche musste ich erst lernen und habe auch gleichmal geflucht wie ein Rohrspatz. Aber dann hatte ich es.
Das kann übrigens jeder; man muss nur ein bisschen Ausdauer haben und üben, üben, üben.

fertiger, farbiger Entwurf
fertiger farbiger Entwurf

Das Motiv soll sie tragen, die Stulpe für den rechten Arm.
Ich liebe meine Bundstifte sehr und so hat das Zeichnen sogar Spaß gemacht. Seit meiner Kindheit zeichne ich mit Stiften von KOH-I-Noor, den tscheschischen Stiften aus České Budějovice in Südböhmen. Mein Vater kaufte sie mir und oft bekam ich welche zu Weihnachten geschenkt. Billig waren die auch zu DDR-Zeiten nicht und sie wurden genutzt, bis ich das Stummelchen wirklich nicht mehr halten konnte.

farbiges Stickgarn nach der Farbe des Untergrundes auswählen
farbiges Stickgarn nach der Farbe des Untergrundes auswählen

Es ist immer ratsam, das farbige Stickgarn mal auf den Untergrund zu legen. Ich hatte mir zuerst ein „Grün“ gewählt, welches fast mit dem Untergrund verschmolz. So geht es besser.
Tja, und nun muss ich ran an die Nadel! Lange Zeit ist ja nun nicht mehr bis Weihnachten. Und da will ich sie verschenken, meine gestrickten und bestickten Armstulpen. Di Person, die sie bekommen wird, mag ich sehr und so sticke ich meine Liebe mit ein.

Ehe ich aber mit der Stickerei beginne, muss ich noch von einem ganz besonderen Besuch erzählen.
Ich hatte nämlich heute ein Rotkehlchen am Futterplatz auf dem Fensterbrett. Hach, wie habe ich mich gefreut, denn ich sah lange keines. Und aus dieser Freude heraus, hatte ich gleich noch eine Idee. Aber dazu ein andermal.